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1 Auf den Senkelekopf Auf den Spuren eines Werwolfs zur königlichen Aussicht

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Diese Tour führt über den langen Westrücken hinauf zum Senkelekopf. Hier, im ehemaligen Revier eines Werwolfs, haben Wanderer bei klarem Wetter eine schöne Aussicht auf die Alpenkette und zu den Königsschlössern bei Füssen.


Tourencharakter

Runde mit mäßiger Steigung entlang eines Bergrückens, die Wegarten sind alle gut zu gehen, nur kurz schmal und steil

Orientierung

Weg auf dem Rücken bis zum Gipfel ausgeschildert und leicht zu finden, Rückweg am Nordhang auf dem oberen Forstweg, nicht Richtung Seeg

Höchster Punkt

Senkelekopf, 1047 m

Tiefster Punkt

Parkplatz Brandstatt, 900 m

Ausgangspunkt

Parkplatz Brandstatt (47°37'58"N 10°36'57"E)

Anfahrt

Mit dem Auto von der A7 die Abfahrt Nesselwang/Seeg nehmen und der Beschilderung nach Seeg folgen, in der Kurve kurz vor Seeg rechts abbiegen (Honigdorf Seeg), der Beschilderung nach Langegg und Roßfallen folgen, Parkplatz links nach der Kurve bei Brandstatt

Gehzeiten

Parkplatz – Abzweigung Alpe Beichelstein 0.30 Std. – Senkelekopf 0.30 Std. – Parkplatz 1 Std.

Einkehr

Alpe Beichelstein, Tel. 08364/397, www.alpe-beichelstein.info

Karte

Kompass 1:50 000, Nr. 188 Ostallgäu/Kaufbeuren

Touristeninformation

Touristeninformation Seeg,

Tel. 08364/98 30 33,

www.info@seeg.de/touristinformation



Gespenstisch strecken sich die Äste dieses Baumes in den Nebel.

Geheimnisvolle Stimmung Das ganze Jahr über kann man diese Wanderung unternehmen. Im Winter natürlich je nach Schneelage. Im frühen Frühling, wenn es nachts noch mal gefroren hat, kleiden winzige Eiskristalle die Bäume und Büsche ganz oben in Weiß. Im Herbst färben sich die Laubbäume bunt. Bei trübem Wetter muss man allerdings ohne Aussicht auskommen. Im Sommer bei Sonnenschein ist die Stimmung weniger mystisch, dafür haben Wanderer einen herrlichen Blick auf die Alpen. Mit der Einkehrmöglichkeit und den ausgebauten Wegen eignet sich die Wanderung auch gut für Familien mit Kindern. Entlang der Route gibt es mehrere Bänke, an denen man kurz Pause machen kann.

Im Wolfsrevier Der Weg beginnt am Parkplatz asphaltiert, wird dann zur schottrigen Wirtschaftsstraße und schließlich zum schmalen Waldpfad, auf dem es über Wurzeln und Steine geht. Gleich zu Beginn finden wir uns zwischen Bäumen wieder. Doch keine Sorge: Der Werwolf, der hier einst sein Unwesen trieb, wurde schon vor langer Zeit enttarnt. Das trug sich so zu: Ein Roßhauptener soll vor vielen, vielen Jahren bei Dunkelheit von Seeg durch den Wald nach Hause gegangen sein. Er fühlte sich dabei nicht unwohl, denn er kannte den Weg gut und hatte seinen Hund dabei. Das Tier wurde aber ohne sichtbaren Grund plötzlich unruhig. Dann stürzte ein wilder Wolf aus dem Gebüsch heraus und griff den Hund an. Der Mann, der seinen Gefährten beschützen wollte, zückte sein Messer. Er zielte auf den Hals des Wolfes, doch es war, als wenn er erst eine unsichtbare Schnur durchschneiden müsse. Auf einmal stand dort kein zähnefletschender Wolf mehr, sondern ein kraftloser Mann. Er hielt seine Hand auf eine Wunde an seinem Hals. Schnell lief der Mann vor dem verblüfften Roßhauptener davon. Am nächsten Tag folgte dieser mit seinem Hund der Fährte des Mannes und erreichte ein abgelegenes Haus, in dem ein altes Paar wohnte. Die Frau wollte die Besucher nicht hineinlassen, aber der Hund stürmte an ihr vorbei und zu einem Bett, auf dem ein verwundeter Mann lag. So wurde der Wolfgänger enttarnt, der sich mithilfe einer Kette aus Wolfszähnen in ein Furcht einflößendes Tier verwandeln konnte. Das war es, was der Roßhauptener mit seinem Messer zerschnitten hatte.

Die besten Bedingungen

Die Aussichten Richtung Alpen sind bei klarem Wetter natürlich am schönsten, daher ist es am besten, die Tour mit Blick auf den Wetterbericht zu planen. Oder Sie kommen einfach ein zweites Mal. Bei uns war es verhangen und frostig. Auch das hatte seinen Reiz, denn es war wenig los und oben erwartete uns ein eisiger Märchenwald, aber weit sehen konnten wir an diesem Tag nicht.


Ein paar Schritte weiter zeigen sich diese Fichten dann im märchenhaften Winterkleid.


Bei solchen Temperaturen sind wir recht einsam unterwegs.

Auf den Gipfel Nach dem ersten Aufstieg verlassen wir den Wald und begehen den Rücken auf freieren Flächen, wo im Sommer die jungen Kühe weiden. Ab hier hat man bei klarem Wetter eine schöne Aussicht. Etwa nach der ersten Dreiviertelstunde zweigt rechts der Weg zur Alpe Beichelstein ab. Dorthin und zu einer kräftigenden Brotzeit sind es nur ein paar Schritte. Auf dem weiteren Weg entlang des Rückens stehen alte, moosbewachsene Bäume. Wir folgen dem gemütlichen Wirtschaftsweg weiter, bis dieser in einen schmaleren Pfad übergeht. Bald darauf betreten wir den Wald, der den Gipfel des Senkelekopfs bedeckt. Dieser wird nicht bewirtschaftet, wie wir nach einem Weidegatter von einem Schild erfahren. Er ist sich selbst überlassen und soll wieder zu einer ursprünglicheren Form zurückfinden. Nach einem kurzen Stück führen uns die letzten Meter links zum Gipfel, wo eine Bank zur Rast einlädt. Von hier hat man wegen der Bäume allerdings keine Aussicht. Über dem Gipfelkreuz knarzen die Äste und bilden die »Hintergrundmusik« für unsere Brotzeit.

Rückweg am Nordhang Für den Abstieg gehen wir noch einmal ein kurzes Stück zurück. Direkt vor dem Weidezaun biegen wir rechts ab und steigen über einen schmalen Pfad in mehreren Kurven bergab – die Richtung ist mit »Senkele-Nordseite/Seeg« beschildert. Unten wenden wir uns nach links, nach rechts und wieder nach links, um auf einen Forstweg zu gelangen, der am Hang entlang nach Westen führt. Auf ihm bewegen wir uns mit etwas Bergauf und Bergab durch den Wald nach Westen. Er bringt uns nach Roßfallen, wo wir zwischen den Höfen hindurch auf eine schmale Straße gelangen. Diese ist wenig befahren und wir folgen ihr noch eine Viertelstunde nach Westen, vorbei an Brandstatt in der Kurve, die zurück zum Parkplatz führt.


Uralte Bäume, an denen das Moos hinaufkriecht, …


… und mit Frost überzogene Spinnenweben regen die Fantasie an.


Der Wald unterhalb des Gipfels zeigt sich wieder herbstlicher.

Geheimnisvolle Pfade Allgäu

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