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Gear(15) 1. Monat

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Wie es sich für ein anständiges Rollenspiel gehört, wird natürlich auch das Gear analysiert. Typisch für den Start des Abenteuers ist es, dass die Ausrüstung noch nicht so gut ist und meistens einfach nur dafür da ist, dass der eigene Charakter überhaupt irgendetwas trägt und nicht pudelnackt durch das Schlachtfeld rennt. Zugegeben, bei weiblichen Charakteren könnte das für ausreichend Ablenkung sorgen, aber erst ab 18! Oder im Falle meiner Tochter - erst ab 30! Und keinen Tag eher! Wenn überhaupt! Männer sind doch alle Schweine. Und ich muss es wissen, ich gehöre immerhin dazu.

Die ewig wehrende Hatz nach besserer Ausrüstung ist in Rollenspielen allgegenwärtig und nicht selten der Hauptgrund, warum man als Spieler weiterspielt. Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen die Geschichte längst ausgestanden ist, aber die Suche nach der nächsten legendären Waffe ausreichend Antrieb ist, um weiterzumachen. Der eigene Charakter soll einfach noch stärker werden und noch mehr Feinde in noch kürzerer Zeit besiegen können. Ich glaube, da wird auf geschickte Art und Weise der evolutionäre Jäger und Sammler in uns angesprochen, und was soll ich sagen – das funktioniert ganz hervorragend. Das Glücksgefühl, wenn man bessere Ausrüstung findet, ist einfach da und unverkennbar, und davon will der geneigte Spieler dann auch mehr. Oftmals kommt auch noch das Ego der Spieler hinzu, denn wenn man die eine tolle Waffe dann gefunden hat, möchte man das auch anderen zeigen und von diesen bewundert werden. Nicht selten investieren Spieler allein für dieses Gefühl hunderte Stunden Spielzeit und stecken dabei Rückschläge aller Art ein. Aber ist es denn ein so grundlegend anderes Konzept, als das, was uns alle im Alltag der Realität antreibt?

Level Up - Die Entwicklung meiner Tochter aus Sicht eines Rollenspielers

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