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Woran scheitert das beständige Glück?

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Allgemein betrachtet stellt sich mir die Frage, woran „das beständige Glück“ unserer Generation so häufig scheitert?

Viele Eltern zeigten ihren Kids in den 70th noch die heile Welt und versuchten dem Leben Struktur zu verleihen. Man wurde einfühlsam, vernünftig und klarsichtig. Es gab eine spürbare Linie und es gab Grenzen; sie zu überschreiten war nicht ratsam, denn man kannte Respekt, Zucht und Ordnung! Es gab Sicherheit, einen Ort, an dem man sich zu Hause fühlt und seinen Seelenfrieden fand ...ein gefühltes, erdbebensicheres Gebiet. Von einer unübersichtlichen, unsicheren Welt, die heute in nahezu allen Bereichen ungewiss ist, hat man mir damals nichts erzählt `:-)). Es sind viele Dinge aus den Fugen geraten, in unserer schnellen Zeit, denn Absprachen und Versprechen haben längst an Bedeutung verloren. Das ungewisse Abenteuer (jenseits der Sicherheit) gehört zum Alltag, wie Sonnenschein und Regen.

Liebende sehnen sich nach Treue und Ordnung. Das Wunschdenken geht soweit, dass sich der Mythos einer monogamen Veranlagung hartnäckig hält. In vertrauten Beziehungen erwartet einer vom anderen absolute Offenheit ...und in der Phase der Verschmelzung ist der Wunsch nach grenzenloser Nähe so groß, dass nahezu alles preisgegeben wird. Man öffnet sich dem anderen und lässt ihn in die verborgensten Winkel seiner Seele blicken ...aber ist es auch das, was die Menschen heute leben? Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was in unserer Gesellschaft quer läuft und weshalb es so viele gestörte Partnerschaften und Trennungen gibt ...wohin man blickt: <<Heimliche Liebe, verschwiegende Rendezvous, gebrochene Tabus, Schattendasein>>. Ich weiß nicht so recht, warum diese Geschichten funkeln ...und denke, dass sich Menschen, die ein aufregendes Liebesleben führen, im Grunde nur für sich selbst interessieren! Hat das Geheimnis an sich eine derart magische Anziehung? Es ist wie die andauernde Flucht in eine Gegenwelt. Langsichtig führt dieser Weg geradewegs in die Hölle. Wie kurzsichtig muss man sein, um das nicht zu checken?

Weshalb verlaufen sich erwachsene Menschen heute in Unverbindlichkeiten, suchen Trost und Abwechslung? „Irgendwann stellst du fest, dass du zahlreiche Möglichkeiten bereits verspielt hast. Du willst Aufregung, das Unerlaubte, die Sicherheit, bist unentschlossen und kommst nie an! Du willst dich in der Liebe finden und verlieren, aber nicht binden ...irgendwie willst du alles, aber nix richtig, bist getrieben, rastlos, verloren, aber zu keinem Entschluss fähig. Es kommt der Tag, da folgt die Einsamkeit nach dem Rausch!“

Wo bleibt die Indentität des Menschen im Zeitalter der Globalisierung? Hat am Ende die Illusion verloren? Wir haben nur dieses eine Leben. Ab einem gewissen Alter sollten wir dies auch realisieren. Mich persönlich hat die Vorstellung von ständig wechselnden Beziehungen oder Affären nie begeistert -ich teile wohl mit sehr wenigen Menschen eine vermutlich veraltete Moral, geprägt durch das mir Vorgelebte, was ich aus dem Elternhaus kenne. Anders formuliert: Ich bedauere den Verlust tradierter Bindungen und kann dem Wertewandel nichts abgewinnen. Der triebgesteuerte Wahnsinn (der flächendeckend an allen Ecken praktiziert und gelebt wird) lässt mich vor Gefühlskälte erfrieren. Irgendwann ist man am Nullpunkt angelangt. Die ewig Suchenden werden einsam enden, denn Liebe wird aus Mut gemacht -und sie ist nun mal verbindlich!

Es gibt mehr im Leben, als das Leben selbst. Manchen reicht der Job und ein Hobby, andere glauben an das Glück und suchen das „Einzigartige“ (und darin die Beständigkeit). Nicht alles ist austauschbar, zumindest nicht für jeden von uns. Wir selbst sind die Hauptdarsteller in unserem Leben und können entscheiden, wohin die Reise geht. Mir persönlich gefällt die unendliche Reise (mit einer einzigen Person, die „eben nicht austauschbar“ ist). Klarheit statt Brimborium! Das Leben teilt sich für mich in drei Abschnitte: Kindheit und Schule, Beruf und Karriere, erwachsen sein und eine eigene Familie inkl. Kindern realisieren. Die ersten beiden Parts kannst du alleine umsetzen (vorausgesetzt, das Elternhaus ist halbwegs intakt), für den dritten brauchst du einen Partner, der verlässlich ist und nicht umfällt. Bedenke: Eine Wirbelsäule hat jeder Mensch, aber ein Rückgrat haben nur wenige! Jene, die stark genug sind, sich so zu zeigen, wie sie wirklich sind, hab ich nicht in großer Anzahl kennen gelernt. Die „Umfaller & Schaumschläger“, welche dir im Leben mit Halbwahrheiten begegnen, sind in der Mehrzahl. Menschen, die`s nicht nötig haben zu kuschen oder zu lügen, um etwas im Leben zu erreichen, sind leider die regelrechte Ausnahme. Sie beziehen ihre Stärke und Anziehungskraft aus der Wahrheit. Nichts, was auf Lügen aufgebaut ist, hat auf Dauer Bestand. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

