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Der Einstieg

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Vier Wochen nach meinem 30.Geburtstag las ich diese Anzeige in der Zeitung.

„Girls für Privatwohnung gesucht.“

Lange habe ich überlegt und mich nicht getraut anzurufen. 1.000 Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Soll ich das wirklich machen? Was wird da genau auf mich zukommen? Bin ich bereit dazu?

Immer wieder las ich diese Anzeige. Und dann wählte ich mit zitternden Händen die Rufnummer. Eine Frau meldete sich. Ich sagte:

„Hallo, ich rufe wegen der Anzeige an.“

„Ja klar. Komm einfach mal vorbei“, antwortete sie und nannte mir die Adresse.

„Alles Weitere besprechen wir dann persönlich und nicht am Telefon.“ Sie klang sehr nett und ich machte einen Termin für 14 Uhr aus.

Aufgeregt fuhr ich zu der mir genannten Adresse. Als ich dort ankam, sah ich ein ganz normales Mehrfamilienhaus. Puff? Vom Puff keine Spur. Ich klingelte und eine dicke, ungepflegte Frau öffnete mir die Tür. Freundlich ließ sie mich herein und ich kam in eine dreckige ungepflegte Wohnung. Ich schluckte vor Schreck und sie bat mich in der Küche Platz zu nehmen. Dort schaute ich mich fragend um, wo waren die anderen Frauen? Ich wurde unsicher.

Die Frau stellte sich als Claudia vor und musterte mich unverhohlen von Kopf bis Fuß. Dann bot sie mir etwas zu trinken an und fing an Fragen zu stellen. Hatte ich das schon einmal gemacht? Wie alt war ich? Wir kamen ins Gespräch und auch ich hatte viele Fragen. Claudia erklärte mir alles in Ruhe. Die halbe Stunde kostete den Freier 60 Euro, die Stunde 100 Euro. Von dem Geld bekäme ich die Hälfte. Es wären alles sehr nette Freier. Acht bis zehn Mädchen würden noch da arbeiten, zwischen 18 und 50 Jahren. Die Arbeitszeit könne ich mir selber einteilen, der Puff sei 24 Stunden geöffnet. Einige Mädchen würden auch hier übernachten. Ich könne auch Freier abweisen, es gelte „Alles kann, nichts muss.“ Es würden von jedem Mädchen Fotos fürs Internet gemacht. Am besten mit Gesicht, aber das würden viele Mädchen nicht wollen, um unerkannt zu bleiben. Da hatte ich kein Problem mit.

Dann zeigte mir Claudia die Arbeitszimmer. Es waren drei davon vorhanden, mit eigenem Bad, einem großen Bett, einem Schreibtisch, einem alten Kleiderschrank. Überall standen kitschige Kunstblumen und Kerzen. Die Zimmer waren sehr ungepflegt, das Bad dreckig. Man gehe mit dem Freier aufs Zimmer, kassiere erst mal das Geld und bringe es dann zu Claudia. Sie erklärte mir, dass der Freier dann ins Bad gehe und sich waschen müsse. Ich natürlich auch. Kondome, Gleitgel und Handtücher stünden immer zur Verfügung. Als wir uns wieder in die Küche setzten, schrieb sie meine Größe, Haarfarbe, Konfektionsgröße und meine Oberweite auf einen Zettel. Damit die Chefin schon Werbung für mich machen könne, argumentierte sie. Claudia war allerdings nicht die Chefin, nur die Puffmutter. Sie machte die Wäsche, kochte für die Mädchen, passte auf. Wie eine Mutter einer großen Familie. Die Chefin, Maria, blieb meistens nur im Hintergrund. Sie machte die ganze Internetwerbung. Claudia fragte mich noch, wie ich heißen möchte? Der richtige Name gehe nicht, besser sei ein Pseudonym. Um uns Mädchen zu schützen. Denn auch Freier sind nur Männer, die sich durchaus auch mal in eine Hure verlieben können.

Ich entschied mich für den Namen Lena.

Nach vier Stunden rauchte mir so der Kopf, dass ich mich erst mal verabschiedete, aber sofort sagte: „Ich möchte am nächsten Tag anfangen, als Lena.“ Claudia freute sich sehr.

Zuhause angekommen, musste ich das alles erstmal verarbeiten und mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Doch der Reiz war so stark, dass ich mich dazu entschied es auszuprobieren und durchzuziehen. Von nun an würde ich Lena sein — 25 Jahre, 170 cm groß, 57 kg schwer, lange blonde Haare, Oberweite 85 b. Am nächsten Tag machte Claudia Fotos von mir in schönen Dessous und High Heels. Darauf stehen Männer, besonders auf blonde Haare. Warum? Weil wir blonden Mädchen so unschuldig aussehen und den Beschützerinstinkt erwecken.

Claudia sagte mir große Chancen voraus. Mit meinem Körper würde ich viel Geld verdienen können. Nur zu schön, erklärte sie mir, dürfe Frau auch nicht sein. Männer hätten Angst vor schönen Frauen. Ein bisschen unsicher und gequält lächelte ich in die Kamera. Mein Busen kam auf den Bildern sehr schön zur Geltung.

Claudia gab mir noch ein paar Tipps. Immer gut geschminkt sein, Sonnenbankbräune, gepflegte Fingernägel, Bodylotion und wenig bis gar kein Parfüm. Denn wie sollte der Freier seiner Ehefrau das erklären, wenn er plötzlich nach einem anderen als ihrem Parfüm duftet? Ich dachte immer, Männer hätten genug Ausreden auf Lager.

Alles war neu für mich, ich fühlte mich total unsicher, aber nicht unwohl. So saß ich in Dessous am Küchentisch und lernte die anderen Mädchen kennen, die schon Termine hatten. Alle gingen ganz leicht damit um. So, als würden sie Brötchen verkaufen und nicht ihren Körper. Die Mädchen waren ganz locker miteinander, unterhielten sich oder tranken Kaffee. Ich beobachtete alles eine ganze Weile, um mir mein eigenes Bild von den Gepflogenheiten zu machen. Andauernd klingelte irgendein Handy, denn jedes Mädchen hatte ihr eigenes Handy, damit der Freier direkt mit dem Mädchen seiner Wahl einen Termin ausmachen konnte. Ich als Neue wurde jedoch kaum beachtet. Claudia kümmerte sich die ganze Zeit um mich und telefonierte ewig mit Maria. Ich befand mich in einer völlig anderen Welt, weit weg vom normalen Alltag. Es war wie eine Fantasiewelt.

Teufelskreis Prostitution

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