Читать книгу Mach mich scharf! Erotische Geschichten - Lucy Palmer - Страница 4

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Führe mich nicht in Versuchung!

»Der Grauhaarige von Tisch drei möchte eine Bloody Mary«, hauchte eine samtige Stimme in Rianas Ohr, was ihrem Körper ein angenehmes Prickeln einbrachte. Sie blickte zu Duncan O`Sullivan auf, der mit geschmeidigen Bewegungen an ihr vorbeiglitt, um einer Frau am Tresen einen Whiskey einzuschenken.

Argwöhnisch beobachtete Riana ihren Arbeitgeber, weil er mit der Dame zu flirten begann, und mixte geistesabwesend den Cocktail. Duncan war der Besitzer des »Temptation« und nicht ihr Freund, dennoch würde sie der Brünetten am liebsten das Gesicht zerkratzen und ihrem Chef einen Pflock ins Herz rammen – Eiche, ungespitzt! Denn Riana kannte das dunkle Geheimnis des großen und äußerst attraktiven Iren, was sie irgendwie mit ihm zusammenschweißte. Da sie bereits ein ganzes Jahr für ihn arbeitete, war es nicht zu verhindern, dass sie früher oder später davon erfahren hatte. Die zahlreichen bewusstlosen Frauen und Männer hatten sie stutzig gemacht. Seine Opfer konnten sich nie an etwas erinnern. Sie glaubten, einfach zu viel Alkohol in sich gekippt zu haben.

O`Sullivan konnte sich glücklich schätzen, jemanden wie Riana gefunden zu haben, die sich die ganze Nacht in eine verrauchte Bar stellte und bediente. Aber sie war schon immer ein Nachtmensch gewesen und es machte ihr nichts aus, wenn sie die Sonne nur an ihrem arbeitsfreien Tag zu Gesicht bekam. Und dass sie ihn nicht an die Behörden verpfiff, zählte wohl als weiterer Pluspunkt.

Während Riana das dunkelrote Getränk mit zwei Spritzern Worcester Sauce würzte und eine Zitronenscheibe an den Glasrand steckte, griff Duncan von hinten um sie herum und nahm ihr den Drink aus der Hand. Seine Lippen kitzelten sie, als er: »Für mich bitte eine Bloody Riana«, in ihr Ohr brummte. Einen kurzen Moment lang berührten sich ihre Finger, und ein Sehnen erfasste sie, das wohlige Schauer über ihren Körper trieb.

»Wer ungeduldig ist, wartet immer länger, O`Sullivan.« Rianas Stimme zitterte leicht. Himmel, was war heute nur los mit ihr? Sie versuchte, dem brennenden Blick seiner dunklen Augen auszuweichen, doch sie konnte spüren, worauf er starrte. Ihr Hals prickelte ob der Vorahnung.

»Ich habe Hunger.« Er lachte leise – ein geheimnisvolles, sinnliches Schnurren – und schob sich so dicht an ihr vorbei, dass sie die Hitze seines Körpers in ihrem Rücken spüren und seinen verlockenden Duft riechen konnte. »Außerdem sollst du mich Duncan nennen!«

Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er dem alten Mann das Glas hinstellte. Siehst du die Dunkelhaarige?, empfing sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf, während er zur Frau am Tresen nickte. Die würde mich sofort bedienen!

Riana hasste es, wenn Duncan in ihren Kopf eindrang. Aber er hatte ihr versichert, ihre Gedanken nicht lesen zu können. Sonst hätte er auch sehr schnell herausgefunden, was sich noch alles in ihrem Gehirn befand. »Höhlenmensch!«, rief sie schnippisch zu ihm hinüber.

Duncan!, sendete er zurück und grinste unverschämt, wobei eine Reihe ebenmäßiger Zähne zum Vorschein kam. Die feine Narbe, die sich durch ein Grübchen zog, machte ihn nur noch interessanter.

