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Besondere Eigenschaften

Bei allen Unterschieden im Angebot gibt es doch auch ein paar Gemeinsamkeiten: Strickstoffe »ribbeln« nicht auf, verknittern in der Regel nicht, sind elastisch und laufen tendenziell schnell ein. Stoffe mit diesen besonderen Eigenschaften lassen sich beim Nähen toll (meistens auch leicht und schnell) verarbeiten und sind später sehr angenehm zu tragen.

Ausfransen

Dank der Interlock-Strickmethode fransen moderne Strickstoffe am Rand nicht mehr aus. Die Schnittkanten müssen also weder innen noch außen besonders versäubert werden. Das erleichtert die Verarbeitung, spart Zeit und minimiert Auswölbungen sowie Überdehnungen im Bereich der Säume und Nähte. Bei vielen Strickstoffen sehen einfache, nahtlose, »unfertige« Schnittkanten sogar richtig gut aus. Allerdings gibt es auch einige neuere Strickqualitäten, Pulloverstoffe zum Beispiel, deren Kanten besser versäubert werden, um nicht unschön und abgerissen zu wirken.

Knitterschutz

Letztlich bestimmen die Zusammensetzung der Faser und die Verarbeitungsform des jeweiligen Stoffes, wie knitteranfällig er ist. Viskose, Rayon und Bambus knittern leicht, manchmal sogar extrem, während Polyester und Nylon absolut knitterfrei sind. Auch ITY-Jersey-Strick und gröbere Webstrukturen verhindern Knitterfalten im Stoff.

Einlaufen

Einige Strickstoffe laufen dramatisch ein, andere kaum. Strickstoffe tendieren jedoch grundsätzlich stärker zum Einlaufen als Webstoffe. Tipps, wie Sie dafür sorgen, dass Ihr besonderes Strickgewebe nicht stärker einläuft als unvermeidbar, finden Sie hier.


Bambusfaser (vorn) und ITY-Jersey (im Hintergrund).

Recovery-Effekt: Elastisch zurück in die Form

Strickstoffe sind unterschiedlich dehnfähig – von minimal bis zu hundert Prozent über ihre (nicht gedehnte) Originalbreite, je nach Verarbeitung, Fasertyp, beigemischter elastischer Faser (etwa Elastan) und Behandlung der Oberflächen. Auch den sogenannten Recovery-Effekt – die Art, in der sich die Faser nach dem Dehnen wieder in ihre alte Form zurückzieht – gilt es zu bedenken. Kleidungsstücke aus Strickstoffen mit guter Elastizität behalten ihre Form und sitzen immer gut; sie werden nicht »sackig«. Es gibt auch sehr unelastische Strickstoffe, die sich fast wie Webstoffe verarbeiten lassen.

• Stretchfasern •

Gummi und Elastan sind Typenbezeichnungen für dehnbare Fasern, »Elasthan« und »Lycra« sind die Markennamen dieser Fasern. Strickstoffe, die mit Elasthan oder Lycra hergestellt werden, halten ihre Form besser. Sie sind entweder nur der Länge nach elastisch oder in beide Richtungen, also in Höhe und Länge. Um die Elastizität eines Stoffes zu ermitteln, steckt man im Abstand von 10 cm zwei Stecknadeln in den Rand des nicht gedehnten Stoffes. Mit der linken Nadel hält man den Stoff an den Nullpunkt eines Metermaßes, mit der rechten Hand zieht man ihn nach rechts auseinander. Aus dem in Zentimetern gemessenen Überhang ergibt sich der Prozentsatz der Dehnfähigkeit des Stoffes. Ein Beispiel: Lassen sich die 10 cm Stoff zwischen den Nadeln auf 12,5 cm ziehen, liegt die Dehnfähigkeit des Stoffes bei 25 %.


Achten Sie auch auf den erwähnten Recovery-Effekt: Springt das Gewebe schnell wieder in die Originallänge zurück? Viele Schnittmuster zeigen (mit einem kleinen Zentimetermaß markiert) auf der Verpackung oder im Katalog an, wie elastisch der geeignete Stoff sein muss. Man kann dann nachmessen, ob der gewählte Stoff sich für das gewünschte Kleidungsstück überhaupt eignet.


• TIPP •

Wenn Sie nach Schnittmuster nähen möchten, legen Sie die einzelnen Schnittteile so auf den Stoff, dass er sich später besonders um den Körper herum am besten dehnt.

Nähen mit Strickstoffen

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