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Mein Spiegelbild

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Ich glaube, dass es im Leben vieler Menschen, vielleicht sogar im Leben von jedem, einen Wendepunkt gibt, doch ich glaube auch, dass dieser in meinem Dasein ein ganz besonderer ist. Deshalb will ich davon erzählen.

Ich werfe das benutzte Taschentuch in den Mülleimer, drücke die Türklinke herunter und stoße die Tür auf. Hier ist mein Reich. Meines. Es gehört niemand anderem.

Jeder, der hereinkommen will, braucht eine ausdrückliche Erlaubnis von mir. Wenn er trotzdem eintritt ohne die zugehörige Befugnis, bekommt er ganz schön Ärger. Nicht, dass ich ihn anschreien würde, nein, so etwas tue ich nicht, aber ich kann ganz schauerliche Gerüchte in der Schule oder irgendwo anders verbreiten und zum Beispiel dafür sorgen, dass dieser jemand, der eine Strafe von mir haben will, unverzüglich von allen ignoriert oder missachtet wird.

Ja, so bin ich, und da ich sehr beliebt bin, habe ich auch einen sehr großen Einfluss.

Ehrlich, ich will wirklich nicht angeben, aber mein Zimmer ist geradezu paradiesisch. Links neben der Tür steht mein Bett. Es ist ernsthaft riesig. Der Bezug ist blau, türkisblau wie der Pazifik. Ich weiß, wie blau der Pazifik ist, erst in den letzten Ferien waren wir auf Hawaii.

Mein weißes Regal beherbergt einige Bücher, allesamt äußerst bekannt und jeder liest sie im Moment. Dann eine riesige Stereoanlage, daneben drei Schubladen voll alphabetisch sortierter CDs – es hat mich mehrere Tage gekostet, sie genau so einzuräumen, wie es mir passt. Normalerweise hätte das natürlich unser Dienstmädchen getan, doch ich hasse es wirklich, wenn dieses in meinem Zimmer herumschnüffelt. Eigentlich gibt es in meinem Regal nicht viel zu sehen – außer reihenweise ebenfalls sortierter Modezeitschriften. Einige Fotos sind darauf arrangiert, fein säuberlich eingerahmt natürlich, und ein paar Autogrammkarten – allesamt auf Blickhöhe, damit man sie keinesfalls übersehen kann – von Promis, auf die im Moment alle stehen, habe ich an die Schubladen geklebt.

Die Wand rechts von der Tür ist weiß, genauso wie die, an der mein Bett steht, die anderen beiden sind blau, türkisblau natürlich. Tja, und an der Wand gegenüber der Zimmertür ist das Fenster mit dem Ausblick auf die Großstadt, auf Berlin, auf die Hauptstadt Deutschlands.

„Arm, aber sexy“, heißt es immer. Ich kenne jedoch nur den Teil Berlins, für den gilt: „Reich und sexy.“

Und man sollte das Wichtigste nicht vergessen: meinen Kleiderschrank! Drei auf drei Meter ist er groß, aus weiß lackiertem Holz, auf das ein Maler wunderschöne Spiralen gepinselt hatte, natürlich in Türkisblau. Und wenn man die Tür aufschließt und in meinen Schrank hineinsieht, blickt man ins Paradies der Modefreaks. Vor den Wänden stehen Kleiderständer, und zwar zweireihig. In der hinteren Reihe stehen die Ständer mit der Kleidung der letzten Saison, in der vorderen die der aktuellen. Wenn irgendetwas älter ist als eine Saison, wird es aussortiert und kommt in die Altkleidersammlung.

Mein Bruder meint, ich sei verrückt, Dinge wegzugeben, bloß weil sie nicht mehr in seien. Nur, wer will denn schon altmodische Sachen anziehen? Und da wir keinen Geldmangel haben, kann ich jederzeit neue Klamotten bestellen oder, was noch viel besser ist, durch die Läden der Großstadt bummeln und die neuesten Trends anprobieren.

