Читать книгу Die Klasse ist für Petra - Marie Louise Fischer - Страница 5

Eine tolle Idee

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Petra war wütend. Sie war so wütend, daß sie an diesem Abend, obwohl sie sehr müde war, einfach nicht einschlafen konnte. Daß sie in Narheim nicht auf das Gymnasium gehen konnte, war eine Katastrophe. Sie wollte doch unbedingt Griechisch lernen, erstens, weil der Vater es konnte, und zweitens — das war fast noch wichtiger —, weil Siegfried es nicht lernte. Sie hatte all ihren alten Freundinnen und Mitschülerinnen schon erzählt, daß sie auf eine Jungenschule kommen würde. Die würden schön feixen, wenn sie erfuhren, daß sie erst gar nicht aufgenommen worden war. So eine Blamage!

Am meisten aber war Petra wütend auf sich selber. Wenn der Vater sagte, es ging nicht, dann hatte er bestimmt recht. Warum hatte sie sich bloß so bockig angestellt? Hätte der Vater ihr eine geklebt, wäre ihr jetzt wahrscheinlich besser. Aber leider tat Vater so etwas nicht. „Renn dir nur deinen Dickschädel ein“, hatte er gesagt. Natürlich wußte er, daß sie allein ihre Aufnahme ins Gymnasium nie erreichen könnte. So eine Gemeinheit. Als wenn sie nicht mindestens so gut lernen würde wie jeder Junge! Und turnen konnte sie auch, das stand außer Frage.

Petra hätte vor Wut heulen mögen, aber sie war von all der Möbelruckerei und Auspackerei so müde, daß ihr die Augen zufielen, ehe sie es selber merkte.

Am nächsten Morgen erwachte sie voll guter Vorsätze. Sie stieg in die Badewanne, schrubbte sich von Kopf bis Fuß ab, gab Babette ihre lange Hose und die schmutzige Bluse zum Waschen, wählte einen mädchenhaften Rock und einen kleinen Pullover. Dann holte sie sich eine Nagelschere und schnitt ihre Nägel zurecht. Nachher war sie mit ihrem Werk zufrieden. Viel Staat konnte sie ja nicht damit machen, sie hatte die Nägel einfach so kurz wie möglich abgeschnitten, denn sie waren fast alle abgebrochen und eingerissen gewesen.

Sie räumte ihr Zimmerchen gründlich auf. Bei Licht besehen war es ja nur eine Kammer, aber Petra war vollkommen damit zufrieden. Ein Bett stand drin, ein Kleiderschrank, ein winzig kleiner Tisch und ein Stuhl, für mehr war nicht Platz. Dafür war diese Kammer ihr eigenes Reich, und sie konnte darin tun und lassen, was sie wollte. Rasch pikte sie noch mit Heftzwecken die Bilder von ihren Lieblingsschauspielern an die Wand. Sie war noch nicht ganz damit fertig, als Babette an die Tür klopfte.

„Herr Doktor geht zur Probe … du wolltest doch …“

„Ja! Ich komme!“

Der Vater stand schon in Hut und Mantel in der Garderobe, er sah fabelhaft aus, wie immer. Niemand konnte sich einen Schal so elegant um den Hals werfen wie er, fand Petra. Eigentlich war so ein Schal ja was Affiges, aber sie wußte, wie alle Opernsänger darauf achten, daß sie sich nur ja nicht erkälten, denn dann ist es für eine Weile vorbei mit dem Singen.

„Guten Morgen, Pappi“, sagte sie und reckte sich auf die Zehen, damit er ihr einen Kuß geben konnte. „Du siehst wieder mal toll aus!

„Dieses Kompliment kann ich dir heute morgen zurückgeben“, sagte der Vater lächelnd.

„Nimmst du mich mit?“

Der Vater runzelte die Stirn. „Auf die Probe?“

„I wo, zum Friseur!“

„Das ist wirklich ein glänzender Einfall …“

Der Vater holte seinen kleinen Wagen aus der Garage, Petra kletterte auf den Nebensitz, und dann ging es los. Petra kam sich ganz erwachsen vor, sie lehnte sich wie eine Dame in die Polster zurück, als der Wagen in die Innenstadt hineinbrauste.

