Читать книгу WBG Deutsch-Polnische Geschichte – 1945 bis heute - Markus Krzoska - Страница 7
Einleitung
ОглавлениеDieses Buch soll neue Blicke auf das deutsch-polnische Verhältnis nach 1945 ermöglichen, indem es die wesentlichen Linien der gesellschaftlichen Entwicklungen in der gebotenen Breite wie Kürze nachzeichnet und gleichzeitig die Linse schärfer stellt, um einzelne Felder genauer zu betrachten: die Bedeutung von Erinnern und Gedenken, den Einfluss von Kulturaustausch und literarischen Beziehungen sowie die Idee, frisch und anders auf das Verhältnis der beiden Völker zu blicken. Andere Autoren hätten sicher andere Schwerpunkte gesetzt. Das Erzählen von Geschichte ist aber immer dort interessant, wo es unerwartete Einblicke ermöglicht, Zwischentöne liefert und nicht das allseits Bekannte nur nacherzählt. Es ist deutlich mehr als Zahlen und Fakten, kommt aber auch nicht ohne diese aus. Für all das stehen die vielfältigen Verbindungen zwischen Deutschen und Polen seit 1945.
Es ist kein Zufall, dass es sich in erster Linie um positive Entwicklungen handelt, denn Erzählen ist immer auch pädagogisch. Der amerikanische Historiker Hayden White unterstrich in seinen aufsehenerregenden Aufsätzen den Einfluss des Verfassers, der darüber entscheidet, welche Ereignisse durch Hervorhebung Bestandteil eines historischen Narrativs und welche weggelassen werden. White lenkte seine Aufmerksamkeit auf das bis dahin weitgehend übersehene Verfahren, bei dem aus reinen Ereignissen erstmals historische Fakten und aus ihnen wiederum Geschichten werden. Die historischen Ereignisse, zu denen wir aber keinen direkten Zugang haben, seien prinzipiell wertneutral; ob ihre textuelle oder mediale Darstellung eine tragische, romantische, komische oder ironische Ausprägung erhalte, liege ganz in der subjektiven Entscheidungsfreiheit eines Historikers.1 In einer Romanze überschreite der Protagonist der Geschichte seine Erfahrungswelt, siege über die Verhältnisse und befreie sich von ihnen. Die Satire widerspreche dieser romantischen Vorstellung und erzähle das Drama der menschlichen Unzulänglichkeit. Die Komödie drücke die Hoffnung auf Versöhnung aus, und die Tragödie artikuliere eine schicksalhafte Unterwerfung des Menschen unter die Verhältnisse.2 Alle vier Erzählmuster beschreiben eine Verbindung zwischen Ideologie, narrativen Formen und Argumentationsweisen. Die Geschichtsschreibung war für Hayden White ein poetischer Akt, der Historiker bediene sich immer, bewusst oder unbewusst, einer metaphorischen Sprache. Die Geschichte als eine diskursive Konstruktion der Wirklichkeit organisiert unser Wissen und beeinflusst im starken Maße das soziale Leben von Individuen und Gruppen. Die deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945 sind hierfür ein guter Beleg.
Mit der Tagung „Ein Jahrhundert deutsche Polenpolitik, 1918–2018“ im November 2018 wollte die Bundesregierung gemeinsam mit dem Deutschen Polen-Institut dem östlichen Nachbarn in Form einer kritischen Rückschau ein Geschenk zum 100. Geburtstag der staatlichen Wiedergeburt Polens machen. Dass die historischen Wegmarken des 20. Jahrhunderts aus deutscher und polnischer Perspektive unterschiedlich gesehen, beurteilt und beschrieben werden, war dem deutschen Außenminister klar. Heiko Maas bat um Vergebung für die deutschen Verbrechen, zeichnete die Etappen der polnisch-deutschen Aussöhnung nach, die wegen des Ost-West-Konflikts später begonnen hatte, bot Polen eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Union an, einschließlich einer gemeinsamen Ostpolitik, sowie eine enge Abstimmung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in den beide Staaten für die Periode 2019–2020 gewählt worden waren. Trotz der offenkundigen Differenzen in der Europapolitik zwischen Berlin und Warschau setzte Maas auf gute Nachbarschaft:
„Wenn Sie gemeinsam heute und morgen hier im Auswärtigen Amt über die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen in den letzten 100 Jahren diskutieren, dann sprechen Sie über Vergangenes und blicken auf die Zukunft. Entscheidend dabei ist die Bereitschaft, die Welt samt ihrer Geschichte auch durch die Augen des Gegenübers zu sehen. Das gilt ganz besonders im Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.“3
In seiner kurzen Begrüßungsrede machte Maas Gebrauch von drei der vier genannten Archetypen von Geschichtsformen. Die deutsch-polnischen Beziehungen der letzten hundert Jahre fasste er zusammen als Drama, in dem trotz der Gräuel des Krieges und der darauf folgenden Ost-West-Konfrontation das Gute über das Böse triumphierte (Romanze), in dem die Protagonisten eher Gefangene der Welt als ihr Herr waren (Satire) und auf Versöhnung hofften und immer noch hoffen (Komödie). Polens Botschafter Andrzej Przyłębski entschied sich dagegen in seiner Ansprache für einen tragischen Erzählmodus. Seine Rede mündete in der Aussage, die gesamten letzten hundert Jahre deutscher Polenpolitik seien eine „Katastrophe“ gewesen (im offiziellen Redemanuskript wurde der Satz verändert und die vermeintliche Katastrophe auf die Hälfte des Jahrhunderts reduziert). Auch nach 1989 habe sich die Lage nicht so entwickelt, wie die meisten Polen es sich gewünscht hätten, die Nachbarschaft sei nicht zufriedenstellend. Gesine Schwan, lange Zeit Polenbeauftragte der Bundesregierung, wies diese Deutung zurück, im Auswärtigen Amt wurde Przyłębskis Rede als Affront verstanden. Die Brüskierung war politisch gewollt, sie zeugte jedoch auch von einer naiven Resignation vor der Welt, die als unveränderlich und ewig behauptet wird.
