Читать книгу Fröhliches Morden überall - Margit Kruse - Страница 11
5.
ОглавлениеDie Tote lag auf dem Bauch, direkt an einem Gebäude in der Nähe der kleinen Straße »Zur Wahr«. Der Kopf war zur Seite gedreht, am Hals klaffte eine riesige Wunde, aus der das Blut in den Schnee gesickert war. In eine dicke Jacke gehüllt beobachtete der Besitzer des Hauses das Schauspiel und stapfte aufgeregt hin und her. Da es bereits spät am Abend und deshalb stockdunkel war, hatten die Beamten Scheinwerfer aufgestellt, um Leiche und Fundort zu untersuchen.
Ralf Radomski, Polizeihauptkommissar aus Fredeburg, leuchtete mit einer Taschenlampe hoch zur Dachrinne, an der in engen Abständen lange kräftige Eiszapfen hingen. »Der Täter meint wohl, wir seien bescheuert.« Er hatte einen abgebrochenen Zapfen in der Reihe entdeckt und deutete darauf. »Hier, das fehlende Teil des Eiszapfens war bestimmt die Tatwaffe.«
Rolf Grundmüller, Hauptkommissar aus Dortmund, war von PHK Radomski angefordert worden, nachdem dieser festgestellt hatte, dass es sich eindeutig um Mord handelte und somit die Kripo in Dortmund zuständig war. Grundmüller war sichtlich genervt. Er hätte lieber mit seinen Gästen zu Hause das neue Jahr begrüßt, statt ins Sauerland zu fahren und den Abend mit einer Leiche zu verbringen. In 90 Minuten war er hier gewesen, trotz des chaotischen Winterwetters.
An seiner Seite die wortkarge Tanja Altmüller, seine Kollegin, ebenfalls in Dortmund wohnhaft. Ihr schien es nichts auszumachen, am Silvesterabend zu arbeiten. Grundmüller wusste, dass die 35-Jährige kein Privatleben hatte.
Rolf Grundmüller, 55 Jahre alt, wulstige Lippen, zurückgekämmte dunkle Haare, wahrlich keine Schönheit, rollte mit den Augen, besah sich den Rest des Zapfens an der Dachrinne und anschließend die Wunde am Hals der Toten, die von der Mitte des Halses bis zum Ohr reichte. »Sie kannten die Tote?«, wandte er sich an Radomski.
»Ich habe sie schon einmal gesehen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich komme allerdings aus Bad Fredeburg, immerhin zwölf Kilometer von hier entfernt.«
Das erklärte natürlich alles, dachte Grundmüller und starrte Radomski auf seine platte Nase.
Tanja Altmeier kramte in der Handtasche der Toten. »Alles noch da, Papiere, Geld, EC-Karte. Also kein Raubmord.«
Wieder rollte Grundmüller mit den Augen. Da stand dieser Trottel von PHK hier seit über einer Stunde herum und hatte noch nicht nach den Papieren der Toten geschaut. Wartete stattdessen auf ihn. Zu blöd, eigene Entscheidungen zu treffen. Und das mit 48 Jahren. Radomski war als Lahmarsch bekannt, jedoch als listiger Lahmarsch.
Ein Nachbar meinte, die Tote zu kennen. »Das ist die Mutter von dem Voss-Grobe, der seinen Hof etwas außerhalb von Bödefeld hat. Wahrscheinlich war sie in der Kirche und ist auf dem Heimweg dem Täter in die Arme gelaufen.«
»Sie sollten bei der Kripo anfangen, guter Mann«, meinte Grundmüller mit spitzer Zunge. Noch so ein Oberschlauer, dachte er.
Die Männer vom Erkennungsdienst waren inzwischen eingetroffen und machten sich an der Toten zu schaffen. Zum Glück hatte es aufgehört zu schneien.
