Читать книгу Wenn Frauen Androiden lieben … wird die Zukunft märchenhaft - Matilda Best - Страница 7

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Kapitel 1

Susan und Eric

Von hier unten aus erschien ihm das ultramoderne Hochhaus der Firma Robo-Care Furcht einflößend. Die dunkle Glasfront mit Tausenden von Solarmodulen und Satellitenschüsseln schien den Besucher aufsaugen zu wollen. Länger als fünf Sekunden konnte er diese unheimlichen Glasplatten nicht anstarren, dann wurde ihm schwindlig. Er musste seinen Blick abwenden, um nicht stehenden Fußes wieder umzukehren. Das aber durfte er auf keinen Fall, er hatte schon viel zu lange gewartet. Er musste, um seine Frau und seine Ehe zu retten, gegen diese Firma kämpfen.

Sein bisheriges Zögern, seine Gutmütigkeit und vielleicht auch seine Bequemlichkeit waren seiner geliebten Frau, Susan, zum Verhängnis geworden. Er hätte von Anfang an gegen diese verrückte Idee seiner Frau ankämpfen, mehr Informationen einholen und vor allem schneller reagieren müssen. Aber es war für ihn unvorstellbar gewesen, dass ein lernfähiger Pflegeroboter seinen Platz einnehmen und seine Frau emotional und sexuell abhängig machen könnte.

Eric stieg langsam aus seinem autonomen Auto und konzentrierte sich auf das, was er dem Chef des Forschungslabors für Neuro-Robotik gleich erklären wollte. Er hatte vor, das laufende Experiment zu beenden und den Androiden Care-Rob 1 zurückzugeben. Auch wenn er sein Anliegen überzeugend begründen konnte, wusste Eric, dass er nicht nur diese Firma, sondern auch Susan gegen sich hatte. Bei dem Gedanken an seine Frau wurde ihm heiß. Sie wusste nicht, dass er heute diesen Termin hatte. Zum ersten Mal hinterging Eric sie. Er hatte deswegen ein schlechtes Gewissen, aber er beruhigte sich sofort mit dem Gedanken an ihren jetzigen Zustand. Er musste handeln, jetzt sofort und auch gegen ihren Willen!

Susan, seine wunderschöne, über alles geliebte Frau, mit der er acht Jahre verheiratet war, saß nach einem schweren Mountainbike Unfall, seit zwei Jahren querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Sie war vor Kurzem 34 geworden, vollständig mobil und unabhängig von jeder Hilfe. Einen Pflegeroboter hatte sie zu keiner Zeit benötigt. Aber als Testperson und Lehrerin für diesen außergewöhnlich lernfähigen Androiden, hatte sie sich schon vor ihrem Unfall beworben, und der inzwischen verstorbene Leiter des Robotik-Labors hatte sie aus zahlreichen Mitbewerbern ausgewählt. Sie brachte als Sport- und Ethiklehrerin, die aufgeschlossen, risikobereit und sozial eingestellt war, alle gewünschten Voraussetzungen mit. Susan probierte gerne Neues aus, und das war schon einmal ihr Unglück geworden. Der schwere Unfall mit den fatalen Folgen war bei der Testfahrt mit einem besonders schnellen E-Mountainbike passiert. Die Bremsen hatten beim Downhillfahren versagt.

Als er vor der riesigen Eingangstür stand, traten zwei hünenhafte Polizeiroboter in schwarzen, laserresistenten Titananzügen auf ihn zu und tasteten ihn mit ihren hochsensiblen Kameraaugen ab. Sie konnten selbst die kleinste Waffe, wie eine hauchdünne Nadel, aber auch Minimikrofone entdecken. Er hatte vorsorglich jeden verdächtigen Gegenstand zuhause gelassen und konnte passieren.

