Читать книгу Untreue durch Partnertausch! - Luca Farnese - Страница 4

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Ich weiß noch, wie wir zu dieser Vereinbarung gekommen waren. Zumindest erinnere ich mich teilweise. Was ich vergaß, geht zu Lasten des Alkohols, denn an diesem Abend wurde eine ganze Menge getrunken.

Ich glaube, es fing vor einigen Monaten damit an, als Simon Thierstein eines Abends auf die Idee kam, meine Frau Laura ficken zu wollen. Ich habe die Szene noch genau vor Augen:

Simon saß vor dem Fernseher. Wir waren eben mit einem Poker-Spiel fertig geworden. Laura und ich hatten verloren. Simon war ohne Hemd und Schuhe, das übliche Bild an solchen Abenden: In der einen Hand einen Drink, in der anderen eine Zigarre, die bloßen Füße auf einem Schemel. Er bewegte die Zehen, als Laura ins Zimmer trat. Carmen und Laura waren in der Küche gewesen...

Ich weiß noch genau, wie es war. Laura kam ins Zimmer und das gedämpfte Licht ließ sie noch hübscher aussehen als gewöhnlich. Sie trug ein enges blaues Kleid, das ihre Formen perfekt modellierte. Ich sah Simons Gesicht, als er meine Frau betrachtete. Ich konnte erkennen, wie er gedankenvoll die Stirn runzelte und wusste, dass er sich fragte, wie sich wohl sein Schwanz in ihr anfühlen würde.

Es machte mir nicht aus. Wie oft hatte ich mir schon vorgestellt, wie es mit Carmen sein würde. Vielleicht ist es sogar ein Kompliment, wenn ein anderer scharf auf meine Frau ist.

Gestern Abend sprachen wir über Frauentausch. Einige unserer Freunde haben bereits Erfahrung auf diesem Gebiet. Wir tranken zu viel!

Simon meinte, wir vier könnten es für die kommende Woche mal probieren. Es sollte sicher nur ein Spaß sein. So dachte ich wenigstens und lachte herzhaft. Auch Carmen lachte, allerdings nicht sehr lange. Dann plötzlich dieses tödliche Schweigen. Wir starrten einander an. Simon sah gierig und lüstern meine Frau an, als wollte er sie am liebsten gleich über den Tisch legen.

Carmen hatte mich beobachtet. Als ich mich ihr zuwandte, wich sie meinem Blick aus. Das Schweigen wurde unerträglich. Ich versuchte, den Vorschlag von Simon wieder ins Spaßige zu ziehen.

„Na wie wäre es, Carmen? Hast du Lust dazu?“ Ich lachte.

Sie sah mir ruhig in die Augen. „Warum nicht? Ich bin sicher... es wäre nett mit dir, Paul.“

Sie leerte ihr Glas, knallte es auf den Tisch und verließ das Zimmer.

Simon blickte uns kurz an, stand auf und erklärte: „Interne Beratung!“

Er folgte seiner Frau. Wir konnten ihre streitenden Stimmen in einem anderen Teil der Villa hören.

Ich sagte: „Und ich dachte, sie machen einen Jux. Dabei scheinen sie es ernst zu meinen!“

Laura spielte mit ihrem leeren Glas. „Natürlich meinen sie es ernst, Paul. tu bloß nicht so, als hättest du das nicht gemerkt.“

„Habe ich aber nicht.“

„Paul, bitte schrei mich nicht an!“

„Ich schreie doch nicht. Hör zu... ich darf doch wohl annehmen, dass du mit dieser Art Handel nichts im Sinn hast, oder...?“

Ihre Augen waren feucht, die Lippen zitterten, und für einen Moment sah es so aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.

