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Kapitel 2
ОглавлениеEntlassungstag
Wie in einem Gefängnis üblich, gingen um Punkt sechs Uhr morgens die Lichter in den Zellen an.
Satan hatte gut und traumlos geschlafen.
Die paar Dinge, die er mitnehmen würde, hatte er in eine kleine Tasche gepackt, das meiste hatte er ohnehin in den letzten zwei Wochen seiner Haft verschenkt. Er sah keinen Sinn darin, viele Dinge mitzunehmen - er würde heute ein neues Leben beginnen, die Dinge seines alten hatten in dem neuen keinen Platz mehr.
Bevor ein Justizwachebeamter ihn abholen würde, um ihn zum Magazin und der Gefängniskasse zu bringen, absolvierte er noch ein altes Knastritual in seiner Zelle: Er zerstörte einen Gegenstand, den er drin häufig verwendet hatte als Symbol dafür, nicht mehr in den Knast zurückzukehren.
Er entschied sich für etwas, was ihm vom Staat für die Dauer seines Aufenthaltes zur Verfügung gestellt worden war: das Messer, mit dem er jahrelang gegessen hatte.
Nachdem er es mit seiner enormen Kraft gebrochen hatte, warf er die zwei Teile auf den Tisch der Zelle.
„Zerstörung von Anstaltseigentum. Das wird Ihnen in Rechnung gestellt.“, bemerkte einer von Satans Mitgefangenen den Beamten beim Magazin imitierend.
Die anderen lachten.
Die Verabschiedung fiel schnell aus, als ihn die Justizwache holte, Satan das ihm überlassene Anstaltseigentum, das er noch zurückgeben würde und auch seine eigenen Sachen aufnahm, um die Zelle hinter dem Beamten zu verlassen.
Dreißig Minuten später stand er vor dem Gefängnis.
Er hatte der Gefängniskasse quittiert, dass ihm diese sein restliches Guthaben in Höhe von 758,64 Euro ausgezahlt hatte, er trug die gleichen Sachen, die er vor sieben Jahren bei seiner plötzlichen Verhaftung getragen hatte.
Vor dem Gefängnis rief er sich bei einer wohl hauptsächlich zu diesem Zweck aufgestellten Telefonzelle ein Taxi und rauchte anschließend im leichten Nieselregen eines grauen Tages eine der drei selbstgedrehten Zigaretten, die er aus seiner Zelle mitgebracht hatte.
Als das Taxi eintraf, warf er die Kippe auf den feuchten Asphalt, stieg seine Tasche mitnehmend ein und nannte dem Fahrer den Hauptbahnhof der Stadt als Fahrtziel.
Er würde nirgendwo mit dem Zug hinfahren, er hatte mit Kerim vereinbart, sich in einem Lokal am Bahnhof zu treffen.
Anschließend würde Kerim ihn in seinem Auto zu dem Haus am See bringen.
Kerim erwartete Satan bereits, als er die Bahnhofskneipe betrat.
Satan trank zwei große Bier, Kerim Kaffee, er sollte schließlich fahren.
Schließlich brachen sie auf.
Die Fahrt bis zum Haus würde fast vier Stunden dauern.