Читать книгу FEST IM GRIFF DER GIER DEUTSCHLAND DEINE ÄRZTE - Manfred Kappes - Страница 6
Was sagt uns die Geschichte?
ОглавлениеWir kennen ihn als wohlwollend und fürsorglich, den kultivierten Berliner Juden, der sehr genau differenzierte, welcher Klientel er als Arzt in sein Sprechzimmer Einlass gewährte, und welche Dotation nach der vorzüglichen Behandlung eingefordert werden konnte. Er erwünschte seine Bonifikation nach den finanziellen Möglichkeiten seiner Patienten: der Fabrikbesitzer zählte praktisch für den Werkmann mit, der ohne eigene Schuld in die Arbeitslosigkeit geriet und deshalb kostenfreie Anwendung erfuhr.
Wir kennen ihn nicht namentlich, diesen Wohltäter des kleinen Mannes mit seinem mosaischen Namen, er könnte Professor Israel heißen, jedoch ist er in dem Buch der Geschichte glaubwürdig, durch vielfache Bezeugungen und Überlieferungen ehrenvoll besiegelt, als der wohlwollende Philanthrop von Berlin-Kreuzberg.
Seine menschenfreundlichen altruistischen Bemühungen um den kranken Patienten – schließlich wirkte diese Berufsgattung mit dem jüdischen Hintergrund heilkräftig seit mehreren Dezennien in Berlin – wurden nicht rechtens abrupt von rassistischen Vorurteilen der Dreißiger des 20. Jh. Eingeschränkt. Die politischen Hintergründe sind sattsam bekannt, um erneut beleuchtet zu werden.
Er ist nicht der Einzige, der das Ruhmesblatt des griechischen Heilgottes Asklepios in traditioneller Vertretung trug, der im lateinischen Asklepius geheißen wurde.
Noch heutzutage ist er bekannt durch einen mit einer Schlange umwundenen Wanderstab als Zeichen des ärztlichen Standes und nicht nur in Mediziner-Kreisen, sondern auch allgemein populär. Diese Wertschätzung schuldet er auch unserem Aufsatz. Der Umschlag dieses Buches ist daher mit dem Äskulapstab geschmückt. Asklepios heilte aus ethischen Gründen die Armen und Aussätzigen um der griechischen Götter Lohn.
Wenn wir die zyklopische und dazu abenteuerliche Geschichtstreppe über die Jahrtausende hinabsteigen, treffen wir zur Zeitenwende auf den von Gott Vater zur Erlösung der Menschen gesandten Jesus von Nazareth, so will es die Bibel. Zur Beihilfe seiner durch Mirakel ausgeschmückten Predigt zum Gottesglauben heilte er auch Kranke, Lahme und Bresthafte, wie ein jeder weiß, der die HL. Schrift gelesen hat.
Auch in dieser Epoche finden wir einen Wohltäter, der bei den Bedürftigen durch seine Hilfe, seien es nun Wunder oder seherische Gaben, Gutes bewirkt.
Es liegt nun schon 2.300 Jahre zurück, zu dieser Frist hatte allerdings bereits der griechische Arzt Hioppokrates eine kritische Diagnostik durch genaue Beobachtung verschiedener Krankheitsbilder entwickelt.
Ihm nachzufolgen, seine Lehre zu verbreiten um dem kranken Menschen zu dienen, ist bis heute der bekannte „Eid des Hippokrates“, Vorbild aller nachfolgender Mediziner Generationen bis in die Jetztzeit. – Eine große moralische Verpflichtung und Verantwortung knüpft sich diese Eidesformel an, die jedoch, losgelöst vom Gelübde, nur mehr auf einer schriftlichen Verpflichtung beruht. Als Vereinfachung der Verantwortlichkeit für den jungen, nach guter Zukunft strebenden Doktor?
