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1. Trümmerfelder (1945–1949)

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Im Sommer 1945 waren Trümmer. Berlin und Warschau lagen in Schutt und Asche. Die Siegermächte begannen mit einer territorialen und gesellschaftlichen Neuordnung Europas. Die Jahre direkt nach dem Zweiten Weltkrieg stellen eine der großen Orientierungsphasen in der deutsch-polnischen Geschichte dar. Auch wenn das Jahr 1945 nicht den vollständigen Bruch bedeutete, waren das Ende des Nationalsozialismus und der deutschen Besatzung, der Einmarsch der Roten Armee und der westalliierten Armeen sowie die neue kommunistische Ordnung in den Staaten Ostmittel- und Südeuropas als eine fundamentale Herausforderung für die Lebens- und Ideenwelten der Deutschen und der Polen zu begreifen. Mit der Westverschiebung Polens und der damit verbundenen Verkleinerung des deutschen Territoriums verhärtete sich das ohnehin bestehende Feindbild zwischen den beiden Nationen. Polen stand unter Einfluss und der militärischen Kontrolle der Sowjetunion, daher war die polnisch-deutsche Nachbarschaft nur zum Teil eine Frage der bilateralen Beziehungen.

Die Sowjetunion bestimmte sowohl den detaillierten Grenzverlauf als auch die gesamte polnische Außenpolitik. Moskau zeigte kein Interesse an einer „Finnlandisierung“ Polens, wie das Konzept einer begrenzten äußeren Souveränität später beschrieben wurde. Ähnlich wie in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) beziehungsweise DDR blieb in Polen ein Mehrparteiensystem erhalten, de facto wurde aber eine Einparteienherrschaft errichtet. Die politische Landschaft war weitgehend von der Polnischen Arbeiterpartei (Polska Partia Robotnicza, PPR) dominiert, unterstützt von deren Satellitenparteien: der Polnischen Sozialistischen Partei (Polska Partia Socjalistyczna, PPS), der Volkspartei (Stronnictwo Ludowe, SL) sowie der Demokratischen Partei (Stronnictwo Demokratyczne, SD). Während die Kommunisten Polen als „Volksdemokratie“ bezeichneten, hielt die oppositionelle Neugründung von Stanisław Mikołajczyk, die Polnische Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe, PSL), den Staat für eine fremdbestimmte Diktatur. Die kaum in der Öffentlichkeit bekannten kommunistischen Politiker hatten nach Kriegsende Schlüsselpositionen in der Wirtschaft sowie im Ministerium für öffentliche Sicherheit in der Hand und dominierten damit die Exekutive. Das Muster für das System der Sicherheitsdienste war das sowjetische NKWD, womit sich auch hier eine Parallele zu Entwicklungen in der SBZ/DDR beobachten ließ.

Die Machtbefugnisse der Nichtkommunisten waren in der im Juni 1945 gegründeten „Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit“ von Anfang an bescheiden gewesen. An deren Spitze stand Edward Osóbka-Morawski, zu stellvertretenden Ministerpräsidenten wurden Władysław Gomułka und Stanisław Mikołajczyk. Der Letztere wurde jedoch von der Regierungsmehrheit systematisch übergangen. Da oppositionelle Zeitungen zensiert wurden, war es Mikołajczyk nicht möglich, seine Vorstellungen eines demokratischen, mit der Sowjetunion verbündeten Polens ungehindert zu verbreiten. Dennoch war ein großer Teil der im Krieg und durch die Bodenreform politisierten Bauernschaft bei der PSL zu finden. In diese antikommunistische Alternative strömte aber auch die Stadtbevölkerung. Die Kommunisten standen also vor dem Problem, zu Wahlen antreten zu müssen, bei denen ein klar umrissenes stalinistisches Gesellschaftsmodell zur Disposition stand, und zögerten die Festsetzung des Termins hinaus. Stattdessen entschied man sich im Juni 1946 für ein Referendum, in dem drei Fragen – die Abschaffung des Senats, das Verhältnis zur Bodenreform sowie die Einstellung zur Westgrenze – mit schlichtem Ja oder Nein beantwortet werden sollten. Mikołajczyk, der sich gegen die Auflösung der zweiten Kammer aussprach, um die Alleinherrschaft der PPR zu verhindern, wurde propagandistisch als Volksverräter abqualifiziert, genoss aber weiterhin eine große Popularität in der Bevölkerung. Im Mai 1946 zählte seine Partei rund 800 000 Mitglieder.14

