Читать книгу Als wir Mäxchen "Servus" sagen mussten - Martina Meier - Страница 9

Оглавление

*

Pünktchen

Eigentlich war schon lange klar, dass dieser Tag kommen würde. Pünktchen, unsere geliebte Katze, war mittlerweile schon eine „alte Oma“ und seit vielen Jahren krank. Unsere Mutter hatte uns oft darauf vorbereitet, dass es bald mit ihr zu Ende gehen würde, aber Pünktchen rappelte sich immer wieder auf, und als wir auch noch einen kleinen Kater zu uns nahmen, begann sie sogar wieder, auf den Kratzbaum zu klettern (davor kam sie nicht einmal mehr aufs Sofa hoch). Raffy, so heißt unser wilder Kater, hielt die alte Dame auf Trab und sie jagten sich durch das ganze Haus. Es gab Tage, da war Pünktchen wieder ganz die Alte, und andere, da ging es ihr nicht so gut – dennoch dachten wir alle, dass sie nicht nur sieben Leben, sondern noch viel mehr hätte. Sie war bestimmt unsterblich!

Doch nun ist der Tag gekommen. Pünktchen ist von uns gegangen. Einfach so. Wir glauben, sie ist jetzt bei ihrem Bruder Anton, der schon einige Jahre zuvor gestorben ist, aber auch wenn das für Pünktchen vielleicht schön ist, hilft es uns nicht weiter.

Wir werden Luftballons in den Himmel schicken, wie wir es schon lange ein- bis zweimal im Jahr für unsere verstorbenen Freunde, Familienmitglieder und Haustiere machen, aber trösten kann uns das heute auch nicht wirklich. Bestimmt bekommen wir auch ein Kuscheltier mit Foto von Pünktchen darauf, aber auch wenn wir mit dem Tierchen im Bett kuscheln können, wird es niemals unsere unsterbliche Katze ersetzen, die nun doch nicht unsterblich war.

Wir kennen ein Leben ohne Pünktchen nicht, denn sie war schon bei uns, als wir auf die Welt kamen. Jetzt ist sie nicht mehr da, wenn wir von der Schule nach Hause kommen, jetzt versucht niemand mehr, an das Futter von Raffy zu gelangen, da ihr eigenes Diätfutter scheinbar nicht so gut schmeckte, jetzt können wir sie nicht mehr streicheln – sie wird uns fehlen!

Ob wir uns daran gewöhnen können, dass sie nicht mehr da ist, oder werden wir sie noch lange rufen, wenn wir nach Hause kommen, um uns dann schnell den Mund zuzuhalten, weil uns einfällt, dass sie ja gar nicht mehr da ist?

Wir werden sie vermissen, aber wir sind auch dankbar, dass wir die tollste, liebste, beste Katze der Welt kennenlernen und viele Jahre mit ihr verbringen durften! Und wer weiß, wenn wir im nächsten Winter Schnee haben und mitten im Weißen ein kleiner dunkler Fleck zu sehen ist, dann wird sich ein Lächeln auf unseren Gesichtern ausbreiten, denn Pünktchen war weiß mit einem kleinen dunklen Fleck. Jeden Winter kann sie uns so ein Zeichen schicken, und auch wenn es mal keinen Schnee gibt, wird sie in unseren Herzen für immer weiterleben!

Geschrieben für D., D. & C.

Isabel Lederer aus Sandhausen.

Als wir Mäxchen

Подняться наверх