„Wenn du das erst fragen musst, Paul, dann fange ich an, mir die Sache wirklich zu überlegen. Und es kann sein, dass ich es dann tue...“

„Wie? Was zum Henker hat das nun wieder zu bedeuten?“

„Paul, du solltest hier wirklich nicht so viel trinken. Wenigstens nicht so viel wie heute Abend. Du scheinst nicht mehr richtig zu begreifen, was um dich herum vorgeht.“

„Was gibt es da zu begreifen?“

„Eben. Was gibt es da zu begreifen? Ich habe sehr gut begriffen: Wir sind schon so lange verheiratet, dass du dich mit mir zu langweilen beginnst. Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit etwas Abwechslung. In jeder Beziehung. Deshalb kamst du an dem besagten Morgen auch erst um fünf Uhr nach Hause...“

Ich ballte eine Faust, und beinahe hätte ich sie geschlagen. Ich hatte mich einmal betrunken und bei dieser Gelegenheit in einer Bar ein Mädchen aufgelesen. Ich legte sie auf den Rücksitz unseres Wagens. Morgens um fünf Uhr stolperte ich ins Haus, und bevor ich mich ausziehen konnte, war ich eingeschlafen. Laura hatte versucht, mich auszuziehen und mich ins Bett geschafft.

Später am Morgen ging sie einkaufen. Die Sache hätte gut ausgehen können, trotz des Lippenstifts auf meiner Wange. Als jedoch Laura aus dem Supermarkt kam und die Einkaufstüten auf die Rückbank legte, sah sie den benutzten Kondom. Die Kleine in der Nacht war noch sehr jung gewesen und hatte Angst vor einer Schwangerschaft gehabt. Sie hatte darauf bestanden, dass ich ein Präservativ benutze, doch statt das Ding hinterher aus dem Wagen zu werfen, hatte ich es in meinem Suff einfach auf den Wagenboden geschmissen.

Laura fragte mich, ob ich dafür eine Erklärung hätte. Ich war noch betrunken genug, ihr alles zu gestehen. Außerdem fühlte ich mich ziemlich miserabel, was mein Verhalten ihr gegenüber betraf.

Von da an ging es mit unserer Ehe bergab. Zwar schliefen wir auch weiterhin zusammen, aber von ihrer Seite war es nun nichts weiter als eine rein mechanische Beteiligung. Sie war mit der Zeit kalt und gefühlvoll geworden, und durch ihr Verhalten wurde ich ständig an den Vorfall erinnert.

In diesem Augenblick kamen Simon und Carmen ins Zimmer zurück. Simon ist ein stämmiger Bursche mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Er wirkt männlicher als irgendein Durchschnittstyp. Er hat tiefschwarze, durchdringende Augen, seine mächtigen Kieferknochen erinnern an eine Bulldogge. Seine Hände sind groß und kraftvoll, mit ungewöhnlich langen Fingern. Ich wusste, dass er anziehend auf Laura wirkte. Jede Frau fühlt sich zu ihm hingezogen, zu dieser überwältigenden Männlichkeit und seinem Reichtum.

Nun steht Simon Thierstein am Tisch. Er sieht Laura und mich an. Er schaut meiner Frau tief in die Augen und lächelt.

„Carmen und ich sind bereit zu tauschen.“

Dann wartet er.

Laura kippt ihren Drink in einem Zug herunter. Ich sehe Carmen an. Ihre Augen bestätigen mir: Sie ist willens und bereit zu tauschen; sie will, dass ich sie ficke. Ich starre auf die vollen Rundungen ihrer Brüste und auf die Stelle, wo die sanfte Buchtung ihres Kleides die Form der Fotze ahnen lässt. Ich starre auf ihre herrlichen langen Beine und wünsche mir, wir lägen beide nackt im Bett und fickten.

Ich schaue zu Laura hinüber. Sie hat mich beobachtet und mein Verlangen gesehen. Laura goss sich einen weiteren Drink ein und trank einen großen Schluck. Sie hatte heute Abend bereits zu viel getrunken.

Sie sieht Simon an. Den ganzen Abend schon ist er ohne Hemd, aber erst jetzt betrachtet sie seinen athletischen Oberkörper und die muskulösen Arme. Ich sehe, wie sich ihr Blick auf seine Hose senkt. Dort ist eine Ausbuchtung. Er stellt sich offensichtlich vor, Laura zu ficken.

Laura starrt auf seine Hose. Ein Schauder überläuft sie, als sie die Größe seines Schwanzes abschätzt.

Ist meine Frau bereits betrunken?

Ich denke ja.

Carmen und Simon warten immer noch auf unsere Antwort. Aber wir sagen weder nein noch ja. So vergehen Minuten. Mich überkommt das Gefühl, gleich lachen zu müssen. Es ist, als würden wir so bis in alle Ewigkeit sitzen – ohne die Hoffnung auf eine Antwort.

