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Kapitel 3 Oma im Anmarsch

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„Jona“, rief Jonas Mutter, „mach mal die Tür auf. Oma ist da.“

Jona raste die Kellertreppe hinauf. Durch die gläserne Haustür sah er die kleine Oma mit dem langen Hals und dem Hexenblick. Er öffnete die Tür und duckte sich sofort. Zu spät! Omas Kuss landete mitten auf seiner Stirn.

„Frohe Weihnachten“, jubelte Oma. Sie umarmte Jona so fest, dass ihm die Luft wegblieb.

Das einzige, was Jona bei der ganzen Umarmerei noch sah, war die winzig kleine Handtasche in Omas Hand. Darin war garantiert kein Weihnachtsgeschenk!

„Frohe Weihnachten“, murmelte Jonas.

Er befreite sich aus Omas Armen und flüchtete in sein Zimmer.

Doch wenn Jona gedacht hatte, dass er in seinem eigenen Zimmer ungestört war, so hatte er sich getäuscht. Kaum dass er die Türe hinter sich ins Schloss geworfen hatte, ging sie wieder auf, und Oma stand mitten im Raum.

„Du siehst nicht fröhlich aus“, stellte Oma fest.

Jonas Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Wie sollte er fröhlich aussehen? Sein Wunschzettel lag noch immer auf der Fensterbank und er hegte die fürchterliche Ahnung, dass er heute nicht ein einziges Geschenk bekam. Geschweige denn den ersehnten Super-Renn-Schlitten.

Oma reckte ihren langen Hals und ließ den Hexenblick durch das Zimmer schweifen. Im Nullkommanix hatte sie das Problem erkannt. Mit spitzen Fingern angelte sie sich den Wunschzettel.

„Ist das etwa dein Wunschzettel?“

„Mama und Papa haben ihn nicht abgeholt“, brummte Jonas.

„Du meinst, der Weihnachtsmann hat ihn nicht abgeholt“, verbesserte Oma.

Jona lachte höhnisch. Der Weihnachtsmann! Anscheinend glaubte Oma immer noch, er wäre ein Baby.

„Ich bin 9. An den Weihnachtsmann glaube ich schon lange nicht mehr! Und jetzt verlass mein Zimmer. Ich muss noch dein Geschenk einpacken.“

Das war eine Lüge. Er wollte Oma loswerden, um im Schlafzimmer nachzuforschen, ob er nicht doch ein Geschenk bekam.


Herr Enkelkind beim Weihnachtsmann

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