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KAPITEL V

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Bei David Brendon angekommen begrüßten sich Richard und David sehr herzlich, hatten sie sich doch auch lange nicht mehr gesehen. „Den Geigerzähler? Ja, den habe ich noch und er funktioniert auch noch. Ich habe ihn letzte Woche noch getestet. Man weiß ja nie. Warte Richard, ich hole ihn.“ Richard holte währenddessen den Knochen aus einer mitgenommenen Kühlbox, die sonst zum Kühlen von Softgetränken diente.

David kam wieder und legte das Gerät auf die Werkbank. Richard nahm den Knochen. Er holte sein Taschenmesser aus der Hose, öffnete die Klinge mit der Säge und begann am Ende des Knochens etwas Knochensplitter abzukratzen. Er gab den Geigerzähler Kathrin und sagte: „Halt ihn jetzt mal bitte über die Knochensplitter.“ Unterdessen hielt er eine Stoppuhr in der linken Hand. In der Rechten hielt er einen Stift, mit dem er Striche auf einen zuvor hingelegten Zettel machte. Nach etwa einer Minute wiederholte er den Vorgang, und nach einer weiteren Minute sagte er: „Das müsste jetzt reichen. Danke Kathrin.“ Sie legte den Geigerzähler aus der Hand und schaute auf den Zettel vor Richard. Er schrieb eine Formel auf und begann zu rechnen. Nach kurzer Zeit zog er zwei Striche unter den ermittelten Wert. „So etwa 400 Jahre würde ich sagen“, meinte Richard. „Genauer kann ich es jetzt mit der Methode leider nicht sagen.“ „Das ist wirklich sehr alt“, sagte Kathrin.

„Ja das ist sehr, sehr alt“, sagte Tina etwas enttäuscht.

„Was ist das denn für ein Knochen“, fragte David. „Das wissen wir eigentlich auch nicht“, sagte Richard. „Deswegen wollten wir vorher eine Kurzanalyse durchführen.“

„Wir vermuten, dass es sich um einen Oberschenkelknochen von Bigfoot handeln könnte“, sagte er. „Nur dann wäre dieser schon seit etwa 400 Jahren tot.“ „Bigfoot?“ fragte Brendon. „Oh, verzeih mir bitte“, sagte Richard. „Du weißt ja, dass wir hin und wieder einmal auf der Suche nach Bigfoot sind. Tina hat den Knochen oben in den Bergen gefunden, und wir konnten ihn bis jetzt keiner bekannten Lebensform zuordnen. Deshalb wollten wir mal sehen, ob wir das ungefähre Alter des Knochens herausbekommen können.“ „Außergewöhnlich ist der Knochen trotzdem allein durch das Leder, welches ihn umhüllt.“ „Ja“ bemerkte David. „Als du ihn im Licht gedreht hast, spiegelte seine Oberfläche in seltsamen Farben.“

„Hm.“ Richard überlegte kurz.

„Ich glaube wir sollten, auch wenn der Knochen schon älter ist, der Sache auf den Grund gehen. Irgendetwas Merkwürdiges scheint der Knochen verbergen zu wollen. Ich habe da nach wie vor so ein Gefühl, dass es sehr interessant werden könnte.

Wir sollten den Knochen zur weiteren Analyse zu David Duncan schicken. Er ist in Denver der Museumsleiter. Er kann mit Tony Baxter den Knochen etwas näher unter die Lupe nehmen. So können wir vielleicht noch etwas über diese lederartige Haut erfahren. Vielleicht haben wir Glück. Zu dieser Jahreszeit sind immer sehr viele Wissenschaftler in den umliegenden Museen vertreten, die uns bei den weiteren Erkenntnissen hilfreich sein könnten. Deswegen werde ich auch Tony anrufen, der durch seine berufliche Arbeit immer einen guten Kontakt zu diversen Leuten hat. Wir hingegen sollten den Fundort aufsuchen, um weitere Hinweise zu erhalten. Wo ein Knochen ist, da sollte es auch noch mehrere geben.“

Er drehte sich zu Tina und sagte: „Du darfst dich ab heute zu einer der glücklichsten Personen des Landes zählen, denn du wirst durch den Fund ein Teil meines Teams werden.“ Er hatte nicht ganz Unrecht, mit dem was er sagte. Durch zahlreiche Expeditionen, die bereits stattgefunden hatten, waren sie in der Fachwelt zu einer Art Popularität aufgestiegen. Manch einer hatte schon einmal eine Anfrage an das Team gestellt, dabei sein zu wollen. Richard jedoch bestand darauf, es bei den jetzigen 8 Personen zu belassen. Es war natürlich auch eine Kostenfrage, wenn sie in entlegenere Orte reisen mussten. Er nahm das Angebot anderer auf Hilfe gerne an, aber nur wenn sie ihn bei Untersuchungen von der Heimat aus behilflich sein konnten.

„Und wenn ich mit meiner Vermutung nun völlig falsch liegen sollte, dann nehme ich den Ärger und die Pöbeleien der anderen auf meine Kappe“, sagte er schmunzelnd.

„Heißt das, wir haben eine neue Expedition?“ fragte Kathrin freudestrahlend auch im Hinblick, dass sie noch ein Weilchen mit ihrer Freundin Tina verbringen konnte.

„Ich denke ja“ antwortete Richard. „Bevor wir aber den anderen Bescheid geben, wollen wir noch das Gebiet erkunden wo Tina den Knochen gefunden hat, um mehr Gewissheit zu bekommen.“ Etwas Skepsis in Richards Stimme war deutlich zu hören, aber er versuchte sie mit einem Siegeslächeln zu kaschieren.

Kathrin tat so, als glaubte sie ihm, gab ihm einen Kuss und fragte: „Wann geht’s los?“

„Ich würde vorschlagen morgen früh um 10:00 Uhr, wenn es dir genehm ist, Tina.“ „Ja es ist mir genehm“, lachte Tina ihrem Bruder entgegen. „Na, dann werde ich schnell noch mal Einkaufen fahren und für euch Proviant besorgen“, sagte Marc, der mittlerweile den anderen gefolgt war und alles mit angehört hatte.

Der Tau

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