Читать книгу EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman - Martin Kandau - Страница 9

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Ich spürte dieses Übermaß an erotischer Unruhe und brannte darauf, diesen Abend bei Moe zu erleben. Das Gefühl war stark ambivalent. Da war die Freude, bei unserem neuen Freund eingeladen zu sein, und es war zugleich die verbotene Erwartung eines sexuellen Ereignisses.

Es war unrealistisch zu denken, dass an diesem Abend die verschiedenen Schmuckstücke, die ins beste Licht gesetzt werden sollten, die Hauptrolle spielten und dass Marion dabei wie eine Puppe blieb und in der Macht ihrer unwiderstehlichen Schönheit nicht ihr Eigenleben entwickelte.

»Nun?«, fragte sie mich am späten Nachmittag, als sie fertig zurechtgemacht für den Abend ins Wohnzimmer trat. »Gefalle ich dir so?«

Ich sah sie und hatte das Gefühl, sie mit ganz neuen Augen wahrzunehmen. Sie war wunderschön, überwältigend natürlich und fraulich. Sie ließ ihr volles blondes Lockenhaar an diesem Tag offen, dazu trug sie ein kurzes, dünnes Sommerkleid, das ihre Oberweite und ihr rundes frauliches Becken unterstrich. Ihre Füße – wie eben die einer glanzvollen Pin-up-Lady – wurden durch ihre offenen weißen Schuhe mit den hohen, spitzen Absätzen zur Geltung gebracht, in denen sie mit nackten, elegant lackierten Zehen und gespannten Sehnen so herausfordernd stöckelte. Jene Schuhe, in denen sie voller Königlichkeit und Sex war und ihre Beinmuskulatur aufreizend und beim Betrachter blanke Begierde entfachte. Der Anblick machte mich atemlos.

»Weil ich doch weiß, wie Moe sich für meine Füße begeistert …« Sie sagte es nett und adrett, doch ich spürte, dass da mehr hinter dieser unschuldigen mädchenhaften Fassade lauerte, dass da ein diebisches Lächeln war, das gerade groß wie eine Sonne in ihr leuchtete.

Siegreich wie eine Göttin stöckelte sie auf ihren hohen Absätzen vor mir auf und ab, begleitet von dem magischen Klang der Musik, den diese spitzen Absätze auf den weißen Fliesen machten. Ich hörte zu und starrte auf ihre Füße – gespreizt, sehnig, filigran, stark, erotisch. Die Vereinigung dieser Adjektive musste den armen Moe in den Wahnsinn treiben! Wenn ich mir vorstellte, welcher Reiz es für ihn sein musste. Diese schönen Füße in den weißen Stilettos, diese definierten Knöchel, die straffen, sonnengebräunten Beine und die einladenden Hüften und die stark gewölbten Brüste, die sich im Takt der Absätze wiegten. Welch unwiderstehliche Wirkung dies haben musste! Ich wusste nicht, ob ich es aufhalten sollte, um meiner selbst willen, oder ob ich es antreiben sollte, ebenfalls um meiner selbst willen …

Wir fuhren zu Moe. Er wohnte in einer billigen Gegend in einer abgelegenen Seitenstraße, in der niedrige, heruntergekommene Häuser Schulter an Schulter standen.

»Erschwinglich«, nannte er es. »Über mir wohnt eine alte Frau, die sich an nichts stört. Das ist ganz gut. Schaut mal in den Hof!«

Moe wohnte im ersten Stock, und wir schauten durchs Küchenfenster. Der Hof hinterm Haus war lückenlos zugestellt mit Kühlschränken für Afrika.

»So was hab ich noch nie gesehen«, staunte Marion. Es war tatsächlich kein Fußbreit mehr Platz. Moe hatte die Geräte so aneinandergerückt, dass man hätte aus dem Fenster steigen und auf ihnen spazieren können.

»Das wird jetzt alles bald abgeholt. Anfang September bin ich weg«, sagte Moe, »in meiner Heimat, bis Ende des Jahres dann …«

Marion wandte sich um und sah sich in Moes Küche um. Sie studierte die exotischen Gewürze im Regal an der Wand, während Moe und ich nichts anderes sahen als Marion. In ihren hochhackigen Schuhen war sie umwerfend. Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ihre Erscheinung zeigte die Wirkung, die ich vorhergesehen hatte. Marion, wie sie sich auf ihren spitzen Absätzen bewegte, das hatte für Moe und mich den puren Zauber.

