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2. „Ich glotz TV“

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Es gab in den Familien nur ein Gerät und das wurde wirklich nur angemacht, wenn die Familie abends im Wohnzimmer zusammensaß und fern schaute. Tagsüber lief in der Küche ein Radio. Das war´s. Ansonsten war Ruhe mit medialer Dauerbeschallung. Wir lasen, spielten, beschäftigten uns mit uns selber oder waren draußen in der Natur unterwegs. Von daher war Fernsehen schauen etwas Tolles. Das damalige Programm konnte man sicher nicht annähernd mit dem heutigen vergleichen. Auch der Ablauf eines Fernsehtages hat sich in den letzten 30 Jahren grundlegend verändert. Es wurden nicht während oder zwischen zwei Sendungen irgendwelche Werbespots abgeschossen oder kurze Trailer für noch kommende Sendungen gezeigt. Können Sie sich noch daran erinnern, dass nach den 20-Uhr-Nachrichten eine Ansagerin auf dem Bildschirm erschien und uns aus der Programmzeitschrift vorlas?: „Das ist ne ehemalige Miss World, Sohn“, sagte mein Papa in der Hoffnung, ich wüsste diese Information entsprechend zu würdigen. Was ich als kleiner Pimpf natürlich nicht konnte. Ich saß, eingemummelt in eine Decke und im weißen Frottee-Schlafanzug mit blauen Schiffchen drauf, vor der Glotze und wusste nur, dass die Frau mir erklärte, was wir gleich sehen werden. Es gab gerade mal sieben Sendeanstalten: ARD und ZDF und ihre jeweiligen dritten Programme: BR3, N3, S3, WDR3 und HR3. Und selbst diese sieben Sendeanstalten konnten nicht überall gleich gut und stark empfangen werden. Hatte man Pech und wohnte in einem entlegenen Tal oder auf einer Ostfriesischen Hallig, konnte es sein, dass wirklich nur ARD und ZDF empfangen wurde. In der Stellenbeschreibung der Ansagerin stand bestimmt, dass es sich hier um eine Halbtagsstelle handeln würde, denn das Programm begann ja erst so zwischen 16 und 17 Uhr und endete schon wieder um 24 Uhr. Nur mal so als Beispiel, Ihr lieben TV-Total-DSDS-Berlin-Tag-&-Nacht-Dauerfernseh-Kids:

Das Fernsehprogramm vom 13. 02.1979:

16.30 Mosaik: Für die ältere Generation.

17.00 Heute

17.10 Kinder und um die Welt

Heute werden drei Schwestern vorgestellt, die in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, leben. Aching (7) und Kaotusu (9) gehen jeden Morgen in die Schule. Die jüngste, Adiambo (5), besucht derweil den Kindergarten. Vater und Mutter arbeiten. Sie möchten, dass ihre Kinder es später einmal besser haben als die Eltern.

17.40 Die Drehscheibe

Wie viele Moderatoren hat eigentlich die „Drehscheibe“? Genau ein Dutzend, wie uns die Redaktion verraten hat. Dazu gehört Christine Westermann. Sie ist 30 Jahre alt und hat bei einer Tageszeitung Journalismus „von der Pike“ auf gelernt. Seit acht Jahren ist Christine beim ZDF, seit zwei Jahren moderiert sie die „Drehscheibe“ und dreht auch selber Beiträge.

18.20 Tom & Jerry Zeichentrickfilm

Eine Termitenplage ist ausgebrochen. Leider verschonen diese ungeheuer gefräßigen Tiere auch das Haus von Tom & Jerry nicht. Schnell alarmieren die beiden einen Ameisenbär. Ob der einen Rat weiß? Völlig aus dem Häuschen geraten Tom & Jerry jedoch, als ein kleines, komisches Monstrum auftaucht, das behauptet, vom Mars zu kommen.

19.00 heute

19.30 „Der Schwanz, der mit dem Hund wedelt“, ein Schwank von Herbert Berger.

21.00 heute -journal

21.20 ZDF-Hearing: Parteien und das Fernsehen

22.35 Sing Sing – Thanksgiving. Ein Konzert im Zuchthaus mit B.B. King, Joan Beaz, The Voices of East Harlem, Mimi Farina. (Wh. vom 15.07.1975)

