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3 Rund um den Elbsee Wo Teufel und Hexen ein Loch im Wasser versteckt haben
ОглавлениеDiese wunderschöne Rundwanderung führt einmal um den Elbsee bei Aitrang. Das ist auf den flachen Wegen zu jeder Jahreszeit möglich und ein abwechslungsreiches Vergnügen, denn diese schlängeln sich zwischen Wäldchen und Wiesen, einem Moorgebiet und dem Seeufer entlang.
Tourencharakter
Flache Rundwanderung mit mehreren Einkehrmöglichkeiten und Badesee, gut als Familienwanderung geeignet, hauptsächlich gut ausgebaute, leicht schottrige Wege, kurze Waldpfade und ein Stück über einen Holzsteg
Orientierung
Ein Seerundweg ist ausgeschildert, diese Wanderung hält sich aber nicht durchgehend daran, die Orientierung rund um den See ist allerdings kein Problem.
Ausgangspunkt
Parkplatz zwischen Aitrang und dem Elbsee (47°48'31"N 10°32'30"E)
Anfahrt
Busverbindung zwischen Marktoberdorf und Kaufbeuren, Haltestelle Aitrang oder »An der Säge«, von dort etwa 1,5 km zum Ausgangspunkt Mit dem Auto von der B12 nach Aitrang abbiegen, am Schild Richtung Elbsee und bei der ersten Möglichkeit rechts auf den Parkplatz
Gehzeiten
Parkplatz – Seealpe 0.30 Std. – Seebad 0.45 Std. – Parkplatz 0.30 Std.
Einkehr
Seealpe, Tel. 0175/224 63 76, www.seealpe.bayern Restaurant Elbsee, Tel. 08343/330, www.restaurant-elbsee.de
Karte
Kompass 1:50 000, Nr. 188 Ostallgäu/Kaufbeuren
Touristeninformation
Tourismusverband Ostallgäu,
Tel. 08342/91 15 06,
Tiefes Loch im malerischen See Fast könnte man diese Wanderung auch als ausgedehnten Spaziergang bezeichnen. Unterwegs laden immer wieder Bänke zu einer Rast ein und es sind kaum Höhenmeter zu überwinden. Außerdem bieten sich etwa auf der Hälfte der Strecke und gegen Ende Möglichkeiten zur Einkehr. So eignet sich diese Runde gut für einen Familienausflug. Wenn es warm ist, lädt auf dem letzten Abschnitt der Wanderung ein Seebad zur Abkühlung ein. Aber ganz sorglos sollte man dabei nicht sein, denn in diesem See verschwindet alles, was man hineinwirft.
Kein Teufelsloch zu sehen: Geht kein Wind, ist die Wasseroberfläche ganz glatt.
Wo die wilden Tiere wohnen Am Ende des Parkplatzes nehmen wir den rechten Weg Richtung Seealpe. Ein breiter Weg führt zwischen Wald und Weiden hindurch. Im Sommer geben hier ruhig grasende Kühe ein friedliches Bild ab. Bereits nach den ersten Metern stoßen wir auf einen hölzernen Pavillon mit Sitzgelegenheiten. Für eine Pause ist es noch ein bisschen früh, dafür lernen wir Interessantes über die Pflanzen und Tiere, denen wir hier begegnen können. Im dichten Schilf am Wasser versteckt sich zum Beispiel die Rohrammer, die auch unter dem Namen Rohrspatz bekannt ist. Die Biber, die sich hier ebenfalls wohlfühlen, werden wir wohl nicht zu Gesicht bekommen, denn sie werden erst wieder in der Dämmerung bei Einbruch der Nacht aktiv. Wir folgen der Beschilderung in Richtung Seealpe. Die Wege, die links und rechts abzweigen, dienen landwirtschaftlichen Zwecken und enden in Sackgassen. Informative und spielerische Stationen lockern den Weg immer wieder auf. An der letzten Kreuzung vor der Seealpe wird zum Beispiel zum Weitsprung aufgefordert. Hier können wir herausfinden, ob wir es schaffen, so weit wie ein Frosch oder ein Fuchs zu springen. Dann erreichen wir die Seealpe, wo es auf der lauschigen Terrasse eine Stärkung und auch einen Kinderspielplatz gibt.
