Читать книгу Die germanische Blutsbrüderschaft - Leopold Hellmuth - Страница 5

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Titel

Impressum

I. EINLEITUNG

Skizzierung der Belegsituation – relativ langes Fortbestehen der Blutsbrüderschaft in Skandinavien – Art und Beschaffenheit der Quellen – mögliche Ursachen für das Verschwinden der nordgermanischen Blutsbrüderschaft – keine prinzipielle Unverträglichkeit von Christentum und Blutsbrüderschaft – skandinavische Blutsbrüderschaft offenbar schon vor der Christianisierung im Schwinden begriffen – weitere Ursachen für die Seltenheit von Beschreibungen: bei etwas (noch) allgemein Bekanntem genügen Andeutungen – erst später: Darstellungen von Verbrüderungen als Legitimierung der Kenntnis der Vorzeit – unmittelbare Hauptschwierigkeit bei der Erforschung der germanischen Blutsbrüderschaft: Rekonstruktion des Rituals – Rasengang-Forschung – verschiedene Formen „künstlicher“ Brüderschaft bei den Nordgermanen – kaum voneinander abzugrenzen – Blutsbrüderschaft im Mittelpunkt – eine der beiden Hauptaufgaben: Beschreibung und Deutung der germanischen Blutsbrüderschaft – weltweite Verbreitung der Blutsbrüderschaft – Ausformung eines Elementargedankens? – Vergleichbarkeit der Blutsbrüderschaften verschiedener Kulturbereiche – zweite Hauptaufgabe: inwieweit ist die germanische Blutsbrüderschaft „typisch“? (auf die germanische Blutsbrüderschaft bezogene Typologie) – Verwendung von „typisch“ und „atypisch“ – Unsicherheitsfaktoren in den ethnologischen Beschreibungen

II. BELEGSITUATION

A) Die germanischen Belege für Blutsbrüderschaft

Lokasenna, Str. 9 – Brot af Sigurðarkviðu, Str.17 – Völsunga saga, Kap. 28 u. 32 – Snorra Edda, Skáldskaparmál, Kap. 39 – Gísla saga Súrssonar, Kap. 6 – Saxo Grammaticus, Haddingssaga – Egils saga einhenda ok Ásmundar berserkjabana, Kap. 6; Árán und Ásmundr – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 21; Beli und Angantýr – Illuga saga Griðarfóstra, Kap. 1 – Die Belege germanischer Blutsbrüderschaft in Tabellenform

B) „Künstliche“ Brüderschaft im heidnischen Skandinavien

Fóstbrœðra saga, Kap. 2 – Sörla Þattr, Kap. 4 – Saxo Grammaticus, Höginus und Hithinus – Gull-Þóris saga, Kap. 2 – Þattr Orms Stórólfssonar, Kap. 6 – Sturlaugs saga Starfsama, Kap. 13 – Haralds Rímur Hringsbana – Saxo Grammaticus, Asmund und Asvit – Bjarnar saga hítdœlakappa, Kap. 29 – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 7; Viking und Njörfi – Þorsteins saga Víkingssonar, Kap. 20, Þorstein und Beli – Snorri Sturluson: Magnúss saga blinda ok Haralds Gilla, Kap. 3 – die Belege „künstlicher“ Brüderschaft in Tabellenform – Blutsbrüderschaft in den Rechtsbüchern nicht erwähnt – Eidbrüderschaft nur im Gulathingsrecht – Erwähnungen von „Brüdern“ auf Runeninschriften – Begriffsbestimmung und mögliche Entwicklung der altnordischen Brüderschaftsterminologie – eiðbróðir, svarabróðir, fostbróðir – félagi – Umstrukturierung noch vor der Jahrtausendwende – Gilde und „Brüder“bünde – analoge Entwicklung bei den Kelten und Südslawen – Existenz mehrerer Brüderschaftsformen nebeneinander – als Parallele dazu: verschiedene Formen der Wahlbrüderschaft auf dem Balkan – eiðbróðir und svarabróðir als Beispiele für das Oberhandnehmen der „juristischen Perspektive“