Sind nun im 21. Dezennium die in Jahrtausenden manifestierten humanen Epochen des Ultitarismus – also der selbstzwecklosen Bemühungen – auch für Ärzte vorüber? Müssen sie vorüber sein, und wenn ja warum?
Die Antwort finden wir bereits im Titel dieser Mahnschrift, es ist das unerbittlich-drastische Streben des Erdgeschöpfes nach immer mehr Zahlungsmitteln, nach Besitztümern, um es ganz banal, direkt und brüsk zu charakterisieren. Das Ergebnis GIER!
Ausschlaggebende Fingerzeige von erkennbarer Bescheidenheit, wie sie uns derzeit von den Päpsten Benedikt XVI, Emeritus, und seinem Nachfolger im Amt des Pontifex Maximus, Franziskus, feierlich inthronisiert zum Auferstehungsfest im Jahre des Herrn 2013, sind sehr wohl in diesem Zusammenhang erwägbar.
Diese Päpste wenden sich aktiv und mit vorgelebtem Beispiel gegen die wachsende Maßlosigkeit der Welt, als Exempel gegen Banker-Boni, gegen die Besessenheit der Finanzmärkte, gegen Unmoral und Zügellosigkeit, was vor allem bei Menschen mit einem Machtpotential wahrnehmbar ist.
Im Gegensatz zu heutigen Wirtschaftsgrößen der Banken und der Industrie werden für den ärztlichen Berufsstand besonders ethische Voraussetzungen verpflichtend, die sich traditionell auf die Naturärzte der Antike – wie oben gesehen – berufen.
Die für den Arzt zu Grunde liegende Berufsordnung geben wir hier in der Hoffnung wieder, dass sich der Leser bei all den Fehlwürfen und der unten aufgezeichneten Geld-GIER, der im folgenden benannten verschiedenen Fakultäten der Ärzte, daran erinnert und kritisch Stellung nehmen sollte.
Es muss dezidiert darauf hingewiesen werden, dass es sich bei der berufsständigen Verpflichtung nicht um lose Empfehlungen, sondern um die Fassung der Verbindlichkeit und Verantwortlichkeit der Berufsordnung durch ein Ehrversprechen jedes Einzelnen im Arztberuf tätigen handelt:
„Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben. Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit meiner Patientinnen und Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein. Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod meiner Patientinnen und Patienten hinaus wahren. Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten und bei der Ausübung meiner ärztlichen Pflichten keinen Unterschied machen weder nach Geschlecht, Religion, Nationalität, Rasse noch nach Parteizugehörigkeit oder sozialer Stellung. Ich werde jedem Menschenleben von der Empfängnis an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden. Ich werde allen, die mich den ärztlichen Beruf gelehrt haben sowie Kolleginnen und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.
Dies alles verspreche ich auf meine Ehre.“
So lautet die Fassung der Berufsordnung für die Ärztinnen und Ärzte, die uns freundlicherweise von der Ärztekammer Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, zur Verfügung gestellt wurde.
Ungeachtet dieser wohl eher freiwillig auferlegten Selbstverpflichtung durch die Standesverbände wird von den hochmögenden Protagonisten der Medizin jede nur mögliche Protagonisten der Medizin jede nur mögliche Finesse zur Einkommens-Maximierung ausgenutzt, um das eigene Salär zu optimieren.
In vielen der unten aufgezeichneten Szenen geht bedauerlicherweise dieser offensichtlich unwiderstehliche Drankg zum überproportionalen Verdienen konform mit teilweise unbeabsichtigten Fehldiagnosen. Letztere sind, wie Prognosen bei allem menschlichen Tun, nicht auszuschließen, damit muss auch der logisch Fixierte zurechtkommen. Allerdings wegen unserer Grundposition:
„... ärztliches Handeln ist eine Kusnt und keine belegbare Wissenschaft“
wollen wir über die verbreiteten Fehlurteile nicht richten. Ärzteschelte ist nicht das Motiv dieser Niederschrift, sondern sie ist vielmehr vorsorgliche Orientierung für künftige Beeinträchtigungen, gegebenenfalls auch durch unbeabsichtigte Fehlwürfe aus den Praxen der Belasteten. Wir machen auf die Möglichkeiten des Widerspruchs mit diesem Protokoll aufmerksam, obwohl kritisches Nachfragen beim Kontakt mit Ärzten selbstverständlich sein sollte. Ein Problem der Fehldiagnosen liegt darin, dass zusätzliche immense Kosten auf den Patienten und auf die Krankenkassen imstande sind.