Tanja Altmüller ging zu einem der aufgestellten Scheinwerfer. »Eleonore Scheffel, steht im Ausweis. Aus Herten kommt sie.«
»Also ein Urlaubsgast«, schlussfolgerte Radomski. Auch er sehnte sich nach Hause, in sein warmes Wohnzimmer, an den Bowletopf. Kirschbowle hatte seine Gisela zubereitet. Obwohl er bei Bereitschaftsdienst nicht trinken durfte. Sie waren gerade beim Essen gewesen, als der Anruf kam. Hoffentlich hatte die stets hungrige Gisela inzwischen nicht das gesamte zarte Fleisch aufgegessen. Da kannte die nichts. Ihm würde sie ein paar Brote schmieren und gut war es. Tschüss Fondue-Topf!
»Befragen Sie mal die umstehenden Leute, ob jemandem was aufgefallen ist, Altmeier. Auf die Idee ist Radomski mit Sicherheit noch nicht gekommen«, befahl Grundmüller seiner Kollegin. Er schätzte die drahtige junge Frau mit dem blonden Pagenkopf sehr, auch wenn sie ein Drachen war. Aber ein schlauer, wie er fand.
Eine kleine Traube Menschen drückte sich bei sieben Minusgraden am Leichenfundort aneinander. Wegen der Kälte seien die meisten Neugierigen schon verschwunden, wurde ihr mitgeteilt. Okay, ein Leichenfund war etwas Besonderes, doch nach fast zwei Stunden in der klirrenden Kälte zog es jeden Normaldenkenden nach Hause. Bis auf den harten Kern, der eisern ausharrte.
Auf die Frage von Grundmüller, wer die Tote gefunden habe, meldete sich der Besitzer des Gebäudes. »Mein Hund, der Piko. Der stromert hier abends immer rum. Plötzlich fing er wie ein Irrer an zu bellen, da habe ich nachgesehen und die Frau entdeckt. Ich meinte, ein Geräusch gehört zu haben, und habe mich umgesehen. Doch bis auf die Spuren im Schnee war da nichts.«
Der freundliche Berner Sennenhund mit dem Namen Piko sprang an Grundmüller hoch und schleckte ihm durchs Gesicht. Der nahm es gelassen.
Grundmüller schaute auf den Boden, wo mittlerweile zahlreiche Fußabdrücke zu sehen waren. Er identifizierte ein paar Spuren im Schnee, die auf riesige Galoschen schließen ließen und zurück zum Ort führten. »Warum haben Sie den Fundort nicht mit Flatterband weiträumig abgesperrt, Radomski? Wie sollen wir die Spuren jetzt noch exakt sichern? Alles ist zertrampelt.«
Radomski zuckte mit den Schultern. Ihm war kalt. Sollte er hier alles allein machen?
Altmeier hatte inzwischen eine Dame aufgetan, die ebenfalls zu wissen glaubte, wer die Tote war. »Die wohnt oben in dem kleinen Haus am Wald. Mit ihrer Familie. Ich habe sie einige Mal im Café unten im Ort gesehen. Ich bin mir sicher, dass sie es ist.«
Grundmüller rieb sich die kalten Hände aneinander und herrschte PHK Radomski an: »Was haben Sie die ganze Zeit gemacht, Radomski? Löcher in den Schnee gestarrt? Oder die Eiszapfen gezählt? In den knapp zwei Stunden hätten Sie die Leute befragen können. Oder einen Kollegen anfordern, der Ihnen hier hilft.«
»Ich musste den Tatort sichern«, kam es leise aus Radomskis Mund.
»Nee, ist klar.« Grundmüller sprach mehr zu sich selbst. »Hier ticken die Uhren echt anders.«
Der Nachbar griff sich ans Kinn, als dachte er nach. »Ich hätte wetten können, dass das die Mutter vom Voss-Grobe ist. Die sieht genauso aus.«
Der Kommissar wurde hellhörig. »Wo befindet sich dieser Voss-Grobe-Hof?«
Tanja Altmeier notierte sich, was der Mann mitteilte.