23.35 heute

Das ist ein Hammer, oder? Und danach schalteten die Fernsehmacher von damals ihre Kameras aus, drehten das Licht runter und machten Feierabend. Das muss man sich mal vorstellen. Was haben denn damals nur die ganzen Schüler nachmittags gemacht? Haben die wirklich Hausaufgaben gemacht und ihre Schultaschen für den nächsten Tag gepackt? Es gab ja noch keine Play Station. Es gab noch keinen Computer oder Laptops, mit denen man mit seinen Klassenkameraden oder Freunden chatten konnte. Es gab auch kein YouTube, um sich die ganzen bescheuerten Fail-Videos anzuschauen, um sich über die Dummheit anderer kaputt zu lachen. Man hätte sich also mit sich selber oder mit den Freunden befassen müssen. Und was machten bitte die ganzen Arbeitslosen? Gut, es gab nur etwa 1,2 Millionen, aber auch die mussten doch unterhalten werden? Vera Int-Veen oder Oliver Geissen waren da ja noch nicht mal geboren. Es gab kein „Die Auswanderer“ oder „Vera am Mittag“. Weder Richterin Salesch noch Richter Hold sprachen Recht über irgendwas. Es gab kein „Köln 50667“ oder „Verklag mich doch“. Nix da. Verklagt euch doch gefälligst selber und beschäftigt euch mit was anderem. Sollten die denn wirklich bis 16 Uhr Bewerbungen geschrieben haben?

Ab 18.20 Uhr haben wir „Tom & Jerry“ geschaut. Eine Zeichentrickserie, in der verschiedene kurze Trickfilmchen wie zum Beispiel „Schweinchen Dick“ gezeigt wurden. In den 80ern wurde „Tom & Jerry“ aber wegen zu großer Brutalität wieder abgesetzt. Wirklich. Kein Witz, jetzt. Was man da als Brutalität bezeichnete war, dass der Kater Tom die Maus Jerry jagte, dabei auf die Zinken eines Besens trat, der ihm daraufhin erwartungsgemäß volle Kanne auf die Möhre ballerte. Dem Kater schwurbelten Kreise um den Kopf, es zwitscherten kleine, gelbe Vögelchen dazu und es ploppten winzige Sternchen auf. Tom schüttelte sich kurz und jagte weiter Jerry hinterher. Das war´s.

Lassen Sie uns doch stattdessen mal kurz in eine Folge von „Southpark“ reinschauen. Ein sinnvoller Handlungsstrang war jetzt erst mal nicht zu erkennen. Soweit, so gut. Wie bei „Tom & Jerry.“ Nur das der kleine Cenny im Laufe einer jeden Folge gekillt wird. Mit dem Kommentar: „Oh mein Gott, sie haben Cenny getötet. Ihr Schweine“, befördert man ihn auf unterschiedlichste Weise in den gezeichneten Comic-Himmel. Er explodiert, wird geköpft, wird platt gefahren, gehängt, erschossen, verbrannt, ersäuft, in den blauen Himmel katapultiert, in den Boden gestampft, zersägt, tranchiert, geteert, gefedert, geviertelt, halbiert, in Scheiben, in Würfel oder in Stücke geschnitten. Kurz: Ihm wird auf jede nur erdenkliche Art und Weise das Lebenslicht ausgeknipst. Aber Tom & Jerry wurde wegen Brutalität abgesetzt. Schon klar. Heute laufen irgendwelche 3D-animierten Mangas, mit

Figuren, die so riesige Augen haben, als würden sie LSD-Trips wie Gummibärchen einwerfen. Es läuft „Marvin, das steppende Pferd“, „Monsters vs. Aliens“, „Family Guy“ und „SpongeBob Schwammkopf.“ SpongeBob Schwammkopf! Mal ehrlich, Leute. Eine Sendung über einen Schwamm, der mit seinen Wasserkumpels in einer Stadt auf dem Meeresboden lebt? Ein Schwamm, ok? Und wir machen uns echt Gedanken, warum unsere Schulkinder bei der PISA-Studie nur auf Platz 16 landen? Ich bin mir nicht ganz sicher, aber bei TV-Sendungen über einen Schwamm, der mit seinen Homies auf dem Grund des Meeres lebt, drängt sich mir der klitzekleine Verdacht auf, ob es da nicht eventuell einen direkten Zusammenhang geben könnte? Da hätte man doch auch eine Zeichentrickserie über, was weiß ich, von mir aus über ein Brot machen können. Wie bitte? Gibt´s schon? „Bernd, das Brot?“ Heilige Mutter Gottes.

