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Zwischen Natur und Büro

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Herr Hipp, viele Deutsche kennen Ihr Gesicht aus der Werbung. Sonst weiß man aber nicht viel über Sie. Verraten Sie uns doch mal: Wie leben Sie?

Ganz einfach, wie ein Bauer. Ich habe meinen Hof und die Tiere; dort lebe ich mit meiner Frau, meiner Tochter und ihrem Mann. Mein Schwiegersohn ist Diplomlandwirt und leitet den Betrieb, der macht das alles sehr gut und professionell. Wenn Not am Mann ist, dann helfe ich auch mit. Seit über 60 Jahren wird auf unserem Hof biologischer Landbau betrieben. Heute kümmern wir uns besonders um den Erhalt der Artenvielfalt. Wir machen das aber nicht selbstgestrickt, sondern in engem Austausch mit Universitäten und Umweltorganisationen. Dabei haben wir beachtliche Erfolge.

Wie groß ist der Hof?

Wir bewirtschaften 180 Hektar. Unsere Rinder sind Original Braunvieh. Das ist eine Rasse, die ursprünglich aus der Schweiz und dem Allgäu kommt. Die ist schon so selten geworden, dass der Staat ihren Erhalt aus Artenschutzgründen unterstützt. Das ist eine Rinderrasse, die leichter ist als die heutigen Arten, sie ist robuster und nicht so krankheitsanfällig. Die Tiere können deshalb im Freien leben, im Wald oder auf der Wiese. Die Kälber kommen in der Natur zur Welt und bleiben bei der Mutter, bis sie groß genug sind.

Ein typischer Tag im Leben des Claus Hipp, wie muss man den sich vorstellen?

Ins Detail will ich eigentlich nicht gehen. Sonst hat die Polizei Sorge, dass ich möglichen Tätern in die Hände spiele.

Fürchten Sie eine Entführung?

Die Polizei rät zur Vorsicht, weil ich eben eine gewisse Bekanntheit habe. Aber ich kann Ihnen verraten, dass ich vor 5 Uhr aufstehe. Nach dem Frühstück fahre ich los und schließe eine Kirche auf, die ich vor über 40 Jahren einmal renoviert habe.

Warum haben Sie eine Kirche renoviert?

Es handelt sich um eine allein stehende Wallfahrtskirche auf einem kleinen Berg im Wald, sie war sehr verfallen. In den 1970er-Jahren habe ich mich dafür eingesetzt, dass sie renoviert wird. Das Ordinariat hat Material und Farbe zu Verfügung gestellt und ich habe mit freiwilligen Helfern die Arbeiten übernommen. Als der emeritierte Papst Joseph Ratzinger noch Kardinal in München war, hat er mich gebeten, mich um die Kapelle zu kümmern – und das mache ich auch.

Sie stehen so früh auf, um die Kirche zu öffnen? Das kann doch auch jemand anderes machen.

Bestimmt, aber ich mache das gern. Dort habe ich ein paar ruhige Minuten zu Tagesbeginn. Das verhindert, dass der Tag zu hektisch wird. Danach gehe ich in die Firma. Meine Sekretärin ist schon ab 6 Uhr hier. Dann kümmere ich mich um die Dinge, die man erledigen sollte, bevor der Geschäftsbetrieb so richtig losgeht, lese zum Beispiel meine Post.

»Meine Mutter hat mir die Beziehung zur Natur von klein auf beigebracht. Der biologische Landbau bei Hipp geht schlussendlich auf sie zurück.«

Claus Hipp

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