Das Referendum wurde massenhaft gefälscht, der Protest der PSL aber abgewiesen. Für den engsten Führungszirkel war es jedoch von gravierender Bedeutung, dass ein Drittel der Beteiligten alle drei Fragen mit Nein beantwortet hatten. Im Vorfeld der für Januar 1947 geplanten Wahlen setzte man verstärkt auf Armee und Sicherheitsdienst, das Monopol der Vertrauensmänner in den Wahlausschüssen, auf Zensur gegen die oppositionellen Blätter und Einschüchterung der PSL-Funktionäre. Laut dem offiziellen, grob gefälschten Wahlergebnis erhielten die Kommunisten 80 Prozent der Stimmen, das Amt des Ministerpräsidenten übernahm Józef Cyrankiewicz. Die legale Opposition wurde noch im gleichen Jahr mit Repressionen demontiert, im Oktober 1947 floh Stanisław Mikołajczyk in die Vereinigten Staaten. In den darauffolgenden Monaten wurde der Aufbau des totalitären Systems größtenteils vollendet. Alle politischen Entscheidungen lagen in den Händen einer kleinen Gruppe der Parteielite, dem Gerichtswesen wurde die Unabhängigkeit entzogen. In mehrwöchigen Schulungen wurden Bauernsöhne zu parteitreuen Beamten, Offizieren, aber auch Richtern und Staatsanwälten ausgebildet. Auf dem sogenannten Vereinigungsparteitag der Polnischen Arbeiterpartei und der polnischen Sozialistischen Partei im Dezember 1948 entstand die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PVAP; Polska Zjednoczona Partia Robotnicza, PZPR). Im elfköpfigen Politbüro amtierten nur drei Sozialisten (darunter Józef Cyrankiewicz, der Premierminister blieb), neuer Parteichef wurde Bolesław Bierut. Gewerkschaften, Wirtschaft, Zensur, Hörfunk, Verlagswesen und Zeitungen standen unter Kontrolle der PVAP. Bis auf wenige Enklaven (Universitäten, katholische Kirche) war in Polen die Stalinisierung abgeschlossen.

Zugleich verbesserte sich die im Jahre 1945 zunächst dramatisch schlechte Versorgungslage erheblich. Die Häfen in Danzig und Gdingen nahmen ihre Arbeit wieder auf, Verkehrsverbindungen wurden hergestellt, der im Zentralen Planungsamt konzipierte Dreijahresplan des Wiederaufbaus wurde vorzeitig erfüllt. Die Industrieproduktion überschritt bereits 1946 die Werte von 1938, die Arbeitslosigkeit sank, die Löhne stiegen im schnellen Tempo. Zum Bild der nationalen Renaissance wurde der Wiederaufbau Warschaus. Zwar war angesichts der Zerstörungen die Rolle Warschaus als Großstadt und die Verlegung der Hauptstadt nach Posen, Lodz oder Krakau diskutiert worden, diese Pläne gediehen allerdings nicht weit. Zu groß war die symbolische Bedeutung Warschaus, die durch die vormalige deutsche Absicht, Warschau auf einen geografischen Punkt zu reduzieren (wie Hitler es ausgedrückt hatte), noch gesteigert war. Der medienwirksam präsentierte Wiederaufbau der Altstadt wurde zum Aushängeschild polnischer Nationalkultur und stärkte die schwache politische Legitimation des neuen Regimes. Auch die obligatorische Kranken- und Rentenversicherung fanden die Zustimmung der breiten Bevölkerung. Auf Ablehnung stießen dagegen die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und der Angriff auf den Privathandel.

Die politische und gesellschaftliche Neuausrichtung in Polen war aber den nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besatzungszonen Deutschlands verbliebenen polnischen Bürgern, vor allem ehemaligen Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen sowie Angehörigen der polnischen Streitkräfte im Westen, meist nur vom Hörensagen bekannt. Vor allem für die Letzteren war die Tatsache des Gebietsverlusts im Osten und der Machtübernahme durch die Kommunisten nicht zu akzeptieren. Die Alliierten verliehen all diesen Menschen den Status der „Displaced Persons“ (DP), definiert als Zivilpersonen, die sich wegen Kriegseinwirkungen außerhalb der nationalen Grenzen ihres Landes befanden, die entweder nach Hause zurückkehren oder ein neues Zuhause finden wollten, jedoch nicht in der Lage waren, dieses ohne fremde Hilfe zu tun. Zu den DPs zählten auch jüdische Flüchtlinge, die – angesichts des antisemitischen Klimas in Polen, das 1946 in antijüdischen Ausschreitungen gipfelte – in die westlichen Besatzungszonen geflüchtet waren und von dort aus ihre Auswanderung nach Palästina oder in die USA betrieben. Nicht wenige von ihnen hatten den Holocaust dadurch überlebt, dass sie vor der anrückenden Wehrmacht in die Sowjetunion geflohen oder nach Sibirien deportiert worden waren. Sie wurden in ehemaligen Kasernen der Wehrmacht, Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagern sowie requirierten privaten Wohnungen, Hotels und Krankenhäusern untergebracht, die in den westlichen Teilen Deutschlands erst von der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) geleitet und nach 1947 von der Internationalen Flüchtlingsorganisation IRO übernommen wurden. Die Organisationen versorgten DPs mit Kleidung und Lebensmitteln und hatten auch die Aufgabe, ihre künftige Repatriierung zu erleichtern. Für die jüdischen DPs wurde der Aufbau von eigenen Wohngebieten angeordnet, nachdem anfangs manche der Flüchtlinge mit ihren früheren Peinigern hatten zusammenleben müssen. DPs gründeten in einzelnen Besatzungszonen eigene Strukturen und Organisationen; die bedeutendste Repräsentanz war der Verband der Polnischen Flüchtlinge (Zjednoczenie Polskich Uchodźców) mit Sitz in Velbert. Chöre, Amateurtheater und Orchester boten lang entbehrte Kultur, dank dem rasch entstandenen Buchhandels- und Verlagsmarkt für polnischsprachige Literatur sowie einer Vielzahl von Bibliotheken gelang es, in den westlichen Zonen ein einigermaßen funktionierendes Vertriebsnetz für Druckwerke aufzubauen.15

