Читать книгу Sherlock Holmes Der Kreis - Mario Demmer-Benedetti - Страница 6

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Holmes verzweifelt

»Das gibt es doch nicht«, fluchte Holmes. »Ich habe jetzt alles x-mal gelesen und gesichtet. Ich finde keinen losen Faden. Der Täter hat keine Spuren hinterlassen, zumindest wurden keine gefunden. Keine DNA, kein Nichts. Er scheint wahllos blonde 23 Jahre alte Prostituierte umzubringen. Wie soll ich ihm da auf die Schliche kommen. So hart wie sich das auch anhört, aber wir müssen auf einen weiteren Mord warten und auf einen Fehler hoffen. Strade hat nur ermitteln können, dass Jennifer Parens in Krefeld gelebt hat und auch dort ihrer Geschäfte nachging. Sie war allerdings nicht wie zuerst angenommen Prostituierte, sondern Stripteasetänzerin. Sie war in Zons bei ihrer Cousine zu Besuch.« In diesem Moment klingelte das Telefon, da Frau Nosduh ihren freien Tag hatte, hob ich ab. »Hallo Herr Kommissar«, sagte ich, da ich die Nummer im Display erkannt hatte. »Was gibt es Neues? Wir haben auf jeden Fall noch keine neuen Erkenntnisse«. »Es gibt viel zu berichten«, antwortete Strade. »Wir haben eine weitere Leiche gefunden, Jessica Iben. Sie lag auf einem Golfclubgelände in Wanlo. Da dort irgendein Grünabschnitt repariert wurde, haben wir sie erst heute gefunden. Laut Gerichtsmedizin liegt sie da aber schon länger. Seit ungefähr einer Woche. Also ist sie Nummer 2 und nicht Jennifer aus Zons. Der Mistkerl tötet im Wochenabstand. Wieder das gleiche Bild, 23 Jahre alt, blond, weißes Kleid aber sie arbeitet als Verkäuferin. Also nicht irgendwo im Erotikbereich. Sie wurde wie die anderen Frauen ausgeweidet. Tatort war diesmal auch Fundort.« Ich hatte auf Lauthören gestellt, so das Holmes alles mithören konnte. »Sind diesmal Spuren vorhanden?«, wollte er wissen. »Nein, nichts, der Schweinehund macht einfach keine Fehler. Nur haben wir diesmal so etwas wie einen Zeugen. Ein Jäger hat aus großer Entfernung eine Beobachtung mit dem Fernglas gemacht. Er hat in der Tatzeit beobachtet, dass in Tatortnähe im fraglichen Zeitraum, eine Person mit weißer Schutzkleidung herumlief. Da dort gebaut wurde, hat er sich nichts dabei gedacht. Als er jedoch heute wieder auf seinem Ansitz saß und die ganzen Streifenwagen sah, meldete er sich bei uns. Nutzt nicht viel, da er nichts erkennen konnte, aber wir wissen jetzt, warum nie Spuren gefunden werden. Der Killer zieht Schutzanzüge an. Möchten Sie sich den Tatort ansehen?« »Natürlich wollen wir das«, antwortete Holmes gereizt. Das er keine Spuren fand und er noch keinen Lösungsansatz hatte, war ein neues Gefühl für ihn und das machte ihn sichtlich nervös.

Auf dem Golfplatz konnte man sehen, dass schon etwas an die Presse durchgesickert war. Die Reporter standen zuhauf vor der Absperrung. Als sie uns sahen, witterten sie eine Story. Sofort bedrängten sie uns. »Warum werden sie eingeschaltet? Ist unsere Polizei überfordert? Können sie uns mehr zum Mordfall sagen?« Holmes überhörte die Fragen und ging schnellen Schrittes Richtung Tatort. »Herr Holmes, geben sie doch bitte eine Stellungnahme ab. Warum hat man sie hinzugezogen. Wer ist der Serienkiller, wieviel Opfer gibt es schon?« Strade trat zu uns, »tja die Bluthunde haben Wind von dem Mord hier bekommen. War klar das das früher oder später passieren würde.«

Stundenlang inspizierte Holmes die Leiche und den Tatort. Er schüttelte hin und wieder den Kopf und fluchte leise vor sich hin. »Ist das möglich, kann man das hinkriegen«, flüsterte er zu sich selbst. Mit unzufriedenem Gesicht kam zu uns zurück. »Kommissar Strade, sie haben einen Stümper engagiert, ich sehe mich nicht in der Lage diesen Fall zu lösen. Ich kapituliere.« Ich war wie vom Donner gerührt, alles, aber niemals das hätte ich vermutet. Hatte Holmes seinen Meister gefunden? Bedrückt fuhren wir nach Hause. Ich sprach den Meisterdetektiv nicht an, das war mir zu gefährlich.

Er ging sofort in sein Schlafzimmer und spielte auf seiner Geige stundenlang die gleiche Trauermelodie.

Sherlock Holmes Der Kreis

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