Читать книгу Der Garten der Welt - Ludwig Witzani - Страница 8

Оглавление

Einleitung

„Was zuerst in den Topf kommt, danach schmeckt er“, sagten die Römer. Genauso verhält es sich mit Thailand. Die meisten Indochina-Reisenden beginnen ihre Erkundung dieses Weltteils in Thailand, einfach weil die Verkehrsanbindungen die günstigsten sind und Unterkunft und Transport am wenigsten Schwierigkeiten bereiten. Auch die erste Traveller-Szene, ja, die erste interkontinental agierende Zentrale des weltweiten Backpackertourismus entstand in Thailand, genauer gesagt, in der Khao San Road von Bangkok, die im Kapitel „Wie daheim, nur schön weit weg“ vorgestellt wird.

Auch ich habe mein außereuropäisches Reiseleben in der Khao San Road begonnen, und ich entsinne mich noch ganz genau an das Erstaunen darüber, wie einfach und unkompliziert sich der Eintritt in die wunderbare Welt der Tropen von der Khao San Road aus darstellte. Von hier aus ließ sich problemlos ganz Thailand erkunden, und als die Nachbarländer Schritt für Schritt ihre Grenzen öffneten, starteten von der Khao San Road aus die Backpacker als Trendsetter mit der Erkundung von Burma, Lao, Kambodscha und Vietnam. Der „ordentliche“ Tourismus kam später.

Eigentlich gibt es in Thailand drei Anlaufpunkte, auf die sich der größte Teil des seriösen Tourismus konzentriert. Bangkok, die Stadt der Engel, die in den letzten Jahren auch immer mehr eine Stadt der Sünde geworden ist, die wunderbaren Inseln und Strände des südchinesischen Meeres und der Norden um Chiang Mai und Chiang Rai, wohin es die Thailand-Novizen zieht, die in Indochina nicht nur beachen sondern auch ein wenig trekken wollen. Davon handelt der Bericht „Lächeln nur gegen Bares“.

Wer sich die Mühe macht, von Chiang Mai aus nicht direkt, sondern etappenweise nach Bangkok zurückzufahren, kann seine Tour wie eine Zeitreise gestalten. Zuerst nach Sukothai, zur ersten Hauptstadt Thailands, dann nach Ayutthaya, der zweiten Hauptstadt, um schließlich in Bangkok, der aktuellen Metropole, anzukommen. „Für Buddha sind tausend Jahre wie in Tag“ beschreibt eine solche Reise durch die thailändische Geschichte.

In Bangkok aber endet das Begreifen. Gegenüber der ausufernden Zehnmillionen-Metrople am Chao Praya versagen die Verständniskategorien. So oft habe ich mich in Bangkok aufgehalten, ohne wirklich einen dauerhaften Zugang zu dieser Stadt zu finden. „Bangkok, du machst mich fertig“ spiegelt diese Hilflosigkeit ein wenig wieder.

Ein deutscher Bundespräsident hat die Menschen seines Landes einmal in „Helldeutschland“ und „Dunkeldeutschland“ eingeteilt. Wenn man so will, gibt es auch in Thailand einen „dunklen“ Bereich, der aber vielleicht mehr über einen bestimmten Typ von Besucher als über das Land selbst aussagt: Pattaya, eine der weltweit bekanntesten Anlaufadressen des Sextourismus. „Melancholie am Golf von Siam“ beschreibt eine Begegnung mit Pattaya und dem mit dieser Stadt unauflösbar verbundenen Sextourismus.

Seine zauberhafteste Seite aber zeigt Thailand zweifellos in seinem Süden, in der Wunderwelt der Berge von Phangh-Nga, in Phi-Phi-lsland, das sich inzwischen von den Verheerungen des großen Tsunamis erholt hat, in Krabi, Surathani oder auf den Inseln des südchinesischen Meeres. Einen Einblick in diese Welt der Strände von Ko Samui, Ko Tau, Krabi oder wie immer diese Orte auch heißen mögen, werden sie in diesem Buch nicht finden, weil es an diesen Stränden vornehmlich um die Touristen und nicht um Thailand geht. Einen alternativen Einblick in die Tropenregion des Südens bietet stattdessen das Kapitel über „Die Affenschule von Surathani.“


Seenlandschaft in Phang Nga / Südthailand

Der Garten der Welt

Подняться наверх