Zur Enklave der polnischen DPs wurde Haren im norddeutschen Emsland. Auf dem von der I. Panzerdivision von Stanisław Maczek eingenommenen Gebiet hielten sich nach dem Krieg rund 40 000 DPs und Kriegsgefangene auf, davon mehrheitlich Polen. Auf Befehl des Oberbefehlshabers der britischen Besatzungstruppen, Bernard Montgomery, musste die deutsche Bevölkerung Haren im Mai 1945 verlassen, im Juli 1945 wurde die Stadt in Maczków umgetauft. Straßen und Plätze erhielten polnische Namen. In raschem Tempo entstanden Schul- und Gesundheitswesen, Kultur- und religiöses Leben sowie Arbeitsmöglichkeiten für die rund 5000 in Maczków ansässigen Polen. Für drei Jahre blieb Haren Maczków. Deutsche Behörden bemühten sich in dieser Zeit intensiv darum, dass die Harener wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten. Im September 1947 gaben die britischen Besatzer die Stadt zurück, die Entschädigungen für die entstandenen materiellen Schäden wurden nachträglich von der Bundesrepublik ausgezahlt. Die erzwungene Preisgabe der Häuser sorgte aber noch lange für antipolnische Ressentiments.16

Nachdem Großbritannien die kommunistische Regierung in Warschau anerkannt hatte, stieg der politische Druck, die in Deutschland verbliebenen Polen zur Rückkehr zu bewegen. In den westlichen Zonen wurde die Repatriierung zwar unterstützt, aber nicht erzwungen. Manche polnische DPs blieben in der Bundesrepublik, viele Polen wanderten dagegen nach Australien, Kanada, Palästina/Israel und in die USA aus. Aus der sowjetischen Zone mussten bis Ende 1946 alle DPs nach Polen zurückkehren.

Eine Sonderrolle in der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte spielten die historischen deutschen Ost- und nun neuen polnischen Westgebiete, die fortan als „wiedergewonnen“ galten. In „Polens Wildem Westen“ herrschte eine Zeitlang das Recht des Stärkeren. Individueller Nachholbedarf äußerte sich meistens in Gestalt einer halblegalen oder illegalen Aneignung; das Wort szaber wurde dort zum Sammelbegriff für alle Eigentums- und Korruptionsdelikte. Not und Elend der Deutschen nach der Vertreibung (ausführlicher → Bd. 4) waren von einem unvorstellbaren Ausmaß. Trotz aller nationalen Entflechtung waren die erzwungenen kulturellen Kontakte in den ehemaligen Ostprovinzen nicht unbedeutend. Das Aufeinandertreffen von polnischen Zwangsarbeitern, Neusiedlern und Vertriebenen aus anderen Teilen Polens mit deutschen Einwohnern und Flüchtlingen bewirkte eine vorübergehende Begegnung von Deutschen, Polen und Angehörigen der Sowjetarmee. Die Neubürger waren mit dem deutschen Erbe konfrontiert. Doch die Aneignung eines fremden Kulturraums erwies sich als eine langwierige Aufgabe, wie sich heute anhand von Egodokumenten gut nachvollziehen lässt.17