Zu meiner Zeit liefen „Unsere kleine Farm“ und die „Waltons“ auf unterschiedlichen Sendern. Aber man sah irgendwie lieber die „Waltons“. Zumindest mir ging es so. Die Großfamilie „Waltons“, die all ihren Kindern Doppelnamen, wie John-Boy, Jim-Bob und Marie Allen gaben. Die Zeit und die Arbeit in dem kleinen Sägewerk waren hart, anstrengend und ehrlich und genau das war wahrscheinlich auch der Grund, warum wir die „Waltons“ gerne sahen. Keine Gewalt, keine Verbrechen, kein unermesslicher Reichtum und keine Intrigen. Das einfache und normale Leben auf dem Lande. Der alte Lastwagen kam im Vorspann heran gefahren, hupte mit der lustigen „Wooohiiioooo – Wooohiiiooo“ – Hupe und man lud den ersten Radioempfänger, groß wie ein Wohnzimmerschrank, aus. John und Olivia Walton schickten ihren einzigen intelligenten Sohn in die große Stadt hinaus, um ihn zum Journalisten ausbilden zu lassen. Und daheim schickte die aufkommende Dämmerung das gesamte Tal in den Waltons Mountains in die Betten und man wünschte sich gemeinsam mit „Gute Nacht, John-Boy“ und „Gute Nacht, Jim-Bob“ eine geruhsame Nacht. Ein Kind namens „Heidi“, mit dem die strenge Frau Rottenmeier aus Frankfurt, erzieherisch nicht mehr fertig wurde, schickte man weit, weit weg, hoch in die Schweizer Berge. Dort lernte sie einen „Peter“ kennen. Ich persönlich glaube ja, diese „Heidi“ war eine schwer erziehbare Berliner Punkgöre mit ADHS und verweigerte aktiv den Schulbesuch. Sie rannte ständig hyperaktiv den Tieren nach, lief selbst im Winter nur barfuß herum und ging nicht zur Schule. Dieser ständig völlig bekiffte „Peter“ war ein illegaler Sprayer aus Dortmund, der seine Schmierereien immer mit dem Namen „Geissenpeter“ taggte. Ein krimineller und drogenabhängiger Rotzlöffel, der per richterlicher Verfügung eine Verhaltenstherapie machte. Ich meine, Heidi kam schließlich aus Frankfurt. Hallo? Klingelt da was bei Ihnen? Frankfurt? Bahnhofsviertel, Rotlichtmilieu, Drogen? Alles klar? Wer sonst, glauben Sie, hätte diesen „Geissenpeter“ mit Stoff versorgen sollen? Die sogenannte „Almhütte“ war ein offener Jugendtreff mit erlebnispädagogischen Angeboten, so mit Klettergarten, Wut- und Klangzimmer und Werkstätten und so. Heidi und Geissenpeter lernten da, ihren Namen zu klatschen und Gefühle, wie „Freude“ aus Lehm zu formen. Geleitet wurde der Jugendtreff vom „Alpöhi“, den Mann, den die Kinder alle nur Großvater nannten. Er war eigentlich ein Sozialpädagoge und Antiaggressionstrainer und arbeitete in der sozialen Einrichtung, hoch droben, in den Schweizer Bergen. Wenn nachmittags das Kinderprogramm los ging, fragte ich meine Mutter, ob ich diese oder jene Sendung sehen durfte. Sie informierte sich, um was es da gehen würde und sie entschied, ob oder ob nicht. Ich schätze, das lief damals in den meisten anderen Familien auch so. Die Entscheidung darüber war jetzt auch keine Diskussionsbasis, sondern eine klare Ansage. Da gab es kein: „Och menno...“, kein „Ach, bitte.....“ oder „Nur ne halbe Stunde....“ Ein Nein, war ein Nein und fertig. Ganz oft gab es stattdessen den Rat: „Willst du nicht lieber mal raus an die frische Luft? Es regnet nicht, also geh raus und beschäftige dich dort mit irgendwas. Spiel was mit deinen Freunden oder so.“ Haben Sie es gemerkt? Nicht: „Das Wetter ist gut. Die Sonne scheint. Es ist warm. Geh mal raus.“ Nein, nein, es reichte schon, wenn es nicht regnete. Es konnte scheiß-kalt sein, aber solange es nicht regnete, war das Wetter immer noch gut genug, um draußen zu spielen. Und auch dieser Rat war kein Vorschlag, über den man jetzt mal in Ruhe sprechen konnte, sondern eigentlich eher eine weisungsgebundene Ansage. Heute würde so manche Mutter froh sein, nicht wegen solcher Nichtigkeiten gestört zu werden und weiter in Ruhe Farmerama spielen zu können.

Mein Interesse für die Musik machte sich mehr und mehr bemerkbar und daher war die „Reiner-fahr-das-Band-ab-Hitparade“ mit Dieter Thomas Heck eine Pflichtveranstaltung. Alle bekannten Musiker und Bands aus Deutschland gaben sich dort die Klinke in die Hand. An einen Auftritt von Nena kann ich mich heute noch erinnern. Künstler traten dort auf und sangen ihre Lieder zu einem Halbplayback dazu. Nena sollte ihren Nummer-eins-Hit „99 Luftballons“ singen, hatte aber das Problem, sich wegen eines technischen Fehlers selber nicht singen zu hören und musste das Lied zwei Mal abbrechen. Zur damaligen Zeit ein echter Skandal. Dabei hatte Reiner „Fahr-das-Band-ab“ Reiser, der Tontechniker der Sendung, einfach nur an den falschen Reglern gedreht. Hinter vorgehaltener Hand wurde allerdings gemunkelt, Nena wäre damals schon zu oft als Gewinnerin aus der Hitparade hervor gegangen. Darum hätte man diesen „Fehler“ absichtlich eingebaut, sodass Nena nicht nochmal gewinnen konnte. Klappte natürlich nicht. Sie gewann erneut den Zuschauerpreis, erntete aber „Buh“-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum.