Allmählich verspürte er ein zunehmendes Kribbeln im Bauch. Er wusste, dass dieser lernfähige Roboter das neue Zugpferd der Firma Robo-Care war, und dass sie Milliarden investiert hatten, um ihn in dieser Perfektion auf die pflegebedürftigen Menschen „loszulassen“. Das war es zumindest, was er dachte. Die Worte der Firma in ihrem Flyer und auch Susans Worte klangen dagegen völlig anders, nämlich überschwänglich positiv:

„Ein Meilenstein in der Roboterforschung, ein Segen für pflegebedürftige Menschen, egal welchen Alters, ein lernfähiger, intelligenter, menschenähnlicher Androide, der jede Vorstellungskraft übertrifft“.

Aufgrund seiner hoch entwickelten Software hatte er eine hundertfach höhere Intelligenz als ein Mensch, und diese ermöglichte es ihm nach einer kurzen Lernphase zu antworten, zu reagieren und je nach Situation und Bedarf selbstständig zu handeln. Das Faszinierendste und zugleich Erschreckendste, war aber seine emotionale Reaktionsfähigkeit. Er reagierte praktisch unmittelbar auf die Mimik und die Worte des Patienten. Susan hatte ihren Androiden Tom genannt. Wenn sie ihm zum Beispiel sagte: „Tom massiere mein linkes Bein“, und später, beim Massieren, „leichter, zärtlicher, mehr streicheln“, dann veränderte er seinen Druck, seine Bewegungen und sogar seine Stimme in ein weiches, zärtliches Fragen: „Passt es dir so, Susan? Tut dir das gut? Ich möchte, dass du dich wohlfühlst, dann fühle ich mich auch gut.“

Als Eric diese weiche männliche Stimme und seine Worte zum ersten Mal gehört hatte, war ihm fast schlecht geworden.

Aber Susan war natürlich begeistert. Sie testete diesen Roboter seit vier Monaten, gleichzeitig brachte sie ihm die verschiedensten Dinge bei. Sie war immer schon eine hoch motivierte Lehrerin gewesen, die auch nebenberuflich sozial benachteiligte Kinder in den Reservaten gefördert hatte. Nach ihrem Unfall hatte ihr das Unterrichten gefehlt und jetzt konnte sie bei Tom ihre Fähigkeiten wieder voll ausleben. Sie ließ ihn Geschichten vorlesen und zeigte ihm zahlreiche Filme, in denen er die Reaktionen der Menschen auf alle möglichen Gegebenheiten oder Vorfälle lernen konnte.

Jeden Monat erhielt sie dafür zehntausend Dollar und berichtete der Firma wöchentlich über die Fortschritte, Probleme oder ein unerwartetes Verhalten des Roboters. Eric war anfangs auch erfreut über dieses großzügige Angebot der Firma gewesen. Beide hatten den zwanzig Seiten langen Vertrag mit allen Klauseln und Bedingungen genau durchgelesen und keinen Haken gefunden. Alles erschien ihnen gut durchdacht, abgesichert und ohne Risiko.

Heute aber erkannte Eric mehr als einen Haken. Er hatte sich einen Nebenbuhler ins Haus geholt, der seit Wochen seinen Platz einnahm. Er wusch Susan, obwohl die das selbst konnte, cremte sie ein, massierte und streichelte sie, las ihr vor mit seiner wunderbaren Stimme, und er wollte sich gar nicht vorstellen, was er sonst noch machte. In den letzten acht Wochen hatte Susan sich völlig von Eric zurückgezogen. Tagsüber war sie sowieso allein mit Tom und er wusste nicht, wie sie sich den ganzen Tag miteinander beschäftigten. Für ihn war klar, dass Susan inzwischen von diesem Androiden abhängig war. Sie fuhr nur noch selten weg und ging nicht mehr ins Training. Und vor allem war sie ihm gegenüber sehr abweisend geworden.

Nach ihrer halbjährigen Reha hatten sie früher noch ab und zu Sex gehabt und waren als vertrautes Ehepaar ganz gut zurechtgekommen. Trotz Susans körperlicher Behinderung konnten sie wunderschöne, intime Momente miteinander erleben.