Für sie zuständig war das im November 1945 gegründete Ministerium für die Wiedergewonnenen Gebiete. Die offiziell veranlasste kulturelle „Reinigung“, wonach alle Reminiszenzen der deutschen Vergangenheit zu entfernen waren, betraf öffentliche Einrichtungen wie private Häuser. Die in den Bibliotheken vorhandenen deutschen Bücher wurden zum Teil vernichtet, zum Teil aber auch in Buchsammelstellen zusammengeführt und dann auf die neuen polnischen Bibliotheken verteilt (wobei die völlig zerstörte Nationalbibliothek in Warschau Vorrang hatte). Denkmäler wurden gestürzt, Straßenschilder ersetzt, die kleinsten vorgefundenen Artefakte aus dem öffentlichen Raum entsorgt (in privaten Wohnungen, Kellern und Speichern ist jedoch auch viel erhalten geblieben). An die Stelle des Alten musste aber überzeugend das Neue treten. Ein territorial-politisch definierter Raum mit einer oder mehreren Geschichten und mit klar umrissenen Grenzen wurde national umgeschrieben. Für die Machthaber war es wichtig, einen Traditionsbezug herzustellen, ohne den der Bevölkerung der Westgebiete ein wichtiger Identitätsanker gefehlt hätte. Die äußerst heterogene Gesellschaft musste integriert und an den neu definierten Raum herangeführt werden.18 Der Staatsapparat brachte daher eine massive Propaganda ins Rollen und statuierte den Mythos des „Piastenerbes“, demzufolge Polen nach 1945 in den mittelalterlichen Grenzen des polnischen Staates zur Zeit der Herrschaft der Dynastie der Piasten restituiert wurde. Dies geschah sowohl im Hinblick auf die internationale Öffentlichkeit, vor der man die historischen Rechte Polens auf die ehemaligen Ostgebiete des Deutschen Reiches rechtfertigen wollte, wie auf die eigene aus dem Osten verschobene Bevölkerung. Die polnische Mythisierung der Westgebiete war nicht zuletzt eine Reaktion auf die deutschen Legitimationsbemühungen der Ostsiedlung vor 1945, vor allem auf den Ostkolonisationsdiskurs im 19. Jahrhundert, die damalige Verschränkung des deutschen Kolonialdiskurses mit dem Ostkolonisationsprojekt sowie die historiografischen und literarischen Konstruktionen des Polen-Raumes.19 Trotz eines territorial-politischen Provisoriums sollten die Zwangsmigranten das Gefühl haben, an alte polnische Wurzeln anknüpfen zu können. Nachträglich räsonierte das Parteiorgan »Trybuna Ludu«:

„Wir feiern heute den 15. Jahrestag der Rückkehr der West- und Nord-gebiete zur Volksrepublik Polen. Die Bedeutung dieses historischen Ereignisses steht über allen wichtigen Ereignissen in der tausendjährigen Geschichte des polnischen Staates. Wir empfinden an diesem Jahrestag Genugtuung für das historische Unrecht, das allen früheren Geschlechtern des polnischen Volkes und uns selbst seit den Tagen der Piasten bis zu den tragischen Jahren der Hitlerokkupation Polens durch die eroberungssüchtigen Feudalherren der teutonischen Kreuzritter, Preußen und Hitlerleute zugefügt wurde.“20

Der staatlichen Propaganda eilten auch die Schriftsteller zu Hilfe mit einer Flut historischer Erzählwerke, in denen die polnische Inbesitznahme Schlesiens als geschichtlich determiniert dargestellt wurde. Karol Bunsch schilderte in seinen zahlreichen „Piastenromanen“, erschienen zwischen 1945 und 1987, die deutsch-polnischen Auseinandersetzungen zu Beginn der polnischen Staatlichkeit in Schlesien und Pommern. In den ersten, direkt nach dem Krieg herausgebrachten Bänden stellte Bunsch die damals häufig beschworenen Glanzpunkte der polnischen Geschichte dar, indem er zum Beispiel in »Zdobycie Kołobrzegu« (1952, Die Eroberung Kolbergs) über die Kriegsexpedition des polnischen Herrschers Bolesław Krzywousty (Boleslaus Schiefmund) und die Einverleibung Pommerns berichtete. In »Psie pole« (1953, Hundsfeld), heute ein Stadtteil von Breslau, ging es wiederum um eine Schlacht aus dem Jahre 1109, in der das Heer des Kaisers Heinrich V. von polnischen Rittern geschlagen wurde. Der Legende zufolge seien Hunderte von Erschlagenen auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben und streunende Hunde hätten deren Leiber zerrissen und die Knochen abgenagt (→ Bd. 1, S. 213). Die in ihrer politischen Absicht allzu deutlichen Romane Bunschs korrespondierten mit den historischen Ereignissen der Nachkriegsjahre, versuchten die Existenz des polnischen Staates in den pommerschen und schlesischen Gebieten zu legitimieren und entwarfen einen neuen Gedächtnisraum, in dem die aus Zentralpolen, Galizien, Posen sowie dem Osten verschlagenen Menschen heimisch werden sollten. Zugleich malten sie ein Porträt der Deutschen, die sich vermeintlich schon im Mittelalter durch barbarische Grausamkeit ausgezeichnet hatten. 21


Abb. 1. Auf dem Warschauer Grunwaldzki-Platz wurden 1966 anlässlich des „1000-jährigen Bestehens der urpolnischen Gebiete“ propagandistische Dekorationen aufgestellt.

In diesem Gedächtnisraum, vor allem aber im realen politischen Raum nach 1945, waren die deutsch-polnischen Beziehungen durch jene Feindbilder geprägt. Vornehmlich in den Nord- und Westgebieten gehörten sie zu den Integrationsfaktoren der Bevölkerung mit diesen neuen Territorien. Nicht nur wurden die Wörter „Deutschland“ und „Deutscher“ im öffentlichen Gebrauch und entgegen den Regeln der polnischen Rechtschreibung jahrelang kleingeschrieben, die Verachtung galt auch der deutschen Sprache. Auf der ersten Bildungskonferenz in Lodz, im Juni 1945, überlegte man sogar, den Deutschunterricht aus den Schulprogrammen zu streichen.22 In der Publizistik überwogen die deutschfeindlichen Töne, der historische Roman »Die Kreuzritter« von Henryk Sienkiewicz, der – am Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben – den spätmittelalterlichen Sieg des polnisch-litauischen Heeres über den Deutschen Orden thematisierte, avancierte quasi zum Handbuch der deutsch-polnischen Beziehungen.

