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2Was ist Schul- und Qualitätsentwicklung – und wozu dient sie?

Bei der Schul- und Qualitätsentwicklung geht es um bewusst gesteuerte Entwicklungsprozesse an Schulen, die dazu beitragen, einen Ist-Zustand in Schule und Unterricht in einen Soll-Zustand zu überführen. Die Schul- und Qualitätsentwicklung stellt uns dabei ein ganzes Set an Instrumenten zur Verfügung. Das sind zum einen die eigentlichen Entwicklungsinstrumente, mit denen der Entwicklungsprozess gestaltet werden kann; wichtig sind dabei zum Beispiel Methoden zur Planung und Umsetzung von Projekten. Zum anderen sind es eher analytische Instrumente, mit denen mehr über den Ist- und den Soll-Zustand von Schulen herausgefunden werden kann. So sollte, bevor etwa eine Verbesserung der Prüfungsmethoden in Angriff genommen wird, bekannt sein, auf welche Weise derzeit geprüft wird. Und bevor – um beim Beispiel zu bleiben – ein ausführlicher Leitfaden für Prüfungen erarbeitet wird, braucht es einen allgemeinen Konsens zu Fragen der Prüfungsgestaltung, -durchführung und -bewertung. Hierzu stellt uns die Schul- und Qualitätsentwicklung zum Beispiel Methoden für die Zielbestimmung zur Verfügung (vgl. Abbildung 1).


Abbildung 1: Schul- und Qualitätsentwicklung: Schematische Darstellung

Die Begriffe «Schulentwicklung» und «Qualitätsentwicklung» werden weder in der Praxis noch in der Literatur absolut trennscharf verwendet. Lange Zeit war nur von «Schulentwicklung» die Rede, womit sämtliche Aktivitäten von Schulen bezeichnet wurden, die auf ihre Weiterentwicklung abzielten. Natürlich stand dabei letztlich die Förderung der Schulqualität im Zentrum.

In den 1990er-Jahren wurde vermehrt öffentlich über Qualität debattiert. Damals forderten viele Politiker und Expertinnen eine Neuausrichtung der Verwaltungsführung (New Public Management, NPM). Diese sollte sich an zentralen Maximen der Privatwirtschaft ausrichten, etwa an Kundenorientierung, Effizienz und Effektivität. In diesem Zusammenhang wurde von der öffentlichen Verwaltung auch gefordert, dass sie die Qualität ihrer Dienstleistungen systematisch überprüfen (lassen) sollte. Das galt nicht nur für das Schulwesen, sondern auch für andere Bereiche der Verwaltung.2

Im Schulwesen konnte die Qualitätsentwicklung stark an Ideen und Konzepte der Schulentwicklung anknüpfen, geht es bei der Schulentwicklung doch ebenfalls primär um die Förderung von Schulqualität. Doch der Blick der Qualitätsentwicklung auf Schulqualität ist ein anderer: Erstens versteht sich Qualitätsentwicklung als Umsetzung eines behördlichen Auftrags und zielt auf die Verbesserung der Leistungen von Schulen (outcomes, z. B. Kompetenzen von Lernenden) ab. Zweitens basiert Qualitätsentwicklung an Schulen viel stärker als Schulentwicklung auf einer systematischen Untersuchung des Ist-Zustandes, und so ist erst mit ihr das Thema der Evaluation für Schulen zentral geworden.

Obwohl sich Schulentwicklung und Qualitätsentwicklung in weiten Bereichen überschneiden, werden hier beide Begriffe definiert.

Schulentwicklung

«Schulentwicklung zielt auf die bewusste Weiterentwicklung von Schule, auf ihre Fähigkeit, sich selbst zu organisieren, zu reflektieren und zu steuern. Sie versteht sich dabei als Synthese von Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung» (von Ackeren, 2003, S. 23).

Qualitätsentwicklung

«Bei der Qualitätsentwicklung handelt es sich um einen dauernden Verbesserungsprozess. Regelmässig werden die notwendigen Informationen beschafft und aufgearbeitet, um Stärken, Schwächen und Potenziale festzustellen und um Massnahmen zur Verbesserung treffen zu können. Qualitätsentwicklung ist dynamisch, offen und nach vorne gerichtet» (MBA, 2005, S. 3).

Schul- und Qualitätsentwicklung

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