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"I love you baby and you love me

that´s a big thing, you know what I mean

I´m happy, I´m happy.

She loves me, man, no matter what I do

if I´m over the top or down on my knee

I´m happy, I´m happy"

(Ich: „I´m Happy“, unveröffentlicht.

Erstes eigenes, aufgenommenes Lied für

ganz frische Teenager-Liebe mit schwarzhaarigem Mädchen)

Einmal im Monat kam „Disco“. Licht aus „WHOM“. Spot an „YEAH“. Ilja Richter, talentierter Sänger und eigentlich Radiomoderator, begrüßte uns in jeder Sendung mit „Hallo Freunde“, während wir ihm „Hallo Ilja“ entgegen schmetterten. Im Gegensatz zu Hecks Hitparade, traten bei Ilja die internationalen Stars auf. Zwischen den Liedern zeigte Herr Richter uns in kleinen gespielten Sketchen sein komödiantisches Talent und bewies uns damit, dass er nämlich tatsächlich ernst zu nehmender Künstler und Schauspieler war und „Disco“ nur moderierte, weil er halt gerade zufällig Zeit hatte. Und auch diese Sendung hatte ihren Skandal. In der gesamte Schule wurde darüber noch tagelang hitzig gesprochen. Welche Gruppe das damals war, weiß ich nicht mehr, aber in Anbetracht des Vorfalles auch vollkommen unwichtig. Einer der beiden Sängerinnen verrutschte nämlich während des Auftrittes das Oberteil und es blitzte, für den Bruchteil einer Sekunde, ihre nackte Brust in die Kamera. Für die damalige Zeit pure Pornografie und Gesprächsstoff auf allen Pausenhöfen Deutschlands. Markus und Marcus, der mit „c“ erzählten es wieder und wieder und ich hörte zu. Denn: Ich hatte es nicht gesehen. Eine nackte Brust im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der 80er und ich hatte es nicht gesehen. Die ganze Schule hatte es gesehen. Aber ich nicht. Vermutlich sah das ganz Deutschland, die ganze Welt, das gesamte Universum, inklusive sämtlicher Aliens. ABER ICH NICHT. Ein Ereignis, welches sich unwiderruflich auf die Festplatte eines pubertierenden Jungen einbrannte: „Titten. Wir haben richtige, echte Titten gesehen.“ Am Samstagabend kam dann „Verstehen Sie Spaß“ mit dem vollkommen spaßfreien Moderatorenpärchen Kurt und Paola Felix aus dem Schweizer St. Gallen. Die beiden verschwanden sogar schon zum Schmunzeln in die Katakomben der Sendeanstalt. Zum Lachen flogen K. und P. aus S. extra in die östliche Hochebene von Paraguay. Trotzdem habe ich es mit meinen Eltern geschaut und trotzdem habe ich mich mit meinen Eltern kaputt gelacht. So war eben der Humor von damals. Als große Samstagabend-Show schickte zuerst die ARD ihr Flaggschiff „Am laufenden Band“ in die Schlacht. Der niederländische Show-Master Rudi Carrell und sein Assi Heinz Eckner führten uns durch die Sendung und Rudi Carrell sang in jeder seiner Show ein Lied. So richtig erfolgreich war er damit aber nicht. Seine größten Erfolge waren ´75 „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und 1978 das Lied „Goethe war gut“, aber das war es dann auch schon. „Goethe war gut“ hat sich mir bis heute ganz tief ins Gedächtnis gehämmert. Wahrscheinlich, weil ich ihn damals schon so richtig scheiße fand oder weil ich diesen niederländischen Wortwitz nicht verstanden habe:

"... Er sagte zu ihr, Du mein name ist Sepp,

ich seh´ zwar so aus, doch ich bin gar kein – Lehrer.

Bin Bauer, der heiraten muss“,

darauf gab sie ihm einen ganz heißen – Kaffee,

der dünn war, doch Liebe macht blind.