Bis zur Entstehung der Bundesrepublik beschränkten sich die offiziellen Kontakte mit den westlichen Besatzungszonen Deutschlands weitgehend auf die Repatriierung der polnischen Staatsbürger, Reparationsfragen, Verfolgung von NS-Verbrechern sowie die Suche nach verschleppten Kunstwerken und anderen Objekten. Der beginnende Kalte Krieg verstärkte die antikommunistische Einstellung der westdeutschen politischen Eliten, für die das Regime in Warschau zunächst einmal als ein Provisorium galt. Die Oder-Neiße-Linie wurde als künftige deutsche Ostgrenze nicht einmal in Erwägung gezogen. Dennoch belegen die einschlägigen Akten des polnischen Außenministeriums, dass Wirtschaftsbeziehungen mit der amerikanischen, britischen und französischen Zone für den Wiederaufbau der heimischen Industrie als unerlässlich galten. Man plante Ankäufe und korrespondierte mit einzelnen Firmen, im Agrar- und Kohlesektor hoffte man dagegen auf lukrative Exportmöglichkeiten.23 Die große Politik machte diese Pläne pragmatischer Ministerialbeamter zunichte. Im Juni 1947 drängten die Vereinigten Staaten mit der Verkündung des Marshallplans auf eine Klärung des Verhältnisses der europäischen Satelliten Moskaus zum Westen. An einer Teilnahme am European Recovery Program waren die polnischen Kommunisten durchaus interessiert, der gesamte Marshallplan wurde aber durch die Sowjetunion als Ausdruck imperialistischer Revisionspolitik denunziert. Damit war auch der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu den Westzonen Deutschlands sowie zu anderen westeuropäischen Ländern wesentlich erschwert.

Aber auch die Kontakte zwischen polnischen und ostdeutschen Kommunisten waren nicht besonders brüderlich. Daher war es für Warschau von zentraler Bedeutung, in Berlin einen Mann zu haben, der verlässliche Hintergrundinformationen verschaffen und hart verhandeln konnte. Zur wichtigsten Schaltstelle avancierte Jakub Prawin, der Leiter der Polnischen Militärmission. Prawin hatte Ökonomie in Wien studiert, sich 1941 in Ostgalizien zur Roten Armee gemeldet, bei Stalingrad gekämpft, dann in der polnischen Division Kościuszko. Zweimal verwundet, siebenmal dekoriert, Kriegsende im Lazarett, danach kurze Zeit Verwaltungschef des südlichen Ostpreußens, schließlich ranghöchster Vertreter des neuen Polens beim Alliierten Kontrollrat. Für seine ersten offiziellen Termine im April 1946 suchte sich Prawin Gesprächspartner, von denen er sich die besten Einsichten in die Stimmung in der sowjetischen Besatzungszone erhoffte: Erst sprach er mit Johannes R. Becher, dem Vorsitzenden des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, wenige Wochen später begegnete er in einer privaten Wohnung dem gesamten Präsidium dieser Organisation. Becher galt Prawin als kritische Informationsquelle. Sein Lebenslauf sprach Bände. Zunächst hatte sich Becher als expressionistischer Lyriker einen Namen gemacht, war dann nach Wanderjahren und Morphiumentzug zum KPD-Mitglied geworden und hatte 1928 den Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller gegründet. 1933 war er vor den SA-Schergen nach Moskau geflohen. Dort war er 1944 in eine Arbeitskommission aufgenommen worden, die sich mit der Gestaltung des neuen Deutschlands nach dem Sturz Hitlers beschäftigen sollte. Die Kommission las sich wie ein Who’s who dessen, was die Exil-KPD nach der stalinistischen Säuberung noch aufzubieten hatte: Die Gesamtleitung oblag Wilhelm Pieck, einzelne Arbeitskomplexe verwalteten beispielsweise Walter Ulbricht, Hermann Matern, Rudolf Herrnstadt, Anton Ackermann, Alfred Kurella und Paul Wandel. Becher beschäftigte sich vor allem mit den Fragen der ideologischen Umerziehung der bald besiegten Deutschen.

Der Kulturbund vertrat in seinen Gründungsjahren auch durchaus liberale Positionen und bekannte sich zu drei gleichrangigen Leitbegriffen: Demokratie, Sozialismus und Christentum. Im Präsidialrat saßen dementsprechend neben Künstlern aller Sparten Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie Politiker von KPD, SPD und CDU. Den sowjetischen Besatzern musste diese Ausrichtung als intellektuell-ostdeutsche Sammlungsbewegung nicht ganz geheuer scheinen. Man las im Manifest nämlich auch etwas über die „weite ökumenische Völkerwelt des Westens und Ostens“, die „Christlichkeit unseres Vaterlandes“ sowie den „Wiederaufbauwillen des deutschen kulturellen Lebens“ mit „Glaubensbrüdern in allen Staaten der Welt“.24


Abb. 2. Am 7. Oktober 1949 konstituierte sich die provisorische Volkskammer der DDR. Unter den ausländischen Regierungsvertretern, die dem Festakt beiwohnten, befand sich auch der Leiter der Polnischen Militärmission Jakub Prawin (Dritter v. l.).