Warum muss dieser Mann so unbeschreiblich sexy sein?, dachte sie seufzend und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Als Riana herausgefunden hatte, wer, oder was, ihr Arbeitgeber wirklich war, hatte sich ihr eine völlig neue Einnahmequelle eröffnet. Als Bedienung wollte O`Sullivan ihr nicht viel bezahlen, da kam ihr die Erpressung gerade recht. Sie drohte, ihn zu verraten – er, sie zu beißen. Nachdem sie zu einer Übereinkunft kamen, stellte sich die gegenseitige Erpressung für beide als Vorteil heraus: Einmal im Monat blieb Riana nach Schließung der Bar bei ihm. Im Keller befand sich seine Wohnung, wo er sich an ihr nährte und dafür gut bezahlte. Er erregte weniger Aufsehen, weil er andere Menschen in Ruhe ließ, und Riana war um einige Pfund reicher, die sie näher an ihr Ziel brachten. Doch in Wahrheit würde sie ohne O`Sullivans Hilfe niemals die Ziellinie erreichen.

***

Als das heiße Wasser auf ihren Körper prasselte, überlegte Riana, warum sie sich O`Sullivan so leichtsinnig hingab. Ganz allein in seiner Wohnung, konnte er sie ohne Weiteres töten. Doch sie vertraute ihm und hoffte, sich nicht in ihm zu täuschen. Es bestand kein Zweifel, dass diese Wesen eine erotische Anziehungskraft besaßen und Frauen sich deshalb unwiderstehlich zu ihnen hingezogen fühlten. Riana musste zugeben, dass dieser Mann mit seiner weichen Stimme, den nachtschwarzen Augen und dem verführerischen Körper sehr anziehend auf sie wirkte. Wie oft hatte sie sich schon ausgemalt, dass er sie zu einer von seiner Art machte, dann hätte sich ihr Problem von selbst erledigt und sie bräuchte das viele Geld nicht mehr. Doch sie traute sich nicht, ihn danach zu fragen. Auf ewig wären sie beide dann miteinander verbunden. Das käme ja einer Hochzeit gleich! Und was wollte O`Sullivan schon von so einer unscheinbaren Frau wie sie eine war?!

Riana drehte das Wasser ab und stand im warmen Dunst der Duschkabine, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Duncan ihr ungestüm ein Handtuch in die Arme drückte.

»Du verdammter Blutsauger!«, kreischte sie erschrocken auf. »Was zur Hölle denkst du dir eigentlich?!« Schnell wickelte sie sich das große Tuch um den tropfenden Körper, während ihr Chef an ihrem Handgelenk zerrte. Erst, als sie aus der Dusche stolperte und er sie auffing, bemerkte Riana, dass er nackt war. Die Wut kochte in ihr hoch!

Prüfend ließ er seine Augen über ihren Körper wandern. »Was brauchst du so lange? Ich sterbe vor Hunger!«

»Jetzt übertreibst du aber! Du bist bereits tot, schon vergessen?« Riana stupste mehrmals einen Finger gegen seine Brust, von der sie einfach nicht den Blick abwenden konnte. Kräftige Muskelstränge wölbten sich unter den dunklen Nippeln, die sich bei ihrer Berührung sofort versteiften. »Und außerdem warst du es, der gemeint hat, ich solle vorher duschen!«

»Du würdest doch auch nicht aus einem Aschenbecher essen wollen ...« Überheblich lächelnd zwängte er sich an ihr vorbei, wobei sie für einen kurzen Moment in den Genuss seiner herrlichen Rückansicht kam. Dann schloss er die Tür der Dusche. Nur schade, dass diese mit Wasserdampf angefüllt war, denn sie hätte zu gerne mehr gesehen. Doch der Anblick seiner knackigen Pobacken hatte sich unauslöschlich in ihrem Geist verewigt.