Als Nächstes stolzierte sie in sein Wohnzimmer hinein. Wir folgten ihr. Dieser Raum war sehr angenehm eingerichtet. Er gefiel mir ausnehmend gut. Er war mit dunklem Holz und sandfarbenem Tuch ausgestattet. Alles war in warmen, natürlichen Farben gehalten. Der Raum hatte eine entspannende Wirkung auf uns. Die Wände schmückten afrikanische Malereien mit orangefarbenen und roten Akzenten. Sie bargen Ruhe in sich und doch ein Feuer.

Marion setzte sich aufs Sofa und schlug die Beine übereinander. Kurz traf sich unser Blick, unsere Augen lächelten verschworen. Dann stellte sie ihren pfenniggroßen, hohen Absatz kess auf den Couchtisch und wies Moe auf die glitzernde Kette an ihrem Fußknöchel hin.

»Schmuck ist das Thema. Deshalb hab ich die heute für dich angezogen«, sagte sie und hob ihren Schenkel in einer eleganten und lasziven Geste etwas an und überstreckte leicht den Fuß, zeigte ihn in seinen Gliederungen.

Gefesselt von der Schönheit, die sie zeigte, machte Moe Augen wie ein beschenktes Kind. Er konnte sich vom Anblick des Schenkels und des schönen Fußes kaum losreißen. Ich sah, wie er sich dazu zwingen musste.

»Schmuck«, sagte er fast selbstverloren und räusperte sich. Er war etwas von der Rolle. Sprang dann auf, um eine schwarze samtene Kiste herbeizuholen.

»Hier«, sagte er und breitete seine afrikanischen Ketten vor uns aus. »Das sind die Sachen, mit denen ich Fotos machen will.«

Marion betrachtete die verschiedenen Schmuckstücke, während sie sie durch ihre Hände gleiten ließ. Sie saß da in ihrem kurzen, dünnen Sommerkleidchen, für das sie viel zu üppig schien. Es zeigte mehr ihrer makellosen Haut, als das es etwas verdeckte und lag so eng an, dass es die Formen und Rundungen ihres Körpers deutlich nachzeichnete. Der weite Ausschnitt ließ die Spalte zwischen ihren Brüsten sichtbar werden, tief, dunkel und erregend. Ein Versprechen auf mehr. Der Busen wölbte sich voll und nackt in neugieriger Unschuld und sinnlicher Provokation zugleich aus dem engen Kleid heraus. Weit über bloße Andeutung hinaus zeigte sich die satte Schwere ihrer großen, festen Brüste, als meine Frau, sich den bewundernden Blicken sehr wohl bewusst, die Schultern noch weiter nach hinten dehnte.

Wieder spürte ich diese Ambivalenz. Ich war es gewohnt, die Reize meiner Frau eifersüchtig zu bewachen. Jetzt musste ich loslassen, um meiner eigenen unerklärlichen Lust willen. Ich spürte, dass ich es konnte. Es zog mir den sicheren Boden weg. Dennoch, ich spürte, wie erregend es war, es war freier Fall ins aufregende, berauschende Ungewisse, für das ich meine Arme öffnete, sie ausbreitete, um von meinem dunklen Verlangen in dunkler Tiefe aufgefangen zu werden. Es zerriss mich nicht, dass Marion ihren erotischen Reiz auf einen Mann ausübte, vielmehr war es heimlicher, verzehrender Genuss. Ich wollte es, selbst wenn es anderen Gefühlen in mir widersprach. Aber diese Lust war stärker als alles – sie wurde in diesem Augenblick meine ganze Wirklichkeit, ein Gefühl, im Magen beginnend, das sich am Ende wie eine Art süßer Schmerz durch den ganzen Körper zog, ein begieriges Zittern, ein berauschendes Brennen, das mich zu lähmen begann – unwiderstehliche Lust. Sie erwachte aus dem traumvollen Schlaf und begann, in mir ein verbotenes Fest zu feiern. Ich bejubelte, wie Marion den Zauber ihrer verführerischen Schönheit auf unseren afrikanischen Freund ausübte.

