Читать книгу Unterrichten mit WhatsApp, YouTube & Co. (E-Book, Neuauflage) - Marco Stauffacher - Страница 6
Оглавление4 Umsetzung und Planung
4.1 Planung und Tipps für E-Learning-Einheiten
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Genauso ist es bei der Umsetzung einer E-Learning- Einheit. Es gibt nicht den einzigen richtigen Weg. Hier lediglich eine Option, die sich bewährt hat:
4.2 Zehn Tipps für den Einsatz von E-Learning
Für die erfolgreiche Gestaltung von E-Learning-Einheiten sind an dieser Stelle einige nützliche Tipps zusammengestellt, welche sich in meinem Berufsalltag bewährt haben. Nur, wenn E-Learning Interesse weckt und dieses auch aufrechterhält, können die Lernenden wirklich erfolgreich lernen. Nachfolgende Tipps können Sie dabei unterstützen, die optimalen Anwendungen für Ihre E-Learning-Unterrichtseinheiten zu finden.
Tipp 1: Tool verstehen
Verwenden Sie nur Tools im Unterricht, mit denen Sie sich wohl fühlen und die Sie überzeugen. Sie sollten das Tool vor dem Einsatz selbst ausprobieren und seine Anwendung vertiefen, um so mögliche Knacknüsse zu erkennen. Probleme, die bei Ihnen auftreten, werden auch bei den Lernenden vorkommen. Je besser Sie über das Tool Bescheid wissen, desto weniger Unsicherheiten gibt es im Unterricht.
Tipp 2: Ein Meister fällt nicht vom Himmel
Das Arbeiten mit E-Learning-Werkzeugen braucht Zeit und Übung. Dies gilt sowohl für Lehrpersonen als auch für Lernende. Erst mit der Zeit, wenn man das Tool besser kennt, entstehen neue Unterrichts- oder Anwendungsideen. Lieber zuerst Bewährtes ausprobieren und dann den Schwierigkeitsgrad steigern.
Tipp 3: Am Ball bleiben
Die Wandelbarkeit des Web 2.0 ist sowohl Fluch als auch Segen. So veralten Webinhalte und Tools sehr schnell. Bei einem Weblink oder einem QR-Code kann es sein, dass der Inhalt zwei Monate später nicht mehr gültig ist. Es lohnt sich also kurz vor dem Einsatz von Arbeitsmitteln, diese Inhalte erneut sorgfältig auf ihre Gültigkeit zu prüfen.
Tipp 4: Plan B
Beim Planen von E-Learning-Einheiten ist es ratsam, einen Plan B bereit zu halten. Was, wenn genau an diesem Tag das WLAN im Schulhaus nicht funktioniert? Was, wenn eine Lernende oder ein Lernender kein Smartphone hat oder seinen Laptop zu Hause vergessen hat? Für solche Fälle lohnt es sich, eine alternative Unterrichtsplanung bereitzuhalten. Dieser Plan B muss nicht bis ins Detail ausgearbeitet sein, sollte aber beim Eintreffen des Worst-Case-Szenarios in vernünftiger Zeit umsetzbar sein. Diese Massnahme kann einem viel Stress ersparen.
Tipp 5: Motivations-Check
Nicht jede Klasse reagiert gleich auf E-Learning-Medien. Es gibt die technikaffinen Klassen, denen es Spass macht, mit neuen Tools zu arbeiten und diese auszuprobieren. Dann gibt es aber auch jene Klassen, die nur wenig Begeisterung für diese meist ungewohnte Art des Lernens aufbringen können und sich dementsprechend schwer tun damit. Hier gilt es das richtige Mass zu finden.
Tipp 6: Aufwand und Ertrag
Der Einsatz von E-Learning-Medien im Unterricht kann sehr zeitintensiv sein. Es kostet zum Beispiel Zeit, bis die Anwendungen auf den Endgeräten der Lernenden funktionieren. Es stellt sich jeweils die Frage, ob Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis stehen. Manchmal ist es sinnvoller, eine Aufgabe auf die «konventionelle Art» zu lösen.
Tipp 7: Es soll auch Spass machen
E-Learning-Tools haben oft einen spielerischen Charakter. Obwohl unsere Lernenden junge Erwachsene sind, steckt auch noch Spieltrieb in ihnen. Anwendungen, die Spass machen und einen kompetitiven Charakter haben, fördern das Lernen. Es darf auch mal gelacht oder laut gerufen werden, wenn die Emotionen im Unterricht, ausgelöst durch ein anregendes E-Learning-Tool, hochkommen. Dies lockert den Unterricht auf und ist förderlich fürs Klassen- und Lernklima.
Tipp 8: Feedback einholen
Hat man sich als Lehrperson eine gewisse Zeit mit einem E-Learning-Tool auseinandergesetzt, verliert man manchmal die Objektivität zum Tool. Holen Sie deshalb regelmässig Feedback in den Klassen ein. Die Lernenden haben zum Teil bereits E-Learning-Erfahrung aus der Volksschule. Fragen Sie Ihre Lernenden, wie sie das Tool finden und ob Sie noch andere Anwendungen kennen. So bekommen Sie wertvolle Hinweise und verpassen keine Trends.
Tipp 9: Blended Learning
Unterricht ausschliesslich mit E-Learning zu gestalten, ist unrealistisch. Zu oft gibt es Situationen, die auf konventionelle Art und Weise besser und effizienter funktionieren. Blended Learning ist das Zauberwort. Die Kombination aus Präsenzunterricht und E-Learning-Einheiten bringt Abwechslung und rhythmisiert den Unterricht.
Tipp 10: Nicht zu viele Tools
Befasst man sich einmal mit der Thematik E-Learning, so hat man schnell einen ganzen Strauss an Anwendungen, die man im Unterricht einsetzen könnte. Manchmal ist es aber zu viel des Guten. Im Unterricht würde ich mich auf eine Handvoll Tools beschränken, welche aber regelmässig angewendet werden. So bekommen die Lernenden Übung im Umgang mit dem Tool. Bei besonders interessierten Klassen können die Tools im Laufe der Zeit erweitert werden.