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KAPITEL 3 GARAGE, DIE ERSTE

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Der Bulli ist aufgebockt und Paul ist damit beschäftigt, die Radschrauben mit der Ratsche zu lösen. Die Schrauben sind fest und verrostet.

Josef kniet direkt neben Paul und schaut die Misere mit an. Nach einigen missglückten Versuchen, rinnen Paul die ersten Schweißperlen von der Stirn.

Dass Sarah und Anna durch die hintere Seitentür der Garage kamen und abseits im Hintergrund stehen, haben die beiden nicht bemerkt. Sie WITZELN und KICHERN etwas und schauen dabei gespannt zu.

PAUL hat die Nase voll. Die Schrauben der Felgen sind so fest, wie verschweißt – und alle Bemühungen sie zu lösen, scheinen unmöglich…

„Verdammter Scheiß! Ich würde nur gerne wissen, welcher schwanzlose, hirnverbrannte Vollgasidiot die Dinger angezogen hat.“

Er nimmt die Rohrverlängerung zur Hand, stülpt sie über die Ratsche und zerrt mit beiden Händen verbissen an dem Teil. Der Bulli wackelt gewaltig auf dem Bock, es quietscht und knarrt, aber nichts, keinen Millimeter bewegt sich die Schraube. Jetzt stellt sich Paul mit den Füßen auf die Verlängerung, hält sich am Dach vom Bulli mit den Händen fest und federt etwas nach …

„Jetzt muss die verdammte Schraube doch abgehen!“ Er schnauft wie ein Walross, ist wütend. Josef ahnt was da gleich geschieht, wenn Paul so weitermacht…

„Man Paul! Nach Fest kommt ab, die reißt! Jetzt lass mal Papa ran, ich zeige dir, wie das geht. Du hast doch den Rostlöser darauf?“

Paul: „Die sind schon eine ganze Woche nass!“

„Hm, dann geht es nur noch mit roher Gewalt und Schock aus meiner Trickkiste. Gib mir mal den Hammer und Flachmeißel, jetzt werden wir dem ein Ende setzen.“

Josef nimmt Meißel und Hammer – setzt den Meißel auf die Kante der Schraube und schlägt mit dem Hammer gezielte Schläge. Die Schraube löst sich. Josef schaut sich die anderen Schrauben der Felgen an.

„Wenn die anderen Schrauben auch so fest sind, würde ich sagen, hast du die Woche viel Arbeit und ’ne schöne dicke Arschkarte!“

PAUL: „Das ist wurscht, die müssen runter… Ich überlege gerade, wie ich den ganzen Mist bezahlen soll.“

Anna und Sarah kommen klatschend aus der Ecke.

Sarah: „Oh wie ich das Liebe! Starke Kerle in ölverschmierten Overalls. Es verleiht euch diesen gewissen Kick im Manne. Euch könnte ich mir gut in der Kalenderkollektion vorstellen - von Januar bis Dezember, jeden Monat ein Bild, braungebrannter Sinnlichkeit.“ Sie geht entlang dem Bulli und gleitet mit der Hand über den Lack… „Oberkörper frei mit Aussicht auf euren Sixpack, mit Brechstange und Hammer bewaffnet, wäre das verdammt heiß.“

Sarah würde es nicht preisgeben, aber sie mag diese ungezügelte raue Art von Paul. Wenn er mit seinen Kraftausdrücken, Gottes liebliche Kinder in Grund und Boden stampft, pulverisiert.

Josef stützt seine Hände in die Taille, vertieft in Gedanken, dreht sich zu den Frauen.

„Na ihr Hühner, was macht der Hormonspiegel? Hat Paul wieder den Stall offengelassen, dass ihr hier herumstolziert und gackert? Das Einzige, was hier heiß ist, kommt aus dem Brenner, wenn er mal funktioniert. Und dein Sixpack, ich kenne nur ein Sixpack und das steht als braunes Bündel im Kühlschrank bei Krämer an der Tanke.“

Josef reibt Öl von den Händen und betrachtet die Ersatzteilliste an der Wand.

„Ihr hättet ja eins mitbringen können oder zwei! Und wenn ihr nichts weiter vorhabt, Paul hat bestimmt noch einige Overalls im Schrank, der steht euch bestimmt auch gut… Ihr könntet schon mal beginnen, den Innenraum zu saugen…“

Anna: „Eigentlich sind wir nur gekommen, um euch heute Abend einzuladen, es gibt Spagetti – und wir können über die Party reden, Daniel hat seinen Vater bekniet, dass er uns ausnahmsweise seinen Partyraum für Silvester überlässt.“

Paul ist irritiert, denn abgemacht, war etwas ganz anderes: „Warte mal! Wir hatten doch letzte Woche schon ausgemacht, dass wir Silvester ins Pub gehen. Ich habe den Tisch für uns reserviert! Was denkst du, wird Hannes sagen, wenn ich jetzt wieder abspringe?“

Sarah: „Autsch, mein Fehler! Ist halt der Stressfaktor, war eine harte Woche, da kann man schon mal was vergessen! Trotz allem, ihr kommt doch heute Abend?“

Paul: „Bella, haben wir euch jemals enttäuscht?“

Anna: „Dazu sage ich nichts!“

Josef Pfeffer ist: Peppermint Joe

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