Rund die Hälfte aller Ehen wird geschieden; beim Rest vermute ich, dass viele Paare sich nur noch arrangieren, also Show-Ehen und Zweckgemeinschaften führen (wer`s braucht!). LIEBE bedeutet, möglichst viel miteinander zu teilen. Wer sich mit Halbherzigkeiten zufrieden gibt, will`s vielleicht nicht anders. „Leichtes Glück“ erreicht man in lebendiger, kommunikativer Unbeschwertheit, bei gegenseitiger Aufmerksamkeit, um die man sich gerne „dauerhaft“ bemüht, falls die Liebe von beiden Seiten existiert. Zur verlässlichen Basis wird sie dann, wenn zwei Menschen die selben Pläne im Herzen tragen, gemeinsame Ziele verfolgen ... und diese auch leben. Der größte Optimist taugt nichts, wenn er nur davon träumt. Für das Können gibt es nur einen Beweis: DAS TUN!!!

Unser Gruppenverhalten pervertiert häufig zu einer Mitläuferschaft. Konsum und Zeitvertreib mit Handy, PC und Internet sind keine inneren Stützpfeiler, die Halt fürs Leben geben. Was zählt ist Freundschaft, Treue und Ehrlichkeit. Ich kenne keinen Menschen, der durch ständig wechselnde Beziehungen glücklicher geworden ist. Dieses „heute hier und morgen da“ bringt nix. Ich bin überzeugt, dass es für jeden den richtigen Partner auf der Welt gibt. Das einzige Kunststück besteht darin, sie oder ihn zu finden. Und wenn es Konflikte gibt, sollten diese mit fairen Mitteln ausgefochten werden. Heute laufen die Menschen vor den kleinsten Problemchen davon, nur früher oder später sollte man erwachsen werden, denn unsere Lebenszeit auf Erden ist begrenzt. „Alles ist scheinbar möglich, aber nichts ist von Dauer“, in einer produktgestützten Welt ohne Wertschätzung. In Zeiten von Streichelhandy, Megapixel und Internet, hat die Menschheit in Nanosekunden verlernt, sich der wahren Werte zu besinnen. Unsere Oberflächlichkeit ist so groß geworden, dass nichts mehr zählt, als der gerade gelebte Spaß im Augenblick. Meine Welt ist das nicht, denn ich brauche Beständigkeit und Verlass!

Kluge Menschen planen das eigene Leben ab einem gewissen Alter (der Blick nach vorne ist unabdingbar). Die „Generation Maybe“ (...ich wollte ja schon gerne, aber...) ist bereits mit der kleinsten Unannehmlichkeit (nennen wir es Verpflichtung) überfordert. Sie laufen weg vor der Verantwortung (die ewigen Feiglinge, drücken sich selbst vor den wichtigsten Entscheidungen des Lebens). Einhergehend sind Egoismus und Narzissmus so gigantisch groß in dieser Gesellschaft, dass „selbstloses Handeln“ (eine enorm positive menschliche Eigenschaft) als Schwäche betrachtet wird. Die kognitive Disonanz (ein unangenehm empfundener Gefühlszustand, bzw. ein Störgefühl, das dadurch entsteht, dass Menschen mehrere Kognitionen haben ...Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten -die auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar sind), das ewige hin und hergerissen sein (...heute so, morgen so!) bringt die verbleibende Menschheit, also jene, die genau wissen, dass ohne Entscheidung NIEMALS etwas zum Positiven geschieht, schier um den Verstand. In Zeiten, in denen alles möglich ist, sind die Menschen hilflos und überfordert. Die Angst vor Veränderung lähmt sie „einst wie jetzt“. Früher wollten die Menschen die Welt verändern und haben für ihre Ziele gekämpft ...heute begegnen mir überwiegend Hedonisten, die auf Spaß und Erlebnis bedacht sind. Verantwortungsverweigerer, die, weil sie schon mit sich selbst nicht klarkommen, sich nicht auch noch um andere kümmern können. Diese Menschen wollen nix planen, sondern leben in den Tag hinein ...Kinderwünsche werden genau so verschoben, wie das eigentliche Leben. Den Eigenschaftslosen fehlt der Kompass, aber ohne den Mut zur Entscheidung geschieht nichts :-((. Selbstverständlich gibt`s überall auch gute Beispiele, wie`s genial funktionieren kann, das wage ich auch nicht zu bezweifeln, aber einige, die sich mein Buch gekauft haben, werden sich ebenso wie ich Gedanken machen, wie man ein einigermaßen sorgloses Leben dauerhaft auf die Reihe bekommt. Die „Dummen“ schauen immer weg, weil sie gar nicht sehen wollen, welch bunte Möglichkeiten unser Leben bietet. Die „Schlauen“ suchen Mittel, Wege und Lösungen, die zum Ziel führen.

Lieber mal die falsche Entscheidung treffen und dafür Verantwortung übernehmen, als gar keine treffen! Nicht nur ein scharfes Bewusstsein, sondern auch der Mut scheint auf der Strecke zu bleiben. Weder im Beruf, noch im Privaten wollen die Menschen „Entscheidungen“ fällen. Es ist ein Schlafwandeln durch eine vernetzte Welt voller Möglichkeiten. Das postmoderne „Anything goes“ hat viele von uns überrumpelt. Ich bin überzeugt, dass Menschen mit Geist, Seele und Verstand ihre Ziele erreichen können. Das Lebensmotto lautet: „BE YOURSELF!“ Tu nur Dinge, die von Grund auf ehrlich sind und dir langfristig Freude bereiten. Wozu haben wir ein Hirn? Man muss es nur benutzen!

Liebes Glück - wo bist du?

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