Er nahm sie ins Heu und sie kriegte ein – Schnupfen....“

Als der Reiz dieser Show langsam verflogen war, trat der ZDF-Quotenhammer „Wetten, dass….?“ in den Ring. Frank Elstner, Radiomoderator der ersten Stunde bei RTL plus und Urgestein der Fernsehunterhaltung, erdachte, entwickelte und produzierte diese Sendung, verkaufte seine Idee rund um den Globus und wurde damit wahrscheinlich reicher als Gott. Die Idee, dass jemand behauptete, etwas Außergewöhnliches zu können und ein prominenter Wettpate musste dafür oder dagegen wetten, war völlig neu und fegte die Straßen am Samstagabend leer. Wer glaubte schon, dass es möglich wäre, einen schweren Lkw auf Biergläser abzustellen? Oder das es tatsächlich Menschen geben könnte, die Wärmflaschen aufblasen und zum Platzen bringen würde? Also, jetzt mal echt. So´n Quatsch! Wo gibt’s denn so was? Später übernahm die Sendung ein merkwürdig gekleideter, aber recht locker daher plaudernder Thomas Gottschalk. Und Sie werden es mir nicht glauben, aber auch bei „Wetten, dass...“ gab es einen Eklat. Ein Wettkandidat behauptete, er würde am Geschmack von Buntstiften, die Farbe erkennen können. So‘n Quatsch. Konnte er natürlich auch nicht. Bernd Fritz, Redakteur der Frankfurter Zeitschrift „Titanic“ schummelte sich unter falschen Namen in die Sendung, lugte unter der abgedunkelten Brille hervor und sah so, an welchen Buntstiften er gerade lutschte und hatte so seine großen 15 Minuten. Ha, einmal den großen Gottschalk verarschen. Wirklich Freunde machte er sich mit dieser Aktion auf jeden Fall nicht. Das Saalpublikum pfiff und buhte ihn aus. Herr Gottschalk reagierte sehr besonnen, humorvoll und professionell in diesem Augenblick. Das Fernsehen entwickelte sich weiter und weiter. Und mit der größer werdenden Anzahl von Fernsehgeräten in der Bevölkerung, wurde Werbung im TV für große Konzerne natürlich immer interessanter. Es gab einen Werbespot, der mich damals regelmäßig in ungläubiges Staunen versetzte. Allerdings muss man bedenken, dass ich da gerade mal etwa zwölf Jahre alt war und auch nicht den Hauch einer Ahnung von den technischen Möglichkeiten eines TV-Studios hatte. Heute wären solche technischen Spielereien wahrscheinlich mit jeder Handy-Kamera machbar. Es war der Werbefilm von Merz Spezial Dragees. Es wurden da immer zwei dieser rosafarbenen Dragees auf ein Porzellantellerchen geworfen und das innerhalb des Filmchens mehrere Male. Das Verrückte war, diese Dragees fielen immer gleich. Immer und immer wieder. Ein ums andere Mal. Und ich stellte mir die Frage: „Wie zum Teufel machen die das nur? Wie schaffen die es, dass diese Dinger immer genau gleich fallen und immer an der genau gleichen Stelle liegen bleiben?“ Ich testete das mit zwei Münzen, indem ich sie immer wieder in die Höhe warf. So oft ich sie auch warf, nie kamen sie an der gleichen Stelle nach unten und ich war ein guter Münzenwerfer. Ich war damals der festen Überzeugung, dass Werbespots live gesendet wurden. Also, dass just im Augenblick des Werbespots jemand mit einer Kamera dieses Tellerchen filmte, während jemand dahinter stand und diese beiden Dragees in die Luft warf. Ein Sprecher stand etwas abseits des Tellerchens und sprach: „Wahre Schönheit kommt von innen“, in ein Mikrofon.

Das es damals schon die Möglichkeit einer Aufzeichnung gab und Teile eines Films kopiert und mehrmals hintereinander zusammen gefügt werden konnten, war mir nicht bewusst. Also war ich jedes Mal über die militärische Präzision des Werfers erstaunt und zog ernsthaft in Erwägung, später professioneller und natürlich hoch bezahlter Dinge-Werfer zu werden. Es würde ja bestimmt genug Werbefilme geben, in denen irgendwelche Dinge hin und her geworfen werden müssten, um sie entsprechend bewerben zu können. Früchte, Bälle, Lebensmittel, vielleicht Autos?

Was wusste denn ich...?