„Also, Pappi, ich muß dir sagen … ich glaube, ich habe mich gestern abend sehr dumm benommen. Man muß sich schließlich mit den Tatsachen abfinden, nicht wahr? Und du kannst doch nichts dafür.“

„Nanu?“ sagte der Vater erstaunt und warf ihr einen Seitenblick zu. „Bist du krank?“

Unwillkürlich fuhr sich Petra mit der Hand an die Nasenspitze.

„Kalt!“ sagte sie vergnügt. „Anscheinend bin ich doch ganz in Ordnung!“

„Ich meine nur, weil du plötzlich so vernünftig bist.“

„Ich habe beschlossen, ein neues Leben zu beginnen“, sagte Petra ernsthaft.

Beim Theaterfriseur setzte Vater sie ab. Der Salon war gleich an der Ecke beim Theater, gegenüber dem Opern-Espresso.

„Soll ich dich hineinbringen?“ fragte der Vater.

„Nein, danke … vielen Dank, daß du mich mitgenommen hast!“

Petra stieg aus, lief um den Wagen herum und gab dem Vater noch einen Kuß. Sie freute sich, weil sie merkte, daß die Leute von den Tischen des Opern-Espressos, die bei dem schönen Wetter noch im Freien standen, zu ihnen hinsahen. Sie wußte, daß es in jeder Stadt eine Menge Mädchen gab, die für ihren Vater schwärmten, wie sie für Filmstars.

Der Friseur-Salon war elegant eingerichtet. Petra kam sich einen Augenblick in ihrem schon recht ausgewachsenen Rock und dem einfachen Pullover etwas schäbig vor. Aber sie warf den Kopf zurück und ging geradewegs auf die gläserne Theke zu, hinter der Parfümflaschen, Cremedosen und all die anderen Schönheitsmittel in Rosa, Hellblau und Schneeweiß leuchteten.

„Guten Tag“, sagte Petra, „ich möchte Haarschneiden und Waschen.“ Das Fräulein im weißen Kittel zog ihre rasierten Augenbrauen hoch und sah Petra an.

„Ich bin die Tochter von Paul Sartorius“, sagte Petra rasch, denn sie wußte aus Erfahrung, daß alle Leute dann sofort viel freundlicher zu ihr waren.

„Ach so! Bitte, Fräulein Sartorius, ich glaube, Herr Schimpfler ist gerade im Moment frei geworden!“ sagte das Fräulein auch prompt sehr liebenswürdig und führte Petra in eine Frisierkabine.

Herr Schimpfler war ein flinker Mann mit ölig schwarzem Haar und einem winzigen schwarzen Schnurrbart. Als Petra bis zum Halse in einem weißen Umhang eingepackt war, begann er mit unheimlicher Fixigkeit in ihrem blonden Lockenhaar herumzuschneiden. Nach fünf Minuten ließ er die Schere sinken. „Kurz genug?“

Petra schüttelte den Kopf. „Nein … bitte, noch kürzer.“

Wieder machte Herr Schimpfler sich ans Werk, in wahren Büschen fielen Petras blonde Locken zu Boden.

„So, das langt“, sagte er befriedigt und wollte die Schere fortlegen.

„Noch kürzer“, sagte Petra, „kürzer, am kürzesten!“

„Dazu würde ich aber nicht raten, Fräulein Sartorius, dann sehen Sie am Ende noch wie ein Junge aus.“

„Wie ein Junge?“ Eine Idee schoß blitzschnell durch Petras Kopf, sie starrte den Friseur ganz entgeistert an.