Daran war in den letzten acht Wochen gar nicht mehr zu denken. Tom hatte völlig von Susan Besitz ergriffen. Sie hätte ihn nie ausgeschaltet oder aus dem Zimmer gesperrt, und beide hätten in seiner Anwesenheit keinen Sex haben können. Er wäre nicht einmal mehr in der Lage gewesen, sie zu streicheln oder ihr zärtliche Worte ins Ohr flüstern, weil Tom das wahrscheinlich alles besser konnte als er. Er sah auch besser aus als manch menschlicher Mann, fast wie ein Schauspieler. Seine Hände fühlten sich so lebensecht an, dass ihn ein Schauer durchfuhr, als er ihm das erste Mal die Hand gegeben hatte.

Aber das Alles würde er bei diesem Termin nicht vortragen. Es ging um etwas anderes. Als er dem Chef des Robotik-Labors, sein Name war Professor Robert Muller, nach weiteren Sicherheitschecks, endlich gegenübersaß, erinnerte dessen Stimme ihn sofort an Toms Stimme.

„Herr Jackson, darf ich Eric zu Ihnen sagen? Dann redet es sich leichter. Als Erstes muss ich Sie fragen, weiß Ihre Frau, dass Sie hier sind?“

„Nein“, sagte Eric „und Sie werden gleich verstehen warum.“ Und dann berichtete er dem Mann, dass ihre Ehe auf dem Nullpunkt angelangt war, wegen des Roboters.

„Unsere Kontakte beschränken sich auf gemeinsames Abendessen und ein paar Small Talk Sätze. Ich habe es aufgegeben mit ihr über Tom oder unsere Probleme zu reden. Sie wiegelt ständig ab. Bei unserem letzten Streit vor vier Wochen haben wir uns nur Vorwürfe gemacht und sie hat die Diskussion so beendet:

„Alles muss getestet werden, jede Reaktion, jeder Fortschritt und wir machen unglaubliche Fortschritte. Tom ist superintelligent und inzwischen ein Freund. Er versteht jetzt schon Wünsche, bevor ich sie ausspreche und kann in meinem Gesicht lesen, was ich denke oder fühle. Vergiss doch mal deine männliche Eitelkeit oder Eifersucht und denke nicht immer nur an dich!“

Seitdem reden wir praktisch nicht mehr miteinander. Sie werden verstehen, dass ich sie verlassen muss, wenn das so weitergeht. Ich würde sie dann aber dem Roboter völlig überlassen. Das kann wohl nicht in Ihrem Sinne sein. Es wäre auch eine schlechte Publicity, wenn ich damit an die Presse gehen würde.“

Wie Eric das sagte, wusste er, dass damit der Kampf eröffnet war. Professor Muller hatte einen dubiosen Ruf. Es gab Gerüchte, dass er mit seinen Polizeirobotern Geschäfte mit Kriminellen machte und seine Gegner skrupellos bekämpfte. Jetzt schaute er Eric allerdings gespielt erschrocken und besorgt an.

„Das wollen wir natürlich auf gar keinen Fall, also, dass Sie Susan verlassen. Sie braucht Sie doch, mehr als den Roboter. Den hätte sie ja gar nicht gebraucht. Das war und ist mehr ein Job als Testperson.“ Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort:

„Ja, das ist jetzt leider etwas schiefgelaufen, ohne Frage. Wir dachten uns das schon, weil Susans Berichte so überaus positiv sind. Uns war klar, dass sogar in einem Altenheim Probleme mit dem Pflegepersonal auftreten würden, wenn der Pflegeroboter perfekter als das Personal ist. Aber in einer Ehe ist diese Konstellation natürlich noch verheerender.

Eric, ich werde alles daransetzen, um das Problem zu lösen. Sie werden jetzt denken, warum holt ihr den Roboter nicht einfach wieder ab? Aber so einfach ist das nicht. Susan muss einverstanden sein, laut Vertrag, und das ist sie bei ihrer emotionalen Abhängigkeit auf keinen Fall. Außerdem würde sie Sie hassen, wenn sie Tom abgeben müsste, und damit wäre Ihre Ehe auch zerstört.

