Читать книгу Antiromantisches Manifest - Marie Rotkopf - Страница 2
ОглавлениеMarie Rotkopfs Texte haben Widerhaken, man reibt sich daran und will lieber nichts wissen, aber leider hat sie recht: Nur in Europa wurden Roma, Sinti, Juden und »Asoziale« mit bürokratischer und industrialisierter Perfektion vernichtet, Europa hat seinen Wohlstand der Sklaverei außerhalb – und innerhalb – Europas zu verdanken. Aber alle finden, es sei jetzt genug und richten sich romantisch ein. Doch wenn Gerechtigkeit unentbehrlich sein soll, müssen die verschleiernden romantischen Widersprüche wie Heimat, Nation und Volksgemeinschaft endlich in Frage gestellt werden:
Rotkopf setzt sich mit un-pop-ulären Gedanken auseinander, mit Patriarchat, Krieg, Macht und Zensur. Sie hinterfragt die Begrenzungen und schreibt Poesie als Revolte. Ihr Antiromantisches Manifest ist ein Aufruf für das Fremdsein als einzig mögliche Lebensweise. Es ist ein spottender Akt des Widerstands, das Große Lachen.
Marie Rotkopf, geboren in Paris, ist Autorin, Künstlerin und Kulturkritikerin. 1990/91 Internatsbesuch in Westdeutschland, Studium der Kunstsoziologie an der Sorbonne, lebt in Hamburg. Sie war Leiterin der Kommunikation des ersten zeitgenössischen Kunstmuseums in der Pariser Banlieue. 2007 Gründung der deutsch-französischen Künstlergruppe Internationale Surplace mit Daniel Megerle. Beiträge in und für diverse Kunstzeitschriften, Ausstellungen und Performances.