Читать книгу Taiger & Wutz - Mark Podschadly - Страница 11
Ausrüstung
ОглавлениеZum Thema Driver oder zum Ausrüstungswahn allgemein, kann man sagen, dass dieser nur dem hilft, der das ganze Zeug verkauft. Es ist bemerkenswert, dass Firmen in regelmäßigen Abständen neueste Entwicklungen auf den Markt bringen, die Dein Spiel allein durch eine monetäre Investition besser werden lassen sollen. Verrückt ist nur, dass genau diese Golfer, die mit ihrer Ausrüstung immer auf dem neuesten Stand sind („Ich habe einen Driver, da kann ich einstellen, ob ich 8,5 oder 9,0 Grad Winkel im Treffmoment habe“), sofort eine außerordentliche Mitgliederversammlung wollen, wenn die Gastronomie den Preis für ein Pils um 30 Cent angehoben hat. Was an Ausrüstung in Deinem Golfbag wirklich Sinn macht, kannst Du nach „Taiger & Wutz“ selbst entscheiden oder zumindest den Inhalt Deines Golfbags hinterfragen. Ein Ebay-Konto, um den bisher gekauften Mist loszuwerden, werden Deine Kinder bestimmt haben.
Der Golfball Beim Thema Golfball muss ich ein bisschen weiter ausholen, denn hier macht eine Investition wirklich Sinn. Und dabei geht es um kleinere Beträge, als die meisten Golfer denken.
Ich stell mir das Thema Golfball immer so vor: Der Ball wird in Fernost produziert, geht auf dem Schiff in die USA zum „Hersteller XY“, wird dort kommissioniert und weiter zu „XY Europe“ geschippert. Neu kommissioniert geht es dann nach Deutschland und letztendlich in das Sportgeschäft oder den Pro-Shop. Herr Schnuffelpuffel kauft ihn und haut ihn an der 1 nach 24 Metern rechts in den Teich. 28.000 Kilometer Anreise und 24 Meter „Leben“. Geil !
Doch ein Golfball ist eine wirklich sinnvolle Investition, da Du diesen bei jedem Schlag nutzt und er Dir, wenn er gut ist, ein sinnvolles Feedback liefert. Wir werden in „Taiger & Wutz“ noch feststellen, dass Wiederholbarkeit beim Golf eine entscheidende Rolle spielt. Daher musst Du Dir einen ordentlichen Ball zulegen und diesen auch immer spielen, denn nur so hast Du ein gleichbleibendes Feedback. Als kleines Beispiel gilt die Tatsache, dass auch Profis auf der Tour in ihrem Heimatclub beim Training ihre eigenen Bälle auf der Range haben. Ja, die sammeln sie auch wieder selbst ein! Du musst jetzt natürlich nicht mit eigenen Bällen auf die Range, aber wenn Du Pitches oder Chips übst, dann macht es durchaus Sinn, dieses nur mit wenigen, aber eigenen Bällen zu tun.
Ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele Golfer auf Loch 1 einen Ball der Marke XY spielen, auf der 3 einen anderen und so weiter. Das ist Wahnsinn. Ganz grausam wird es, wenn sie mir erzählen, sie haben Lake-Balls gekauft. Ich vergleiche das gerne mit einem Grill: Die Menschen kaufen sich den besten Weber-Grill – und legen dann ’ne Wurst für € 0,49 drauf. In einen Lake-Ball ist bereits nach zwölf Stunden Wasser in die äußerste Schicht des Golfballs eingedrungen. Liegen die Golfbälle eine längere Zeit im Wasser, entsteht ein dauerhafter Schaden am Ball, der zwar von außen unsichtbar ist, sich aber deutlich auf die erzielte Weite beim Abschlag auswirkt. Studien belegen, dass Lake-Balls bereits nach einer Woche im Wasser fünf bis zehn Meter an Länge (beim Abschlag mit dem Driver) verlieren, nach drei Monaten kann sich der Längenverlust auf 20 bis 30 Meter ausweiten.
Vom Lake-Ball ist es dann nicht weit zur Ball-Angel. Vermutlich die größte Erfindung aller Zeiten. Ein Traum, wenn der Flight vor Dir in einer Dreikette am Teich steht und der Vordermann versucht mit einem Alu-Stock Bälle aus dem Teich zu fischen. Es schaut nicht nur fürchterlich aus, sondern sorgt auch für viel Stau nach dem bällefischenden Flight. Den Golfregeln, insbesondere dem Abschnitt „Etikette“ muss man zugute halten, dass diese verfasst wurden noch lange bevor die Ball-Angel erfunden wurde und diese mit keinem Verbot versehen wurde.
Wichtig beim Ballkauf sind für mich zwei Dinge. Zum einen, wie gut sich ein Ball beim kurzen Spiel anfühlt. Zum anderen sollte aber auch, der Umwelt zuliebe, das Verhältnis zwischen Preis/Leistung sowie der Länge der Wegstrecke des Balls von der Produktion bis hinein in die eigene Golftasche stimmen.
Der Golfball ist ein Verbrauchsgegenstand und sollte daher regelmäßig getauscht werden. Man kann diese dann ja immer noch zum Trainieren nutzen. Aber man muss auf keinen Fall gleich wie viele Profis auf der Tour nach jedem Loch einen neuen Ball nehmen. Bei einer Runde Golf, die Dich in etwa € 80,– kostet, hast Du mit der Investition in einen top Ball sicher mehr Spaß. Und dieser muss alles andere als teuer sein. Ein guter Ansatz, so finde ich, ist, dass der Golfball nicht mehr als das Pils nach der Runde an der Bar kosten sollte.
Zwei Jurastudenten, die hier eine sehr gute Lösung gefunden haben, führen seit geraumer Zeit die Firma Vice in München. Mit nicht mehr als sechs Klicks am Rechner, findest Du auf deren Homepage www.vicegolf.com den perfekten Ball für Dich und hast ihn drei Tage später zuhause. Vicegolf.com – und alles ist gut. Was Bälle angeht, die perfekte Lösung!