Читать книгу Als wir Mäxchen "Servus" sagen mussten - Martina Meier - Страница 11

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Vergiss mich nicht

Es war für mich der schlimmste Tag, als mein geliebter Kater, Bezi war sein Name, von mir ging. Damals dachte ich, dass die Welt für mich zusammenbrechen würde. Ich lag auf meinem Bett und heulte, aber dann geschah es, dass meine Mutter mir ein Babykätzchen mitbrachte. Dessen Name war Shiva und ich schloss die Kleine sofort in mein Herz.

Heute war es so weit: Auch sie musste von mir gehen und erneut brach die Welt für mich zusammen. Ich wollte weder etwas essen, geschweige denn spielen und Spaß haben. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte die Bilder meiner Katzen an, wünschte mir, dass ich sie noch einmal würde sehen können.

Plötzlich befand ich mich in einer anderen Welt, besser gesagt, ich war in einem Himmel gelandet. Vor mir prangte ein Tor, daran hing ein Schild, worauf „Tierhimmel“ stand. Ohne zu zögern, trat ich ein. Dahinter waren weit und breit nur Tiere zu sehen, von Mäusen bis hin zu Gorillas und Giraffen. Das war der Ort, an dem sich bestimmt auch Bezi und Shiva befanden.

Ich wollte sie suchen gehen, aber das war nicht so leicht, denn ich wurde ständig von Tieren überfallen. Alle wollten spielen, doch ich hatte eine Mission. Wie aus dem Nichts stand ein Löwe vor mir. Er hatte eine Krone auf und ich vermutete, dass es der König der Tiere war.

Er sah wütend aus, als er anfing, mit mir zu sprechen. „Was machst du hier?“

„Ich suche meine Katzen.“

„Du darfst hier nicht sein, du bist ein Mensch“, antwortete der Löwe.

„Aber ... ich will zu Bezi und Shiva. Bitte, bitte, lieber Löwe, ich will sie nur noch einmal sehen, mich verabschieden und mich versichern, dass es ihnen gut geht.“ Ich war traurig und stand kurz davor, in Tränen auszubrechen.

Der Löwe schien Mitleid mit mir zu haben, denn jetzt redete er mit einer freundlicheren Stimme. „Okay, Kleines, du darfst den heutigen Tag hier verbringen, aber dann musst du wieder nach Hause, verstanden?“

Ich nickte und setzte meine Suche fort. Da hinten waren sie, ich sah sie. Sofort lief ich zu meinen Katzen und umarmte sie. Leider konnte nur der Löwe reden und nicht Shiva und Bezi, aber das machte nichts. Ich genoss die Zeit mit ihnen, wir spielten, lachten und hatten viel Spaß zusammen. Es kamen immer mal wieder andere Tiere dazu und verließen uns auch wieder, bis es schließlich dunkel wurde. Allmählich war es so weit, ich musste zurück nach Hause.

Ich setzte mich auf die Wiese und weinte. Meine Katzen kuschelten sich an mich und wir blieben eine Weile so sitzen, bis der Löwe zu uns trat. Ich verabschiedete mich von Bezi und Shiva, schloss meine Augen, und als ich aufwachte, befand ich mich wieder in meinem Zimmer.

Ich war traurig, weil ich wusste, dass ich die beiden nicht mehr wiedersehen konnte, aber zumindest wusste ich, dass es ihnen gut ging, und das Wichtigste war, sie hatten einander. Tief in mir drin wusste ich, dass sie mich nie vergessen würden, genauso wenig wie ich sie.

Jessica Schernthanner ist sechzehn Jahre jung und lebt zusammen mit ihrer Familie in Österreich, genauer gesagt, in einer Stadt namens Wels. Sie besucht die Bundeshandelsakademie in Wels und in ihrer Freizeit liebt sie es, Texte zu schreiben. Manchmal entstehen Geschichten, Gedichte oder einfach nur Texte, die zum Nachdenken anregen.

Als wir Mäxchen

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