Nachdem Riana sich einen seidenen Morgenmantel umgebunden hatte, aß sie die belegten Brote, die Sullivan ihr hingestellt hatte, und spülte alles mit einem Glas Orangensaft herunter, denn solch ein Wesen zu versorgen, war in etwa so wie Blutspenden, nur prickelnder. Beides sollte man niemals mit leerem Magen tun!

Obwohl Duncan es eben noch so eilig hatte, ließ er sich dafür jetzt verdammt viel Zeit. Müde kuschelte Riana sich in die Kissen, in denen überall sein wilder und verlockender Geruch hing. Sollte er sie ruhig beißen, wenn sie schlief, dann würde sie das kalte Brennen nicht ertragen müssen, das seine Bisse mit sich brachten. Aber dann verpasste sie auch das erregende Kribbeln, das sich vom Hals abwärts bis in das Zentrum ihrer Weiblichkeit ausbreitete und ihren Körper in Flammen setzte.

Sie wusste, dass er sich gleich über sie beugen und seine Haare ihren Nacken kitzeln würden, bevor er die warmen Lippen gegen ihren Hals presste. Seine Zunge würde die richtige Stelle erspüren, um dann die rasiermesserscharfen Zähne in ihrer Haut zu versenken. Danach würde sie, so wie immer, einschlafen und erst gegen Mittag erwachen. Duncan läge neben ihr wie ein Toter, doch wunderschön und verführerisch anzusehen. Sie würde ihm einen Kuss auf den Mund hauchen und nach Hause gehen. Doch sie wollte, nein konnte, nicht gehen. Dieser Mann war ihre einzige Rettung!

Das Bild seines nackten Hinterteils im Kopf, döste sie langsam mit einem seligen Ausdruck auf den Lippen ein.

***

Duncan ging unruhig im Bad auf und ab, wobei er sich immer wieder das feuchte Haar aus dem Gesicht strich. Er rang nun schon so lange mit sich. Wie konnte er Riana dazu bringen, mit ihm zu schlafen? Würde sie es ebenfalls für Geld tun? Er brauchte es so dringend, wie er es in den letzten hundert Jahren nicht gebraucht hatte. Zu lange hatte er schon bei keiner Frau mehr gelegen – bei keiner untoten Frau. Die Lebenden verfielen ihm reihenweise, doch das war nicht das, was er wollte. Er sehnte sich so verzweifelt nach einer Gefährtin, dass sich sein dunkles Herz schmerzhaft verkrampfte. Duncan glaubte, der letzte seiner Art zu sein, denn seit Jahren war ihm kein Vampir mehr begegnet. Die Jäger machten ihre Arbeit gut. Mit Riana als seiner Gefährtin wäre er nie wieder alleine. Er mochte sie und konnte sie sich gut an seiner Seite vorstellen. Sie ergänzten sich auf so viele Arten, was er jedes Mal feststellte, wenn sie an der Bar zusammenarbeiteten.

Es wäre ein Leichtes sie zu beißen und so lange an dem entzückenden Hals zu saugen, bis auch der letzte Tropfen Leben aus ihrem Körper geflossen wäre. Dann würde er ihr sein aufgeritztes Handgelenk an die Lippen drücken und sie sein infiziertes Blut trinken, bis sie genau wäre wie er.

Nein – das konnte er ihr nicht antun! Er durfte sie dieser Gefahr niemals aussetzen, dafür respektierte er sie zu sehr. Duncan fuhr sich fahrig durch die nassen Haare. Ein Vampir mit Gewissen – wie armselig! Vielleicht linderte es das quälende Sehnen in seiner Brust, wenn er mit ihr schlafen und sie bis zur Besinnungslosigkeit lieben würde.

