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Helen unterbreitet uns ein Angebot für das Menü. Wir sind lange hin- und hergerissen, ob wir auf Hühnerbrust und Melone Lust haben oder ob wir nicht doch etwas Ausgefalleneres suchen an unserem Hochzeitstag. Gleichzeitig wollen wir unsere Gastgeberin nicht vor den Kopf stoßen. Sicher ist sie sehr stolz auf ihre Küche. Aber Irrtum. Sie hat kein Problem damit, wenn wir einen externen Caterer beauftragen. Langsam aber sicher verabschieden wir uns damit von der goldenen „Alles aus einer Hand“-Regel.

 Hello Mr Jonas, thank you for your request. I am glad to offer you the following packages:

 Menu Package Western

 Menu Package Indonesia

 Menu Package Vegetarian

 Menu Package crossover hippie style

Ich verbringe geschlagene zwei Stunden, um das Kleingedruckte in den Caterer-AGBs zu lesen:

 Surcharge for amount of guests less than 25 pax

 Surcharge for imported alcohol

 Surcharge for difficult/reduced access to property

 Surcharge for services on Balinese holidays

Zur Standardvokabel „Package“ lernt man auf Bali offensichtlich sehr schnell „Surcharge“ als zweite Vokabel dazu. Ich frage Karin, ob der 8.8. ein hoher balinesischer Feiertag ist. Sie zuckt nur mit den Schultern. Ein Phänomen, das ich an ihr in letzter Zeit häufiger wahrgenommen habe. Da recherchiert sie und druckt tonnenweise Infos über Bali aus und kann mir die einfachste Frage nicht beantworten. Dagegen ist sie fit in „100 recommendations for your dream wedding“, „how to become a wonderful bride“ und „10 most romantic stays for your honeymoons“. Schlagartig wird mir klar, dass wir uns über die Flitterwochen noch gar keine Gedanken gemacht haben. Ich zumindest nicht. Aber wer hat überhaupt gesagt, dass wir direkt im Anschluss flittern müssen? Warum heben wir uns das Zweitschönste nach der Hochzeit nicht für ein andermal auf?

Karin schaut zu mir herüber. Ich hoffe, dass ich nicht laut gedacht habe. Aber im nächsten Moment surft sie wieder durch die „22 most exciting wedding dresses“. Obwohl in meinen Augen alle infrage kommenden Kleidungsstücke weiß sind, klickt sich meine Zukünftige endlos durch die Farbfilter. Bei genauerem Hinschauen muss ich feststellen, dass das eine Weiß noch weißer ist als das andere. Offenbar lassen sich Millionen von feinsten Nuancen dabei unterscheiden: von schneeweiß über offwhite zu creme und blütenweiß. Diese Vielfalt freut den Markt, aber nicht den Gatten. Und von meinem Anzug ist noch gar nicht die Rede.

 Wann willst du dir eigentlich mal über dein Outfit Gedanken machen? fragt Karin mich in diesem Moment und legt ihre Stirn in sorgenvolle Falten.

Erwischt. Ich versuche vom Thema abzulenken:

 Kommst du voran?

 Stör mich jetzt bitte nicht.

 Darf ich dich am 8.8. kurz stören?

 Das Kleid war doch eben noch da, jetzt habe ich aus Versehen das Fenster geschlossen. Muss ich wieder alles von vorn suchen.

Ich schließe ganz sanft die Tür.

Bali Buddha Burnout

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