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Mit den schönsten Werbeslogans die sich Werbeagenturen ausdenken konnten, versuchte man mich zu überzeugen, ihre Produkte zu kaufen. Man gab sich da echt ganz schön viel Mühe, wenn man bedachte, dass ich keinen Pfennig Geld besaß, um mir auch nur eins dieser Dinge zu kaufen. Ich bekam zu der Zeit etwa zwei Mark Taschengeld in der Woche und die musste ich mir redlich verdienen, indem ich am Samstagmorgen die Straße fegte oder Papa beim Rasen mähen half. Und ich würde einen feuchten Kehricht tun, meine Kohle für Merz Spezialdragees auszugeben. Auch wenn sie immer so schön geworfen wurden: „Raider heißt jetzt Twix.“ So. Bitte. In your face. Eat this. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen Ich verstand nicht, warum ich das tun sollte? Wir kannten Raider seit jeher als Raider, warum sollten wir ab heute dazu Twix sagen, nur weil sich das irgendwelche Werbemenschen ausgedacht hatten? Mich hatte niemand gefragt, ob ich dazu überhaupt Bock hätte. Mann, ich hatte mir doch auch jetzt schon genug zu merken. Was hatte ich heute in Mathe auf? Wann musste mein Deutsch-Aufsatz fertig sein? Was sollte ich dem c-Markus für seine Geburtstagsparty kaufen? Und nun sollte ich mir noch merken, dass Raider nun Twix heißt? Außerdem können Sie mir erzählen, was sie wollen, Raider schmeckte besser, als Twix. Eine Frau fragte mich ständig, wo denn nur der Deinhardt sei, worauf ich allerdings nie eine Antwort wusste und ich hoffte inständig, dass sie ihn irgendwann finden würde. Was sollte ich denn noch alles wissen?: „ADO - die mit der Goldkante“ war ne glatte Lüge. Ich habe nie eine Goldkante an einer Gardine gefunden und ich bin, weiß Gott, auf genug Böden herum gekrochen, um Goldkanten zu suchen. Hätte doch eine recht ertragreiche Sache werden können? Ich meine, welche Hausfrau kontrollierte schon regelmäßig ihre Goldkanten? Militärisch stramm marschierendes Gemüse skandierte zur rhythmischen Marschmusik: „Bonduell ist das famose Zartgemüse aus der Dose“.

Ein knopfäugiger Teddybär belehrte uns, dass nichts über Bärenmarke gehen würde, aber auch gar nichts, außer Bärenmarke im Kaffee. Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet ein Bär. Warum der Kühe molk, entschloss sich mir damals völlig. Den Almbauer mit dem weißen Rauschebart, der uns warnte: „Aber Vorsicht. It´s cool, man“ fand ich aber schon lustig. Zumindest verstand ich, was der, im Gegensatz zu dem Problem-Bär, in den Bergen zu tun hatte. Viele Jahre später würde er dafür ab geballert werden. Der Bär, nicht der Opi: „Persil – Da weiß man, was man hat. Guten Abend“.

Irgendwann kam man auf die Idee, doch auch internationale Musiker bei der Werbung mitspielen zu lassen. Immerhin hatten die doch schon Lieder. Da brauchte sich kein Texter die Mühe zu machen, noch extra ein Lied zu komponieren, einen Text zu schreiben, es für hohe Studiokosten produzieren und es von einem unbekannten Künstler singen zu lassen. Und am Ende würde niemand wissen, ob dieses Lied und letztlich auch das Produkt ankommen würde. Mein persönlicher Lieblingswerbesong war David Dundas´ „Jeans on“, der für Jeans der Firma Brutus verwendet wurde. Das Lied wurde für den Werbespot etwas umgetextet und aus „Jeans on“ wurde eben „Put My Brutus Jeans on“. Ich mag das Lied heute noch. Der US-Sänger Barry Manilow sang für Tchibo das Lied „Mandy“ und Robin Beck hatte mit dem Lied „First Time, First Love“ für einen Coca-Cola-Werbespot sogar eigentlich erst ihren richtigen Durchbruch. Sie durfte dann noch mal mit dem englischen Titel „Close to You“ und der deutschen Übersetzung „Einfach gut“ für McDonalds werben. Daran, dass bekannte Musiker ihre Lieder für TV- und Kinowerbung hergeben, hat sich bis heute nichts geändert. Und mit Künstlern wie zum Beispiel Phil Collins, Bon Jovi, Pink Floyd, Depeche Mode, Joe Cocker, Johnny Cash, Melanie Thornton, Gott hab sie selig, sind das durchaus Künstler aus der ersten Reihe und nicht etwa irgendwelche Hinterbänkler, die sich dadurch erst einen Durchbruch oder mehr Erfolg versprechen.

Auch bekannte Größen aus dem Sport sollten da mal ran. Die Firma Esso wollte gerne mit den Spielern des FC Bayern München werben. Ging aber nicht. Franz „Der Kaiser“ Beckenbauer hatte schon einen Werbevertrag mit Aral. Also gab das Bayern-Management die Anfrage an die Nationalmannschaft weiter, die den Job gerne übernahm. Und so warb die gesamte 74er Fußballnational-Mannschaft für einen Werbespot zum Selbsttanken bei Esso, wofür jeder Spieler 35.000 DM für seine Arbeit erhielt. Mit bekannten Namen wirbt es sich eben besser und einfacher, als mit unbekannten Gesichtern. Das hatte der Herr Beckenbauer schon 1971 verstanden, als er für 12.000 DM eine Knorr-Suppe löffelte. Im Jahr 2000 ließ ihn die Werbeabteilung von e-plus: „Jo is denn heit scho Weihnachten?“ fragen. Das aber sicher nicht mehr für 12.000 Tacken, da können Sie mal sicher sein.

