Читать книгу Staubfänger - Lucie Faulerová - Страница 8

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Das war der schlimmste Moment ihres Lebens, bis auf all die anderen. Das war der schlimmste Moment meines Lebens, bis auf all die anderen. Bis auf all die Momente, die ich schon hinter mir hatte und die mir zuwinkten, mit zufriedenem Ausdruck nach gut geleisteter Arbeit, und bis auf all die Momente, die sich auf mich freuten, ungeduldig von einem Bein aufs andere traten, mich mit vorgestrecktem Kinn und offenen Armen erwarteten.

Doch das Lustige daran ist, dass man sich wirklich an alles gewöhnen kann. Und so wird es mit der Zeit irgendwie langweilig. Man zittert nicht mehr vor Angst, kaut nicht mehr an den Nägeln, weil man nervös ist, man hält das Gesicht hin, bereit für die Ohrfeige, und mit dem Finger zeigt man sogar auf die Stelle, an die man diesen beißenden Segen dieses Mal bekommen möchte, oh ja, bitte, mehr, mehr, Klatsch auf die eine Seite, Klatsch auf die andere. Und falls es nicht genug wehtut, falls einen das nicht überrascht, bestürzt, in die Knie gehen lässt, die Sporen gibt, zu Boden wirft, nicht beinahe tötet und den Hals zuschnürt, ist man sogar etwas enttäuscht. War das alles …? Im Ernst – das? Mehr hast du nicht zu bieten? Na so was. Daumen runter.

Das aber war der schlimmste Moment meines Lebens. Mit Sicherheit. Voll und ganz. Ohne Wenn und Aber. Also bis auf all die anderen, das versteht sich von selbst.

Über die leere Bühne erklingt ein müdes Schlagzeug, ba-dam tsss, ich mache mich aus dem Staub und schalte die letzte blinkende Leuchtstoffröhre aus.

Staubfänger

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