So gesehen war der Auftritt des polnischen Botschafters nicht nur eine Ausführung, die jede Stringenz vermissen ließ, und ein weiterer Tiefpunkt in den deutsch-polnischen Beziehungen nach 2015. Przyłębskis Rede war auch Ausdruck eines unverhohlenen Ressentiments, so wie es von Friedrich Nietzsche in der »Genealogie der Moral« (1887) ausgelegt wurde. Das Ressentiment – eine solche Herangehensweise an das politische Verhältnis zwischen Polen und Deutschland sollte an dieser Stelle nicht als allzu gewagt und dilettantisch erscheinen – hat im Falle der polnischen Regierungspolitik nach 2015 einen durchaus postkolonialen Charakter: Es ist eine neokonservative Rebellion gegen die vermeintliche Entmündigung, gegen das scheinbare Verdammtsein zum bloßen Nachfolgen und Nachmachen, gegen die Ungleichheit zwischen Ost und West, gegen die gefühlte deutsche Überlegenheit. Ein Schwächegefühl (Nietzsche schrieb über die Sklavenmoral), das durch die als Ressentiment ausgebildeten moralischen Begriffe wie Schuld, Sünde und Gewissen zum Ausdruck kommt, mit denen das deutsch-polnische Verhältnis der letzten Jahre immer wieder belastet wird, ist keine gute Bedingung für die bilaterale wie europäische Partnerschaft.
Die Autoren dieses Buches können die Psychologie des Ressentiments zwar kognitiv nachvollziehen, die Auffassung von der Tragödie des deutsch-polnischen Schicksals wird von ihnen aber nicht geteilt. Es wäre zweifellos möglich gewesen, eine Geschichte der negativen Verflechtungen zu verfassen. Diese sollten wir kennen, aber Geschichte ist eben mehr als die „Sammlung von Tatsachen, die vermeidbar gewesen wären“ (Stanisław Jerzy Lec). Sie kann auch Hoffnung machen, dass es selbst nach den tiefsten Tälern wieder besser zu werden vermag. Die deutsch-polnische Verflechtungsgeschichte nach 1945 wird in dem Buch zwar größtenteils in chronologischer Abfolge erzählt, sie kreist aber um einige immer wiederkehrende Motive wie Krieg und seine Folgen, Grenze und Mobilität, Annäherung und Versöhnung, Flüchtlinge und Vertriebene, Propaganda und Wirklichkeit, Gedenken und Erinnerung sowie Diplomatie und Kulturaustausch. All diese Erzählstränge könnte man mit dem tragischen Pathos des Ressentiments belegen, sie können aber auch anders aufgefasst werden, entgegen dem politischen Nationalismus und trotz des schwierigen Neuanfangs im Mai 1945.
In der deutschen Wahrnehmung spielte Polen damals praktisch keine Rolle. Die Blicke der Bevölkerung im Osten waren voller Furcht auf die Rote Armee und die Politik der Sowjetunion gerichtet. Im Westen überwog eher eine Mischung aus Skepsis und Neugier, was die künftigen Absichten von Amerikanern, Engländern und Franzosen anging. Dennoch waren auch in dieser neuen Lage Deutsche und Polen zum Zusammenleben verdammt. Die Erfahrungen, die sie dabei machten, waren höchst unterschiedlich, häufig von den Geschehnissen des Krieges und den Alltagsnöten geprägt. Klar war allerdings, dass sich die Machtverhältnisse komplett umgekehrt hatten. Dies betraf die neuen staatlichen Strukturen ebenso wie die konkreten Beziehungen zwischen den Menschen. Dennoch waren nicht alle Polen Sieger und nicht alle Deutschen Verlierer. Die Hunderttausenden von polnischen Umsiedlern, die ihre Heimat im Osten verlassen mussten, weil sie an die Sowjetunion abgetreten wurde, fühlten sich sicherlich nicht als Gewinner, wenn sie in ihren Güterzugwaggons in die ehemals deutschen Gebiete im Westen transferiert wurden. Eher dürfte ein Gefühl der Erleichterung vorgeherrscht haben, dem blutigen Bürgerkrieg mit den Ukrainern entkommen zu sein, gepaart aber mit der Unsicherheit, was sie nun in Gegenden erleben würden, die zwar als „uralte polnische Länder“ angepriesen wurden, wo aber kaum etwas auf diese polnische Vergangenheit hinwies.