Was die Fernsehnation damals schon faszinierte, war das Leid und die Not anderer zu sehen. Schön gemütlich daheim im Fernsehsessel sitzen und bei Chips und Bierchen zusehen, wie das Leben fremder Menschen aus den Fugen gerät. Das ist so, wie uns ein Unfall auf der anderen Autobahnseite fasziniert. Wir wissen eigentlich ganz genau, wir sollten da jetzt nicht hin schauen, denn dann wären wir Gaffer. Niemand mag Gaffer. Aber von den vielen blinkenden Lichtern der Einsatzfahrzeuge und dem regen Treiben der Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten sind wir so gebannt, dass wir den Blick nicht abwenden können. Und wehe, zwei Feuerwehrmänner halten als Sichtschutz eine Decke oder Plane hoch. Ja, dann ist es völlig vorbei mit der Contenance. Da könnte ja ein zerschmetterter Körper oder sogar ein Toter dahinter liegen. Uiuiui, da gucken wir doch mal etwas genauer hin. Vielleicht kann man ja noch einen Fuß oder einen Arm unter der Plane hervor lugen sehen. Holy Moley, da hätte man aber heute Abend beim Abendbrot was zu erzählen, hab ich Recht? Schnell noch ein Selfie, mit Daumen hoch und Unfallstelle im Hintergrund und weiter geht die Fahrt. Dieses Phänomen des Gaffens machte sich Eduard Zimmermann zu nutze. Ede Zimmermann war im Grundschulalter schon etwas dicklich, war extrem unsportlich und trug noch dazu eine dicke Hornbrille. Grund genug für seine Klassenkameraden, ihn auf das Übelste zu verarschen und ständig seinen Turnbeutel zu verstecken. Um sich zu wehren, fehlte dem jungen Eduard schon damals der Mut, außerdem wollten ihm die Lehrer seine Mobbing-Geschichten auch nicht so recht glauben. Später, als junger Erwachsener, träumte er davon, sich ein Kostüm, eine Maske und ein Cape zu schneidern, um wie der Held seiner Jugend, Peter Parker, alias Spiderman gegen das Unrecht in den Kampf zu ziehen. Aber mit 43 Jahren war Eduard nun fett, trug eine noch dickere Hornbrille mit dicken Brillengläsern und hatte seinen ersten Bandscheibenvorfall hinter sich. Kein Spinnfaden der Welt hätte den fetten Spiderman in der Luft gehalten. Darum petzte er sich im ZDF zwölfmal im Jahr durch den Fernsehfreitagabend, um jeden Verbrecher Deutschlands, mit der Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, zur Strecke zu bringen. Edes späte Form der Rache und der Wiedergutmachung. Herr Zimmermann war der einzige Moderator, der es sich im Fernsehen leisten konnte, mit verdrießlicher Miene, immer schlecht gelaunt in die Kameras zu blicken, denn seine Themen waren immer ernst und erschütternd. Urvater war aber eigentlich die Vorgängersendung „Vorsicht Falle!“, beziehungsweise „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“. Lustigerweise sind das Namen, die heute durchaus wieder erfolgversprechend wären. Der Sat1-Film-Film am Donnerstagabend, beruhend auf einem wahren Drama: „Das Wunder von Korschenbroich – Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Ein Dorf setzt sich zur Wehr“. In den Hauptrollen Heino Ferch und Monika Ferres. Weil die immer mitspielen, wenn es irgendwo in Deutschland ein Wunder gab, das es Wert war, verfilmt zu werden. Zugegebenermaßen hat Herr Zimmermann mit Hilfe seiner Sendung so einigen Verbrechern das Handwerk gelegt, was ihr ihre Daseinsberechtigung gab.