Für Jakub Prawin war die Meinung dieses heterogenen Kreises wichtig. Sein Interesse galt vor allem der despektierlichen Einschätzung der amerikanischen, aber auch der sowjetischen Besatzungspolitik, die für die künftige Demokratisierung nicht besonders förderlich sei, sowie der Kritik am „elitären“ und „reaktionären“ Charakter der deutschen Intelligenz. Mit Genugtuung stellte Prawin fest, dass im Kreis des Kulturbundes die Grenzfrage und die Vertreibung nicht besonders diskutiert wurden.25 Prawin versuchte auch die geringe Kenntnis der Kulturbundmitglieder über Polen zu bereichern. Künstler, Wissenschaftler und Politiker bekamen Gelegenheit, im Sitz der Militärmission in der Schlüterstraße 42 mit polnischen Kollegen zu diskutieren, im Mai 1947 fand eine Ausstellung »Das neue Polen« statt, weitere kulturelle Veranstaltungen folgten in rascher Abfolge. Zum wichtigen Austauschforum wurde der Weltkongress der Intellektuellen für Frieden in Breslau im August 1948, an dem aus Deutschland fast ausschließlich ausgesuchte Schriftsteller (unter anderen Alexander Abusch, Willi Bredel, Hans Marchwitza, Anna Seghers), Wissenschaftler und Journalisten aus der sowjetischen Besatzungszone teilnahmen.


Abb. 3. Im August 1948 hält Anna Seghers eine Rede auf dem Weltkongress der Intellektuellen für Frieden in Breslau.

Nach der Zwangsvereinigung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beim „Vereinigungsparteitag“ im Berliner Admiralspalast im April 1946 war es unbezweifelbar, dass die neu entstandene Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) langfristig der einzige wirkliche Partner der Polnischen Arbeiterpartei bleiben würde. Die Aufnahme direkter Kontakte war nur eine Frage der Zeit. Im Juli 1946 kam es zu einem ersten Treffen Prawins mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Walter Ulbricht. Prawin notierte:

„Was die polnischen Angelegenheiten angeht, ist Ulbricht um einiges besser orientiert als die anderen. Dies geht zurück auf seine Moskauer Zeit, als er bei der Organisation der Einschleusung des dortigen Parteiaktivs in die Heimat mit unseren Genossen zusammentraf. In der Regel wissen die Deutschen, selbst aktive Parteimitglieder, nichts über Polen. Gegenüber Polen herrscht ein allgemeiner Unwille, der selbst in die höheren Parteiebenen hineinreicht. Dies ist aufgrund der Grenzfrage, der Aussiedlung von Deutschen usw. auch verständlich. Die Partei will nach den Wahlen daran gehen, diese Chinesische Mauer einzureißen, wobei sich Ulbricht selbst noch nicht darüber im Klaren ist, wie dies realisiert werden soll. Charakteristisch ist seine Formulierung, wonach die enge Zusammenarbeit unserer Parteien erst später eingeleitet werden sollte, während in der jetzigen Entwicklungsetappe die Parteien auf nationaler Basis arbeiten.“26

Die Grenzfrage führte eine Zeitlang zu heftigen Debatten und sorgte für Unmut bei den Kontakten zwischen polnischen und ostdeutschen Kommunisten. Bereits im September 1945 brandmarkte Otto Grotewohl, damals Vorsitzender der SPD in der sowjetischen Besatzungszone, „nationalistische Forderungen“ Polens und sprach in einem nationalsozialistischen Duktus von einem deutschen „Lebensraum“. Auch nach der Gründung der SED wurde die Grenze infrage gestellt. Der zweite stellvertretende Vorsitzende, Max Fechner, bezeichnete auf einer Konferenz der SED-Funktionäre im September 1946 die Ostgrenze als eine „provisorische“ und rief dazu auf, die „vitalen Interessen der deutschen Nation“ zu verteidigen.27 Erst 1947 begann die SED-Führung unter Moskauer Druck damit, eine Annäherung an Polen einzuleiten. Ab Ende 1948 vermehrten sich die direkten Kontakte zwischen der PVAP und der SED. Die zahlreichen Delegationen der SED-Führung, die zu Gesprächen in Warschau weilten, kamen langsam zu der Überzeugung, dass ohne Anerkennung der Grenze keine besseren Beziehungen zu Polen möglich wären.

