Читать книгу Das Feuer der Werwölfe - Leonie Graf - Страница 8
Kapitel 4
ОглавлениеMali beschloss die Papiere ihrer Mutter genauer zu untersuchen. Auf der ersten Seite stand Q=5 und anschließend war es mit einer unverständlichen Zahlenabfolge bedruckt, die sich auf den anderen Seiten fortsetzte. Die einzelnen Zahlen wurden immer durch Schrägstriche getrennt. Mali konnte Satzzeichen und Lehrstellen erkennen, was sie vermuten ließ, dass die Zahlen Wörter verschlüsselten. Aber wie?
Auffällig war, dass über den einzelnen Absätzen Zahlen wie als Überschrift angeordnet waren. So stand da zum Beispiel 24.05, oder 12.09. Jedoch konnte Mali sich auch darauf keinen Reim machen. Waren das Daten? So wie in einem Tagebuch zum Bespiel? Aber das waren doch keine Tagebucheinträge, oder etwa doch? Hatte ihre Mutter Tagebuch geschrieben? Sie wurde nicht schlau daraus.
Bis in die späten Abendstunden brütete Mali übe den Zahlen. Sie vermutete eine wichtige Nachricht, die mit diesem Code aus lauter Zahlen verschlüsselt wurde. Außerdem vermutete sie, dass Q=5 wichtig zum Verständnis der Botschaft war. So wichtig, dass man es nicht verschlüsselt hatte, man jedoch alleine damit nichts anfangen konnte. Dummerweise traf aber genau das auf Mali zu. Sie konnte nichts damit anfangen.
Stundenlang probierte sie alle Möglichkeiten, die sie kannte, um den Code zu knacken, bis es zu dunkel war, um noch etwas erkennen zu können.
Erst jetzt spürte sie die Müdigkeit, die während den letzten Stunden in ihr hochgekrochen war. Müdigkeit, ein so normales Gefühl, dass es fast fremd wirkte. Müdigkeit, die sie überrollte, sodass sie es sich so gut es ging auf ihrem Bett gemütlich machte und auf der Stelle einschlief. Mali war so erschöpft, dass sie es nicht einmal mehr schaffte, die Klamotten auszuziehen, geschweige denn sich zuzudecken.
Ein dünner goldener Streifen zeichnete sich auf dem Fußboden ab. Sein Rand erreichte geradeso den Teppich. Er wurde immer dicker und dicker, bis die aufgehende Sonne das Zimmer komplett in goldenes Licht tauchte. Mali taten alle Knochen weh. Sie hatte nicht gut geschlafen. Der altbekannte Albtraum ist zurückgekehrt. Eine Gänsehaut kroch über ihren Rücken. Ob das Blut von ihrer Mutter war? Angewidert verzog sie das Gesicht. Und die unheimlichen Schatten? Waren das Geister? Aber es gab doch gar keine Geister.
Mali hievte sich aus dem Bett, ging hinunter in die Küche und begann wie in Zeitlupe auf einem Brot herumzukauen. Die Schatten und das Blut wollten ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Als sie zu Ende gegessen hatte, fragte Mali sich zum ersten Mal, wie sie jetzt weiter vorgehen sollte. Hierblieben konnte sie auf keinen Fall, das war klar. Die Leute würden sich wundern, wenn sie nur noch Mali antreffen würden. Außerdem, wusste irgendjemand davon, dass Mali und die Papiere hier waren? Hatte der Mann womöglich sogar Komplizen gehabt? Nein, sie musste weg. Das Risiko konnte sie nicht eingehen. Doch wohin? Und was sollte sie alles mitnehmen? Sie holte eine große Tasche aus ihrem Zimmer und begann alles, was ihr nützlich erschien, hineinzustopfen. Die Vorstellung etwas Sinnvolles zu tun, beruhigte sie auf eine sonderbare Weise, sodass sie für ein paar Stunden nicht an ihre Mutter, die Papiere und ihren Albtraum dachte.
Als ihr gegen Mittag nichts mehr einfiel, was sie noch in die Tasche packen könnte, oder was sie noch vergessen haben könnte, holte sie die Papiere, setzte sich auf das braune Ledersofa im Wohnzimmer und fing wieder an zu überlegen, was sie bedeuten könnten. Langsam fielen ihr wieder die Augen zu. Ihr Kopf schien ihr ungewöhnlich schwer und fiel ihr auf die Brust. Langsam ließ Mali sich auf das weiche Sofa sinken, als sie ein merkwürdiges Scharren hörte. Mit einem Seufzen schlug sie die Augen auf und stand auf. Sie nahm die Papiere vom Couchtisch, faltete sie wieder zusammen und steckte sie in ihre Jackentasche. Dann erhob sie sich und drehte sich um in Richtung Tür und schrie auf. Im Türrahmen stand ein Mann. Und sie sah genau in den Lauf seiner Pistole.
10.07
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