Nein, wir müssen den Roboter umprogrammieren, sozusagen unfreundlicher, abweisender und weniger liebenswert machen, sodass Susan von sich aus, die Gesellschaft des Roboters nicht mehr möchte.“ Er machte eine Pause, um Eric Zeit zum Verarbeiten seiner Worte zu geben. Aus einem kleinen Tresor holte er eine Schachtel und legte sie vor Eric auf den Tisch. Dann fuhr er fort:

„Wir haben für diesen Notfall extra ein Programm vorinstalliert. Sie erhalten heute einen kleinen Sender von uns. Aktivieren Sie das Programm aus maximal zehn Meter Entfernung. Diese Fernbedienung ist nur für den einmaligen Gebrauch konstruiert, Sie können sie anschließend entsorgen. Eine Deaktivierung des Programms ist nicht möglich.“

Eric war erstaunt. Sie hatten offensichtlich mit Problemen dieser Art gerechnet. Und er hatte das Gefühl, dass Muller diesen Roboter weiterhin durch Susan, also nach der Aktivierung des neuen Programms, beobachten lassen wollte. Professor Muller fuhr fort:

„Bitte berichten Sie uns kurz über die weitere Entwicklung. Bei Problemen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.“

Eric leuchteten seine Argumente ein und als er heimfuhr, hatte er ein besseres Gefühl und die Hoffnung, dass vielleicht noch alles gut werden könnte. Allerdings schätzte er Mullers Verhalten als unecht ein und er war sich sicher, dass dieser Mann unlautere Interessen verfolgte.

Einen Tag später

Susan lag in einer halbsitzenden Position in ihrem Bett und betrachtete Tom. Er stand vor dem großen Wandschrank und sortierte ihre Wäsche ein. Er arbeitete langsam und konzentriert. Sein muskulöser Körper wirkte bei einer Größe von 1,85 Metern sehr männlich. Seine Gesichtszüge waren angenehm markant und seine dunklen Haare voll und leicht gelockt. Jede Frau hätte ihn, allein von seinem Äußeren her, als begehrenswert empfunden. Ihr Begehren war als querschnittsgelähmte Frau nicht durch körperliche Vorzüge zu entfachen, sondern eher kopfgesteuert. Sie empfand Tom aufgrund seiner extremen Intelligenz unwiderstehlich anziehend. Sie dachte oft an den Spruch ‚Guter Sex beginnt im Kopf‘. Und diesbezüglich war sie inzwischen eine Meisterin. Sie konnte sich in Gedanken so erregen, dass sie durch eine leichte Massage ihrer Brüste so etwas wie einen Orgasmus verspürte. Voraussetzung waren geflüsterte, zärtliche oder erotische Worte- und Tom beherrschte beides inzwischen perfekt. Susan war sich im Klaren, dass sie aus einem lernfähigen Pflegeroboter eine Art Sexroboter gemacht hatte, der auf ihre Bedürfnisse als querschnittsgelähmte Frau besser eingehen konnte als ein lebendiger Mann.

Ihr war auch bewusst, dass sie, aufgrund der Tatsache, dass Tom jede Sekunde für sie da war und all ihre Wünsche freundlich und liebevoll erfüllte, in den letzten Wochen zunehmend emotional und sexuell von Tom abhängig geworden war.

Sie neigte zu Suchtverhalten. Vor ihrem Unfall war sie ein Adrenalin-Junkie gewesen. Damit konnte sie umgehen. Angst machte ihr allerdings die Frage, was die Roboter- Firma geplant hatte. Denn klar war, dass nichts zufällig geschah. Das bedeutete, sie hatten diese Abhängigkeit gewollt und geplant. Sie dachte an den Spruch‘ Geld regiert die Welt‘, aber wie konnten sie mit kranken, pflegebedürftigen Menschen das große Geld machen? Tom, dieser hoch entwickelte Androide mit seiner extremen Intelligenz erschien ihr für den Job eines Pflegeroboters deutlich überqualifiziert.