»Den unteren Teil des Eiszapfens, mit dem der Täter ihr vermutlich in den Hals stach, hat noch keiner gefunden, oder?«, fragte Grundmüller in die Runde. »Haben Sie schon danach gesucht, Radomski?« Grundmüller wurde von Minute zu Minute ungehaltener. Am liebsten hätte auch er einen Eiszapfen von der Regenrinne abgebrochen und Radomski damit eins übergebraten.
»Wann denn?« Radomski rann trotz der Kälte der Schweiß von der Stirn. Er hatte sich den Silvesterabend anders vorgestellt.
»Nee, ist klar«, meinte Grundmüller erneut.
»Ich fahre zu diesem Ferienhaus, Chef, bevor ich mir den Voss-Grobe-Hof anschaue, okay? Ist ja nicht weit. Mal sehen, ob die alte Dame dort vermisst wird. Die Kirche ist doch seit Stunden aus.«
»Alles klar, Altmeier, machen Sie das.« Wenigstens eine, die ihr Hirn einschaltet, dachte Grundmüller.
Radomski kroch am Boden herum und besah sich wieder und wieder die Tote. »Keine Spuren eines Kampfes, keine Abwehrverletzungen, nur das klaffende Loch im Hals. Der Fundort war wohl auch der Tatort«, sprach er oberschlau.
»Was Sie nicht sagen«, erwiderte Grundmüller gereizt und stöhnte auf. Die Frau des Besitzers reichte ihm einen Becher mit Kaffee. Dankend nahm er ihn an.
Immerhin hatte Radomski Verstärkung angefordert, die nun endlich, in Form einer uniformierten Streifenbeamtin, eintraf. Müde gähnend kam sie auf sie zu. Von Grundmüller erhielt sie die Anweisung, sich bei den Leuten umzuhören. Bei denen, die hier vor Ort herumstanden, und bei den Nachbarn in den umliegenden Häusern. Sie machte sich sofort an die Arbeit, verteilte brav Visitenkarten und notierte Aussagen, die vielleicht wichtig sein könnten.
Tanja Altmeier war kaum in den Wagen gestiegen und ein paar Meter die kleine Straße in Richtung Ferienhaus gefahren, als ihr schnellen Schrittes ein Mann entgegenkam. Sie bremste ab, kam ins Schlingern, hielt an und stieg aus.
»Was machen Sie hier?« Der Mann kam ihr verdächtig vor, er wirkte benebelt. Sie zeigte ihren Ausweis und stellte sich kurz vor. War das der Täter? Vielleicht empfand er Reue und es zog ihn zurück zum Tatort?
»Ich wohne dort oben in dem Haus am Wald. Wir machen hier Urlaub. Ich bin ein Kollege, Hauptkommissar Thomas Scheffel aus Gelsenkirchen. Ich suche meine Mutter. Sie kam von der Messe, die um 18 Uhr anfing, nicht nach Hause. Jetzt ist es fast 22 Uhr. Ich muss gestehen, dass ich eingeschlafen bin, meine Lebensgefährtin und ihre Mutter ebenfalls. Der Punsch war schuld. Als wir aufwachten, dachten wir, sie sei in ihrem Zimmer. Weil sich nichts rührte und wir nichts hörten, habe ich vorhin nachgeschaut. Sie ist noch gar nicht heimgekommen. Vielleicht ist sie nach dem Gottesdienst ins Hotel Albers. Da will ich gerade hin und nachsehen. Was ist denn da hinten los?« Erst jetzt bemerkte Thomas den Menschenauflauf ein paar Hundert Meter weiter und das Blaulicht eines Polizeiwagens, das die Umgebung gespenstisch erleuchtete. »Ist etwas passiert?« Obwohl er sich privat in Bödefeld aufhielt, zeigte er der Kommissarin seinen Dienstausweis.