Wie sie auf ihn reagierte, hatte er schon oft bemerkt, vor allem, als sie vorhin seinen nackten Körper erblickt hatte. Duncan war sich sicher: Wenn er ein Mensch wäre, hätte sie ihn auf der Stelle vernascht. Sie zögerte bestimmt nur, weil sie sich vor einem seelenlosen Wesen wie ihm ekelte. Der Gedanke schmerzte ihn. Wie konnte er sie nur dazu bringen, ihn zu lieben, oder fürs Erste wenigstens mit ihm zu schlafen? Er war ein Vampir, der geborene Verführer, verdammt, warum benahm er sich bei dieser Frau nur so unprofessionell?

***

Nachdem Duncan tief durchgeatmet hatte, betrat er sein Schlafzimmer. Riana lag zusammengerollt im Bett und schlief friedlich. »Verflixt«, murmelte er. Jetzt musste er sich noch länger gedulden.

Lautlos glitt er neben sie auf die Laken. Es war das erste Mal, dass er nackt zu ihr kam. Er hatte sie mit den Reizen seines athletischen Körpers und lasziven Worten verführen wollen, doch das Vorhaben konnte er bei einer schlafenden Person vergessen. Aber wenigstens mit ihrem Blut wollte er es sich gut gehen lassen; mit Rianas köstlichem, süßem Blut, das so fein schmeckte wie ein lieblicher Wein, und dennoch einen dunklen Nachgeschmack besaß. Das gefiel ihm. Begierig leckte er sich die Lippen und strich ihr das lange Haar zur Seite, um den Hals freizulegen. Sanft pochte die Ader unter der Oberfläche der hellen Haut. Duncan erschauderte, als er seinen Körper an den ihren presste. Sie war so heiß und in ihr pulsierte das Leben. Sein Hunger war unstillbar groß und er brauchte dringend ... »Riana.«

»Duncan«, murmelte sie an sein Ohr und öffnete müde die Lider. »Warum bist du nackt?«

Mit einer gekonnten Bewegung streifte er ihr den Stoff von der Schulter und entblößte eine kleine runde Brust. »Weil ich endlich wissen möchte, ob du mir gegenüber tatsächlich so standhaft bist, wie du immer vorgibst.«

»Das einzig Standhafte punktiert gerade meinen Oberschenkel!«, schimpfte sie, plötzlich hellwach, und stieß ihn von sich herunter. »Wie oft hast du meine Wehrlosigkeit schon ausgenutzt, du Schmarotzer?!«

Dieses Wort verletzte Duncan mehr als sie ahnen konnte. Plötzlich fühlte er sich schlecht und wertlos. Er war nun mal ein Vampir und brauchte Blut wie die Menschen das Essen, doch er hatte sich noch nie etwas anderes von ihr genommen.

»Was machst du mit mir, wenn ich wie eine Ohnmächtige schlafe?«, giftete sie und wich dabei immer weiter vor ihm zurück. Doch ihre Augen blickten fiebrig auf seinen nackten Körper. Riana unternahm auch keinen Versuch, ihre Brust zu bedecken. Sie lugte hervor, als wollte sie sagen: ›Komm, Duncan, nimm mich. Ich gehöre dir.‹

Sein Penis zuckte und das Ziehen in den Lenden wurde unerträglich. Wie gerne würde er an diesem milchigen Busen lecken und an dem dunklen Nippel saugen. Verlegen wickelte er sich ein Laken um die Hüfte, doch der dünne Stoff konnte die mächtige Erektion kaum verbergen. »Ich schmecke dich auf meinen Lippen, wenn ich erwache«, flüsterte er rau. »Tu nicht so unschuldig!« Geschmeidig wie eine Raubkatze sprang er auf sie zu und drückte sie gegen die Wand. Sein verletzter Stolz machte ihn wütend und unbeherrscht. »Wieso lässt du mich von dir trinken, Riana? Ist es nur wegen des Geldes?« Er ließ seine Zunge über ihr Schlüsselbein gleiten, worauf sie unter ihm erzitterte. »Wie viel muss ich dir zahlen, damit du mir auch deinen Körper gibst?«

Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit und ihre grauen Augen schleuderten ihm giftige Pfeile entgegen, die sich tief in sein untotes Herz bohrten. »Hältst du mich für eine Hure?«

»Was muss ich tun, um mit dir zu schlafen?« Seine Stimme klang heiser. Mit kreisenden Bewegungen presste er sich an ihre Mitte. »Du weißt, ich könnte dich ohne Weiteres nehmen. Du hättest keine Chance gegen mich. Doch du hast dich bis jetzt immer an unseren Deal gehalten, also will ich fair sein.« Er riss sich das Tuch von den Hüften und ihr den Bademantel ganz von den Schultern. Lasziv rieb er den harten Schaft auf ihrem Venushügel, während er Rianas Arme wieder gegen die Wand drückte. Seine Zunge fuhr die Spur der Adern an ihrem Hals nach.

Rianas Körper zitterte. »Fair nennst du das?«

Mit den Füßen spreizte er ihre Beine weit und hielt sie damit auseinander. »Wie viel Pfund für dein Blut und das hier?« Verlangend teilte er mit seiner Härte ihr heißes Fleisch und ließ sie durch ihre Spalte gleiten. Er reizte die Klitoris mit der Spitze, auf der sich bereits seine Sehnsucht zeigte, doch sie glänzte nicht nur von Duncans eigener Lust.

Riana keuchte auf. »Behalte dein verdammtes Geld, O`Sullivan. Ich will mehr als das!«

»Und was soll das sein?« Sein Verlangen nach diesem heißblütigen Wesen war größer als sein Durst.

»Du kannst anscheinend wirklich nicht meine Gedanken lesen, sonst wüsstest du es längst!«

Nein, er konnte ihre Gedanken nicht lesen, aber er sah die dunkle Sehnsucht in ihren Augen, worauf er wusste, was sie brauchte.

Ohne Vorwarnung glitt er tief in ihr feuchtes Inneres, wobei Riana laut stöhnte und ihm ein animalisches Knurren entkam. Seine Lust war so groß, dass er gemeinsam mit Riana die Wand hinaufrutschte. Gerade noch rechtzeitig stemmte er einen Arm gegen die Zimmerdecke.

»Du sollst mich nicht aufspießen, O`Sullivan!«, schrie Riana und klammerte sich an seinem Hals fest, während sie an der Wand klebten. »Ich dachte, ihr Vampire seid gegen das Pfählen!«

Er lachte rau und griff nach ihren Oberschenkeln, um sie sich um die Hüfte zu legen. »Jetzt zeige ich dir, was wir Vampire unter Liebemachen verstehen, Schätzchen!« Sie war so heiß, eng und unwahrscheinlich feucht, dass Duncan allen Willen aufbringen musste, um sich nicht auf der Stelle in sie zu verströmen. »Danach wirst du nie wieder etwas anderes wollen!«

***

»Sind alle Vampire so von sich überzeugt?«, keuchte Riana, die zugeben musste, dass seine festen Stöße, die sie voll und ganz ausfüllten, sie beinahe um den Verstand brachten. Wenn sie das doch immer haben könnte! Sie spürte schon die ersten Kontraktionen ihres Unterleibs, als er plötzlich in seinen Bewegungen innehielt.

»Ich kann sie nicht mehr fragen.« Er klang kalt. »Anscheinend bin ich der letzte meiner Art.«

Riana kannte den Ausdruck in seinen Augen. Immer, wenn sie in den Spiegel blickte, sah sie ihn bei sich selbst. Darin lagen Einsamkeit, Verzweiflung und die Sehnsucht nach Liebe verborgen ... und Leben!

