Читать книгу Isabell – von heute an und für immer - Magdalena Steinkogler - Страница 7
ОглавлениеKapitel 3
„Wir haben ihn!“
Ein großer, junger, blonder Highlander zeigte auf den knienden Lord Leichester. Das Biest nickte dem vom Blut der Feinde verschmierten jungen Krieger zu und legte seine Hand auf dessen Schulter.
„Gut gemacht, Killian!“, sagte er stolz, bevor er zielstrebig auf den Lord zukam. In seinen Augen blitzte purer Zorn auf. Er zog sein Schwert und blieb kurz vor ihm stehen. „Ihr seht alt aus, Lord Leichester. Mir scheint, die Jahre so weit im Norden haben Euch nicht gutgetan.“
Lord Leichester war sichtlich vom Kampf mitgenommen, er hatte mehrere Schnittwunden davongetragen. Von seinen Männern war keiner mehr am Leben, doch er trotzte den übermächtigen Angreifern.
„Das Biest!“, stellte er abschätzig fest. „Was für ein Monster ist aus diesem Jungen geworden?“, fragte er entsetzt.
Die Klinge an seine Kehle gelegt, durchbohrte der mächtige Krieger ihn mit seinem Blick. „Ein Biest?“, wiederholte der kräftige Highlander. „Ja, dazu habt Ihr mich gemacht.“ Er musterte den knienden Lord. „Ihr seid schwach geworden.“
Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. „Wenn Ihr mich tötet, wird Euch das Eure Schwester auch nicht zurückbringen.“
Der kräftige Highlander sah ihn musternd an. „Zurückbringen“, schnaubte er. „Nein, das tat auch der Tod Eures Sohnes nicht.“
Lord Leichester schüttelte kraftlos den Kopf. „Ich hätte Euch damals selbst erschlagen sollen. Ich war ein Narr.“
„Das hättet Ihr wohl besser getan“, antwortete der mächtige Krieger mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. Bei diesen Worten bohrte er die Klinge langsam in Lord Leichesters Schulter. Dieser stieß einen Schmerzensschrei aus. „Aber es ist mir eine Genugtuung Euch leiden zu sehen. Euch und Euren zweiten Sohn.“
„Richard!“, platzte es aus dem schmerzgeplagten Mann heraus, als das Biest seine Klinge aus dessen Schulter zog. „Was hast du ihm angetan?“ Der Schmerz war fast vergessen, als er um das Leben seines Sohnes bangte. Der Highlander ließ die Klinge zu seinem Oberschenkel sinken. Lord Leichester atmete schmerzgeplagt aus, als ihm das Blut über die Brust lief. Sein Atem ging schnell.
„Ich habe ihm ein unvergessliches Souvenir mitgegeben. So wie Eure Männer mir damals.“ Er blickte zu seiner Schulter. Als er sich an den Schmerz dieser alten Verletzung erinnerte, ritzte er Lord Leichester mit seinem Schwert über den Oberschenkel.
Dieser schrie erneut auf.
„Leider ist Euer feiger Sohn entkommen. Aber ich werde meine Rache schon noch bekommen. Bis dahin wird er jeden Tag seines Lebens an mich denken und die Angst wird ihn zermürben.“ Der Highlander grinste. „Ihn töte ich mit bloßen Händen. Er scheint mir nicht sehr kampferprobt zu sein, nachdem er so feige geflohen ist.“
„Nein!“, keuchte Lord Leichester. „Ihr habt mich, aber lasst meinen Sohn da heraus. Er hat Euch nichts getan!“ Er biss die Zähne zusammen und hielt sich die Hand auf die blutende Wunde.
„Er hat mir nichts getan?“, wiederholter der imposante Krieger und beugte sich zu dem Verletzten herunter. „Was hatte Euch meine Schwester getan? Meine Mutter? Mein Vater?“ Seine Stimme glich einem herangrollenden Donner. In ihm stieg so viel Wut auf, er konnte sich kaum beherrschen.
Leichester wusste, er konnte nichts mehr tun. Von jetzt an würde alles seinen Lauf nehmen, sein Schicksal war bereits besiegelt. Geschlagen ließ er den Kopf sinken. „Und das Mädchen?“
Edward verfluchte sich in dem Moment, in dem diese Worte über seine Lippen kamen. Das Biest hatte Isabell mit keinem Wort erwähnt. Konnte sie auch fliehen? Hatte er sie verletzt oder gar Schlimmeres? Er sah, wie sich die Miene seines Gegenübers wieder verfinsterte. Er hatte das Mädchen gar nicht weiter beachtet. In seinem Rausch, endlich Rache zu nehmen, war er blind für seine Umgebung. Doch der Lord erhielt keine Antwort. Das Biest reichte Killian sein Schwert und holte mit der Faust zu einem Schlag aus. Der Engländer sackte bewusstlos zusammen.
„Was sollen wir mit ihm machen?“
Er wandte sich ab und zuckte mit den Schultern. Sein Gesicht war von Hass verzerrt. „Lasst ihn verbluten.“
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