Klamotten sind mein absolutes Hobby. Natürlich mache ich noch andere Dinge. Ich bin in einem Cheerleaderverein und nehme Hip-Hop-Unterricht. Das mache ich eigentlich nur, weil es gerade angesagt ist. So richtig interessiere ich mich nur für Klamotten. Ich finde es nicht nur cool, in Modezeitschriften zu blättern oder in angesagten Läden zu stöbern, ich liebe es auch, über die Stoffe zu streichen und die Preise zu betrachten, weil ich dabei immer sehe, wie viel Geld meine Eltern besitzen. Ich habe viel Spaß dabei, diese Sachen mit alten oder billigen Kleidungsstücken zu vergleichen und mich immer wieder vor dem Spiegel zu betrachten – von jeder Seite, um nicht nur die Kleidung, sondern auch mein hübsches Spiegelbild anzustarren.

Tja, und dann gibt es links von der Tür mein bestes Stück: einen großen Spiegel. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass der Wert des Spiegels bloß so groß ist, weil er sehr teuer war und mit Gold und Edelsteinen verziert ist. Der Spiegel ist ziemlich groß, ungefähr eineinhalb Meter, und er passt hervorragend in mein Zimmer, weil er nicht nur golden ist, sondern auch blau, türkisblau. Ich habe ihn von meiner Oma zum letzten Geburtstag bekommen. Eigentlich soll ich zu meiner Oma gar nicht „Oma“ sagen, sondern „Großmutter“, aber ich finde, dass das ziemlich altmodisch klingt und total distanziert, als wäre sie gar keine nahe Verwandte, sondern irgendjemand, den ich nicht duzen darf.

Wie gesagt, der Spiegel ist wunderschön, nicht nur, weil er unter anderem mit Blau- und Türkistönen bemalt worden war, sondern auch, weil er mit wunderschönen Ornamenten verziert ist und eine so eigenartige und wundersame Ausstrahlung besitzt. Diese kann ich mir jedoch nicht erklären. Das Seltsamste aber ist, dass niemand außer mir diese Ausstrahlung überhaupt zu bemerken scheint.

Die blau schimmernde Spiegelfläche umgibt ein goldener Rahmen, der in regelmäßigen Abständen mit Edelsteinen besetzt ist. Zuerst kommt immer ein dunkelblauer, dann ein meergrüner und schließlich ein türkisfarbener. Auf den ersten Blick ist das Muster recht regelmäßig, fast ein wenig langweilig, denn die Unterseite sieht beinahe genauso aus wie die Oberseite des Rahmens. Es gibt nur einen, nein, zwei winzig kleine Unterschiede. Der erste ist, dass in die Unterseite „von Schwarzberg“ eingraviert ist, mein Familienname, den meine Oma genauso trägt wie ich, und der andere Unterschied ist so minimal, dass ich ihn erst bemerkte, als ich den Spiegel einmal umhängte. Ich hatte ihn bis dahin schon hundertmal angesehen und über seinen Goldrahmen gestrichen, aber es war mir wirklich nicht aufgefallen: Ganz unten im Goldrahmen hat jemand etwas aufgeklebt oder eher in das noch flüssige Gold gedrückt. Eine kleine Spiegelscherbe.

Okay, ich will euch jetzt nicht mit Geschichten von Spiegelscherben langweilen! Im Rahmen steckt auch ein Bild von Jan.

