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15 INN Das grüne Band

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»DAS WASSER IST DAS

SCHÖNSTE DING DER WELT.«

Thales von Milet

Der Inn ist nicht nur in seiner Bewegung fließend, er erscheint vielschichtig und immer anders. Der Fluss startet in den Schweizer Bergen, wo er noch einen anderen Namen trägt: Die Schweizer nennen ihn En. Durch das Engadin darf er noch als Wildfluss brausen und toben. Aber kaum hat er die Grenze nach Tirol hinter sich gelassen, wird der Fluss zum Inn. Hier im Oberinntal hat er sein Antlitz als Gebirgsfluss zwar noch nicht ganz verloren, nach der Schneeschmelze oder einem Hochwasser strömt er immer noch ungestüm und wild, aber zusehends entwickelt er sich zu dem langen und grünlich schimmernden Band, das sich zwischen steilen Bergen nach Osten windet. In seinem weiteren Verlauf beraubt man ihn durch eine Vielzahl an Stauwehren mit Kraftwerken seiner Energie und wandelt sie in Strom um. Ab Kufstein verabschiedet sich Österreich kurz vom Inn. Er fließt nun durch Bayern, bis er bei Simbach sein Wasser zwischen beiden Ländern teilt. Das linke Flussufer gehört zu Bayern, das rechte zu Oberösterreich. In Passau ist dann Schluss, und der Inn schickt sein Wasser in der Donau weiter zum Schwarzen Meer.

Es ist nicht übertrieben, den Inn als Lebensader zu bezeichnen. Über viele Jahrhunderte hinweg diente er als wichtiger Transportweg. Bereits die Römer befuhren ihn mit Schiffen – auch, um so zur Donau zu gelangen. Solange es noch keine Eisenbahnen gab, war die Fahrt auf dem Fluss mit Flößen und Plätten zwar gefährlich, aber trotzdem die schnellste und beste Methode, Passagiere und Waren zu transportieren. Vor allem Salz aus Tirol war ein begehrtes Handelsgut. Daneben wurden Rohstoffe wie Eisenerz, Silber, Kalk oder Bauholz, genauso wie Luxusgüter, etwa Stoffe oder Weine, in Schiffszügen flussabwärts gebracht. Ein einträgliches Geschäft, wie man landauf und landab an den schönen Städten entlang des Inns sehen kann: von Innsbruck über Hall und Rattenberg bis Rosenheim und Wasserburg. Alle Innstädte haben sogar die gleiche Bauweise, den vielen verheerenden Bränden in den dicht bebauten Straßenzügen geschuldet. Die Häuser hatten zwei oder mehr Stockwerke, hinter einer Blendfassade waren die Dächer so konstruiert, dass ein Feuer nicht so leicht übersprang. Im Erdgeschoss befand sich ein frei zugänglicher Laubengang, in dem die Handelsgüter vor Regen geschützt gelagert wurden. Unverderbliche Waren durften auf dem Stadtplatz veräußert werden. So brachten es einige der Schiffsmeisterfamilien zu erheblichem Wohlstand – und natürlich lebten auch die zahlreichen Gasthäuser gut von den Händlern.

TIPPS & INFOS

INNSBRUCK 574 m

SEHENSWÜRDIGKEIT: Unweit von Innsbruck konzipierte der Künstler André Heller eine Welt zum Träumen und Staunen: Mit unzähligen funkelnden Kristallen sorgen die Swarovski Kristallwelten mit Park, Kunstmuseum und Verkaufsflächen für verzauberte Augenblicke. www.kristallwelten.swarovski.com

KULTUR: Im Unterinntal stehen auf einem Felssockel das Schloss und die Wallfahrtskirche Mariastein. Ein ganz besonderer Ort, den ein Hauch von Mystik umgibt. Die zwei Kapellen lassen sich nur über zahlreiche Treppen im Inneren des Turms erreichen. Alles ist verwinkelt und verschachtelt, und gerade das hat seinen Reiz. Nach der Besichtigung verbringt man den restlichen Tag im nahen Kufstein am Inn.

WEBSEITE: www.innsbruck.info


Die Pontlatzer Brücke führt bei Prutz über den Inn.


Wallfahrtskirche und Bergfried Mariastein vor dem Kaisergebirge im Inntal

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