„Also dann … waschen und legen, nicht wahr?“

„Nein, bitte nicht!“ rief Petra. „Bitte, schneiden Sie noch mehr runter, machen Sie mir eine richtige Jungenfrisur, ja?“

„Sind Sie sicher, daß Ihr Herr Vater damit einverstanden sein wird?“

„Und ob! Bitte, schneiden Sie mir das Haar ganz kurz … und den Nacken ausrasieren, einen richtigen Jungenhaarschnitt, verstehen Sie?“

„Wie Sie wünschen … obwohl ich Ihnen sagen möchte, daß diese ganz kurzen Frisuren für Damen längst überholt sind!“

Petra hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie war vollkommen damit beschäftigt, aus der großartigen Idee, die ihr so plötzlich gekommen war, einen richtigen Plan zu machen. Daß sie nicht früher daran gedacht hatte, natürlich — das war doch die Lösung! Alle sagten immer: „Du benimmst dich wie ein Junge! Du siehst aus wie ein Junge! Du hast Manieren wie ein Junge!“ — Warum sollte sie nicht versuchen, als Junge aufs Gymnasium zu gehen?

Eigentlich hatte sie nach dem Besuch beim Friseur noch auf ihren Vater warten wollen, vielleicht konnte sie ein bißchen zuhören bei der Probe und vielleicht hätte er sie wieder mit nach Hause genommen. Aber jetzt plötzlich hatte sie keine Zeit mehr dafür. Sie rannte mit großen Schritten nach Hause, und beinahe hätte sie sich dabei verirrt, denn sie kannte Narheim ja noch gar nicht. Aber dann war sie doch endlich in den ruhigen Villenstraßen am Rande der Stadt angekommen, sie wußte, daß hier irgendwo ihre neue Wohnung sein mußte. Sie entdeckte das Haus von der Rückseite her. Wahrscheinlich wäre sie daran vorübergelaufen, wenn Babette nicht auf der Terrasse gestanden und Kleider ausgebürstet hätte.

Petra nahm sich nicht die Zeit, um den Block herumzulaufen, sie kletterte über den Zaun, riß dabei die Rocknaht auf und rannte durch den Garten ins Haus. Babette war schon wieder in der Küche verschwunden, und das war ihr ganz lieb, denn sie wollte mit keinem Menschen sprechen, bevor sie nicht festgestellt hatte, ob sich ihr Plan verwirklichen ließ. Sie nahm die Schlüssel, die auf einem Haken in der Garderobe hingen, lief zur Wohnungstür hinaus und drei Treppen hoch auf den Speicher. Ganz im hintersten Winkel stand die Mottenkiste, in der sie mit Babette die alten Sachen von Siegfried eingeordnet hatte. Vor lauter Übereifer dauerte es eine Weile, bis sie das Schloß der Mottenkiste aufbekommen hatte.

Sie begann zu wühlen. Ein alter Anzug von Vater lag obenauf, sie schob ihn beiseite, wühlte tiefer, und endlich hatte sie gefunden, was sie suchte — Siegfrieds blauen Anzug. Sie zerrte ihn heraus, schlüpfte schnell aus Rock und Pullover, zog den Anzug über. Er paßte. Sie brauchte gar nicht in den Spiegel zu sehen, um zu wissen, daß er paßte. Er saß wie angegossen. Selbst die Hosenbeine, die für Siegfried seinerzeit etwas zu lang gewesen waren, saßen bei ihr genau richtig.

Petra wollte schon den Deckel der Mottenkiste wieder zuwerfen, da fiel ihr etwas anderes ein. Sie suchte all die alten Hosen, Jacken und Hemden von Siegfried heraus, warf sie auf einen großen Haufen. Sie fand ein weißes Hemd, zog die Jacke noch einmal aus und das Hemd an. Es war eine Spur zu klein, aber es fiel bestimmt niemandem auf.

Jetzt erst war sie zufrieden, schloß die Mottenkiste wieder ab, lief hinunter. Von Siegfrieds Sachen packte sie, soviel sie fassen konnte, unter den Arm und nahm sie mit. Sie mußten nachher erst einmal in aller Ruhe durchprobiert werden.

Petraklingelte an der Wohnungstür.

Babette öffnete.

„Was willst du denn hier?“ fragte sie mißtrauisch.