Jan ist mein Traumprinz! Er ist der bestaussehende Junge in der ganzen Umgebung, das könnt ihr mir glauben. Die Mädchen himmeln ihn an, als wäre er der einzige Junge weit und breit. Das Foto habe ich in den Sommerferien aufgenommen. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel hinab und bringt Jans dunkles Haar zum Glänzen. Es ist ungefähr so dunkel wie Zartbitterschokolade, die einzige Schokolade, die ich überhaupt esse. Er trägt seine Haare so lang, dass sie ihm immer bis über die Nase fallen, wenn er sie nicht aus seinem Gesicht streicht. Er beschwert sich ständig darüber, dass sie ihn kitzeln. Wenn ich ihm aber vorschlage, das Haar einfach abzuschneiden, sieht er mich kritisch an und fragt, ob er mir dann immer noch gefalle. Und diese Frage muss ich leider verneinen, denn sein Haarschnitt ist wirklich süß. Noch süßer ist es, wenn er wegen seiner kitzelnden Haare niesen muss und sich die dunklen Strähnen mit einer wütenden Handbewegung aus dem Gesicht fegt. Jan ist sechzehn, ein Jahr älter als ich. Über seine gerade, wohlgeformte Nase und seine markanten, hohen Wangenknochen zieht sich eine glatte, milchkaffeefarbene Haut. Das liegt nicht allein daran, dass sich Jans reiche Eltern luxuriöse Urlaube irgendwo im Süden leisten können, sondern auch daran, dass seine Großeltern aus Griechenland kommen, wo jeder diese dunklere Hautfarbe hat. Dass er ziemlich erfolgreich Basketball spielt und deshalb regelmäßig trainiert, sieht man ihm an, vor allem, wenn er mal wieder mit meinem Bruder Armdrücken macht und seine Muskeln dabei deutlich hervortreten.

Tja, ich glaube, all diese Tatsachen verzaubern mich. Jans Aussehen, sein Charme und seine Freundlichkeit, die Tatsache, dass mein Cheerleaderverein für seine Basketballmannschaft herumhüpft, das Gefühl, dass er mich mindestens so sehr mag wie ich ihn, und natürlich das Wissen, dass er in der Schule ebenso beliebt ist wie ich. Um ehrlich zu sein, so blöd das klingt ... ich weiß, dass der Gedanke daran, dass sich mein Ansehen in der Schule noch deutlich vergrößert, weil ich einen so beliebten Jungen als Freund habe, meine Zuneigung zu ihm fördert. Obwohl ich das natürlich niemals zugeben würde, nicht einmal vor mir selbst.

Ich schließe vorsichtig die Tür meines Kleiderschrankes, trete in den leicht bläulich schimmernden Raum, wende mich um und betrachte kritisch mein Spiegelbild. Ich bin für meine fünfzehn Jahre eher schmächtig gebaut, etwas zierlicher. Allerdings stört mich das herzlich wenig, ich falle trotz meiner geringen Größe genug auf.

„Resa“, ruft meine Mutter, aber ich sperre die Geräusche von unten und von überall sonst einfach aus. Sie sind mir gerade total egal. Für mich zählen im Moment nur mein Spiegelbild und das neue langärmlige T-Shirt, das ich mir erst heute gekauft habe.

Resa – so werde ich von allen genannt, ich habe auch nichts dagegen. Es weiß kaum jemand, dass mein richtiger Name Theresa ist. Die meisten kennen mich nur unter meinem Spitznamen. Selbst meine Eltern stellen mich mit „Resa von Schwarzberg“ vor. Von Schwarzberg – das ist kein schlechter Name. Andere Leute haben solche langweiligen wie Müller. Wenn man etwas mehr Aufsehen erregen will, ist ein solch gewöhnlicher Name eindeutig ungeeignet.

Ich lege die Stirn in Falten und betrachte mit zusammengekniffenen Augen mein Spiegelbild. Ich bin dunkelblond, wobei das Gold darin überwiegt, und meine Haare glänzen in der Sonne wie der Rahmen des Spiegels. Wenn ich mir meine fast hüftlange, volle Mähne aus dem Gesicht streiche, fällt sie mir in weiten, schweren Wellen über die Schultern, und wenn ich sie mit einem Haargummi zusammenfassen will, kann ich dieses nur dreimal um den Pferdeschwanz schlingen und nicht fünfmal wie andere Leute.

