Читать книгу Sherlock Holmes Der Kreis - Mario Demmer-Benedetti - Страница 4

Prolog

Der Wind pfiff unangenehm und der Regen war eiskalt. Obwohl sie nur ein dünnes Hemd an hatte, rannte sie durch die Nacht, sie konnte ihren Verfolger einfach nicht abschütteln. Sie wagte es nicht sich umzudrehen, aber es war sein Keuchen zu hören. Plötzlich hatte sie den Eindruck, das Keuchen sei weiter weg. Sie mobilisierte die letzten Reserven und rannte schneller. Nun war nicht mehr zu hören, vorsichtig sah sie während des Laufens über die Schulter. Er war weg!

Sie jubilierte innerlich. Sie hatte es geschafft. Ihr morgendliches Joggen machte sich nun einmal mehr bezahlt. Jetzt musste sie nur zur Straße finden und Hilfe suchen. Doch da, ein Knacken. Er war noch irgendwo, Panik stieg in ihr auf. Sie konnte unmöglich noch so einen Lauf überstehen. Sie musste sich verstecken. Der Mond schien hell und so konnte sie eine Hütte erkennen. Da würde er als Erstes suchen, jetzt hieß es schlau zu sein. Vorsichtig umrundete sie die Hütte. Neben der Behausung stand ein kleiner offener Schuppen für Feuerholz. Sie zwängte sich zwischen Schuppen und Hütte. Hinten war die Lücke mit einem Brett verschlossen, vorne offen. Sie fand ein Brett und stellte es vor sich, perfekt. Hier würde sie niemand finden. Plötzlich, Schritte. Er kam näher. Jemand rüttelte an einer Tür. Die Tür öffnete sich und es war zu hören, wie er nun in der Hütte herumschlich. Sie war versucht ihr Versteck zu verlassen und wegzulaufen, aber sie war einfach fertig. »Mädchen, wo bist Du Mädchen«, rief er nun. Die Stimme ließ sie erschaudern. Es hörte sich an, als wäre ein Dämon direkt der Hölle entstiegen, dunkel,rau, bedrohlich.

»Mädchen, komm. Ich brauche Dich. Wir gehen gemeinsam in die Geschichte ein.« Der Unheimliche schritt weiter durch das nasse Laub. Die Schritte entfernten sich. Wieder trat Ruhe ein.

Das Mädchen wartete noch ab. Bald brach der Morgen an, solange wollte sie bleiben. Plötzlich wurde das Brett weggerissen ein Hand schoss vor und zerrte sie an den Haaren aus ihrem Versteck. Irgend etwas blitzte im Mondlicht auf. Dann durchfuhr sie ein scharfer Schmerz. »Mädchen, das dauert jetzt etwas. Aber in einer Stunde bist du fertig. Niemand wird dich mehr vergessen«, sagte der Angreifer und weidete dabei sein Opfer aus.