So weit Polen und Deutsche zu diesem Zeitpunkt emotional voneinander entfernt waren, so konkret waren sie nach wie vor miteinander verflochten; zumindest solange die alle Betroffenen überwältigenden Migrationsprozesse in vollem Gange waren: Deutsche flohen gen Westen, versteckten sich in ihren Heimatorten, waren in Lagern interniert oder kehrten gar aus dem Westen wieder zurück. Polen wurden umgesiedelt, machten sich auf eigene Faust zur Beutesuche nach Schlesien oder Pommern auf, fuhren als ehemalige Kriegsgefangene, Soldaten, Zwangsarbeiter oder Lagerinsassen in ihr Heimatland zurück, übernahmen an ihren alten Wohnorten neue Wohnungen oder Höfe. Und alle begegneten sich unentwegt, mussten mitunter noch über Jahre unter schwierigen Bedingungen zusammenleben.4 Sie waren geprägt, verstört und verstümmelt von den Jahren des Krieges und allesamt auf der Suche nach einem neuen Weg für ihr weiteres Leben. Dies war die Situation, die das Zusammenleben und die gegenseitige Wahrnehmung von Deutschen und Polen bis etwa 1950 prägte.
Die Meinungsunterschiede begannen in dem Maße zu verblassen, wie sich die von Moskau durchgesetzte kommunistische Herrschaft in Polen festigte. Die Frage der Ostgrenzen stellte sich nun nicht mehr, und der Kreml war bereit, die Westgrenze zu Deutschland um jeden Preis zu verteidigen. Hier gingen die Wünsche der deutschen Kommunisten, die auf eine Rückkehr Stettins oder gewisse Konzessionen in Niederschlesien gehofft haben, nicht in Erfüllung. Da aber nur von Gebieten „unter polnischer Verwaltung“ bis zum Abschluss eines Friedensvertrags mit Deutschland die Rede war, musste auf polnischer Seite die Unsicherheit bestehen bleiben. Dies kam den Interessen der UdSSR zeitweise durchaus entgegen, die den westlichen Nachbarn dadurch jenseits aller Ideologien noch stärker an sich band. Obwohl die Anerkennung der Grenze an Oder und Lausitzer Neiße durch die DDR bereits 1950 erfolgte, blieb angesichts der westdeutschen Propaganda, die – einmal mehr, einmal weniger – auch von den Westmächten unterstützt wurde, das Risiko einer Grenzverschiebung bestehen. Dies schuf nicht nur unter den polnischen Neusiedlern Unsicherheit, sondern auch unter der Warschauer Führung, die die Grenzfrage zum entscheidenden Thema jedweder Annäherung an Westdeutschland machte. Mit Hilfe der Grenzdiskussion, bei der sich die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PVAP) immer darauf verlassen konnte, dass die polnische Bevölkerung ihre Position unterstützte, was sich nicht für viele innen- oder außenpolitischen Themen feststellen ließ, sicherte man das unpopuläre Bündnis mit der Sowjetunion ab, konnte zwanzig Jahre lang die DDR-Führung bei allen Gegensätzen als zuverlässigen Freund markieren und gleichzeitig die Bundesrepublik als Hauptgegner herausstellen. Die beiden letztgenannten Punkte sind vor allem deswegen erwähnenswert, weil in der polnischen Bevölkerung die Bewertung der beiden deutschen Staaten desto abweichender ausfiel, je weiter sich der Krieg zeitlich entfernte.
Umgekehrt diente das Offenhalten der Grenzfrage im westdeutschen Staat ebenfalls als Mobilisierungsinstrument vor allem für die Millionen von Vertriebenen, deren Wählerstimmen dringend gebraucht wurden. Auch wenn Konrad Adenauer immer wieder versicherte, mit einem „freien Polen“ Verhandlungen aufnehmen zu wollen, und die führenden Vertreter der Wirtschaft auf eine Vertiefung der Handelsbeziehungen drängten, war das Interesse an Polen jenseits der Grenzfrage und des Schicksals der dort verbliebenen Deutschen in der Bevölkerung relativ gering. Daran änderte sich im Grunde auch nichts, als die Brandt’sche Ostpolitik das Verhältnis zu den östlichen Nachbarstaaten entkrampfen und auf eine sichere vertragliche Grundlage stellen wollte. In den hitzigen Diskussionen der 1960er- und 1970er-Jahre ging es vor allem um die Preisgabe deutschen Territoriums und die Aufgabe der Illusion der Rückkehr der Vertriebenen in ihre alte Heimat. Was in Polen selbst passierte, geriet immer nur kurzzeitig in den Fokus, etwa bei den Aufständen von 1956 und 1970 und dann später rund um die kurze Phase der Gewerkschaft Solidarność und ihre Ausschaltung durch das Kriegsrecht von 1981.