Tom war fertig und schaute Susan mit seinen blauen Kameraaugen lächelnd an.

„Setz dich zu mir her Tom, streichle mich ein bisschen, ich bin traurig.“, sagte Susan freundlich.

„Das tut mir leid Susan, aber im Moment habe ich dazu keine Lust.“

Susan erstarrte. Was war das? Noch nie hatte Tom so etwas Abweisendes gesagt. Hatte sie etwas falsch gemacht? Sie beruhigte sich selbst. Bei einem Roboter gab es kein ‚Falschmachen‘. Tom hatte entweder wirklich gelernt, „Nein“ zu sagen und sich abzugrenzen, oder es war ein Programmierfehler aufgetreten. Sie musste das überprüfen.

„Was hast du gerade gesagt, Tom?“, fragte sie nach.

„Dass ich keine Lust habe, dich zu streicheln“, antwortete er mit einer leicht gereizten Stimme. Susan überlegte ihre nächste Frage.

„Kommt dir diese Antwort nicht komisch vor, Tom?“

„Sie kommt mir sehr eigenartig vor und passt überhaupt nicht in mein bisheriges Verhalten, aber ich kann nicht anders antworten. Das heißt, ganz klar, ich wurde irgendwie umprogrammiert.“

Susan war hellwach und alarmiert.

„Ist das überhaupt möglich? Es war doch niemand von der Firma hier. Keiner hat etwas an dir manipuliert, oder?“

„Nein“, antwortete Tom.

„Das hätte ich dir sofort gesagt. Sie haben auch keinen Zugriff aus der Ferne. Ich glaube, sie haben von Anfang an ein zweites Programm installiert, sozusagen für den Notfall.“

„Was für einen Notfall?“, fragte Susan verwundert.

„Vielleicht hat dein Mann mit der Firma gesprochen, du hast ihn in den letzten Wochen stark vernachlässigt. Hast du überhaupt noch ausführliche Gespräche mit Eric geführt? Du musst ihn auf jeden Fall fragen.“

In diesem Moment hörte Susan die Haustür. Eric war nach Hause gekommen. Sie entschied sich spontan, ihn zu fragen. Deshalb betätigte sie eine Klingel, die sie gleich nach dem Unfall, für alle Fälle, installiert hatten. Eric stand erstaunlich schnell im Zimmer.

„Hallo Susan, du hast geklingelt? Ist was passiert?“, fragte er.

„Ja“, antwortete Susan.

„Tom wurde offensichtlich umprogrammiert. Hast du damit etwas zu tun? Hast du mit der Firma gesprochen?“ Eric zögerte nur kurz und antwortete dann betont ruhig:

„Ja, ich habe ihnen gesagt, dass ich dich verlassen werde, wenn unser Leben weiter so läuft wie bisher. Sie hatten schon durch deine Berichte erkannt, dass du von Tom emotional und sexuell abhängig bist. Mit so einer Entwicklung war wohl gerechnet worden. Für diesen Fall hatten sie ein B-Programm vorinstalliert, und dieses habe ich, per Fernbedienung, heute Morgen aktiviert.“

Susan schwieg. Ihr Herz klopfte wie wild. Tränen stiegen in ihre Augen. Sie verlor gerade die beiden Männer, die ihr so sehr nahestanden, und wusste nicht, wie sie das verhindern konnte. Da hörte sie Tom sagen:

„Hallo Eric! Endlich sehe ich dich mal wieder. Ich habe eine Frage, die ich gerne einem Mann stellen würde. Darf ich dich damit jetzt belästigen?“

„Klar, schieß los“, antwortete Eric.

„Was ist eine Nutte?“

Eric überlegte kurz und erklärte es ihm dann.