Ziemlich cool war, dass wir bei uns daheim ein paar private Fernsehsender auch über die Hausantenne empfangen konnten. Normalerweise war das nur über das „geheiligte Land der Unterhaltung“, dem Kabelfernsehen, möglich. Dadurch konnte man unter anderem Tele 5 sehen und das war damals das, was man vielleicht die deutsche Konkurrenz zu MTV nennen konnte. MTV selber war noch unerreichbar für uns, da man es ausschließlich über Kabel sehen konnte und das gab es in älteren Wohngebieten noch nicht. Nur in die neuen Wohngebiete und in Neubauten wurde damals gleich das Kabel für das „geheiligte Land“ gelegt. Außerdem wurde nur in englischer Sprache moderiert und das war mit unseren begrenzten Englischkenntnissen anstrengend zu verstehen. Ray Cooks, Steve Blame und auch Christiane Backer waren die Moderatoren, die noch so einen richtigen Kultstatus genossen. So sehr man MTV für ihre Musiksendungen bewunderte, auch deren Füße steckten damals noch in ganz kleinen Kinderschuhen. Sie fingen mal mit gerade 168 Musikvideos zu senden an, von denen alleine 30 nur von Rod Stewart waren. Die restlichen Videos bestanden meistens nur aus Konzertmitschnitten oder Archivmaterial. Das Wissen der Plattenfirmen, über die Wichtigkeit der Videoclips für den Erfolg ihrer Künstler, sollte erst noch kommen. Tele 5 versuchte aber nach allen Kräften unseren Durst nach Musik zu erfüllen. Annette Hopfenmüller moderierte „Hard´n´Heavy“, ein Musikmagazin, der etwas härteren Gangart. Wobei „Hard´n´Heavy“ etwas missverständlich war. Dort sah man eher sehr selten Bands wie Metallica oder Mötley Crüe. Genau genommen war es eher eine Sendung für seichteren Metal. Billy Idol, Kiss oder Status Quo war da eher angesagt. Selten sah man mal AC/DC, Ramones oder Scorpions. Natürlich stand Frau Hopfenmüller jetzt nicht mit wilden Tattoos, Kutte und fettigen Haaren vor der Kamera. Sie konnte auch keine Bierflaschen mit den Zähnen öffnen und rülpste auch nicht länger als jeder Bauarbeiter. Nein, eigentlich war sie sogar recht attraktiv, wie sie da mit langen, glatten, brauen Haaren, enger Lederjeans, Nietenarmband und ärmellosen Rolling Stones T-Shirt stand. Ich war aber eher Fan der Sendung „Yesterday“ mit Sabine Thomas. Der Name war Programm und es gab hier eher ältere Lieder und Oldies. Hier wurden sogar wirklich Ausschnitte aus alten Milton Berle oder Ed Sullivan Shows von Elvis Presley oder Bill Haley & His Comets gezeigt. Und dann gab es noch „Off Beat“ von Christian Eckert oder Sabine Reimann moderiert. Auch hier konnte man Musikvideos sehen, die man danach in keiner anderen Musiksendung mehr sehen konnte.

Das Fernsehen. Ach, ich liebte es. Alles war neu. Wir wurden immer wieder neu überrascht. Jede neue Sendung brachte uns irgendeine neue Erkenntnis. Das Fernsehen war auf der einen Seite so etwas wie ein Museum, das Sendungen, die es wert waren, konservierte und für immer in seinen Archiven aufbewahrte. Auf der anderen Seite war es wie das Raumschiff Enterprise, mit dem wir zu völlig neuen Welten aufbrachen und Dinge sehen konnten, die nie zuvor ein Mensch gesehen hatte. Stichwort: Big Brother. Der bis dato größte Scheiß, der jemals über den Äther gejagt wurde. Ich hasste es von der ersten Sendeminute an. Aber um mir eine echte Meinung davon bilden zu können, sah ich mir mindestens eine Folge an, um zu verstehen, was viele meiner Freunde daran so faszinierte. Das mache ich im Übrigen heute noch immer so. Ich motze nicht über eine Sendung, bevor ich nicht wenigstens eine Folge gesehen habe. Nach dieser einen Folge hasste ich Big Brother nur noch mehr. Und ich hasste es echt abgrundtief, als das dümmste Dummbrot von allen, Zlatko und sein Buddy Jürgen zu singen anfingen. „Großer Bruder“ hieß dieses Jahrhundertwerk. Ich hasste es. Sagte ich das schon?

Noch ein Fun-Fact zum Thema „Bescheuertes Fernsehen gefällig?:

Sie kennen sicher noch die Serie „Knight Rider“? Kultserie mit Michael Knight alias David „Der Held des Mauerfalls“ Hasselhoff. Für alle, die es bis heute immer noch nicht mitbekommen haben sollten. Im Laufe des alkoholbedingten Verfalls von David Hasselhoff, bei dem er sich auf dem Fußboden wälzte und einen Big Mäc in den Wohnzimmerteppich rieb, kam er zu der ernsthaften Überzeugung, dass sein Lied „Looking for Freedom“ maßgeblich den Mauerfall und die Wiedervereinigung beeinflusst hat. Ja eigentlich glaubte er sogar, das Lied hätte die Wiedervereinigung ausgelöst. Ehrlich jetzt. Das ist kein Witz. Das denkt er wirklich. Als „The Hoff“ nach der Wiedervereinigung das Mauermuseum beim alten Checkpoint Charlie besuchte und dort keine Verehrung, kein Hinweis und kein Bild von sich sah, war er sad in the depth of his heart und ehrlich enttäuscht. Und trotzdem. Der Vorspann: „Er kommt - Knight Rider - Ein Auto, ein Computer, ein Mann“, bedeutsames Schweigen, während im Hintergrund die Titelmusik anschwoll, dann weiter: „Knight Rider - Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht“, löste immer eine Welle der Bewunderung in uns aus. Eine Sensation. Ein Mann sprach mit seinem Auto. So was würde es nicht in 100 Jahren geben. Heute sagen Menschen zu einem kleinen Kästchen: „Siri, ruf Peter an“ und irgendeine Siri ruft tatsächlich irgendeinen Peter an. Tsss....verrückte Welt.

Der Dorfelvis

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