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(3) Wie Jeronimo das Erdbeben erlebt (S. 6, Z. 31 – S. 9, Z. 27)

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Die Vorgeschichte geht sanft und ohne klaren Schnitt in die Gegenwart der Erzählung über. Nur durch das Textsignal »wie schon gesagt« (S. 6) bemerken die Leserinnen und Leser, dass nun wieder die Situation des ersten Satzes erreicht ist. Dieser erste Satz hätte an dieser Stelle stehen müssen, wenn der Erzähler sich an die chronologische Reihenfolge der Ereignisse gehalten hätte. Da er jedoch am Anfang steht, dient er als Vorausblende.

Zu Beginn des Erdbebens setzt sich der Überlebensinstinkt Jeronimos gegen seinen Todeswunsch durch und er klammert sich an den Pfeiler, an dem er sich eigentlich erhängen wollte (S. 7). Aus dem zerstörten Gefängnis kann der Häftling nach draußen flüchten.

Anschließend beschreibt der Erzähler das Darstellung des ErdbebensErdbeben und wie es Jeronimo glückt, aus der Stadt zu entkommen. Es gelingt dem Autor durch zahlreiche Personifikationen und zwei parallel gestaltete Sätze, die Gleichzeitigkeit und die Grausamkeit zahlreicher Einzelbeobachtungen darzustellen (S. 7); eine genaue Analyse folgt in Kapitel 4 (S. 57–59).

Außerhalb der Stadt sinkt Jeronimo für eine Viertelstunde bewusstlos nieder. Als er aufwacht, stellt er seine Jeronimo kommt mit dem Leben davonUnversehrtheit fest. Glücklich genießt er die blühende Landschaft, die St. Jago umgibt. Einzig die »verstörten Menschenhaufen« (S. 8) stören die Idylle. Er dankt Gott für sein Leben und beginnt vor Glück zu weinen. Als er sich an Josephe und die geplante Hinrichtung erinnert, ändert sich seine Einstellung Gott gegenüber zum Negativen: »fürchterlich schien ihm das Wesen, das über den Wolken waltet« (S. 8). Sofort begibt sich Jeronimo auf die Suche nach seiner Geliebten.

Obwohl eine Passantin auf die Nachfrage, ob die Hinrichtung vollzogen wurde, behauptet, Josephe sei enthauptet worden, Suche nach Josephesucht Jeronimo nach kurzem Wanken unbeirrt weiter (S. 8 f.). Die Wege um die Stadttore sind mittlerweile voller Menschen, die sich aus der Stadt retten. Andere haben sich bereits vor der Stadt niedergelassen. Jeronimo sucht die gesamte Umgebung ab, und als die Sonne schon wieder unterzugehen droht, findet er Josephe, die gerade ihr gemeinsames Kind Philipp in einer Quelle wäscht (S. 9). Sie umarmen sich glücklich.

Das Erdbeben in Chili von Heinrich von Kleist: Reclam Lektüreschlüssel XL

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