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Prolog

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Ich bin fünfzehn Jahre alt.

Ob mich einmal jemand gewollt hat, weiß ich nicht, trotzdem gibt es mich.

Keiner liebt mich, aber ich lebe.

Weil das so ist, muss ich mich bemerkbar machen.

Dafür bleibt mir nur der aggressive Weg - sollte es einen anderen, einen erfreulichen Weg geben, bleibt er mir bisher verborgen.

Was in meinem Leben so schlimm ist? Vielleicht der Vater, der nicht gelernt hat, was eine Familie ausmacht. Oder die Mutter, die sich die letzten Hirnzellen wegsäuft. Oder vielleicht die drei ruppigen Brüder, die nur sich kennen und gerne auf eine Schwester verzichten würden. Aber immerhin hat sie Brüste.

Diese „Familie“ schleppte mich durch, bis ich elf Jahre alt war.

Danach hatten sie keinen Bock mehr, sich mit mir herumzuärgern. Mein ständiges NEIN und Ausbrechen von deren Vorstellungen brachte alle zum Verzweifeln.

Keine Verbote, kein Einsperren, nicht einmal Schläge oder an den Haaren durch die Küche ziehen brachten ein liebes, angepasstes Mädchen zustande. Komisch, was?

Das Unvermögen brachte meine Alten dazu, das Jugendamt einzuschalten.

Ergebnis: eine Elfjährige wird ins Heim gesteckt.

Was blieb mir anderes übrig als komplett aufzudrehen?

Nach vier Jahren komme ich jetzt zurück. Und meine Familie kann sich auf etwas gefasst machen…

Tinas Tagebuch

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