Читать книгу Die Goldene Stadt im Untersberg 3 - Marcus. E. Levski - Страница 10

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5. Das Projekt der Elite

„Die Zerstörung und die Wiederherstellung des Universums. Im Hinduismus dargestellt und verehrt durch den Tanz einer vierarmigen Gestalt inmitten eines Flammenkreises.“

Herr Kull, ein General der amerikanischen Spezialeinheit NTS und Leiter des Cern Projektes 8CV, starrte in Gedanken versunken auf die Bronzefigur, die auf seinem Tisch stand. Ihm gegenüber saß ein Sprecher des Club of Rome.

„Nun, Herr Kull, ich sagte es Ihnen schon vor vier Wochen. Wir können das Abkommen zwischen den beiden Ländern nicht ohne ...“

Kull schmetterte seine Faust auf den Schreibtisch und beugte sich nach vorn, dann schrie er wütend auf.

„Es ist mir egal, was Sie nicht können. Das Abkommen ist als wasserdicht anzusehen. Ein Scheitern der Verhandlungen zwischen den Deutschen und den Franzosen können wir nicht tolerieren. Sie wissen, was zu tun ist. Die NTS will Ergebnisse.“

Dem Herrn liefen Schweißperlen über seine Stirn und er nickte eingeschüchtert.

„Und nun verschwinden Sie. Ich will Ihren Bericht zur Verhandlungsführung betreffend der Wissenschaftsfusion mit beiden Ländern! Es ist unsere Aufgabe; unsere Bestimmung sowie unser Verderben zugleich wenn wir diese Fusion nicht zustande bringen!“

Der Mann verließ gehorsam schnellstens Kulls Büro.

Die Reaktorspulen standen still und durch die Scheibe konnte man sehen, dass die metallischen Kreismagnete zum Stillstand kamen. Der Leiter des Traktes drückte den Knopf neben der größeren Tastatur „Stop Circle“. Der Reaktor war nun gänzlich verstummt.

Plötzlich ging die Türe zum verschlossenen Kommandoraum auf. Zwei Männer betraten den Raum und packten den Leiter an den Armen. Nachdem sich dieser zu wehren versuchte, schlug ihm einer der Eindringlinge mit einem Knüppel auf die Schläfe, sodass er in Ohnmacht fiel.

„Lasst ihn verschwinden“, befahl der Mann im Anzug. Er ging an das Pult des Reaktorleiters und holte ein Notizbuch hervor. Nachdem er einige Codes aus dem Notizbuch abgelesen hatte, tippte er diese in die Tastatur. Ein rotes Licht erschien und das Dröhnen von Sirenen war plötzlich zu hören – Alarm. Rasch verschloss er die Tür und angelte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Die Sicherheitskräfte stürmten in den ALICE-Trakt, als sie die Sirenen hörten.

In der oberen Etage des Komplexes saß Kull auf seinem teuren Ledersessel und blätterte einige Dokumente durch. Plötzlich ging die Türe zu seinem Büro auf.

„Herr Kull, wir haben ein Sicherheitsleck im ALICE-Trakt.“

Kull stand auf, legte sein Sakko ab und verbeugte sich vor dem Abbild des Illuminatenordens. Dann warf er noch einen Blick zu seiner SHIVA-Statue hinüber, die auf seinem Schreibtisch stand. Danach nahm er seine Waffe aus der Schublade und zielte damit auf den Leiter der Security.

„He, was soll denn das, verdammt ...“, entfuhr es diesem ungläubig, als er in den Lauf der Waffe blickte.

„Für eine neue Welt und für unsere Kinder. Es hat begonnen.“

Kull sah zur Seite und schloss seine Augen. Sein Zeigefinger spannte den Abzug und es knallte. Die Kugel durchbohrte die Brust des Securityleiters, bevor er seinen Satz beenden konnte, und er fiel zu Boden wie ein Sandsack. Sein Blut lief über den Marmorboden und Kull starrte zur Decke.

„Gott möge uns gnädig sein“, murmelte er. Dann verließ er zügig sein Büro.

Die Sicherheitsleute standen mittlerweile vor dem Raum, in den der unbekannte Mann eingedrungen war, und versuchten vergebens mit der Eingabe verschiedener Codes sowie einigen Schlüsseln die Tür zu öffnen. Der Mann saß drinnen auf dem Stuhl und tippte wie wild in die Tastatur. Aus dem Reaktorraum funkelten Lichter und der Reaktor brummte wie eine Zeitmaschine.

Schnellen Schrittes ging Kull den Gang entlang, während die Sirenen schrillten und die roten Alarmlichter überall blinkten. Die Sicherheitsleute, die an ihm vorbeigingen, während er in Richtung des ALICE-TRAKTES unterwegs war, beachteten ihn nicht weiter.

Sie wussten, dass er der Projektleiter des CERN-Testprojektes FuSSOL8 war. Ein Testprojekt, das seit einigen Monaten unter der Obhut Londons offiziell als Vorstufe von Lichtpartikeltests lief, jedoch in Wahrheit Schwarze Löcher analysierte und sogar erschuf.