Moe baute eilig sein fotografisches Equipment auf. Er war gut ausgerüstet und schien sein Handwerk zu verstehen. Nachdem er das Fenster etwas verdunkelt hatte, die Beleuchtung eingestellt und den passenden Filter aufgeschraubt, konnte es losgehen. Marion hatte sich etwas gepudert und leichtes Make-up aufgetragen. Als alles bereit war, kam der Moment, in dem sie die Träger ihres Kleides abstreifte. Sie gab ihre Nacktheit jedoch nicht ganz frei, sie beließ es bei freien Schultern und ihrem Dekolleté und hielt die Fülle ihrer Brüste mit ihren Händen bedeckt. Sie duftete nach wundervoller, samtener Haut und edlem Parfum. Ihre Vollkommenheit hauchte uns an. Wir konnten diesen Zauber greifen.

Moe legte ihr nun die erste Kette an und lichtete sie ab. Er experimentierte mit verschiedenen Filtern und Einstellungen des Lichtes. Es war zuerst auch nicht ganz klar, ob Marions Gesicht erscheinen sollte oder nicht, da es die Aufmerksamkeit des Betrachters vielleicht zu sehr auf sich lenken würde. Deshalb machte Moe viele Fotos. Marion hielt den Blick jetzt zur Seite gesenkt, um den Schmuck nicht zu überstrahlen mit diesem warmen Blau ihrer Augen, in das ich ganze Ewigkeiten schauen konnte wie in das kristallklare Wasser eines tropischen Meeres. Es war klar, dass auch andere Betrachter in diese Augen schauen würden statt auf den Schmuck.

Ich merkte, dass Moe auch Fotos machte, die er nicht verwenden wollte und die nicht dem Schmuck galten, sondern der Schönheit meiner Frau. Das erregte mich umso mehr. Damit schien sie allein zur Freude unseres schwarzen Freundes entblößt. In diesem Augenblick war ich der besagte König Kandaules, der die Schönheit seiner Königin mit seinem Freund teilte.

Marion gab sich ganz der Kamera hin, zeigte sich in ihrer üppigen Nacktheit, zeigte sich in ihrer Unschuld lächelnd und verschämt, scheu in ihrer ganzen Verletzlichkeit und Wärme. Mit jedem neuen Foto zeigte sie mehr von sich, sie löste sich und öffnete sich und gab damit einem Dritten Einlass in unsere eheliche Intimität. Es erregte mich, diesen intimen Anblick meiner Frau mit Moe teilen zu dürfen, der dankbar und wie besessen Bild um Bild von ihr aufnahm. Bewundernd glitten seine dunklen Augen über ihren Körper, saugten sich wie ein Verdurstender an jedem Detail fest, um es dann mit der Kamera festzuhalten. Ihre Herrlichkeit wurde durch ihn für mich greifbarer und wirklicher, durch seinen Blick und seine Bewunderung und seine Begierde wurde die Schönheit meiner Frau zu etwas maßlos Berauschendem, Schwindelerregenden und Atemlosen für mich. Moe und ich, wir teilten jetzt eine gemeinsame Begeisterung.

Marion legte schließlich die letzte von Moes Ketten an. Es war ein aufwendig gearbeitetes Stück, eine traditionelle mehrsträngige Halskette der Tuareg mit schwarzen Glasperlen aus Mali und einem runden, kupfernen Amulett. Die schwarzen Perlen und das schwere Amulett waren auf Marions heller Haut erregend schön. Es löste einen wilden Traum in mir aus. Ich fand es aufregend, mir in meiner Fantasie vorzustellen, Marion hätte sich im Dschungel einem wilden Stamm angeschlossen. Sie verehrten sie und ihre göttliche Schönheit, schmückten ihre Nacktheit mit allen möglichen Kostbarkeiten.

Ich glaube, Moe hatte eine ganz ähnliche Assoziation, denn er griff spontan zu einer afrikanischen Gitarre, einem kostbaren, alten Instrument aus dunklem Holz und mit Kaurischnecken verziert. »Es wäre wunderschön, dich nur mit dieser Musik bekleidet zu sehen«, sagte er geradezu poetisch zu Marion.

Sie sah ihn an und lächelte geschmeichelt. Dann zeigte sich Erstaunen auf ihrem Gesicht. »Du meinst, ich bin dabei ganz nackt?«

»Und bedeckst deinen Körper mit der Gitarre.«

»Es ist eine sehr kleine Gitarre«, beschrieb Marion das Offensichtliche.

»Es ist nur eine Idee …« Moe sah erst zu Marion und dann zu mir.