Tanja Altmeier betätigte diesmal, mangels fehlendem Scheinwerfer, die Taschenlampenfunktion ihres Smartphones und betrachtete den Ausweis ganz genau. Tatsächlich ein Kollege, dachte sie nicht gerade erfreut. Scheffel lautete sein Nachname. War das nicht auch der Name der Toten? Und er vermisste seine Mutter und wohnte im Ferienhaus. »Eine Frau wurde tot aufgefunden«, antwortete sie zögerlich. Sie empfand Mitleid mit dem Mann, der plötzlich zu zittern begann. Er ahnte es schon, das sah Altmeier ihm an. Schlimm, wenn die eigene Mutter in der Silvesternacht tot aufgefunden wurde.
»Wissen Sie, um wen es sich handelt? Tot, sagen Sie?«
»Sie wurde ermordet. Ich glaube, es handelt sich um Ihre Mutter. Die Dame trug einen Ausweis bei sich, der auf den Namen Eleonore Scheffel ausgestellt ist.«
»Das muss sich um eine Verwechslung handeln. Niemand hier kannte meine Mutter. Wer sollte sie umbringen? Oder wurde sie überfallen? Aber sie schleppt nie viel Geld mit sich herum.«
»Nein, es wurde nichts gestohlen, es war alles noch in ihrer Tasche.«
Thomas riss die Augen weit auf. Er rannte, so schnell es der teilweise vereiste Weg erlaubte, in Richtung Leichenfundort. Er betete, dass es sich tatsächlich um einen furchtbaren Irrtum handelte.
Tanja Altmeier stieg ins Auto, drehte um und verlangsamte, als sie neben Thomas Scheffel ankam. Durch das Fenster sagte sie: »Kommen Sie, Herr Scheffel, steigen Sie zu mir ins Auto, der Weg ist glatt.« Tanja konnte es nicht fassen. Was für ein kurioser Fall, und das in der Silvesternacht!
Augenblicklich stieg Thomas zu ihr in den BMW und ließ sich zum Tatort fahren. Dort angekommen, lief er mit weichen Knien auf die am Boden liegende Person zu, die gerade von der Spurensicherung in einen Transportsack gepackt wurde.
Grundmüller und Radomski versuchten ihn aufzuhalten.
»Lassen Sie ihn. Es handelt sich wohl um den Sohn der toten Frau. Übrigens ein Kollege aus Gelsenkirchen«, teilte Altmeier ihrem Chef mit. Beide dachten: Der wird sich einmischen. Unter Garantie!
Thomas ging in die Knie, beugte sich über die Frau und betrachtete sie. Dann fing er wie ein kleines Kind zu weinen an. »Wieso? Wieso ausgerechnet meine Mutter? Sie war doch hier nur Urlaubsgast, hat niemandem was getan.«
Widerwillig ließ Thomas Scheffel sich zum Auto von Tanja Altmeier bringen. Erschöpft fiel er auf die Rückbank und schlug die Hände vors Gesicht. Er konnte sich kaum beruhigen. Jammerte und weinte.
Die uniformierte Polizistin hatte die Umstehenden inzwischen alle befragt. Zusammen mit Tanja Altmeier nahm sie sich nun die Nachbarhäuser vor, die sich unmittelbar am Tatort befanden.
Sie landeten als Erstes in der Parterrewohnung einer jungen Frau, keine 50 Meter vom Tatort entfernt. Altmeier stellte sich und die Kollegin vor und erklärte der Frau, worum es ging. Die Polizistin in Uniform hatte sich bereits unaufgefordert aufs Sofa gesetzt und verfolgte kaugummikauend das TV-Programm.
Tanja Altmeier schaute sich um. In einer Stunde begann das neue Jahr, doch hier in der Wohnung sah es nicht nach Party aus. Ein kümmerlicher Tannenbaum stand in der Ecke, in einem Laufstall hockte ein kleiner verrotzter Junge, hangelte sich an den Stäben hoch und schaute Tanja neugierig an. Sie streckte dem Kind die Hand entgegen. Es lächelte sie fröhlich an. Tanja liebte Kinder. Für eigene brauchte sie allerdings einen geeigneten Mann, und der war nicht verfügbar. Gerade erst hatte sie die gefühlt hundertste Pleite hinter sich.
