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Vatersuche

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'Ich muss den Vater finden!', dachte Fanni, 'der Düsterhex lass ich ihn nicht'.

Sie erzählte den Geschwistern von ihrem Plan und die zwölfjährigen Zwillinge Lars und Lasse wollten mit ihr gehen und der Schwester beistehen. Auf Mia und Malte wollte die alte Nachbarin aufpassen. So packten die drei ihre Rucksäcke und wanderten im Morgengrauen los.

Mittags hielten sie auf der Lichtung unter der Eiche Rast. Die Sommersonne strahlte durchs Dach der ausladenden Äste und an die warme Borke gelehnt fühlten sie sich geborgen, wie in Mutters Schoß.

Gerade wollten sie weiterwandern, da kam ein Holzfäller mit seinem Rentier vorbei, um dort sein Mittagbrot zu verzehren.

„Guten Tag“ grüßten die Kinder artig. „Odins Dank“, erwiderte er und sah sie verwundert an. „Was sucht ihr denn in diesem verwunschenen Wald?“

„Die Düsterhex“, sagte Fanni, „sie hält wohl unsern Vater gefangen.“

„Wenn ihr dort aufkreuzt, seid ihr verloren“, warnte der Holzfäller, „kehrt um, solange es Zeit ist, sonst zieht sie Euch auch noch in ihren Bann!“

Die Buben schauten betroffen, denn sie wollten nicht zu Sklaven der bösen Zauberin werden. Nur Fanni fragte zaghaft: „Gibt es denn garkein Entrinnen? Unsre Mutter ist tot und wir brauchen den Vater. Wir drei könnten uns ja noch durchschlagen, aber daheim warten noch zwei kleine Geschwister.“

Der Holzfäller sah sie mitfühlend an: „Fragt mal den Fidelfritz, der behauptet, die Düsterhex könne ihm nichts anhaben.“

„Und wo finden wir den“, fragte Fanni.

„Morgen findet in Holzdorf eine Hochzeit statt, dort spielt er auf,“ erzählte der Holzfäller und aß sein Brot.

Die Buben schauten sich mit großen Augen an. Eine Hochzeit hatten sie noch nie erlebt – das konnte ja heiter werden!

„Vielen Dank“ sagte Fanni mit einem Knicks. „Gern geschehen“, meinte der Holzfäller, „ich hoffe, ihr findet einen Weg, Euren Vater zu erlösen.“

„Gibt es von hier eine Abkürzung nach Holzdorf?“ fragte Lars.

„Über den Hügel, dort wo jetzt die Sonne steht“, antwortete der Holzfäller und wies in die Richtung, „aber denkt daran, dass die Sonne wandert.“

„Danke“, sagte Lasse, „wir werden uns bestimmt nicht verlaufen“.

Fanni fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt gab es doch noch Hoffnung, den Vater aus dem Dunstkreis der Düsterhex zu befreien. Übermütig sprangen die Buben voran und die große Schwester folgte ihnen mit Riesenschritten.

Fanni und der Fidelfritz

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