„Vielleicht kann ich euch bei eurer Entscheidung helfen“, murmelte Simon. Er hat Lauras Blick bemerkt. Niemand von uns ist dieser Blick entgangen, denn seit Minuten starrt sie gedankenverloren auf Simons Hose – wie in Trance.

Simon öffnet den Reißverschluss, und sein riesiger Penis schnellt heraus, wie von einer Sprungfeder getrieben. Es ist ein wahres Monstrum, lang und ziemlich dick, mit einer rötlichen Eichel, die hart und kompakt zu sein scheint.

Ich höre Lauras scharfes Einatmen und sehe, wie sich ihre Augen weiten. Ihre roten Lippen öffnen sich.

„Du elender Bastard!“ Carmens Stimme ist ein Zischen. „Zeigst deinen Schwanz wie ein läufiges Tier!“

Laura springt auf und eilt aus dem Zimmer. Ich folge ihr, erreiche sie in der Halle. Sie lehnt an der Wand und atmet heftig, mit geöffnetem Munde. Ich weiß, sie fühlt sich zu Simon hingezogen. Vielleicht will sie sogar, dass er diesen riesigen Penis in sie hineinrammt. Es kann nicht anders sein, sie will ihn haben, aber noch kämpft sie gegen ihr Verlangen...

„Allgemeine Besprechung!“, ruft Simon. „Lasst uns hören, wie ihr euch entschieden habt!“

Laura läuft weiter in die Halle hinaus, in Richtung Haustür.

„Laura, willst du, dass wir tauschen?“, fragte ich unsicher.

Sie schlüpft in ihren Mantel und öffnet die Glastür zur Halle.

„Das überlasse ich dir, Paul. Und ich weiß, dass du es willst. Ich weiß auch, dass du dich schon seit langem für Carmen interessierst. Du entscheidest. Wenn du es willst, werde ich den Tausch mitmachen. Ich warte im Wagen, bis du dich entschieden hast!“

Sie geht zur Haustür und öffnet sie. Ich gehe ins Wohnzimmer zurück. Carmen und Simon haben sich wieder gestritten. Ich hörte ihre gedämpften ärgerlichen Stimmen, als ich mit Laura in der Halle sprach. Ich komme ins Zimmer und höre noch Carmen sagen „...verdammtes schmutziges Vieh! Zeigst deinen Schwanz...“

Sie unterbricht, als sie mich kommen sieht.

„Paul, wie gefällt dir das? Mein liebes Weib nennt mich ein Vieh!“

„Habt ihr euch entschieden?“, fragt Carmen.

„Noch nicht. Laura sagte, ich solle die Entscheidung treffen.“

„Warum zeigst du Paul eigentlich, was ihn erwartet?“, fragt Simon seine Frau. „Zeig ihm dein nettes kleines Ding. Hilf ihm, sich zu entscheiden!“

Carmen sieht zuerst ihren Mann an, dann mich. Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. Ich werde wohl nie erfahren, was sie veranlasste, es zu tun. Ist sie ärgerlich, oder nur betrunken, oder vielleicht beides?

Sie hebt den Rock bis über die Hüften und zieht den Slip herunter, bis er ihr auf die Fersen fällt. Ihr natürlich blondes Schamhaar ist auf eine Länge von höchstens zwei bis drei Millimeter gekürzt. Zwischen ihren Schenkeln kann ich deutlich ihre Spalte erkennen. Sie hat die hübscheste Vagina, die ich je gesehen habe.


Ich bin im Wagen und weiß nicht einmal, wie ich hierhergekommen bin. Ich bin unwahrscheinlich voll. Im Wagen ist es kühl und dunkel. Ich will Laura haben, und zwar jetzt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt meine Ehefrau so stark sexuell begehrt habe.

Mit einer Hand greife ich an ihre Brüste, mit der anderen an ihre Schenkel. Während ich sie küsse, presse ich ihre Brüste und fahre ihr unter den Rock, ein Finger schiebt sich unter den Rock, sucht den Weg in den Slip und gleitet durch das Intimhaar in die feuchte Wärme.

Ah! Meine Laura... sie ist so geil...!