»Ich musste ihn wieder aus dem Bett holen, er wollte einfach kein Auge zumachen«, entschuldigte die Frau den späten Aufenthalt ihres Jungen im Wohnzimmer.
»Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig.«
Ungefragt gab die junge Mutter der Kommissarin Auskunft. »Ich lebe alleine. Als ich vor einem halben Jahr diese Wohnung bekam, war ich glücklich. Raus aus der Stadt, eine bezahlbare Wohnung, viel Natur, dachte ich. Doch auf dem Dorf hat man es als Alleinerziehende mit Kind nicht leicht.«
»Das glaube ich Ihnen gern.«
»Während der Kleine im Kindergarten ist, arbeite ich stundenweise im Café unten im Ort. Da waren in den letzten Tagen immer wieder zwei ältere Damen, die Urlaub hier gemacht haben. Sie haben sich lautstark ausgetauscht. Eine der beiden ging vorhin an meinem Fenster vorbei, rote Mütze und blauer Steppmantel. Ich dachte mir, dass sie in der Kirche war. Ein Mann folgte ihr mit großen Schritten. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Ebenfalls ein Kirchgänger, war ich mir sicher. Danach habe ich mich vor den Fernseher gesetzt. Hellhörig wurde ich erst, als ich kurz darauf das Martinshorn hörte. Ich habe wieder rausgeschaut und die Frau am Boden liegen sehen. Schnell kamen dann auch einige Leute und haben geschaut, was passiert ist. Ich konnte nicht rausgehen, wegen Andi.«
»Wie sah der Mann aus? Wie groß? Dick oder dünn?« Altmeier machte sich Notizen.
»Vielleicht war er ja gar nicht der Mörder. Ich möchte niemanden beschuldigen. Der Mann, der ihr hinterherging, war groß, ungefähr 1,80 Meter, breite Schultern hatte er, ansonsten war er schlank. Er trug eine dicke Jacke, hatte dunkles, halblanges Haar. Es sah jedenfalls im Dunkeln so aus. Aber wie gesagt, ich habe mir nichts dabei gedacht.«
Die junge Mutter hatte ein schlechtes Gewissen. Ihr war bewusst, dass sie der Polizei längst von diesem Mann hätte berichten müssen. Mischte man sich zu viel ein, war es nicht gut, hielt man sich raus, war es auch nicht gut. Wie man es machte, war es falsch, dachte sie.
Die Uniformierte kaute noch immer und glotzte »Dinner for one«. Hin und wieder lachte sie kurz auf.
»Kam Ihnen der Mann bekannt vor?«
»Es war stockdunkel. Okay, der Schnee ließ alles heller erscheinen. Einen eigenartigen Gang hatte er. Aber ich habe ihn nicht erkannt.«
»Was meinen Sie mit eigenartigem Gang?«
»Ein wenig schleppend ging er.«
»Eben sagten sie noch, er habe große Schritte gemacht.«
»Das eine schließt das andere doch nicht aus.« Die junge Mutter hatte langsam die Faxen dicke. Nun fing ihr Sohn auch noch an zu weinen.
Kurz vor Mitternacht verließen die beiden Frauen die Wohnung von Mutter und Kind. Draußen wartete Grundmüller. Er trat von einem Fuß auf den anderen. Ihm war eindeutig kalt.
»Die Schaulustigen haben sich verzogen, ebenso Radomski, diese Flachpfeife. Ich habe den Sohn zu seinem Feriendomizil gefahren. Die Partnerin und deren Mutter werden wir morgen früh verhören. Prost Neujahr, Altmeier«, sagte er nach einem Blick auf seine Uhr. »Lassen Sie uns nach einem Zimmer Ausschau halten. Oder wollen Sie noch zurückfahren?«
Altmeier zuckte mit den Schultern. Der Gedanke, jetzt noch nach einem Zimmer zu suchen, gefiel ihr nicht.
Die junge Kollegin war ohne einen Abschiedsgruß verschwunden.