Die Unterzeichnung des Warschauer Vertrages von 1970 im Rahmen der allgemeinen Entspannungstendenzen, die sich bis gegen Ende dieses Jahrzehnts abzeichneten, bevor der sowjetische Einmarsch in Afghanistan und die Verhängung des Kriegsrechts in Polen einen Paradigmenwechsel einläuteten, stellt zweifellos die entscheidende Zäsur im deutsch-polnischen Verhältnis zwischen 1945 und 1989 dar. In ihrer außenpolitischen Bedeutung ist sie lediglich mit den Grenz- und Nachbarschaftsverträgen von 1990 und 1991 sowie – breiter verstanden – mit der Aufnahme Polens in NATO und EU 1999 und 2004 zu vergleichen. Es ist sicherlich nicht übertrieben, die These zu wagen, dass auch die Erfolge der oppositionellen Bewegungen in Mittel- und Osteuropa in gewisser Weise die Anerkennung des Status quo durch Deutschland als eine ihrer Grundlagen hatten.5
Die vierzig Jahre offizielle Beziehungen zwischen Polen und dem zweiten deutschen Staat stellten in vielerlei Hinsicht einen Sonderfall dar.6 Jenseits des Blicks auf die Vergangenheit macht es wenig Sinn, die Entwicklungen hinsichtlich der Bundesrepublik und der DDR in unmittelbarer Nähe zu betrachten. Zunächst wurde in Polen zwischen sowjetischer und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands wenig unterschieden. Als allerdings am Ende der 1940er-Jahre die allgemeine nationale Verdammung aller Deutschen zugunsten einer klaren moralischen Aufteilung in „böse“ Westdeutsche und „gute“ Ostdeutsche unter dem nicht sehr sanften Druck Moskaus aufgegeben wurde, profitierte davon vor allem die DDR. Der Görlitzer Vertrag von 1950 bot beiden Seiten eine hinreichende Sicherheit, konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beziehungen zwischen den Führungseliten überwiegend frostig waren. Den Ostberliner Betonköpfen galt auch das kommunistische Polen spätestens seit 1956 als allzu liberal, der weiterhin einflussreiche Katholizismus im Land wurde ebenso misstrauisch beäugt wie die zuweilen renitenten Arbeiter. Besonders spürbar wurde das 1980/1981, als die SED-Vertreter große Angst vor einem Übergreifen der revolutionären Welle auf ihr Land hatten.7
Nichtsdestotrotz bildeten sich von Anfang an Strukturen der Zusammenarbeit heraus, die zur Folge hatten, dass die Bürger beider Länder einander begegnen konnten. Dies war nicht immer unproblematisch. Als in den 1970er-Jahren der Reiseverkehr durch die Abschaffung der Visapflicht deutlich zunahm, begannen DDR-Bürger rasch zu klagen, die Polen würden ihnen die Lebensmittelläden leer kaufen.8 Gleichzeitig war Polen aber ein beliebtes Urlaubsland, und im kulturellen Bereich waren die Kontakte und Verflechtungen stark ausgeprägt. Nicht zu leugnen ist allerdings, dass sich mit den Jahren in Polen ein eher negativer Blick auf die häufig als ideologisch verbohrt wahrgenommenen und „grauen“ DDR-Bewohner zu etablieren begann, deren Erscheinungsbild sich meist deutlich von dem der (nicht zahlreichen) westdeutschen Reisenden unterschied. Eine große Liebe für den Staat DDR konnte auch schon allein deshalb nicht entstehen, weil man ihn als den allzu deutschen, besonders moskautreuen Bündnispartner empfand, der er meist tatsächlich war. Und dennoch: Es gab eine Art sozialistische Brüderlichkeit durchaus. Schon allein weil die DDR-Bürger – außer beim Fernsehen – durch Mauer und Stacheldraht vom Westen abgetrennt waren, nahmen sie all das, was im sozialistischen Europa geschah, viel intensiver zur Kenntnis. Die Auswirkungen davon sind bei Älteren bis zum heutigen Tag spürbar, etwa wenn sie sich an auf Deutsch gesungene polnische Schlager erinnern.9
Die enorme Dynamik der deutsch-polnischen Geschichte zwischen 1945 und heute wird besonders sichtbar, wenn man die diversen Prozesse von Mobilität und Migration in den Blick nimmt, die in diesen Jahren stattfanden.10 Nachdem die erste, durch den Krieg und seine Folgen geprägte Phase weitgehend abgeschlossen war, die neben manchen anderen der exillettische Ökonom Jānis Volmārs in Bezug auf ganz Europa als „neue Völkerwanderung“ bezeichnete,11 setzte eine Zeit der gebremsten Migration ein, in der lediglich die weitere Auswanderung von Deutschen aus Polen (nach 1956 und 1970) und von Juden infolge der antisemitischen Welle von 1968 zu verzeichnen war. Erst seit den 1980er-Jahren kann man wieder von Migration als einem Massenphänomen in Ost-West-Richtung sprechen. Es war immer noch von den Regeln des Bundesvertriebenengesetzes geprägt, wonach jeder Anspruch auf einen deutschen Pass hat, der selbst oder dessen Vorfahren vor dem Ablauf des Jahres 1937 Bürger des Deutschen Reichs gewesen sind. Nach 1989 wiederum trat neben dem klassischen Weg der dauerhaften Ausreise, der gleichwohl an Bedeutung verlor, die kurzfristigere Pendelmigration in den Vordergrund, die besonders beruflichen Aktivitäten geschuldet war, und bei der Frauen eine besondere Rolle spielten. In den Bereich der Mobilität gehört aber auch der Aspekt des Tourismus, der gerade in Bezug auf deutsche Polenreisen seit der Demokratisierung Polens immer wichtiger wurde. 2018 und 2019 gab es jeweils etwa 6 Millionen Übernachtungen von Deutschen in Polen. In der Statistik folgten dahinter weit zurückliegend Touristen aus der Ukraine (ca. 1,7 Millionen) und Großbritannien (ca. 1,3 Millionen).12 Diese Elemente von Mobilität sind vor allem deshalb von so großer Bedeutung, weil sie auch das Bild vom Nachbarn nachhaltig prägten und veränderten.