In Polen fehlte es aber auch nicht an Stimmen, die moralisch-historisch und wirtschaftlich argumentierten und auch das Westufer der Oder mitsamt der Insel Rügen für sich zu beanspruchen versuchten. Diese Forderungen wurden jedoch spätestens 1948 verworfen infolge der mühsamen Annäherung zwischen der SED und der PVAP. Der polnische Grenzrevisionismus speiste sich aber auch aus beinahe mythischen Quellen. Bereits Ende März 1945 hatte die Krakauer Tageszeitung »Dziennik Polski« einen Appell an die polnische Bevölkerung veröffentlicht mit dem bemerkenswerten Titel »Wir müssen nach Bautzen zurückkehren«. Der Verfasser bezeichnete die Befreiung der Lausitz als historische Aufgabe seiner Nation.28 Derartige Aufrufe häuften sich in polnischen Zeitungsberichten der letzten Kriegswochen. Der Gedanke war nicht neu: Schon in den 1930er-Jahren hatte die Warschauer Regierung erkannt, dass sie die Sorben benutzen konnte, um die Einheit des deutschen Staates zu schwächen (ähnlich versuchte das Deutsche Reich zur gleichen Zeit, die Kaschuben zu überzeugen, dass sie mehr dem Deutschtum als dem Polentum verbunden seien). Finanziert wurde vor allem ihr konspiratives Wirken nach 1933.29 Die Sorben nahmen aber zugleich einen besonderen Platz in der polnischen Erinnerungskultur ein: Chrobry und Budziszyn (Bautzen) galten als Chiffre für die einstige Bedeutung Polens im europäischen Mächtekonzert. Im weit entfernten Januar 1018 hatte der sogenannte Frieden von Bautzen einen langjährigen Konflikt zwischen dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich II. und dem polnischen Herzog Bolesław I., genannt Chrobry (der Tapfere), ausgelöst (→ Bd. 1, S. 36 f.). Die hart umkämpfte Lausitz verblieb zwar lediglich bis 1031 unter polnischer Herrschaft, doch im späteren nationalen Imaginarium stand dieser Erinnerungsort für die panslawische Verbundenheit von Polen und Sorben.

Der Anschluss der Lausitz an Polen beziehungsweise die Unabhängigkeit der Lausitz wurde nach 1945 heftig diskutiert (auch in der Tschechoslowakei gab es Stimmen, die eine Angliederung der Lausitz forderten). 1946 veröffentlichte das Slawische Komitee in Breslau als ersten Band der »Slawischen Bibliothek« ein Buch »Über die Reslawisierung Ostdeutschlands« (»O reslawizację wschodnich Niemiec«), in dem der einst der nationalistischen, konservativen und antisemitischen Nationalen Demokratie angehörende Karol Stojanowski ausführte, dass, ausgehend von den Sorben, die erloschene slawische Sprache durch die Ansiedlung einer slawischen Kernbevölkerung auf ostdeutschem Gebiet neu belebt werden könne. Die „lausitzophile“ Bewegung institutionalisierte sich schnell: So entstand zum Beispiel der in ganz Polen wirkende Akademische Verein Lausitzer Freunde „Pro Lausitz“ (Prołuż), der eine Patronatspflicht Polens für die westslawischen Nachbarn reklamierte. Ziele des Vereins waren unter anderem die Verteidigung der Rechte der Sorben, die Aufklärung des In- und Auslands über das sorbische Problem sowie die Förderung einer Reslawisierung der westslawischen Region. Die Warschauer Regierungsstellen bekamen aus diversen Teilen des Landes Anfragen und Memoranden, in denen eine unabhängige Lausitz gefordert wurde. Die erzwungene Zusammenarbeit mit der SED, die die Schaffung einer Verwaltungseinheit Lausitz und die Anerkennung der Sorben als Volk zunächst ablehnte, führte spätestens Ende 1947 zu einem Verzicht auf diese eigenwillige Behandlung der Lausitzer Frage durch Warschau. Es war auch zu bedenken, dass die Sorben selbst weniger intensive propolnische und mehr protschechische Gefühle hegten. Durch Vermittlung der tschechischen Schulvereine und dank Studienaufenthalten entstand in der unmittelbaren Nachkriegszeit eine Schicht sorbischer Intellektueller, die über gute Kenntnisse des Tschechischen verfügte. Daher bediente sich auch die DDR-Führung nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 der Sorben und ihrer Kulturvereine, um das Verhältnis zur Bevölkerung des Nachbarlandes zu entspannen.

Die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontakte zwischen Polen und der SBZ wurden in den ersten Nachkriegsjahren also sehr mühsam und mit gegenseitigem Misstrauen aufgebaut. Anders verhielt es sich aber mit Handelskontakten. Die Verflechtung war in diesem Fall nicht so sehr auf eine lange Tradition, sondern eher auf den Druck der Sowjetunion zurückzuführen, die darauf drängte, die beiden Wirtschaftssysteme voneinander abhängig zu machen. Dies entsprach dem allgemeinen Trend: Die Handelsverbindungen Polens mit der westlichen Welt wurden gekappt und nach Osten umgelenkt, sodass 1945 der Handel mit dem sowjetischen Machtbereich 92 Prozent des polnischen Außenhandels ausmachte. Der Westhandel wurde zwar rasch wieder aufgenommen, eine erneute Wende trat aber mit der erzwungenen Ablehnung der Beteiligung Polens am Marshallplan und dem darauffolgenden Aufbau des östlichen Wirtschaftsblockes ein. Das erste Handelsabkommen zwischen Polen und der SBZ wurde im Februar 1946 unterzeichnet. Beide Seiten strebten eine direkte Zusammenarbeit zwischen polnischen und ostdeutschen Firmen an.

