Читать книгу Perioden-Leuchtkraft-Beziehungen - Marita Schroeder - Страница 13
ОглавлениеDer Schmerz des Alleinseins
- bis in die Seele zittern.
Warum kommt Schmerz auf, wenn du allein bist? Der wichtigste Grund ist, dass dein Ego krank wird. Dein Ego kann nur mit anderen existieren, es ist aus Beziehungen entstanden. Wenn du also ohne jemanden anders bist, fühlt es sich, als ob es ersticken würde, als ob es am Rande des Todes seist. Die Angst des Egos ist das tiefste Leid. Du fühlst dich, als ob du sterben würdest. Doch nicht du stirbst, sondern das Ego, das du fälschlicherweise für dich selbst hältst. Du wirst durch diese Angst hindurchgehen müssen, nur so kannst du angstfrei leben. Du wirst erst dann angstfrei sein, wenn du durch die tiefste Angst des Egos durchgegangen bist, durch die Auflösung des Images, das du nach außen trägst – deiner Persönlichkeit. Zittern vor Angst. Was kannst du also tun?
Es gibt nichts zu tun. Lebe die Angst aus, wenn sie im Alleinsein hochkommt. Wenn du vor Angst zitterst, dann zittere einfach. Du kannst die Angst nicht vermeiden. Manche Menschen beginnen zu singen: Du kannst dich an das Singen klammern, damit dein Verstand von der Angst abgelenkt wird, das Singen lullt dich ein und die Angst verschwindet auch – du hast sie jedoch nur ins Unterbewusstsein geschoben. Sie wollte gerade entweichen, was gut ist, du warst gerade kurz davor, frei davon zu werden, du hast gezittert und das ist natürlich. Aus jeder Zelle des Körpers und des Verstandes entweicht beim Schütteln etwas von der Angst-Energie. Sie war vor dem Alleinsein auch schon da, sie war nur eingeschlossen.
Nichts wegdrängen. Die ganze Seele wird von der Angst berührt sein, doch lasse es einfach geschehen. Tue überhaupt nichts. Alles, was du tun kannst, ist nur wieder eine Unterdrückung. Indem du die Angst zulässt, indem du sie da sein lässt, wird sie dich verlassen. Der Schlüssel für alles Unangenehme.
Der Wirbelsturm ist vorbei und du wirst jetzt zentriert sein, so wie nie zuvor. Wenn du einmal die Kunst erfahren hast, alles Unangenehme bestehen zu lassen, dann kennst du den Hauptschlüssel, der alle inneren Türen öffnet. Dann kann kommen, was will. Lasse es einfach da sein und gehe ihm nicht aus dem Weg.
„Es kämpft jeder seine Schlacht allein.“
Allein zu sein gilt für viele Menschen als Makel, mit dem irren Gedanken, unvollkommen zu sein. Wer Familie und Freunde hat, wirkt beliebt, aber wer einsam ist, schämt sich oft dieses Gefühls. Aber: Es gibt einen Unterschied zwischen Einsamkeit und bewusstem Alleinsein.
Während Einsamkeit regelrecht krank machen kann, können wir das bewusste Alleinsein dazu nutzen, uns selbst näher zu kommen und uns Auszeiten vom Stress nehmen. Alleinsein
und Einsamkeit sind zwei Begriffe, die sehr oft in einem Atemzug verwendet werden und die für viele ein und dasselbe aussagen. Tatsächlich aber handelt es sich hier um zwei ganz verschiedene Dinge. Wo genau liegt der Unterschied? Wann sind wir allein und wann einsam? Alleinsein ist zunächst die Beschreibung einer neutralen Lebenssituation. Wenn wir allein sind, ist das ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass da kein anderer Mensch bei uns ist oder mit uns lebt – und das kann für uns positiv oder negativ sein. Alleinsein kann etwas sein, das wir bewusst wählen, um zu uns zu finden und Abstand von anderen zu gewinnen. Der ganze Punkt des Alleinseins ist, sich zu der vollständigen Person zu entwickeln, die man sein sollte. Einsamkeit ist jedoch ein Gefühl, mit dem wir die Situation, in der wir sind (nämlich allein zu sein) negativ bewerten. Einsam können wir uns im Alleinsein fühlen, aber auch, wenn wir unter Menschen sind. Einsamkeit ist ein tiefer Schmerz darüber, dass wir uns niemanden nahe fühlen und mit keinem teilen können, was in uns ist. Ich sage dir aber: Wenn du der Einsamkeit begegnest, hab keine Angst. Es ist die beste Gelegenheit, mit sich selbst Freundschaft zu schließen.
Osho, Zitate - Auszüge aus Vigyan Bhairav Tantra: „Das Buch der Geheimnisse.“