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Die furchtlose Fanni

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Vor über tausend Jahren lebte ein Mädchen namens Fanni in einem Dorf inmitten der endlosen Wälder Nordeuropas. Kaum ein Mensch wagte sich damals allzu weit ins Reich der Fichten und Tannen, denn Trolle bevölkerten das Dickicht und diese Unholde waren den Menschen selten wohlgesonnen. Auch Bären und Wölfe stromerten durch den Wald auf der Suche nach Beute...

Fanni war eine Frohnatur und hatte stets ein lustiges Lied auf den Lippen. Fröhlich trällernd folgte sie den Wildwechseln der Rehe und wagte sich dabei weiter in den tiefen dunklen Wald hinein, als jeder andre. Der heimische Garten gab während des kurzen nordischen Sommers nicht viel her. Da waren die Früchte des Waldes eine willkommene Bereicherung. Was davon nicht gleich gegessen wurde, konnte für den Winter getrocknet werden.

Waren ihre Körbe mit Pilzen und Beeren gefüllt, besuchte das Mädchen eine Lichtung und machte Rast unter einer dicken Eiche. Vergnügt saß sie auf dem Moospolster zwischen den hölzernen Wurzeln, betrachtete die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach der Krone und erzählte dem heiligen Baum von all den Hoffnungen und Träumen, die in ihrem 15. Lenz erwachten.

Doch nun plagten Fanni große Sorgen: Die Mutter war gestorben und nach der ersten Zeit, in der die Nachbarin geholfen hatte, betreute sie allein die jüngeren Geschwister und kochte für die Familie.

Der Vater war ein herzensguter Mann und ein vorzüglicher Schuster dazu. Die Leute im Dorf konnten sich zwar nur selten lederne Schuhe leisten, doch im Frühjahr und Herbst kam ein Händler mit drei bepackten Rentieren vorbei und bot seine Waren feil. Der kaufte dem Vater Halbschuhe und Stiefel für den Markt in der Stadt ab und brachte auch Bestellungen aus den umliegenden Dörfern mit. So hatte die Familie immer ein gutes Auskommen gehabt.

Fanni und der Fidelfritz

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