Kull folgte dem Gang immer geradeaus und blieb dann vor einer Tür zu seiner Rechten stehen. Dort bückte er sich und blickte mit den Augen in einen Irisscanner. Er wurde akzeptiert und die Tür öffnete sich und gewährte ihm Einlass in einer der vielen Rechnerzentralen. Diese hier war das Herzstück des Rechners, der den Reaktor nach Kulls Pfeife tanzen ließ, wann immer er es wollte.

Er ging zu einem der größeren Metallgehäuse und öffnete mit zwei Handrücken einen der Prozessoren. Dann steckte er einen Neuen, den er erhalten hatte, hinein. Der Unbekannte saß immer noch auf dem Stuhl in dieser Kommandoeinheit und die Sicherheitskräfte standen immer noch vor verschlossen Türen.

„Was wollen Sie?“, fragte einer der leitenden Angestellten, der mittlerweile ebenfalls dem Schauspiel beiwohnte. Der unbekannte Eindringling sah ihn durch das Glas hindurch an und lächelte.

„Die Büchse der Pandora, mein lieber Freund.“

Dann stand er auf und öffnete gewaltsam einen der Transformatoren in diesem Raum, während er zur Scheibe sah.

„Der Large Hadron Collider wird die neue Ära bringen“, erklärte er dem leitenden Physiker auf der anderen Seite.

Der leitende Angestellte wusste in diesem Moment, dass es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelte, und versuchte den Mann von seinem Vorhaben abzubringen.

„Wenn Sie dieses Sicherheitsmodul lösen, werden sämtliche Arbeiten aus den letzten Jahren umsonst gewesen sein. Das wird alles vernichten. Ich bitte Sie, tun Sie das nicht.“

Während er sprach, spürte er, wie jemand hinter ihn trat und ihn an den Armen packte. Dann stieß ihm dieser Mann eine Waffe in den Rücken und sagte:

„Nicht nur die Arbeit wird umsonst gewesen sein, Professor. Alles vergeht am Tag des Armageddons. Alles ist vergänglich.“

Der Physiker dreht den Kopf zur Seite und erkannte Kull. Die anderen Sicherheitsleute wichen zur Seite, als er dieser die Hand hob.

„Herr Kull, was haben Sie ...“, begann er, bevor ihn ein weiterer Stoß mit der Waffe zum Schweigen brachte.

Kull ging zur Türe des abgesperrten Raumes und sah durch die Scheibe hindurch, dann verschränkte er die Arme und sprach erhobenen Hauptes:

„Das Lösen der Sicherung wird den Speicherring des LHC in zwei Schritten unter Betriebstemperatur bringen. Die Reaktorkerne laufen jedoch weiter. Nachdem die Untertemperatur erreicht worden ist, wird der flüssige Stickstoff mittels Helium ebenfalls heruntergekühlt ...“

„Was eine kinetische Kollisionen zur Folge haben wird, Sie Verrückter. Es werden noch nicht erprobte Teilchen in Umlauf gebracht. Teilchen, die wir nicht kontrollieren können! Jahrelange Forschung umsonst.“

„Diese Teilchen wurden beim CMS-Experiment im Jahre 2012 schon erprobt und im Zusammenhang mit dem Decknamen MoEDAL Projekt bereits für stabil erklärt, mein lieber Herr. Das geheime Projekt 8CV ist zur Gänze funktionsbereit. Es kann nur gestartet werden, wenn ...“

„… die Teilchen mit Antimaterie kollidieren ...“

„Antimaterie sagen Sie? Sie wissen gar nichts. Die Kollision wird das Tor öffnen! Das Tor zur Unendlichkeit, an der wir schon seit langer Zeit unter dem Decknamen 8CV forschen. Die Reise in eine neue Ära! In den höchsten Teilbereich der Sphären über der Erde, ins Feuer aber auch ins Licht! In das Empyreum.“

Kull klopfte gegen die Scheibe und nickte mit dem Kopf. Der unbekannte Mann im Kommandoraum öffnete die Tür und blickte nochmals durch die Scheibe in Richtung des LHCs. Grüne Lichter erhellten den Raum und das Tönen der Alarmsirenen war verstummt. Die Augen des Physikers wurden immer größer als auf die Knie sank.

„Was haben Sie getan? Was haben Sie nur getan? Und zu welchem Preis?“

„Nur noch zwei Stunden. Dann ist die Reaktorspule auf genau dem Level, das wir benötigen. Dann beginnt es. 8CV ist dann aktiviert. Es wird standhalten. Zum Wohle aller sowie dem Schöpfer und Baumeister der Welten. Wir sehen uns in einer vielleicht besseren Welt, mein Freund. Aber in dieser Welt haben wir unsere Aufgabe erfüllt.“

Die Goldene Stadt im Untersberg 3

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