Der frühe Vogel
An warmen Sommertagen ist es früh am Morgen besonders schön. Während man die ersten Sonnenstrahlen genießt, ist man mit dem Gezwitscher der Vögel und dem Gebimmel der Kuhglocken ganz allein.
Idyllischer als zwischen Wiesen und Wäldern könnte der Elbsee kaum liegen.
Durchs Schilf Von der Seealpe geht es links auf einem schmalen Pfad zwischen den Weiden hindurch. Hier ist die Richtung zum Seebad und zum Campingplatz angeschrieben. Wir folgen dem Pfad links an der Weide entlang. Dieser führt zu einem Bohlensteg, der sich durch eine Schilflandschaft schlängelt. Wenn man nicht besonders groß ist, ragen einem die Pflanzen über den Kopf und man bewegt sich fast wie in einem Tunnel durchs Grün. Weiter geht es auf weichem Untergrund am Wald entlang, dessen Boden dicht mit Moos bedeckt ist. Auch hier finden sich entlang des Weges immer wieder Infotafeln, die Flora und Fauna beschreiben. Also heißt es Augen auf: Vielleicht zeigen sich die beschriebenen Pflanzen und Tiere auch von Angesicht zu Angesicht.
Der Ursprung des Sees Nun kommen wir zum ersten Mal auf unserer Rundwanderung richtig nah am Seeufer vorbei. Da fragt man sich vielleicht: Wo kommt das ganze Wasser eigentlich her? Im Allgäu erklärte man sich das einst so: Tief unter der Erde liegt das Grundmeer, das durch lange Tunnel mit jedem der Allgäuer Seen verbunden ist und diese mit Wasser versorgt. Diese Löcher wurden als Hexen- oder Teufelslöcher bezeichnet, denn sie forderten immer mal wieder ein Opfer. Um das zu verhindern, sollen die Aitranger schon vieles in den Elbsee geschmissen haben, in der Hoffnung, so das Loch verschließen zu können. Doch alles, was sie hineinwarfen, verschwand einfach. So liegt der See auch heute noch scheinbar friedlich da und ist bis zum Rand mit Wasser gefüllt.
Ruderbootverleih im Restaurant
Wer sich nach der Wanderung noch vom Wasser aus auf die Suche nach dem Hexenloch begeben möchte, braucht ein passendes Gefährt. Das Restaurant am Elbseeufer verleiht Ruderboote, die sich sehr gut für eine Erkundungstour eignen. Man sollte nur aufpassen, dass einem nichts ins Wasser fällt, das das Hexenloch verschlucken könnte.
Sowohl dieser Holzsteg …
Aus sicherer Entfernung Nach dieser Geschichte entfernen wir uns sicherheitshalber noch einmal ein Stück vom Seeufer und beobachten das Wasser lieber aus der Ferne. Links an einer Bank kann man eine Abkürzung über einen Wiesenpfad nehmen. Sonst geht es geradeaus den Buckel hinauf. Hier stehen ein paar gemütliche Holzliegen bereit, von denen man fast den gesamten See im Blick hat. Zeigt sich kein Hexenloch, dann scheint der Tag zum Baden sicher zu sein. Oben auf dem Hügel wenden wir uns nach links in Richtung »Elbsee/Ruderatshofen/ Aitrang«. An der nächsten beschilderten Kreuzung – hier trifft auch die Abkürzung wieder auf den Weg – gehen wir hinter den Schildern links auf dem Pfad im Wald weiter. Über Wurzeln bringt uns dieser an einem Bächlein entlang hinunter zum Seeufer, direkt zum Eingang des Moorbades.
… als auch dieser Wasserlauf sind von meterhohem Schilf eingeschlossen.
Die Alpen in der Ferne Nun gehen wir nach rechts zunächst an der Straße direkt am Ufer entlang. Hinter dem Restaurant – der zweiten Einkehrmöglichkeit auf dem Weg – halten wir uns links und folgen der Markierung des Elbseerundwegs. Hier schlängelt sich ein schöner Weg zwischen Schilf, Feldern und Wald hindurch. Blickt man über die Feuchtwiesen nach Süden, kann man die blauen Gipfel der Alpen in der Ferne erspähen – ein Blick, der einen schönen Abschluss für diese Wanderung bildet, bevor wir wieder am Parkplatz ankommen.