III. TYPOLOGIE

A) VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNGEN ZUM RITUAL DER BLUTSBRÜDERSCHAFT

a) Das germanische Ritual der Blutsbrüderschaftsschließung

Blutmischung in Verbindung mit anderen rituellen Handlungen – Blut aus der Innenfläche der Hand – „Wecken des Blutes“ – Vermischen des Blutes – Blutmischung unter dem Rasenbogen – Blutmischung in der Fußspur – Sinn des Blutmischens – Deutungsversuch des „láta renna blód í spor“ – Bluttrinken bei den Germanen offenbar unbekannt – „ganga undir jarðarmen“ – Divergenzen in den Quellen – die verschiedenen Anwendungsarten des Rasenganges und die Prioritätsfrage – Bestrafung von Schuldigen durch das „jarðarmen“ – Veranstaltung des „ganga undir jarðarmen“ – Praktische Schwierigkeiten bei der Ausführung – Deutungen des Rasengangrituals – K. Maurer – M. Pappenheim und J. De Vries – Verhältnis von Fußspurenritus und Rasengang – Alter und Entwicklung der Riten – schließen Rasengang und Fußspurenritus einander aus? – Der Eidschwur und seine Problematik

b) Das Ritual der Blutsbrüderschaft – Außergermanische Gegenstücke

unmittelbare Blutmischung durch Aufeinanderpressen der Wunden – „Trinken“ des Blutes durch wechselseitiges Aussaugen der Wunden – Blut in einem Gefäß vermischt und pur getrunken – Vermischung des Blutes mit einem anderen Stoff und nachfolgende – Blutmischung ohne jede – Vergleich mit dem germanischen Blutsbrüderschaftsritual – Schlußfolgerung: atypischer Charakter des germanischen Verbrüderungsrituals

B) BLUTSBRÜDERSCHAFT ALS SOZIALES PHÄNOMEN – TYPOLOGISCH BETRACHTET (TYPOLOGIE DER KONSEQUENZEN)

a) Rachepflicht

Erwähnungen der Rachepflicht bei den Nordgermanen – wichtigste Konsequenz der nordgermanischen Blutsbrüderschaft – „absolute“ Gültigkeit – Umwandlung der Rache – betrifft nur die Blutsbrüder selbst – Rachepflicht bei den Südslawen – keine Erwähnung bei den Kelten – völkerkundliche Gegenstücke – Schlußfolgerung

b) Totenfolge

Mitbegraben mit dem toten „Bruder“: Asmund und Asvit bzw. Ásmundr und Árán – eine altirische Parallele: CúChulainn und Ferdiad – Totenfolge nach Ausweis des völkerkundlichen Materials offenbar keine typische Konsequenz der Blutsbrüderschaft – ein vereinzeltes Beispiel symbolischen Mitbegrabens – Schlußfolgerung

c) Friedenstiftende bzw. Frieden bewahrende Funktion der Blutsbrüderschaft

„Fostbrodersituation“- Beispiele für die „Fostbrodersituation“ mit unentschiedenem Kampfausgang – die zweite Art der „Fostbrodersituation“: Verbrüderung mit dem besiegten Gegner – Fälle, in denen die Situation durch den „fóstbroðir“ eines der beiden Kämpfenden herbeigeführt wird – völkerkundliche Belege für die friedenstiftende Funktion der Blutsbrüderschaft – Blutsbrüderschaft zwischen Bluträcher und Mörder – Blutmischung vor Racheexpeditionen und Verschwörungen – friedenstiftende Funktion der Blutsbrüderschaft kann als typisch gelten

d) Gütergemeinschaft (zur Frage der Frauengemeinschaft und des Erbrechtes)

félag und fóstbrœðralag – völkerkundliche Gegenstücke zur Gütergemeinschaft von Blutsbrüdern – Frauengemeinschaft – gegenteilige Belege – zur Problematik des Erbrechts – Resümee

e) Verbindlichkeit der Blutsbrüderschaft

südslawische, keltische und außereuropäische Beispiele – Verwünschungen und Beschwörungen als Teil des Verbrüderungsrituals – „automatische“ Bestrafung im Falle eines Treuebruchs – Blutsbrüderschaft enger als die natürliche Brüderschaft – Vererbung der Blutsbrüderschaft – nicht gehaltene Blutsbrüderschaften – auch zufällig entstandene Blutsbrüderschaft ist gültig – Beispiele aus Irland, Zentralafrika und Australien – absoluter Charakter des nordgermanischen fóstbrœðralag