Meine Stirn hat dieselbe glatte Haut wie meine gerade Nase und meine hohen Wangenknochen. Dass ich meine Sommerurlaube in der Karibik oder auf Hawaii verbringe, merkt man nicht nur daran, dass ich den genauen Farbton des Pazifiks kenne, sondern auch an meiner Bräune. Wenn ich mein Spiegelbild betrachte, habe ich fast das Gefühl, eine dunkelhäutige Südländerin darin zu sehen, die ihre Haare blond gefärbt hat, und meine strahlend klaren grünen Augen wirken wie zwei funkelnde Edelsteine in meinem Gesicht.

Der Ausschnitt meines neuen Shirts unter meinem schlanken Hals ist so tief, dass man eigentlich fast ohne Bemühungen geradewegs hineinblicken kann. Meine Freundinnen ziehen mich stets damit auf, dass es sich „lohnen“ würde, aber ich finde ihre Sticheleien, um ehrlich zu sein, ziemlich peinlich. Ich werde bei diesen Kommentaren selbst unter meiner dunkel gebräunten Haut rot.

Ich bin wirklich ziemlich schlank und zierlich, fast dürr, aber natürlich finde ich, dass ich auf gar keinen Fall mehr dicker werden darf. Meine Beine sind sehr grazil und lang. Alles an mir ist dünn und alles scheint auf eine Karriere als Topmodel ausgerichtet zu sein, denn ich bin wirklich hübsch, das kann man beim besten Willen nicht bestreiten ...

Meinem Spiegelbild kann man natürlich ansehen, dass sich meine Eltern teure Kleidung und ebenfalls teure Urlaube leisten können. Dass ich mir nichts sagen lasse, kann man an einem energischen, selbstsicheren Funkeln in den Augen erkennen. Ich habe meinen Blick immer auf mein Ziel gerichtet, Schlenker in irgendeine andere Richtung gibt es bei mir gar nicht. Ich mache immer nur das, was ich machen will, und interessiere mich nur für meine eigenen Dinge. Angelegenheiten anderer Leute gehen mich rein gar nichts an. Ich tue das, was mir gefällt, was ich für richtig halte, was ich will – was andere wollen, ist mir egal.

Alle Dinge, die ich tue, halte ich für richtig und das Wort „Fehler“ kenne ich nur vom Hörensagen. Vielleicht gebe ich meine Fehler einfach nicht zu und vergesse sie darum bald, genauso wie Schuldgefühle und Ähnliches, oder ich sehe sie schlichtweg nicht. Wenn mich jemand darauf aufmerksam machen will, dass ich gerade unhöflich bin, ignoriere ich ihn. Allerdings bin ich sehr nachtragend und rede oft wochenlang nicht mehr mit Leuten, die mich irgendwie geärgert haben.

Ja, ich bin mein ganzes Leben in dem Glauben aufgewachsen, dass alles, was ich tue, absolut korrekt ist, selbst wenn ich jemandem Schaden zufüge. Wenn ich jemandem wehtue, glaube ich sogar, dass das total in Ordnung wäre, denn ich bin ja deutlich wichtiger als diese blöde Person, die ich verletzt habe.

Ich bin unglaublich selbstsüchtig, mein Ego ist um einiges größer als alles andere in meinem Leben. Ich denke ausschließlich an mich selbst, an meine Zukunft, an mein Image, an mein Geld. Ich beachte stets nur meine Sachen und ich sehe immer nur, was ich sehen will. Für Armut und das Leid anderer bin ich vollkommen blind. Für mich zähle nur ich selbst.

„Resa!“ Es klopft an meiner Zimmertür und meine Mutter klingt wirklich böse. Anscheinend hat sie mich schon mehrere Male gerufen und ich habe einfach nichts mitbekommen. Das ist nicht selten der Fall. Wenn ich mit meinen Klamotten beschäftigt bin, bekomme ich rein gar nichts mit.

„Ja, Mama! Ich komme gleich!“ Ich stöhne innerlich auf. Weshalb hat es meine Mutter immer so eilig? Okay, sie will nicht, dass ihr Essen kalt wird, das verstehe ich. Nur wieso muss sie immer so eine Hektik verbreiten?