„Früher gingen Menschen zum Arzt, weil sie krank waren und gesund werden wollten. Heute ist es häufig umgekehrt. Menschen gehen zum Arzt, wenn sie noch gesund sind – und werden von ihrem Arzt für krank erklärt.“
So entnehmen wir dies und weiteren Zeilen im „DER SPIEGEL“ 32/2013. „Ganz gleich ob Prostatakrebs, Cholesterinerfassung, Knochendichtebestimmung, Blutdruckmessung oder Computertomografie – diagnostische Verfahren sind inzwischen derart ausgefeilt, dass ihnen kaum ein Makel mehr entgehen kann; ein Gesunder ist heute nur ein Mensch, den der Doktor noch nicht gründlich genujg untersucht hat.
Daraus folgt eine Übertherapierung, wenn bei einem Patienten eine Krankheit festgestellt wird, die niemals Symptome ausläst oder zum Tode führt“.
Wir fahren frei nach obiger Quelle fort: „Die Ausweitung der Diagnose ist inzwischen als regelrechte Gefahr für Leib und Selle anzusehen. Die vielen Maßnahmen zur Früherkennung, Labortests, Röntgenaufnahmen und Computerprogramme sind die wichtigste Ursache von Übertherapie, mit überflüssigen Medikamenten und Operationen. Übertherapie schreitet voran, weil die Mediziner die Grenzwerte zwischen gesund und krank verschoben haben. Die von Cholesterin von 220 auf 200, Bluthochdruck von 160 auf 140 abgesenkt. Millionen angeblich gefährdeter Patienten sind neu geschaffen worden, denen eigentlich nichts fehlt.
Zu den Krankheiten mit nicht notwendigen Diagnoseverfahren gehören: Asthma, Bluthochdruck, Brustkrebs, Lungenkrebs, Osteoporose, Prostatakrebs. – Keine Frage, der Fortschritt der Diagnostik kann manchem Patienten helfen, aber er fordert auch seinen Tribut.
Mehr als die Hälfte der älteren Männer hat ein Prostatakarzinom, mit drei Prozent könnten daran sterben, ein gewaltiges Potential für Überdiagnosen“ - Zitat Ende.
Nicht nur der aufgeklärte Vielleser wird von der weiter aufgestellten Erfahrung fassungslos sein, von mannigfaltigen und teils abstrusen Regelwidrigkeiten ärztlicher Praxen und Kliniken zu erfahren. Die nachweisbaren, teilweise fast unglaublichen Beispiele des täglichen Geschehens durch die in den Heilberufen Tätigen, sind in komprimierter Zeiteinheit und von nur einigen wenigen Probanden bewusst und direkt erlebt worden.
Sie lassen daher den seriösen Schluss zu, dass hochgerechnet zumindest hunderttausende Vorfälle ähnlicher Art zu verzeichnen wären, wenn sie denn aktenkundig würden, wie in unseren Beispielen dargestellt. – Letzteres ist bei den kategorisch gesichteten Problemfällen gegeben, dafür verbürgt sich der Autor, der selbstredend auf Wunsch Akteneinsicht gewährt.
In diesem Exposé wird die Gelegenheit wahrgenommen, anzuzeigen, dass die privaten Krankenkassen nicht bereit sind, alle normal eingereichten Rechnungen zu begleichen und die Belastungen der Patienten dadurch enorm hoch sind.