Ich wandte mich meiner Frau zu. »Ich würde dich gern so sehen. Dieses Bild wird sicher sehr schön sein.«

Sie schaute mich an. Es ging um den verletzlichen und unschuldigen Zustand der völligen Nacktheit. Es ging um unser heiliges Geheimnis. Es ging um etwas, das vielleicht nie entdeckt werden durfte, nur von uns allein. Es ging um unsere Ehe, um unsere Intimität, um das Innerste unserer Beziehung. Sollte meine Frau unserem schwarzen Freund unser Herz zeigen? Vielleicht lag gerade in dieser dramatischen Bedeutung der Kick, den wir fanden und der uns verband. Der verbotene Traum des König Kandaules sollte nun wahr werden.

Marion sah uns an. Dann nickte sie. »Also gut.« Ihre vollen Brüste hoben sich, als sie tief Luft holte, um sie dann langsam wieder auszuatmen. Sie stand behutsam auf. Sie musste sich überwinden. Behielt einen Arm vor ihren Brüsten und zog sich mit der anderen Hand das Kleidchen über die Hüften und ließ es dann zu Boden fallen. Dann streifte sie ihren Slip ab und stand vor uns mit entblößtem Schoß. Sie zeigte ihre nackte Vagina. Sie war so voller Unschuld und Verletzlichkeit, wie sie dastand. Sie wagte kaum, sich zu bewegen. Ihr Atem ging flach und schnell. Sie war voller Scham und voller Scheu.

Aber das war nur ein Teil ihrer Wahrheit, und sie wusste es. Mit einem Mal ließ sie ihren schützenden und abwehrenden Arm sinken und gab sich völlig unseren Blicken preis. Sie atmete ein, ihr Rumpf wuchs, sie stemmte ihre Hände in die Hüften und sah uns in strahlender Offenheit an. Marion stand da in ihrer busenvollen Nacktheit, in ihrer ganzen Schönheit. Stark und stolz stand sie da und präsentierte die ganze Macht ihrer Schönheit. Ihre Brüste prangten! Unter der sinnlichen Krone ihrer langen, lockig blonden Haare wölbten sie sich in satter Schwere nach unten aus und neigten sich in warmem, natürlichem Gewicht zu dem göttlich geschwungenen Schoß hin. Sie hingen wie schwere, weiße seidene Glocken. Groß und rein und fest. Schöne Naturbrüste, die sich fast provokant herauswölbten und etwas Neugieriges und Forderndes hatten. Marions busenvolle Nacktheit – ein wunderbares Geheimnis, das mir geschenkt war. Ihre Nacktheit, mit diesem Ausdruck völliger Unschuld und Verletzlichkeit, etwas, was in privatesten Stunden nur mir allein bestimmt war. Fast zu groß in ihrer Vollkommenheit. Als hätte ich diese Schönheit nie ganz fassen können. Als hätte es noch einer anderen Sichtweise bedurft, einer anderen Perspektive, sie zu erleben, um sie ganz zu verstehen. Marions satte Kurven waren Wogen von Wärme und sexueller Geborgenheit. Marion in der Reinheit ihres blanken Anblickes war all das, was man nicht glauben konnte und sich doch wünschte. In Moes besonderem fotografischen Licht verstärkte sich dieser Eindruck noch. Moe und ich sahen Marion atemlos an.

»Marion, du bist so schön!« Moe sagte es ungläubig und ebenso aufrichtig und liebevoll.

Marion lächelte ihn an. Ich sah, wie sehr sie es nun genoss, unserem schwarzen Freund ihre pure Nacktheit zu zeigen. In den Augen von Moe entdeckte ihre Schönheit ein neues Spiegelbild. Ihr Reiz befriedigte sich. Diese Schönheit genoss es, die Unschuld ihres nackten Anblickes an einen fremden Betrachter zu verlieren. Dann ließ sie sich zu einer entspannten Pose auf dem Sofa nieder. Sie griff die afrikanische Gitarre, dieses archaische Zupfinstrument mit rundem Bauch, und schmiegte es in ihren Schoß und umschlang es. Das Instrument sah aus wie ein ebenhölzerner Phallus, ein übergroßer dunkler Dildo, der ihr vom Schoß bis zum Hals emporreichte. Die Assoziation versetzte mich in heißen Schock. Es nahm mir den Atem, Marion in dieser Pose zu sehen. Der gute Moe hatte kaum noch die ruhige Hand, sie zu fotografieren. Aber er nahm begierig Bild um Bild. Auch noch, als sie eine Kette aus Muscheln um die runde Schwere ihrer weißen Titte legte und Moe in ernstem Lächeln ihren verführerischsten Blick zeigte.

EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman

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