f) Blutsbrüderschaft und Familie

zum Verwandtschaftscharakter der Blutsbrüderschaft – Heiratsverbot zwischen den nächsten Verwandten von Blutsbrüdern – vereinzelte Ausnahmen – „brüderlicher“ Charakter des Blutbundes – Mitglieder derselben Familie können nicht Blutsbrüder werden – Heiratsverbot auch für die Kinder von Blutsbrüdern – südslawische Beispiele für den Verwandtschaftscharakter der Blutsbrüderschaft und das daraus entspringende Heiratsverbot – irische Beispiele für das Heiratsverbot und den verwandtschaftlichen Charakter der Blutsbrüderschaft – das nordgermanische fóstbrœðralag zog keine Heiratsbeschränkungen nach sich

IV. ZUR DEUTUNG DER GERMANISCHEN BLUTSBRÜDERSCHAFT

fóstbrœðralag kein Hineingeborenwerden in die Familie – Familiennähe oder Familienferne des nordgermanischen Blutsbrüderschaftsverhältnisses – Konfliktsituationen zwischen Sippe und fóstbrœðralag: Hamletsage, Njörfi und Viking, Nibelungenkreis – Ergebnis: Blutsbrüder standen einander näher als ihren Verwandten – Rachepflicht betraf nur die Blutsbrüder selbst – Fehlen des Heiratsverbotes in Skandinavien – germanische Beispiele für Ehen mit der Schwester des Blutsbruders – Blutsbrüderschaft zwischen natürlichen Brüdern und nahen Verwandten – deutliche Familienferne des fóstbrœðralag – zum Begriff der „kultischen“ Brüderschaft – Beispiele für Brüderschaftsverhältnisse aufgrund der Teilnahme an denselben Kulthandlungen – cognatio spiritualis – Tod und Neugeburt beim Abschluß von Blutsbrüderschaften: bei englischen Zigeunern, in Angola und auf Madagaskar – Blutmischung bei Initiationen in Kultbünde – „Passage“-Charakter gewisser Blutriten – volkskundliche Parallelen zum Rasengang: Heilriten des Durchkriechens etc. – Rituelle Neugeburt aus der Erde auf dem Balkan – Auflegen von Rasenstücken in magischen Praktiken des Volksaberglaubens und in Sagen – Fähigkeit, Unsichtbares zu sehen – grundlegende Wandlung durch den Eintritt unter die Erde: höhere Begabung – Verstehen der Vogelstimmen – Eintritt unter die Erde als Eintritt in eine höhere Seinsform – fóstbrœðr als Söhne einer spirituellen Macht – Odin und das fóstbrœðralag – Odin als Stifter und Beschirmer von Blutsbrüderschaften – zur Strophe 9 der Lokasenna – fóstbrœðralag nicht nur ein individuelles Verhältnis – vorchristliche skandinavische „Brüder“-Bünde: Rökstein, Bären-Brüder der Gesta Danorum, andere Runensteine – Odin, Gott der Bünde – unterschiedliche Anzahl von fóstbrœðr – die Teilnehmerzahl gestattet keine Trennung zwischen dem fóstbrœðralag und umfassenderen Brüderscharen – Anführer von Brüderscharen zugleich Bruder unter Brüdern – Odin als Patron von Einzelmenschen – Odin als „fóstri“ der fóstbrœðr – Bedeutungsambivalenz von an. „fóstbroðir“ – Etymologie der entsprechenden Wortfamilie – Beispiele für die Doppelbedeutung – Versuche, sie zu erklären – fóstbrœðralag als Brüderschaft „in“ Odin? – Christliche Entsprechungen – Gründe für die Familienferne des fóstbrœðralag und das Fehlen von Heiratsbeschränkungen – Zusammenfassung

Bibliographie

Sachverzeichnis

Autorenverzeichnis

Weitere Bücher

Anmerkungen

Die germanische Blutsbrüderschaft

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