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Alter Bahnhof

In Wittenberg beginnt die Geschichte der Eisenbahn im Jahr 1841. Die Strecke Coswig – Wittenberg wurde am 28. August eröffnet, der Streckenabschnitt Jüterbog – Wittenberg folgte am 11. September und somit war die 153 Kilometer lange Bahnverbindung zwischen Berlin und Köthen vollständig. Sie beruhte auf einem Staatsvertrag zwischen Preußen und Anhalt. Am 15. September 1841 wurde zudem das Bahnhofsgebäude errichtet, das seit vielen Jahren als „Alter Bahnhof“ bezeichnet wird und der Straße dort den Namen gab.

In der DDR war es das älteste Bahnhofsgebäude, in Deutschland gehört es zu den fünf ältesten Bahnhofsbauten.

Mit dem Bau der Eisenbahnbrücke über die Elbe im Jahr 1859 verlor der westlich der Innenstadt gelegene Bahnhof an Bedeutung und wurde verkauft. Der neue Bahnhof befindet sich seitdem östlich des Stadtzentrums.

Dem Alten Bahnhof genügte die kurze Phase seiner Nutzung, um ein gewisses Renommee zu erreichen. Dies lag vor allem an dem dort vom Gastronomen Lantzsch angebotenen Wittenberger Apfelkuchen, den auch der König schätzte und zum anderen vom Dichter Theodor Fontane gewürdigt wurde, indem er ihm ein literarisches Denkmal setzte: „Die Kinder sind jetzt mutmaßlich schon über Wittenberg, die große Luther- beziehungsweise Apfelkuchenstation hinaus“ („Stechlin“) und „In Wittenberg, wie Sirenengesang, ‚Apfelkuchen‘ klingt es den Bahnsteig entlang.“ („Hubert in Hof“)

Seit Jahrzehnten kenne ich den Alten Bahnhof leerstehend, mit gesicherten Fenstern sowie verwahrlostem Umfeld. Wird er 200 Jahre nach der feierlichen Eröffnung eine Wiedergeburt erleben?


Mitte der 1980er Jahre


2014





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