Petra begriff, daß Babette sie mit ihren alten Augen im ersten Augenblick nicht erkannt hatte. „Ich möchte zu Herrn Doktor Sartorius“, sagte sie, und es fiel ihr schwer, ein spitzbübisches Lächeln zu unterdrücken.

„Zum Herrn Doktor? Aber der ist doch schon auf der Probe!“ sagte Babette. Dann schlug sie die Hände zusammen: „Petra! Kind! Wie siehst du denn aus? Was hast du bloß gemacht?“

Petra legte den Finger auf den Mund und drängte sich rasch in die Wohnung. „Mach nicht so ein Geschrei, Babette“, sagte sie, „sonst weiß es gleich das ganze Haus. Und es darf niemand wissen, hörst du, niemand!“

„Mein Gott! Wenn dein Vater dich so sieht!“

»Na und? Sehe ich nicht ordentlich aus?“

„Ordentlich? Wie ein Junge!“

„Ich bin auch ein Junge, Babette“, sagte Petra geheimnisvoll, „ab heute bin ich ein Junge, merk dir das, und ich heiße Peter … Peter … vergiß das nicht, ja?“

Babette legte prüfend ihre Hand auf Petras Stirn. „Ist dir nicht gut, Kind?“

„Ich fühle mich wohl wie ein Ferkel auf dem Misthaufen“, sagte Petra, die ihre vorletzten Ferien mit Vater und Mutter auf einem kleinen Dorf verbracht hatte. „Ich bin so gesund wie noch nie!“ Sie öffnete die Tür zu ihrer Kammer, warf Siegfrieds alte Sachen mit einem Schwung auf ihr Bett, rannte ins Badezimmer, um sich von Kopf bis Fuß im Spiegel zu mustern. Sie war enttäuscht. „Doof sehe ich aus“, sagte sie. „Das ist der doofste Anzug, den ich je gesehen habe!“

„Das behauptet Siegfried auch immer“, sagte Babette, die hinter ihr hergekommen war.

„Wirklich? Wahrscheinlich sehen alle Jungens in diesen braven Anzügen doof aus, da kann man nichts machen. Aber ich glaube, für den Direktor ist es gerade das Richtige.“

„Für welchen Direktor?“

„Für den Direktor vom Gymnasium. Hast du denn immer noch nicht kapiert?“

„Du willst in diesem Aufzug ins Gymnasium gehen?“

„Warum nicht?“

„Daß es sich für ein Mädchen nicht gehört, in Jungenkleidung herumzulaufen, davon will ich jetzt mal ganz absehen“, sagte Babette, „aber schau dir bloß mal deine Beine an …“

Petra schielte auf ihre Beine hinunter. „Ach herrje, du hast recht“, sagte sie. „Mit den Slippers kann ich natürlich nicht gehen … meinst du, daß mir auch die Schuhe von Siegfried passen werden?“

„Ganz bestimmt nicht. Es sei denn …“

„Wo sind Siegfrieds alte Schuhe?“ drängte Petra. „Es muß doch ein Paar darunter sein, das mir paßt!“

„Warum ziehst du nicht deine eigenen Sportschuhe an, Petra“, schlug Babette vor. „Oder deine Stiefel, die mit den Haken …“

Petra hatte schon ihren Kleiderschrank aufgerissen und den Kopf tief hineingesteckt, sie fischte mit sicherem Griff ein Paar derbe Halbschuhe heraus. „Ja, die werden gehen“, sagte sie zufrieden, „wenigstens sind sie neutral. Und jetzt noch Kniestrümpfe! Was für Strümpfe trägt man zu so einem blauen Anzug?“

„Weiße!“

„Hurra, weiße Kniestrümpfe habe ich!“

Eins, zwei, drei war Petra aus ihren hellgelben Schuhen mit dem halbhohen Absatz geschlüpft, zog die Kniestrümpfe — sie waren ein bißchen zu kurz — über die Beine und band sich die Halbschuhe zu. „Jetzt noch abbürsten“, sagte sie, „und ich bin ein junger Herr!“