Wenn sie auch nur bedingt mit den Aussöhnungsprozessen Deutschlands mit den Staaten West- und Südeuropas vergleichbar ist, deren Grundlage bereits in den 1950er-Jahren gelegt werden konnte und die eng mit der Entwicklung der Europäischen Gemeinschaften und des Nordatlantischen Verteidigungspakts verbunden gesehen werden müssen, so gehört die deutsch-polnische Wiederannäherung in den 75 Jahren seit Ende des Krieges doch zu den vielleicht größten Leistungen hin zu einer dauerhaften Sicherung des Friedens in Europa. Während erste Schritte zu einer Wiederaufnahme von Kontakten an den allzu unterschiedlichen Absichten der beteiligten Regierungen der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen scheiterten, entwickelte sich allmählich aus den Gesellschaften heraus ein verstärkter Wille zur Zusammenarbeit. In beiden Ländern spielten kirchliche Akteure eine besondere Rolle. Unterstützt wurden sie in Deutschland von einzelnen liberalen Stimmen aus der Gesellschaft sowie Organisationen, die für eine bessere Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen auch und gerade in Polen eintraten. In Polen war es aufgrund der Erfahrungen während des Krieges und der politischen Ausrichtung auf die Sowjetunion – und damit auch den kommunistischen deutschen Teilstaat – deutlich schwieriger, für eine Verständigung zu argumentieren. Auch in den Bevölkerungskreisen, die der Herrschaft der PVAP skeptisch gegenüberstanden, war die Meinung verbreitet, die deutsche Politik während des Krieges habe jede Form der Zusammenarbeit auf lange Sicht unmöglich gemacht. Angesichts des nur aufgrund der ökonomischen Probleme als wünschenswert erachteten Suchens nach Kooperation bei gleichzeitiger propagandistischer Zuspitzung der tatsächlichen oder vermeintlichen Elitenkontinuitäten in der Bundesrepublik dauerte es bis weit in die 1960er-Jahre, ehe in Teilen des Klerus und der sich entwickelnden Opposition Stimmen hörbar wurden, die für eine Annäherung plädierten.
Während das auf die Bundesrepublik gerichtete Interesse der polnischen Kommunisten taktisch motiviert war und nur mit den beiden Aspekten Sicherung der Grenze und Intensivierung der Handelsbeziehungen erklärt werden kann, trat in der deutschen Politik der 1960er-Jahre ein moralischer Aspekt neben die konkreten ökonomischen und politischen Interessen. Dies war zweifelsfrei vor allem das Verdienst Willy Brandts, der die Aussöhnung mit den Kriegsgegnern im Osten zum zentralen Motiv seiner Außenpolitik machte, die er als Außenminister seit 1966 und Bundeskanzler seit 1969 in die Tat umsetzen konnte. Obwohl Brandt die Verständigung mit Moskau als Voraussetzung für entsprechende weitere Schritte sah und dementsprechend sein Vertragskonzept auch umsetzte, ist an der moralischen Aufladung seiner Polenpolitik, idealtypisch verkörpert durch den Kniefall von Warschau, der im Grunde jüdischen wie polnischen Opfern galt, nicht zu zweifeln. Im Abstand eines halben Jahrhunderts erscheint die neue Ostpolitik alternativloser, als sie damals gewesen ist. Es sollte weitere zwanzig Jahre dauern, bis ihre Grundzüge in der deutschen Gesellschaft beinahe komplett akzeptiert wurden.