Auch die Bevölkerung in der SBZ und in polnischen Grenzregionen musste sich abseits der großen Politik mit der neuen Realität arrangieren. Die Grenze durchschnitt nämlich ganze Stadtorganismen (etwa in Görlitz/Zgorzelec, Guben/Gubin und Frankfurt an der Oder/Słubice), deren Infrastruktur bis 1945 eine gemeinsame gewesen war. Durch die Grenzziehung kam es zunächst zu erheblichen Schwierigkeiten im Bahnbetrieb. Die neuen Grenzbahnhöfe waren auf den Richtungswechsel nicht eingestellt und hatten nicht die nötigen Kapazitäten. Zugleich war die Grenze keinesfalls geschlossen für unternehmungslustige Bürger und Beamte, die im Schmuggel einen einträglichen Nebenerwerb fanden. Die Oder-Neiße-Region war zwar nicht so berüchtigt wie die Aachener „Kaffeefront“ – das berühmte Zentrum des Kaffeeschmuggels zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland in der Nachkriegszeit, dessen packendes Bild 1951 im Kriminalfilm »Die sündige Grenze« gezeigt wurde. Dennoch entwickelte sich bis zur Entstehung der Deutschen Demokratischen Republik ein blühendes Geschäft, das sich an bilateralen politischen Animositäten kaum störte. Vielleicht waren die Jahre 1945 bis 1949 die spontansten und am wenigsten ritualisierten in den polnisch-ostdeutschen Beziehungen.

14TURKOWSKI, Romuald: Polskie Stronnictwo Ludowe w obronie demokracji, Warszawa 1992, S. 111.

15ŁAKOMY, Agnieszka: Der Buchhandels- und Verlagsmarkt für polnische Displaced Persons nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland und die Verbreitung polnischer Bücher durch Bibliotheken. In: Bibliotheksdienst 48(11) (2014), S. 881–894.

16RYDEL, Jan: Die polnische Besatzung im Emsland 1945–1948, Osnabrück 2003.

17HALICKA, Beata (Hrsg.): „Mein Haus an der Oder.“ Erinnerungen polnischer Neusiedler in Westpolen nach 1945, Paderborn 2014; HALICKA, Beata: Polens Wilder Westen. Erzwungene Migration und die kulturelle Aneignung des Oderraums 1945–1948, Paderborn 2013.

18HINRICHSEN, Kerstin: Die Erfindung der Ziemia Lubuska. Konstruktion und Aneignung einer polnischen Region 1945–1975, Göttingen 2017.

19Vgl.: SURYNT, Izabela: Das „ferne“, „unheimliche“ Land. Gustav Freytags Polen, Dresden 2004.

20„Polen, das Piastenerbe und der Sozialismus“. In: Ostprobleme 12(15) 1960, S. 450–451, hier S. 450.

21LEMANN, Natalia: „Die königliche Oder-Neiße-Linie“ – literarische Strategien des „Writing the Nation“. Wie der Piastenroman die polnische Vergangenheit der Wiedergewonnenen Gebiete konstruiert (vom Zweiten Weltkrieg bis 1989). In: Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slavische Studien 28 (2017), S. 187–210.

22TOMALA, Mieczysław: Deutschland – von Polen gesehen, Marburg 2000, S. 25.

23Sprawozdanie delegata dla handlu zagranicznego w Berlinie, 11.7.1946. In: Archiwum MSZ, 28/17/139.

24DILSCHNEIDER, Otto: Grussworte. In: Manifest des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, Berlin 1947, S. 24–28, hier S. 27 f.

25PRAWIN, Jakub: Raport specjalny, 23.4.1946, 19.5.1946. In: Archiwum MSZ, 6/42/668.

26Zit. nach KOCHANOWSKI, Jerzy: „Gegenüber Polen herrscht ein allgemeiner Unwille.“ Zwei Dokumente der Polnischen Militärmission aus dem Jahr 1946 zur Einschätzung der SED. In: Jahrbuch für historische Kommunismusforschung 2006, S. 347–358, hier S. 355.

27Ebenda, S. 356.

28REWERA, Jan: Ostatni Łużyczanie. Musimy wrócić do Budziszyna. In: Dziennik Polski 47 (1945), S. 2.

29KOCHANOWSKI, Jerzy: Zanim powstała NRD. Polska wobec radzieckiej strefy okupacyjnej Niemiec 1945–1949, Wrocław 2008, S. 106.

WBG Deutsch-Polnische Geschichte – 1945 bis heute

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