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Vorwort

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In diesem Buch berichte ich von meinem Freiwilligendienst in Togo. Ein Jahr lang lebte ich in diesem westafrikanischen Land, habe mit sehbehinderten Schülern in einem Collège gearbeitet und zusammen mit fünf quirligen Gastschwestern in einer Gastfamilie gelebt.

Ich bereiste Togo und Benin und war tagtäglich fasziniert und befremdet zugleich von meinen vielen interessanten Erlebnissen, Beobachtungen und Erfahrungen – als Freiwillige, Erntehelferin, Gastschwester und verliebte junge Frau.

Denn so als wäre das Leben in dem fremden Land nicht schon Herausforderung genug für mich gewesen, tauchte da auch noch Nyedzi auf und verdrehte mir völlig den Kopf. Nun war ich leider nicht die einzige, die in den jungen Französischlehrer verliebt war: Eine andere Freiwillige, Pia, hatte ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen.

Das Buch soll auch eine Vorstellung davon vermitteln, was ein Freiwilligendienst in einem der ärmsten Länder unserer Welt bedeuten kann. Es ist gedacht für Menschen, die selbst einen Auslandsaufenthalt in Westafrika planen oder die einfach nur auf eine gedankliche Reise nach Westafrika gehen und an meinen Erfahrungen teilhaben möchten.

Vor meiner Abreise nach Togo suchte ich nach informativer Literatur über das Land, denn ich wollte natürlich herauszufinden, auf was ich mich da überhaupt einlassen würde. Schließlich würde ich ein ganzes Jahr in diesem fremden Land verbringen. Außer historischen Werken, die sich mit der ehemaligen deutschen Kolonie Togoland (eine Tatsache, die mir bis dahin gar nicht bewusst war) befassten, fand ich jedoch kaum etwas Geeignetes. Nicht einmal deutschsprachige Reiseliteratur. Togo wurde meist nur ein kleines Kapitel in den Reiseführern über die gesamte Region Westafrika gewidmet.

So entstand nach meiner Rückkehr die Idee für dieses Buch, das hauptsächlich aus Tagebucheinträgen und meinen persönlichen Erinnerungen entstanden ist. Ich schrieb es in erster Linie für andere Freiwillige oder ihre Familien und Freunde, die sich über einen Freiwilligendienst in Togo oder in Westafrika im Allgemeinen informieren möchten. Während des Schreibens habe ich daher immer wieder praktische Tipps in meine Erzählungen und Berichte einfließen lassen. Dennoch ist dieses Buch nicht als ein Ratgeber, sondern als ein Erfahrungsbericht und eine persönliche Geschichte zu sehen. Ich schreibe vor allem über Menschen, die mir sehr wichtig geworden sind. Ich erzähle Geschichten, beschreibe meine Erlebnisse und gebe Eindrücke wieder, die ich aus diesem so ganz anderen Land gewonnen habe.

Die Namen der Personen und meiner Entsendeorganisation in meinen Erzählungen wurden geändert, dennoch ist das, was ich schreibe, eine wahre Geschichte. Aber das ist natürlich nur meine Wahrheit. Ich habe alles so aufgeschrieben, wie ich es sah. Wenn ein anderer von uns Freiwilligen (meine Entsendeorganisation schickte acht junge Menschen nach Togo) diese Geschichte geschrieben hätte, wäre sie sicher ganz anders geworden und mit anderen Erlebnissen angefüllt.

Philip zum Beispiel hätte ein sehr lustiges, mit Anekdoten gefülltes Buch geschrieben. Die Erzählungen von Felice wären bestimmt etwas gefühlvoller und die von Thorsten analytischer geworden. Charlotte wäre bei der Schilderung ihrer Erlebnisse liebevoll bis ins kleinste Detail gegangen. Maike hätte wahrscheinlich viele witzige und zugleich befremdliche Geschichten über Togolesen aufgeschrieben. Das Buch von Pia wäre mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als 1000 Seiten lang geworden und Tamara, Luisa und Xenia hätten eine andere Liebesgeschichte erzählt. Aber hier ist nun meine Version unseres gemeinsamen Freiwilligendienstes in Togo.

Welche Vorbereitungen galt es zu treffen? Wie erlebte ich die Ankunft in Togo und das Zusammenleben mit den anderen Freiwilligen? In welchem Projekt wurde ich eingesetzt? Um diese Fragen dreht sich der erste Teil des Buches.

Ist es mir gelungen, meine Konkurrentin Pia auszustechen und Nyedzi für mich zu gewinnen? Fühlte ich mich in meiner Gastfamilie gut aufgenommen und wohl? Wie unternimmt man in Togo eigentlich am besten eine Reise? Und wie kamen wir Freiwilligen mit dem togoischen Essen zurecht? Diese Fragen beantworte ich im Hauptteil.

Ist der togoische Staat wirklich eine Republik oder bezeichnet er sich nur so? Wie gehen die Menschen in Togo miteinander um und wie ist das Verhältnis der Geschlechter zueinander? Im letzten Teil des Buches gehe ich auf gesellschaftliche und politische Dinge ein, denn da ich mich in meinem Soziologie- und Politikstudium u.a. mit Menschenrechtsverletzungen an Frauen in Subsahara-Afrika beschäftigt hatte, betrachtete ich das Zusammenleben der Menschen in Togo auch unter diesem Blickwinkel.

Welche gesundheitlichen Risiken birgt ein Aufenthalt in Togo? War ich das, was man gemeinhin als tropentauglich bezeichnet? Gesundheitliche Aspekte, die im Vorhinein zu bedenken sind, kommen abschließend zur Sprache.

Und was machen wir Freiwilligen heute eigentlich? Überstehen junge Liebesbeziehungen eine dauerhafte Distanz von 6.000 km? Auf diese Fragen versucht der kurze Ausblick Antworten zu geben.

Viel Spaß beim Lesen!

Verliebt in Afrika

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