Die Brandt’sche Politik stellte sicherlich den zentralen Punkt deutsch-polnischer Annäherung nach 1945 dar. Auf das „Wieder-“ vor „Annäherung“ kann hier getrost verzichtet werden, denn seit 1918 gab es auf deutscher Seite nie den ernstgemeinten Ansatz einer Zusammenarbeit mit Polen. Nun, unter komplett veränderten Kräfteverhältnissen, in einem geteilten Deutschland und Europa, rückte sie näher. Sie wäre aber kaum mehrheitsfähig gewesen, wenn nicht viele Flüchtlinge und Vertriebene beziehungsweise ihre Nachkommen diesen Politikwandel mit mehr oder weniger großem Zähneknirschen unterstützt hätten. Auch in Bezug auf die Vertriebenenorganisationen, die bis in die 1980er-Jahre hinein maßgeblichen Einfluss auf die deutsche Polenpolitik hatten, sollte man sich vor der allzu einseitigen Vorstellung hüten, dort seien nur „Polenfresser“ am Werk gewesen. Zwar herrschte dort nicht selten ein patriarchalisches Denken vor, das man vermutlich schon in der Polenpolitik des 19. Jahrhunderts oder beim ostelbischen Gutsbesitzer finden konnte, gleichzeitig fielen aber immer wieder positive Bewertungen von Menschen, Kultur usw. östlich von Oder und Neiße ins Auge. Nicht nur überzeugte Nationalsozialisten und Mitläufer kamen aus dem Osten, sondern auch Verfolgte und Widerstandskämpfer, etwa der ehemalige Reichstagspräsident Paul Löbe (aus Breslau) und der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher (aus Kulm/Chełmno). Für das „helle“ Deutschland standen Teile der Familie Moltke aus Kreisau oder der einstige Oberpräsident Oberschlesiens und spätere Bundesvertriebenenminister Hans Lukaschek (CDU) aus Breslau.
Es waren aber gerade die weniger Bekannten, die in kleinem Kreis längst der Gewalt abgeschworen und die Illusion einer Rückkehr schweren Herzen aufgegeben hatten. Alte Danziger, die 1960 das katholische Adalbertuswerk gründeten und zur Versöhnung aufriefen, trafen auf gleichgesinnte evangelische Lodzer. Nicht alle wollten diesen Weg gehen, manch persönliche Erfahrungen der Monate nach Kriegsende wogen schwer: der Verlust von Angehörigen, der Aufenthalt in Internierungslagern, Raub und Vergewaltigungen. Dennoch entschlossen sich einige zur aktiven Mitarbeit in Organisationen wie Pax Christi oder deutsch-polnischen Vereinen. Ihr anhaltendes Interesse an der alten Heimat ließ neue Brücken zu den polnischen Bewohnern der Städte und Dörfer entstehen, die gerade in Krisenzeiten belastbar waren, wie etwa die deutschen Hilfsaktionen nach Verhängung des Kriegsrechts 1981 zeigten. Es gab die westdeutschen Touristen, die fordernd auf ihren einstigen Höfen auftraten, aber auch diejenigen, die schüchtern anklopften, um noch einmal kurz einen Blick in ihre Vergangenheit zu werfen.
Die Art und Weise, wie im deutsch-polnischen Verhältnis des Krieges und der nationalsozialistischen Gewalt gedacht wurde und wird, sagt ebenfalls einiges über die zunehmende Verdichtung der Beziehungen aus. Während in den ersten Jahren der Bundesrepublik oftmals pauschal aller Kriegsopfer gedacht wurde, ohne zwischen Tätern und Opfern allzu sehr zu unterscheiden, änderte sich dies allmählich. Das Bewusstsein für die Einmaligkeit der Shoah entwickelte sich in der Öffentlichkeit früher als das für die Leiden anderer europäischer Völker. Im Grunde waren es erst die 1980er-Jahre, in denen sich die neue Sichtweise auf breiter Front durchsetzte. Lokale Initiativen recherchierten die Schicksale einstiger Zwangsarbeiter, und die staatliche Ebene begann wahrzunehmen, welche Rolle der deutsche Überfall von 1939, der Terror der Besatzungsherrschaft und die Zerstörung Warschaus in der polnischen Wahrnehmung spielten. Auch durch diese allgemeine Anerkennung rückten Deutsche und Polen einander näher. Dies galt, wenn auch aufgrund der Geschehnisse natürlich nicht spiegelbildlich, umgekehrt ähnlich, als regionale Initiativen in den 1990er-Jahren die Schicksale von Deutschen nach 1945 nachzuzeichnen begannen. Selbst wenn es immer wieder im lokalen Rahmen Konflikte um die Aufstellung von Denkmälern oder das Anbringen von Gedenktafeln gab, so hatte das in der Regel eher mit dem Einfluss organisierter Interessengruppen zu tun als mit einer grundsätzlichen Weigerung, deutscher Opfer zu gedenken. Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass es zwar in beiden Ländern eine Reihe von Gedenkorten gibt, aber dennoch (oder gerade deshalb) das Fehlen eines zentralen Denkmals für die polnischen Kriegsopfer beklagt wird.
