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Geschichte Quellen

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Abgesehen von vielen Einzeldaten in verstreuten Quellen (z. B. in alten Ausgaben des „Wachtturms“) existieren nur wenige zusammenhängende Darstellungen einer Geschichte der Zeugen Jehovas und ihrer Vorgänger-Gruppierungen. Als Standardwerk von „Wachtturm“-Seite darf heute das 749 Seiten umfassende und reich illustrierte Buch Jehovas Zeugen – Verkündiger des Königreiches Gottes aus dem Jahre 1993 gelten (im Folgenden abgekürzt zitiert als „JZ“). Es erwähnt in erstaunlicher Offenheit auch dunkle Seiten der Wachtturm-Geschichte, z. B. das Nichteintreffen der Voraussagen Russells (S. 62 f.) und die harten Machtkämpfe zwischen Rutherford und seinen Gegnern (S. 66ff.), doch nur, um diese Geschehnisse dann herunterzuspielen. Frühere Darstellungen aus der Feder von Zeugen Jehovas (z. B. Qualified to Be Ministers, 1955, S. 297-360; Macmillan 1957; Jehovah`s Witnesses in the Divine Purpose, 1959) oder diesen nahestehenden Autoren (z. B. Cole 1956; White 1967) können dadurch weitgehend als überholt betrachtet werden.

Die meines Wissens ausführlichste deutsche, aber leider nur in wenigen maschinenschriftlich verfassten und kopierten Exemplaren über wissenschaftliche Bibliotheken erhältliche Arbeit aus kritisch-theologischer Sicht ist die Dissertation von Dietrich Hellmund mit dem Titel Geschichte der Zeugen Jehovas (in der Zeit von 1870 bis 1920) (abgekürzt: Hellmund 1971). Leider behandelt Hellmund nur die Frühzeit der Wachtturm-Gesellschaft ausführlicher und hat – welch großes formales Manko! – seine Dissertation ohne Seitenzahlen abgeliefert, die folglich auch in meinen Zitaten daraus leider fehlen müssen.

Viele neue Erkenntnisse über die Geschichte und Struktur der Wachtturm-Bewegung vermittelt das Buch Der Gewissenskonflikt (amerik. 1983, deutsch 1988) von Raymond Franz. Als ein Mann, der alle Ebenen der Wachtturm-Hierarchie durchlaufen hat und die letzten neun Jahre vor seinem Ausschluss Mitglied ihres Führungsgremiums, der „Leitenden Körperschaft“, war, hat er Zugang zu Insider-Informationen, die bisher nur wenigen bekannt gewesen sind.

In seiner 1994 veröffentlichten Biographie Charles T. Russell – der unbelehrbare Prophetbeschäftigt sich Franz Graf-Stuhlhofer ausführlich mit der Frühzeit der heutigen Zeugen Jehovas, nämlich mit der Person ihres Gründers. Als Historiker interessiert er sich darüber hinaus aber auch für die Voraussagen der Wachtturm-Gesellschaft über Russells Zeit hinaus – bis 1975 und danach – und unterzieht sie einer kritischen Prüfung.

1995 erschien das Werk Der Wachtturm-Konzern der Zeugen Jehovas – Anspruch und Wirklichkeit von Hans-Jürgen Twisselmann. Hier wird das Schwergewicht auf die Entstehung, die Entwicklung und das Geschäftsverhalten der Wachtturm-Gesellschaft gelegt. In diesem Rahmen findet sich eine Reihe aufschlussreicher Enthüllungen über die Wachtturm-Präsidenten C. T. Russell, J. F. Rutherford, N. H. Knorr, F. W. Franz und M. G. Henschel.

Kürzere geschichtliche Darstellungen enthalten zahlreiche Schriften von Wachtturm- und gegnerischer Seite. Als neuere kritische Darstellungen von Originalität und Gewicht seien noch erwähnt: Hutten 1982, S. 80-135; Martin 1985, S. 38-51; Obst o. J., S. 262-298; Stevenson 1968 u.a. (siehe das Literatur-Verzeichnis). – Viele der folgenden Daten sind – neben Originalquellen – den genannten Werken entnommen.

Die Lehren der Zeugen Jehovas

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