Ich nehme die Hand von ihren Brüsten und suche meinen Reißverschluss. Mein Schwanz bäumt sich gegen die Hose, er will heraus und hinein in die Fotze meiner Ehefrau...

„Nicht hier, Paul. Nicht hier in ihrer Einfahrt!“

Laura hat sich mit im Wagen schon immer verwehrt. Seit wir uns kennen. Seit wir verheiratet sind. Und so auch jetzt. Mich hat die Idee, es im Auto zu treiben, schon immer gereizt. Sogar mit der eigenen Frau. Laura jedoch weigert sich strikt.

„Jemand könnte uns sehen“, protestiert sie, sobald ich es versuche.

Ich fahre nach Hause und konzentriere mich aufs Fahren. Wir sprechen kein Wort miteinander.

Als wir ins Schlafzimmer kommen, lege ich meine Hände auf ihre festen Brüste. Ich versuche sie an mich zu drücken, sie zu küssen.

„Nein, Paul! Nicht jetzt! Nicht heute Abend!“

Ich verlasse das Schlafzimmer und stolpere die Treppe hinunter. Ich knirsche vor Wut mit den Zähnen, balle meine Fäuste und strecke meine Finger wieder. Ich will irgendetwas zerbrechen. Alles in diesem Haus will ich zerschlagen, die Wände will ich einreißen, bis ihr das Dach auf ihren verdammten Schädel fällt.

Ich habe nicht >ja< gesagt. Weder zu Simon, noch zu Carmen. Und meine Ehefrau versagt sich mir. Seit sie hinter die Sache mit dem Mädchen aus der Bar gekommen ist, wird es immer schlimmer mit ihr. Ihre Periode dauert neuerdings zehn Tage statt der üblichen fünf. Und immer öfter ist sie abends einfach nur zu müde. Zu müde, um mit mir zu schlafen. Oder sie muss sich noch spät abends irgendeinen verdammten Film ansehen. Dann ist es wieder ein Treffen mit der besten Freundin... um Entschuldigungen ist sie weiß Gott nicht verlegen. Wenn das so weitergeht, kann ich von Glück sagen, wenn wir einmal im Monat Geschlechtsverkehr haben, jedoch nur sehr kurz und oberflächlich.

Ich könnte sie bewusstlos schlagen, und sie dann vergewaltigen. Aber es ginge auch so, ich bin stark genug, sie trotz Periode, >zu müde<, späten Film oder Treffen mit Freundinnen dazu zu zwingen. Ich könnte sie mit einer Hand erwürgen, es wäre mir ein leichtes, ihren hübschen Hals zuzudrücken.

Aber ich will es nicht.

Der Mann, der behauptet, er bekomme es von seiner Frau, wann immer ihm danach sei, ist ein gottverdammter Lügner. Wir kriegen es von ihnen, wenn sie es uns geben wollen!

Brauchen wir rohe Gewalt und stoßen unsere Schwänze in ihre Fotzen, wenn sie es nicht wollen, so bezahlen wir teuer dafür – Tränen, kaltes Schweigen.

Wir begreifen: Ein Orgasmus ist eine Sache von Minuten. Eine Frau jedoch bringt es fertig, noch stundenlang zu heulen. Sie macht dich wahnsinnig damit. Laura hatte mich damals beinahe soweit, als ich betrunken nach Hause kam und sie dazu zwang. Sie weinte stundenlang in dieser Nacht und sprach anschließend kein Wort mit mir. So gesehen bin ich ein jämmerlicher Feigling, denn ich kann eine weinende Frau und ihr eisiges Schweigen danach nicht ertragen.

Mein Handy läutete.

„Hallo?“

„Paul?“

„Hallo Carmen.“

„Hast du dich entschieden, Paul? Simon und ich haben die ganze Zeit gewartet.“

Ihre Stimme ist honigsüß, nur ein wenig angekratzt von den Drinks. Doch scheint sie soweit ganz nüchtern zu sein. Ich lehne mich gegen die Wand. Meine Füße sind bleischwer vor Müdigkeit. Ich rutsche mit dem Rücken die Wand herunter – es ist, als ob man ins Bodenlose abgleiten würde – bis ich auf dem Boden sitze.