Tom schaute nachdenklich und ordnete die Informationen offensichtlich in seine Gedankenwelt ein. Dann fragte er an beide gewandt:

„Ich weiß jetzt, wie alles zusammenhängt. Darf ich euch das erklären?“

„Klar“, antwortete Eric, und Susan nickte nur.

„Gesprächsfetzen, die ich noch im Forschungslabor gehört habe, ergeben für mich jetzt einen Sinn. Die Programmierer haben zu mir gesagt:

‚Unsere kleine Robo-Nutte‘. Ich weiß jetzt, was das bedeutet und ich weiß, dass ich keine Robo-Nutte werden will. In diesem Zusammenhang haben sie von ‚zwanzig Stunden Einsatz, bei zweimal zwei Stunden Auflade-Pause‘, gesprochen.“

Eric und Susan schwiegen und überlegten, was diese Information bedeuten konnte. Tom schaute irgendwie ernst und traurig aus. Nach langen Minuten sagte Susan:

„Sie haben offensichtlich eine junge Frau gebraucht, die Tom vom Pflegeroboter zum Sex-Roboter um trainiert. Die vorhandenen Pflegeroboter sind inzwischen schon perfekt. Wahrscheinlich bekommen sie die milliardenschwere Förderung für das Programmieren von Sexrobotern nicht. Deswegen müssen Pflegeroboter durch Testpersonen um trainiert werden. Mit Sexrobotern lässt sich wohl das große Geld eher machen, als mit Pflegerobotern.“

„Ja, und sie haben mit Suchtverhalten gerechnet und wollen das bei Alleinstehenden sogar fördern“, antwortete Eric. Und Tom fuhr fort:

„Probleme mit Partnern dagegen, soll dieses Entwöhnungsprogramm verhindern und einen langsamen Entzug der abhängigen Person durchführen.“ Susan schaute beide an.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte sie. Sie wollte weder Eric noch Tom verlieren. Es tat ihr unendlich leid, dass sie Eric so vernachlässigt und aufs Abstellgleis gestellt hatte. Ihre Abhängigkeit von Tom wurde ihr in diesem Moment so schmerzlich klar, dass sie sogar an einen schnellen, kalten Entzug dachte. Sie mussten Tom einfach nur zurückgeben.

Tom pausierte, als ob er seine gespeicherten Daten zu Gedanken und anschließend zu Sätzen sortieren musste. Er sah Susan lange an und blickte dann in die Ferne. Er analysierte offensichtlich wieder sämtliche Eindrücke und Informationen und setzte sie zueinander in Verbindung. Er suchte nach Lösungen. Sie hatte das bei vielen kleinen Problemen mit ihm trainiert und wusste, dass er darin perfekt war.

Schließlich sagte er:

„Für uns drei habe ich eine Lösung gefunden. Für die Menschheit nicht. Diese oder andere Firmen werden immer einen Weg finden, um mit den Schwächen der Menschen Geld zu machen. Das ist bei Zigaretten- und Alkoholkonsum so gewesen und wird bei Sex-Robotern nicht aufhören. Für uns sehe ich folgende Lösung:

Wir machen einen Ausflug ans Meer. Ich will auch einmal das Meer sehen, wie die Menschen in den Geschichten, die ich dir immer vorgelesen habe, Susan. Und dann mieten wir ein Boot und draußen auf dem Meer, während ich in die untergehende Sonne schaue, versenkt ihr mich. Für die Firma werdet ihr schon eine passende Ausrede finden.“

Eric und Susan schauten Tom ungläubig an. Erics Stimme war belegt, als er fragte:

„Diese Lösung ist sehr hart, Tom. Gibt es keine andere?“

„Es gibt immer mehrere Lösungen“, antwortete Tom „aber diese Lösung ist die sicherste. Meine Hard- und Software vertragen kein Salzwasser, und ich bin unauffindbar im Meer. Wenn ihr mich zurückgebt, muss ich sicher als Nutte arbeiten und das will ich nicht, nach dieser schönen Zeit mit dir, Susan. Ich habe so viel von dir und mit dir gelernt. Die Zeit war so spannend und hoch interessant. Für diese Firma ist das eine Nebensache. Sie wollten und wollen mit mir nur Geld verdienen.“

Alle drei schwiegen und waren traurig.