»Duncan ...« Zärtlich umfasste sie seine Wangen und starrte ihn atemlos, aber ernst, an. »Das wusste ich nicht. Es tut mir leid.«

Riana fest umschlungen, stieß er sich mit gesenktem Blick von der Wand ab. Er schwebte mit ihr in das Bett, wo er sie sanft unter sich ablegte. Vor Überraschung keuchte sie auf. »Ich wusste nicht, dass du fliegen kannst!«

»Es gibt viel, was du nicht von mir weißt.« Seine Haare fielen ihm wirr ins Gesicht, während er sie starrköpfig ansah und versuchte, seine Verletzbarkeit zu vertuschen. Es machte ihn für Riana nur noch attraktiver.

»Dein Mitleid brauche ich nicht!«, schnaubte er und blickte sie tief mit seinen dunklen Augen an. Quälend langsam begann er, sich in ihr zu bewegen, die Arme links und rechts in die Matratze gestützt.

Rianas Hand fuhr ihm durch das weiche Haar und dann weiter an seinem Rücken hinab, um die festen Pobacken zu drücken.

»Sondern was, Duncan?«, hauchte sie, kaum fähig, die Worte deutlich auszusprechen, so erregend waren die behutsamen Bewegungen seiner Hüften.

Sie kannte die Antwort bereits, bevor er ihr seine Gedanken sendete: Dich, Riana!

Duncans warmer Atem streifte ihren Hals. Seine Zunge folgte der Spur der Adern, worauf sie wusste, was nun geschah. Ebenso quälend langsam wie seine Stöße, versenkte er die scharfen Zähne in ihrer Haut. Ein lang gezogenes Stöhnen entkam seiner Kehle, das ihre Leidenschaft noch mehr schürte.

Er will mich!, dachte sie mit wild klopfendem Herzen. Bitte, führe es heute zu Ende!

Sein Speichel betäubte den brennenden Schmerz – doch diesmal spürte sie ihn kaum. Ihre gesamten Empfindungen konzentrierten sich auf ihre Mitte. Duncans harter Schaft und seine ausgeprägte Eichel reizten einen Punkt in ihr, von dem sie bis jetzt nur gehört hatte.

Gefällt dir das, meine süße Riana?, schickte er ihr seine Gedanken.

Sie stöhnte auf. »Ja ... oh ja!« Was er da mit ihr anstellte, war berauschend. Eine Hand besitzergreifend auf eine Brust gedrückt, wanderte er mit der anderen zu ihrem Kitzler, der bereits heftig pochte.

Duncan saugte an ihrem Hals, massierte ihre Brust und rieb über ihr geschwollenes Kleinod, während er immer wieder aufs Neue in sie stieß.

»Duncan, trink von mir. Nimm dir alles!«

»Führe mich nicht in Versuchung!«, knurrte er.

Plötzlich packte er sie, drehte sich mit ihr um und schwebte an die Zimmerdecke, wo er sie fest gegen die Wandvertäfelung drückte. Das Gesetz der Schwerkraft bewirkte, dass sie noch mehr auf seinen Körper gepresst wurde und er sich tief in ihr versenkte. Die Beine weit gespreizt und die Finger in seine Schultern gekrallt, schrie sie ihren überwältigenden Orgasmus aus sich heraus, bevor sich Duncan nur Sekunden später in sie ergoss. Mehrmals pumpte er seinen Samen in sie hinein und rief im Geiste immer wieder Rianas Namen, während ihr süßes Blut seine Kehle hinabrann.

***

Schwer atmend brachte er sie ins Bett zurück, wo er sie sanft ablegte und zudeckte. Eng aneinandergeschmiegt beseitigte er die Spuren seines Mahls mit der Zunge, wobei sein Speichel dafür sorgte, dass sich die Wunde an ihrem Hals schloss, als wäre sie nie da gewesen.

Während Riana langsam eindöste, strich er ihr zärtlich das schweißnasse Haar aus der Stirn.

»Ich muss dir etwas gestehen, Duncan«, murmelte sie an seine Brust.

