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Fallbeispiel – 30-jähriger Patient mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung

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Der bereits erwähnte 30-jährige Ingenieur wurde sehr oft von seinem Vater abgelehnt und zurückgewiesen. Als dieser bspw. samstags in seiner Hobbywerkstatt in der Garage arbeitete, versuchte der Patient immer wieder bei ihm zu sein und ihm zu helfen. Dabei reagierte sein Vater meistens sehr ablehnend und »genervt« mit Aussagen wie »Lass gut sein. Wenn du es machst, muss ich es zweimal machen. Geh lieber spielen oder so«. Daraufhin verließ der kleine 5-jährige Junge in aller Regel weinend die Garage, wobei er dies immer vor seinem Vater zu verstecken versuchte, um weitere Ablehnung und Enttäuschungen zu vermeiden. Als er später von seinem Vater Geld wollte, um sich Kleidung zu kaufen und weitere Hänseleien in der Schule zu vermeiden, reagierte der Vater mit folgender Aussage: »Junge, mach die Augen zu: Das, was du jetzt siehst, das gehört dir. Alles andere musst du dir selbst irgendwann verdienen, ich habe kein Geld für Klamotten«. Auch die Hänseleien in der Schule unterstützten das Gefühl der Minderwertigkeit und der Scham sowie die Annahmen, mit ihm würde irgendetwas nicht stimmen. Im Erwachsenenalter fühlt sich der Patient sehr schnell kritisiert und bloßgestellt, z. B. in Konferenzen in der Firma. Dabei erlebt er für kurze Momente ein ähnliches Gefühl wie früher in der Garage seines Vaters, mit starker Hilfslosigkeit und Scham. Diese Scham wendet sich jedoch stark in Ärger, was seine »kämpferische Seite« weckt, die zur Selbstüberhöhung und narzisstischer Entwertung anderer führt.

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