„Nein. Wir haben uns noch nicht entschieden.“

„Heute Abend sollte an sich darüber entschieden werden, Paul.“

Süß wie Honig ist ihre Stimme. Ich versuche sie mir vorzustellen, ihre langen Beine, der perfekte Körper, die festen Brüste, die süße Fotze...

Aber das einzige, woran ich mich erinnern kann, ist ihr Gesicht: Da ist die Glätte und Weichheit ihrer Wangen, die Röte ihrer Lippen – eine wundervolle Frau. Ich wollte sie schon immer, seit der ersten Sekunde als ich sie erblickte...

„Ich denke, du hast Recht.“

„Laura sagte, die Entscheidung läge bei dir.“

„Hm.“

Ein endloses langes Schweigen. Ich schlafe unterdessen beinahe ein und komme zu keiner Entscheidung. Noch vor einer oder zwei Stunden in Simons Haus hätte ich >ja< sagen können.

Aber, gesetzt den Fall, ich hätte einer Sache zugestimmt, die nicht im Sinne Lauras gewesen wäre – ich hätte einen hohen Preis bezahlt. Die Entscheidung liegt bei mir... vielleicht macht Laura mit, vielleicht auch nicht. Wenn sie zum Beispiel nur blufft, kann die ganze Sache leicht mit einer Scheidung enden.

Ich will Carmen... aber nur, um sie zu ficken! Laura liebe ich. Carmen hat die ganze Zeit am Telefon gewartet.

„Paul?“

„Hm.“

„Falls du >ja< sagst... wir hätten am Lago di Endine ein Wochenendhaus.“

„Wo ist denn das?“

„Der Lago di Endine ist ein See in der Provinz Bergamo in der italienischen Region Lombardei. Er liegt im Val Cavallina.“

„Italien... hm...“

„Wir könnten schon morgen früh losfahren. Ich nehme meinen neuen Audi. Er sagte, er würde etwas anderes mieten... für sich und Laura...“

„Das hört sich wirklich gut an.“

Schweigen. Ich kann nichts mehr sagen. Ich komme zu keiner Entscheidung.

„Paul?“

„Hm.“

„Ich sollte es dir eigentlich nicht sagen. Aber ich denke, du solltest es dennoch wissen. Simon spielt mit dem Gedanken, dich zum verantwortlichen Bauleiter seines neuen Projektes in Bad Aibling zu machen.“

Ihre Stimme ist nur noch ein Flüstern. Zu gerne würde ich jetzt wissen wollen, wo Simon gerade steckt... Ich habe bereits die Pläne von seinem neuen Bauträgerprojekt gehört: zweiundvierzig Häuser, in gemischter Bebauung, von Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Ein verdammt guter Job für einen Bauleiter. Ich würde mir in der Branche einen richtig guten Namen machen. Zwar hatte ich gerüchteweise schon von Simons Absicht gehört, aber ich konnte nicht recht daran glauben. Er hatte mich schon zum Polier gemacht. Warum in aller Welt sollte er mich jetzt auch noch zum Bauleiter machen?

„Ja, ich habe schon davon gehört. Aber was hat das mit unserem Tauschgeschäft zu tun?“

„Absolut nichts. Ich dachte nur, du solltest darüber Bescheid wissen. Bis jetzt hatte ich nur noch nicht die Gelegenheit, es dir zu sagen.“

Sie lügt. Sie versucht nur, ein Druckmittel mit ins Spiel zu bringen. Fest steht: Wenn Simon entschlossen ist zu tauschen, wäre es nicht ratsam, sich seinen Wünschen zu widersetzen. Es könnte allerdings auch sein, dass sie sehr großen Einfluss auf Simon hat. In diesem Falle könnte sie ihn dazu überreden, mir den Job zu geben – wenn ich nett zu ihr bin, das heißt, wenn ich tue, was sie von mir verlangt. Was will sie nun eigentlich?

„Möchtest du, dass wir tauschen, Carmen?“

„Du Idiot.“ Ihre Stimme war süß wie Honig, dann beendete sie abrupt die Verbindung. Sie will, dass wir tauschen. Ich bin ein Idiot. Ein Mann wird von einem Lastwagen überfahren, und ich bin der Idiot, der hinterher fragt: „Sind Sie verletzt?“ Manchmal bin ich aber auch ein Glückspilz: Ich habe Ersparnisse auf der Bank, eine wunderschöne Gartenwohnung im Münchner Westen, eine wunderschöne Ehefrau; und ich bin dabei, mit einem anderen Mann die Frau zu tauschen, das bedeutet, ich bekomme auch noch sein hübsches Weib.