»Was denn?«

»Ich werde sterben.«

Seine Mundwinkel hoben sich leicht. »Nein, Riana. Du hast noch genug Blut in dir.«

»Du verstehst mich nicht.« Schwerfällig öffnete sie die Augen, die in Tränen schwammen. »Ich habe einen bösartigen Gehirntumor. Nur eine sehr teure und komplizierte Operation könnte mich retten, doch der Erfolg dieses Eingriffs liegt bei unter fünf Prozent.«

»Was?« Sofort war der glückliche Augenblick zerstört.

»Da ist noch etwas.« Sie atmete tief durch. »Ich arbeite für die Behörden. Wenn ich dich verrate, bezahlen sie mir eine hohe Prämie, mit der ich mich sofort in einer Spezialklinik im Ausland operieren lassen könnte.«

Konnte es noch schlimmer kommen? Er hatte ihr so sehr vertraut, dass er nicht wusste, was schrecklicher war: dass sie eine Jägerin war oder dass sie bald sterben würde.

»Wieso hast du mich nicht verraten?« Seine Stimme klang kalt, doch er schaffte es nicht, ihren Körper loszulassen.

Sie sah ihm fest in die Augen. »Weil ... weil du der Einzige bist, der mich retten kann, du begriffsstutziger Blutsauger.«

»Riana ...« Duncan schloss die Lider und schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht tun.«

Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange. Ihre Stimme klang erstickt, als sie sagte: »Ich weiß, ich kann das nicht von dir verlangen. Wir wären für immer aneinander gebunden.«

»Nein. Das ist es nicht.« Er richtete sich auf und kehrte ihr den Rücken zu. »Ich kann dir das nicht antun«, murmelte er. »Du ... du würdest in ständiger Angst leben, von den Behörden gefasst zu werden. Du arbeitest für sie und weißt, was sie mit dir tun könnten ...« Seufzend stieß er die Luft aus. »Es wäre dir nie wieder möglich, die Sonne zu sehen. Dieser ewige Durst auf Blut, der dein ...«

Riana legte die Arme von hinten um ihn. Sofort schwieg er. »Ich glaube, du liebst mich, Duncan O`Sullivan!«, sagte sie mit einem Lächeln in der Stimme.

»Pah! Ich und verliebt? Das wäre so unwahrscheinlich wie die Zurückverwandlung in einen Menschen.«

»Beiß mich, Duncan, BITTE!« Sie setzte sich auf seinen Schoß, wobei sie lasziv die Hüften kreisen ließ. Erfreut bemerkte sie, wie er darauf reagierte. Vielleicht konnte sie ihn ja dazu bringen, wenn sie ihn seiner Sinne beraubte. »Saug den kurzen Rest meines Lebens aus mir heraus. Ich habe solche Angst an der Krankheit zu sterben! Wenn du mich nicht als deine Gefährtin willst, dann töte mich. BITTE! Der Tod durch dich wäre ein schöner Tod, süß und ohne Qualen.« Erschöpft und zitternd sackte sie gegen seinen Hals. Ihre Tränen konnte sie dabei nicht mehr zurückhalten. »Bitte, Duncan.«

Würdest du eines Tages meine Gefühle erwidern?, hörte sie seine Stimme ganz schwach in ihrem Kopf.

Sie blickte ihn überrascht an. Er sah weg, doch sie hatte noch den Schmerz in seinen Augen gesehen, dass es ihr in der Brust wehtat. »Duncan, mein Herz gehört dir doch längst!«

Erst da guckte er sie an. Überraschung und Freude spiegelten sich in seinem Gesicht.

»Bitte, Duncan. Trink von mir ...«, flüsterte sie.

Mit einem liebevollen Lächeln drückte er sie langsam ins Kissen. Sein Mund senkte sich auf ihren Hals und ihren Körper durchzuckte ein tiefer, süßer Schmerz ...

In dieser Nacht ging sie nicht nach Hause.

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