„Resa! Ich habe keine Zeit mehr, das Essen ist innerhalb von zehn Minuten ausgekühlt und bis dahin muss ich dich noch etwas fragen.“ Meine Mutter klingt jetzt wie eine Bombe, die kurz davor steht, in die Luft zu gehen, aber das wundert mich nicht sonderlich. Auch das kommt nicht selten vor.

Ich stöhne wieder leise auf, ziehe eilig das neue Shirt aus und streife ein anderes über den Kopf. Dann überprüfe ich geschwind, ob meine Schminke nicht verwischt ist, und verlasse danach eilig meinen Kleiderschrank, um meiner Mutter die Tür zu öffnen. Sie schäumt schon vor Wut und ihr sonst so hübsches Gesicht ist zu einer wütenden Grimasse verzogen.

Doch ich schenke ihr das Lächeln, bei dem die Jungs schwach wurden, und wende mich der Treppe zu.

Zu meinem Leidwesen bin ich kein Einzelkind. So etwas wie Geschwisterliebe will ich nicht kennen, genauso wenig wie mein Bruder. Es mag ja Geschwister geben, bei denen sie vorkommt, aber für uns war sie ein absolutes Fremdwort. Mein Bruder Mike und ich streiten nicht, nein, streiten war eine Sache der „niederen Schicht“, wir ignorieren uns weitgehend. Wenn wir miteinander sprechen, dann nur mit einem spöttischen Tonfall in der Stimme. Aber tief, ganz tief in mir drin, da mag ich Mike, auch wenn ich das selbst nicht wahrhaben will. Ich glaube, ich hasse meinen Bruder bloß, weil ich es selbst will. Ich will die Gute in einer Heldengeschichte sein, und für eine Heldengeschichte mit einer guten Prinzessin braucht man natürlich noch einen bösen Drachen und diese Rolle habe ich einfach Mike zugedacht und passend für ihn geformt.

Und deshalb kennen alle Leute, mit denen ich mehr als zwei Sätze spreche, Mike nur als bösen, gehässigen Bruder, der auf all das neidisch ist, was ich habe. Nur meine Freundinnen und die Leute, die ihn persönlich kennen – mein Bruder geht auf eine andere Schule, ihm gefällt die meine nicht –, glauben mir nicht und die meisten Mädchen, denen er über den Weg läuft, himmeln ihn an. Mike ist eineinhalb Jahre älter als ich und eine Klasse über mir. Er geht in dieselbe Klasse wie Jan. Die beiden sind ziemlich gute Freunde, auch wenn Mike sich mittlerweile ständig darüber beschwert, dass Jan, wenn er da ist, mehr Zeit mit mir verbringt als mit ihm. Bei mir stößt er da auf taube Ohren und Jan scheint das nicht weiter zu stören. Die beiden spielen zusammen Basketball, beide ziemlich erfolgreich, was ich natürlich nie eingestehen würde, schließlich ist Mike mein böser Drache.

„Oh, auch schon da?“ Mike wirft mir zur Begrüßung einen spöttischen Blick zu, aber daran bin ich gewöhnt.

„Ja, ausnahmsweise bist du nicht der Letzte.“ Das Lächeln, mit dem ich Mike auf seinen bösen Kommentar antworte, ist eiskalt. Es ist so kalt wie der schneidende Wind der Antarktis, und dieser bläst Mike sein spöttisches Lächeln aus dem Gesicht. Doch ihm bleibt keinerlei Zeit zu einer Erwiderung, denn meine Mutter trägt das Essen auf den Tisch und mein Vater wirft mir und Mike einen mahnenden Blick zu.

Für den Rest des Tages ist das unsere letzte Konfrontation, so kann ich den ganzen Nachmittag darauf verwenden, mich mit mir selbst und meinen schicken Klamotten zu befassen.

Dass dies vorläufig das letzte Mal sein würde, kann ich ja nicht wissen ...

Nebel - Ein Reich ohne Schatten

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