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Zur Nutzung des Buchs

Um sich in der Praxis zu üben, braucht es ein Gegenüber. So richtet sich das Buch an Gruppen beziehungsweise deren Leiterinnen und Leiter. Es möchte in der Arbeitswelt, in Kommunikationsseminaren, Schulklassen, Gruppen in freien Trägerschaften und Jugendgruppen dazu anregen und inspirieren, sich mit der Praxis der Kommunikation auseinanderzusetzen. In diesem Sinn könnte dieses Buch auch den Titel «Handlungs- und erlebnisorientierte Didaktik der Kommunikation» tragen.

Reihenfolge der Modelle

Wer ein Buch schreibt, muss sich für eine bestimmte Reihenfolge der Darstellung entscheiden. Im Fall der hier beschriebenen Modelle gibt es jedoch keine «richtige» oder «falsche» Anordnung. Die verschiedenen Modelle beziehen sich aufeinander und beleuchten Kommunikation aus unterschiedlichen Sichtweisen. Um im Bild der Sichtbarkeit von Kommunikation zu bleiben: Ob man Kommunikation zuerst im Licht des Wertequadrats, des Inneren Teams, der Quadratur von Nachrichten oder des Riemann-Thomann-Modells betrachtet, spielt keine große Rolle. Viel wichtiger ist es, dass die Modelle nicht isoliert nebeneinanderstehen, sondern hochgradig vernetzt sind. Wenn Sie beispielsweise mit dem Wertequadrat vertraut sind, sehen und verstehen Sie im Inneren Team das Auftauchen eines Gegenspielers besser. Mit jedem weiteren Modell steht Ihnen eine weitere Verständnisdimension zur Verfügung. Auch werden Sie weder mit den Modellen noch mit der Kommunikation an sich jemals «durch» oder «fertig» sein. Überhaupt erscheint mir höchst zweifelhaft, ob ein schrittweises Abarbeiten der Modelle es überhaupt ermöglicht, deren Tiefe zu verstehen. Stattdessen ist es sehr förderlich, wieder und wieder zu bereits vertrauten Modellen zurückzukehren, diese erneut zu hinterfragen – und damit zu spielen. Bitte vergessen Sie nicht: Spielen ist die effizienteste, lustvollste und nachhaltigste Art, Kommunikation zu verstehen und zu praktizieren.

Didaktische Zwischenbemerkungen

Die didaktischen Bemerkungen beleuchten Hintergründe und schaffen ein tieferes Verständnis. Die Leserin oder der Leser, der oder die sich einen schnellen Überblick verschaffen möchte beziehungsweise vorerst «nur» an konkreten Übungen interessiert ist, kann die didaktischen Zwischenbemerkungen bei der ersten Lektüre überspringen. Um sie besser zu erkennen, werden sie mit einem grauen Hintergrund – wie hier – gekennzeichnet.

Männliche und weibliche Schreibweise

Von einem systemisch-konstruktivistischen Standpunkt aus betrachtet, gibt es keine objektiv «richtige» oder «falsche» Äußerung, weder verbal, nonverbal oder wie in diesem Buch schriftlich. Dennoch gibt es, ganz im Sinn des oben erwähnten Wertequadrats, verschiedene Sichtweisen und Einstellungen, und Autor und Verlag müssen sich entscheiden. Das ist nicht einfach, vor allem, wenn es um ein Buch über Kommunikation geht: Die einen sagen, dass weder die Wurst noch der Käse etwas Weibliches oder Männliches an sich hat. Eine ehemalige Lektorin von mir störte sich an der Dopplung «Lehrerinnen und Lehrer». Sie wollte ebenfalls ein «richtiger» Lehrer sein und nicht extra mit der Endung «-innen» aufgeführt werden. Auf der anderen Seite gibt es Frauen, die sich bei der Bezeichnung «Schüler» oder «Lehrer» nicht angesprochen oder gar ausgegrenzt fühlen.

Als Theaterdidaktiker und Autor möchte ich in Rollen denken und aus einem grammatischen Geschlecht kein biologisches machen. Tatsächlich denke ich die weibliche Form auch nicht einfach mit, vielmehr habe ich, wenn ich «Leiter» schreibe, in meinem Kopf die Entscheidung für männlich oder weiblich noch gar nicht getroffen. Auf der anderen Seite möchte hep als führender Bildungsverlag der Schweiz verständlicherweise in der üblichen Bildungssprache publizieren.

Das Beispiel zeigt deutlich, dass man nie einfach «richtig» kommunizieren kann, dass die Freiheit des eigenen Ausdrucks und der eigenen subjektiven Empfindsamkeit einen ebenso hohen Wert darstellt, wie eine gemeinsame Sprache zu finden, die ein stimmiges Miteinander ermöglicht.

Mit dem Buch habe ich mich bewusst für den hep verlag entschieden, und so komme ich der Bitte nach, männliche und weibliche Schreibweisen oder Bezeichnungen, die geschlechtsneutral sind, zu verwenden. Sender, Empfänger, Hebamme, Aufsteller und Beobachter werden aus Gründen der Lesbarkeit als Fachbegriffe gesehen und beibehalten. Ich hoffe, dass alle Lesenden damit zufrieden sind. Aber wie immer ist das Geschriebene letztlich ein Machwerk des Empfängers.

Eine Bitte des Autors

Machen Sie es mit dem Buch wie mit dem aus Kommunikation bestehenden Leben. Machen Sie das, was Sie wirklich wollen, wo Ihre inneren Stimmen Sie hinführen: Verändern Sie, verwerfen Sie, experimentieren Sie und fügen Sie Dinge hinzu. Die Übungen wollen als Angebot verstanden werden, sie müssen nicht – ja sollen nicht – eins zu eins übernommen werden.

Kommunikation sichtbar machen (E-Book)

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