Bei allen Schwierigkeiten, die das politische Verhältnis der Bundesrepublik zu Polen und umgekehrt prägten, fanden die Verantwortlichen Lösungen auf anderen Feldern, die in gewissem Sinne als eine Ersatz-Außenpolitik bezeichnet werden können. Neben dem ökonomischen Bereich war und ist es in erster Linie das breite Feld der Kultur, auf dem sich Deutsche und Polen einander annähern konnten. Manche dieser Vermittlungsgeschichten sind längst erzählt, andere noch weitgehend unbekannt. Finanziell spielten hier staatliche wie nichtstaatliche Quellen eine wichtige Rolle. Die Mittelvergabe nach den Regeln des Bundesvertriebenengesetzes war auf deutscher Seite genauso wichtig wie solche des Wissenschaftsministeriums oder des Auswärtigen Amtes. Politische und andere gemeinnützige Stiftungen, Hilfsorganisationen, aber auch zahlreiche Einzelinitiativen trugen dazu bei, dass wohl in keinem anderen europäischen Land das Wissen über polnische Kultur so verbreitet ist wie in Deutschland. Es wäre allerdings übertrieben zu behaupten, es sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Während die Kooperation zwischen Polen und der DDR quasi ideologisch vorgegeben war, bot der westdeutsche Staat polnischen Künstlern immer wieder Möglichkeiten, auf ihr Schaffen aufmerksam zu machen und in schwierigen Zeiten auch Einkünfte zu generieren. Für den Bereich der Literatur ist das in diesem Band exemplarisch nachgezeichnet worden. Ähnliches ließe sich für andere Disziplinen erreichen, insbesondere für den Film und die bildenden Künste. In den seltensten Fällen handelte es sich hier um reine Wohltätigkeit, sondern es war die hohe Qualität, die sich durchsetzte. Der Weg zum Weltruhm von Regisseuren wie Andrzej Wajda, Krzysztof Kieślowski oder Agnieszka Holland, von Bildhauerinnen wie Magdalena Abakanowicz, von Komponisten wie Krzysztof Penderecki oder von Dramatikern wie Sławomir Mrożek führte häufig über Deutschland. Die Metapher vom Brückenbau mag etwas zu häufig verwendet worden sein, und Klaus Bachmanns heftig diskutierter Hinweis auf den deutsch-polnischen „Versöhnungskitsch“ mochte in den 1990er-Jahren seine Berechtigung gehabt haben.13
Die Fortschritte in der Verflechtung von Deutschen und Polen nach dem verheerenden Weltkrieg hätten jedoch ohne bedeutende Einzelakteure nicht stattfinden können. Nicht immer waren diejenigen die wichtigsten, die sich am deutlichsten in den Vordergrund drängten, aber was wäre Kulturvermittlung ohne die zahlreichen Übersetzerinnen und Übersetzer in beide Richtungen, ohne die Kuratorinnen und Kuratoren, ohne Mäzeninnen und Mäzene und ohne die Eigenbrötler, die ihr Leben einfach aus Interesse heraus dem polnischen Thema widmeten. Diese in der Öffentlichkeit wenig Bekannten und Geschätzten waren und sind es, die dem deutsch-polnischen Verhältnis Schwung, Emotion und Emphase verliehen haben und es zum Teil bis zum heutigen Tag tun. Umgekehrt boten sich deutschen Kulturschaffenden oftmals neue Möglichkeiten in Polen, etwa über Ausstellungen, die für die Polen dann wiederum eine Art Fenster zum Westen darstellten.
Die vielfältigen Verflechtungen auf dem kulturellen Gebiet, die nicht selten den Einzelakteuren zu verdanken sind, sollten aber die Tatsache nicht kaschieren, dass die nach 2000 gehegten Erwartungen an die deutsch-polnischen Beziehungen größtenteils nicht erfüllt wurden. Die gemeinsame Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der NATO, regelmäßige bilaterale Konsultationen oder infrastrukturelle Zusammenarbeit im Grenzgebiet werden immer wieder von Konflikten erschüttert, die gegenseitige Distanz ist durch wirtschaftliche und politische Asymmetrien spürbar. Deutschland bleibt für Polen der wichtigste Handelspartner (im Jahre 2019 gingen ca. 28% aller polnischen Exporte nach Deutschland), aus deutscher Sicht ist das östliche Nachbarland trotz steigender Zahlen im Handel nach wie vor nur von nachrangiger Bedeutung. In der Sicherheitspolitik divergieren die Meinungen in Warschau und Bonn beträchtlich: Während die Beziehungen zu den USA für Polen zum Garant der nationalen Sicherheit erklärt werden, widersetzt sich die Bundesregierung der Pax Americana. Obwohl in den deutsch-russischen Beziehungen seit 2020 eine eher ungewöhnliche Funkstille herrscht, vermied Berlin bis dahin allzu konfrontative Reaktionen und verfolgt(e) weiterhin das Projekt der Ostseepipeline, das russische Energielieferungen über die Ostsee nach Deutschland bringen soll. In Polen, dessen Territorium dabei umgangen wird, wurde diese sektorale Verbindung der großen Nachbarstaaten beargwöhnt und als Frage der nationalen Souveränität diskutiert. Auch die multilateralen Kooperationsprojekte büßten in der letzten Zeit ihre Bedeutung ein. Dies betrifft vor allem das 1991 von den Außenministern Deutschlands, Frankreichs und Polens initiierte Weimarer Dreieck, dessen jährliche Treffen bis zum Beitritt Polens zur Europäischen Union 2004 eine wichtige Funktion erfüllten. Was völlig fehlt, sind große gemeinsame Projekte, sei es auf gesamtwirtschaftlich-konkreter oder auf symbolischer Ebene, die das derzeitige Nebeneinander durch ein stärkeres Miteinander ersetzen könnten.
Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Asymmetrien sowie der geschichtlichen Belastung, die in der gegenwärtigen polnischen Geschichtspolitik (unter anderem Reparationsfrage und Anerkennung polnischer Opfer) weiterhin eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, könnte die Verflechtungsgeschichte von Deutschen und Polen nach 1945 zweifelsohne in einem pathetisch-tragischen Modus erzählt werden. Das Ressentiment bleibt – das erkennen die Autoren des Buches durchaus – das Kernphänomen unserer von politischen Konvulsionen geschüttelten deutsch-polnischen Gegenwart. Es prägt auch mitunter medienwirksam die öffentliche Debatte. Es ist zweifelsohne wichtig, in der gemeinsamen Geschichte nach 1945 unsere Aufmerksamkeit auf Kriegsfolgen, Flüchtlinge und Vertriebene, die feindliche Propaganda und politische Differenzen zu richten. Es ist aber auch eine Geschichte der Annäherung und Versöhnung, der weitsichtigen und geschickten Diplomatie, des gegenseitigen Kennenlernens und des kulturellen Austausches. Die Stabilisierung des deutsch-polnischen Verhältnisses bleibt auch für die Zukunft eine wichtige europäische Aufgabe.
1WHITE, Hayden: Der historische Text als literarisches Kunstwerk. In: Geschichte schreiben in der Postmoderne. Beiträge zur aktuellen Diskussion, hrsg. von Christoph Conrad / Martina Kessel, Stuttgart 1994, S. 123–157, hier S. 128/129.
2WHITE, Hayden: Metahistory. Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa, Frankfurt am Main 1991, S. 22.
3MAAS, Heiko: Rede anlässlich der Internationalen Konferenz „Ein Jahrhundert deutsche Polenpolitik: Tradition – Zivilisationsbruch – Verständigung – Partnerschaft“, Berlin 2018, https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/maas-ein-jahrhundert-deutsche-polenpolitik/2161660 (20.3.2020).
4HALICKA, Beata: „Mein Haus an der Oder“. Erinnerungen polnischer Neusiedler in Westpolen nach 1945, Paderborn 2013; BORODZIEJ, Włodzimierz / LEMBERG, Hans (Hrsg.): „Unsere Heimat ist uns ein fremdes Land geworden“. Die Deutschen östlich von Oder und Neiße 1945–1950: Dokumente aus polnischen Archiven, 4 Bde. Marburg 2000.
5KEMPEN, Bernhard: Die deutsch-polnische Grenze nach der Friedensregelung des Zweiplus-Vier-Vertrages, Frankfurt am Main 1997; HINRICHSEN, Kerstin: Oder-Neiße-Grenze: bis auf Widerruf?, in: Deutsch-Polnische Erinnerungsorte. Bd. 1: Geteilt – Gemeinsam, hrsg. von Hans Henning Hahn / Robert Traba, Paderborn 2015, S. 497–517.
6Grundlegend OLSCHOWSKY, Burkhard: Einvernehmen und Konflikt. Das Verhältnis zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen 1980–1989, Osnabrück 2005.
7KUBINA, Michael / WILKE, Manfred (Hrsg.): Hart und kompromißlos durchgreifen. Die SED contra Polen 1980/81. Geheimakten der SED-Führung über die Unterdrückung der polnischen Demokratiebewegung, Berlin 1995.
8LOGEMANN, Daniel: Das polnische Fenster: Deutsch-polnische Kontakte im staatssozialistischen Alltag Leipzigs 1972–1989, München 2012.
9https://www.youtube.com/watch?v=m0yg-y0jwJE (25.3.2021). Für das umgekehrte Phänomen siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=C7HjtvJKyXg (25.3.2021).
10KRZOSKA, Markus: Ein Land unterwegs. Kulturgeschichte Polens seit 1945, Paderborn 2015, insbesondere S. 77–100.
11VOLMĀRS, Jānis: Europäische Zusammenarbeit und die europäische Zollunion, Braunschweig 1949, S. 124.
12https://de.statista.com/statistik/daten/studie/483750/umfrage/uebernachtungen-von-touristen-in-polen-nach-herkunftslaendern/ (17.3.2021).
13BACHMANN, Klaus: Die Versöhnung muß von Polen ausgehen, in: taz Nr. 4383 vom 5.8.1994, S. 12.