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Der Welt begegnen

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Das Erste, was neu gewordene Christen wissen wollen, ist, wie sie ihr Leben so gestalten können, dass der Glaube Platz darin findet. Sie könnten entdecken, dass das Gebet eine gewisse Regelmäßigkeit braucht, dass der Gottesdienstbesuch nun eine größere Rolle in ihrem Leben spielt, dass es ihnen einiges abverlangt, anderen zu helfen. Aber wichtiger als all diese äußeren Faktoren ist die Veränderung ihrer Lebenshaltung.

Im Gespräch mit erwachsenen, noch eher „frisch gebackenen“ Christen haben sich drei Themen in der Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenshaltung bewährt:

Das erste ist ihre Einstellung gegenüber anderen Menschen. Mir sind oft versteckte Vorurteile oder eine knauserige Art begegnet. Dadurch werden echte Großzügigkeit und Liebe ausgeschlossen. Diese Haltungen müssen ans Licht gebracht, bekannt und bearbeitet werden. Das geschieht nicht über Nacht. Die Länge des gesamten Emmaus-Kurses ist daher eine große Hilfe, um diese Phase der Neuausrichtung zu begleiten. Dann können Menschen zu der für sie gemeinten Fülle erblühen. Für viele Leiter ist dies der Teil, der sie am meisten belohnt: Teil einer solchen Gruppe zu sein, in der die Schüchternen selbstbewusster werden, ein schwieriger Mensch anfängt, mit seiner neuen Offenheit und Großzügigkeit zu glänzen und die weniger Gebildeten neugierig werden auf wissenschaftliche Erkenntnisse.

Das zweite ist sowohl praktisch als auch intellektuell. Wie verhält sich mein Glaube zu meiner Arbeit? Jesus hat den Kaufleuten und den Steuereinziehern gesagt, sie sollten darauf achten, wie sie ihre Arbeit tun und ggf. ihr Verhalten ändern. Auch heute müssen viele die ethischen Grundsätze ihrer Arbeit und ihre Haltung zur Arbeit generell überdenken. Das kann ein langer Prozess des Nachdenkens werden, der eine kontinuierliche Begleitung im Gebet erfordert. Eine Emmaus-Gruppe kann dabei eine „Plattform“ sein, auf der dieser Prozess begleitet wird und auf der nötige Entscheidungen unterstützt werden.

Und drittens können sie lernen, ihren Glauben in der Welt weiterzusagen. Ein solcher Kurs sollte sie befähigen, über ihren Glauben zu sprechen, denn er gibt ihnen das Vokabular, das sie brauchen. Ein Pastor in einem Bergbaugebiet sagte: „Ich möchte, dass sie in der Gruppe über Jesus reden, damit sie über Jesus reden können, wenn sie unter Tage sind.“ Aber noch wichtiger ist das Sichtbarwerden eines veränderten Lebens. Diese Kommentare stammen von Menschen, die erst vor kurzem Christen geworden sind:

„Es gibt dem Leben einen Sinn.“

„Ich habe aufgehört, zu sehr an den falschen Dingen zu arbeiten.“

„Ich bin glücklicher mit mir selbst.“

„Es hat mir eine neue Perspektive auf soziale und politische Fragen gegeben.“

„Mein Mann sagt, ich sehe wieder wie 16 aus.“

Sie sehen: Die Leitung einer Emmaus-Gruppe erfordert zwar viel Engagement; die Früchte der Arbeit sind aber von unendlichem Wert, sowohl in dieser Welt als auch in der nächsten.

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