Ich dachte einige Minuten nach. Dann wählte ich Simons Handynummer. Er meldete sich unverzüglich. Als er meine Stimme erkannte, grollte er:

„Um Himmels willen, Paul, sag mir jetzt endlich, ob ihr mitspielt oder nicht!“

„Ja...“, kam meine unsichere Antwort.

„Okay! Gute Nacht.“

„Gute Nacht!“

Ich stieg die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und zog mich aus. Laura hatte eine Lampe brennen lassen. Sie hatte die Decke über sich gezogen, ich sah nur ihr langes blauschwarzes Haar und einen schmalen Streifen ihres Gesichts.

„Wir werden es tun, Laura.“

Ich löschte das Licht und stolperte im Dunkeln zu meinem Bett. Ich hörte gedämpfte Laute – als ob Laura weinte... oder schnarchte... oder heftig atmete.

Ich kletterte in mein Bett.

„Laura, hast du gehört, was ich gesagt habe?“

„Ja.“

Ich schließe die Augen. Im Dunkel tanzen helle Lichter. Mein Magen rebelliert. Wenn ich nicht ganz still liege, tief atme und dabei versuche, an nichts zu denken, dann dreht sich alles um mich. Ich habe eindeutig zu viel getrunken.

Und wieder dieses gedämpfte Geräusch!

Weint Laura?

Schnarcht sie oder ist es ihr schweres Atmen?

Wen stört es? Heule nur, du süßes Miststück. Einmal habe ich dich betrogen, das ist für dich Anlass genug, unsere Beziehung nahezu abzubrechen.

Niemals würdest du es in einem Wagen tun. Niemals würdest du neue Stellungen ausprobieren. Du brauchst eine Ewigkeit bis du zum Orgasmus kommst; und dennoch liebe ich dich. Dich zu ficken heißt einen Eisberg ficken. Ich hoffe, sein dicker Schwanz reißt dich auseinander... nein, so meine ich es nicht. Es ist nur... ich will Carmen... und ich will den Job als Bauleiter in Bad Aibling. Aber das Simon auf die Nase zu binden, wäre grundverkehrt. Und warum sollten wir es nicht tun? Unsere Ehe geht sowieso in die Binsen. Vielleicht fehlt uns beiden nur ein wenig Abwechslung? Vielleicht würzt und belebt ein solcher Tausch die Ehe. Es täte ihr vielleicht gut.

Ich liebe dich, Laura.

Und während die Lichter in der Dunkelheit immer heller brennen, während ich ganz ruhig und tief atme, damit es mir nicht noch übler wird, begreife ich, dass Simon und Carmen dieses Tauschgeschäft bereits mit anderen Ehepaaren durchexerziert haben. Zwar haben sie nie darüber gesprochen, auch habe ich von anderer Seite nichts in dieser Richtung gehört, aber ich fühle es irgendwie.

Sie haben die Initiative ergriffen, sie haben die ganze Sache eingefädelt, und ich Idiot komme erst jetzt dahinter. Waren sie nicht vollkommen ruhig und gelassen, als die Sache besprochen wurde? Waren sie nicht voller Geduld, als wir widerstrebten und versuchten, die Sache hinauszuzögern?

Woher ich weiß, dass sie es schon getan haben?

Es lässt sich nur schwer erklären: Wenn du einmal einen Weg gegangen bist, dann ist er dir geläufig, und selbst übst mehr Nachsicht und Geduld mit denen, die ihn zum ersten Mal begehen. Im Grunde genommen eine ganz natürliche Verhaltensweise.

Es wurde eine elend lange Nacht; sie schien bis in alle Ewigkeit zu währen – und war doch niemals langweilig dabei.

Ich habe von Gemeinschaften gehört, in denen Eheleute den Partnertausch betreiben, indem einfach alle Anwesenden ihre Schlüssel in einen Topf werfen. Jeder greift sich nun einen Schlüssel und hat somit seinen Partner gefunden. Diese Art Partnertausch kommt mir unglaublich stumpfsinnig vor.

Untreue durch Partnertausch!

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