„Petra“, sagte Babette, „willst du dich wirklich in diesem Aufzug im Gymnasium anmelden?“

„Wenn sie keine Mädchen aufnehmen wollen … was bleibt mir denn anderes übrig? Ich finde, es ist eine tolle Idee, einfach als Junge dort aufzukreuzen!“

„Aber du heißt doch Petra, das ist doch ein Mädchenname! Das wird dem Direktor sofort auffallen!“

„I wo denn her, unser alter Klaßlehrer hatte so eine Klaue, da kann kein Mensch entziffern, ob das Petra oder Peter heißt.“

Babette seufzte tief. „Und die Papiere, die du zur Anmeldung brauchst, hast du die?“

„Na klar. Mein Zeugnis habe ich hier in der Schublade.“

„Das Zeugnis allein wird aber nicht genügen. Du brauchst sicher auch deinen Geburtsschein.“

„Meinst du?“ sagte Petra erschrocken.

„Ganz bestimmt.“

„Den hat Vater. Aber ich kann ja mal schauen, vielleicht finde ich ihn …“

„Hör mal, Petra, du weißt, ich mache jeden Spaß mit“, sagte Babette, „aber diese Geschichte geht doch entschieden zu weit. Wie soll ich es vor deinem Vater verantworten, wenn du …“

„Du brauchst ja gar nichts zu verantworten, Babette, das ist doch großer Quatsch. Du sagst einfach, du hast von nichts gewußt. Niemand kann dir beweisen, daß du …“

„Aber ich habe davon gewußt, Petra, und ich bin für dich verantwortlich. Gerade jetzt, wo deine Mutter so weit fort ist. Ich kann nicht zulassen, daß du …“

„Babette! Liebe, gute Babette! Bitte, bitte, bitte, mach du mir nicht jetzt auch noch Schwierigkeiten! Siehst du nicht, daß alles sowieso schon schwierig genug ist? Meinst du denn, es sei ein Spaß für mich, so zu tun, als wenn ich ein Junge wäre? Ich weiß doch auch, daß der Direktor es vielleicht merkt. Und dann bin ich blamiert.“

„Also, dann sei vernünftig und …“

„Ich will aufs Gymnasium, Babette. Ich bin jetzt zwei Jahre auf dem Gymnasium gewesen, und ich sehe gar nicht ein, daß ich, nur weil diese blöde Schule hier …“

„Dann sprich zuerst mit deinem Vater, ob er es erlaubt.“

„Wozu? Es würde ihn doch nur unnötige aufregen, das mußt du doch zugeben. Ich verspreche dir, Babette … ich verspreche es dir hoch und heilig … ich werde mit ihm reden, wenn es geklappt hat. Wenn es nicht geklappt hat, dann braucht Vater es nicht auch noch zu wissen. Ich will nicht, daß er mich auslacht. Verstehst du das denn nicht?“

„Dein Vater würde es dir nie erlauben … und deine Mutter schon gar nicht, das weißt du ganz genau.“

„Aber es ist ungerecht! Es ist … es ist einfach gemein! Ich will doch bloß lernen, weiter nichts. Andere Kinder sind faul in der Schule und müssen sich deshalb von ihren Eltern ausschimpfen lassen …. und von euch versteht keiner, daß ich einfach lernen will. Bitte, bitte, bitte, hilf mir doch, Babette … du bist doch der einzige Mensch, der mich immer verstanden hat. Bitte, bitte, laß mich nicht im Stich!“

Petra stürmte auf Babette zu, und versuchte mit beiden Armen die rundliche Figur zu umfassen.

Babette wurde weich. „Na schön, Kind … also, deine Papiere liegen in Vaters Schreibtischschublade … links oben. Ich habe sie selber dort hineingetan.“

„Danke, Babette, danke!“ jubelte Petra und küßte die alte Haushälterin kräftig auf beide Wangen.

Fünf Minuten später war Petra, äußerlich ein braver Junge, innerlich ein weit weniger braves kleines Mädchen, auf dem Weg zum Gymnasium.

Die Klasse ist für Petra

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