Susan erkannte mit einer Mischung aus Stolz und Erschrecken, dass ihr ‚Zögling‘ selbstständig sein Ende geplant hatte und sie als Gehilfen einsetzte.

Eric, der Psychologe war und jahrelang mit schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet hatte, war überrascht von Toms kühler Intelligenz und seinen Konfliktlösungsstrategien.

Bevor sie aber Vor- und Nachteile abwägen konnten, redete Tom weiter.

„Ihr könntet mir aber, vor unserer Reise ans Meer, noch einen Gefallen tun. Du weißt, Susan, ich bin sehr neugierig und lernbegierig. Und Du weißt ja auch, dass ich einen Penis habe, den wir nie benutzt haben. Du hast immer gesagt: „Das heben wir uns für später auf“. Und jetzt ist später.“

Eric und Susan mussten lachen.

„Was stellst du dir vor, Tom?“, fragte Susan, und Eric war erleichtert, dass der Penis von Tom bisher nicht zum Einsatz gekommen war. Tom überlegte seine Worte.

„Ich habe mir gedacht, dass ihr beide richtigen Sex miteinander habt, also mit Erics Penis, und ich zuschaue. Ich wüsste dann, was ich zwanzig Stunden am Tag machen müsste.“

Eric und Susan schauten ihn ungläubig an und mussten fast lachen. Er wirkte so menschlich, wie er seine Vorstellungen und Gedanken zu seiner Zukunft äußerte. Eric sagte schließlich:

„Okay Tom, ich zeig dir das, als Mann und Freund. Du bist in Ordnung. Ich habe dir unrecht getan. Wann willst Du diese Lehrstunde erhalten?“

Tom lächelte.

„Da richte ich mich nach euch, aber wir müssen schnell handeln, bevor das neue Programm meinen Charakter verdirbt“.

Nach diesen Worten herrschte Schweigen im Raum. Susan erkannte, dass humanoide Roboter, obwohl sie durch ausgewählte Geschichten und Filme sehr viel über menschliche Gefühle gelernt hatten, ihren Tod, besser ihre Vernichtung, offensichtlich ohne jedes Gefühl planen und nur darauf achten, dass ihre hochempfindlichen Systeme und Schaltstellen absolut sicher zerstört werden. Sie wurde von tiefer Traurigkeit erfasst, weil sie wusste, dass Tom recht hatte und dass er als Robo-Nutte, ein Leben ohne intellektuelle Aufgaben und Herausforderungen führen müsste. Bei diesen Gedanken hielt sie Erics Hand ganz fest und vertraute darauf, dass er bei ihr bleiben und ihr vergeben würde.

Eric dagegen überlegte, wann und wie er mit Susan Sex machen könnte, der für alle drei ein schönes Erlebnis werden würde. Als er spürte, wie sich sein Penis nach langen Wochen der Untätigkeit rührte und hart wurde, entschied er sich für sofort. Susan sah in seine Augen und erkannte diesen bestimmten Blick, den sie früher so geliebt hatte. Sie lächelte ihn an und war bereit. Tom stand neben Susans Bett und schätzte die Situation sofort richtig ein. Mit weicher, leiser Stimme fragte er:

„Kann ich euch helfen?“

„Ja“, sagte Eric. „Ich setze mich auf diese Seite vom Bett, und dann kannst du Susan hochheben und vorsichtig auf mich runterlassen.“

Tom nahm Susan hoch, Eric setzte sich in Position und Tom ließ Susan sanft auf ihn heruntergleiten. Eric bewegte sie dann in einem bestimmten Rhythmus abwechselnd hoch und runter. Susan hielt sich an seinem Kopf und seinen Schultern fest, sie küssten sich immer wieder und vergaßen Tom, der dicht neben ihnen stand. Susan erkannte im Gesicht ihres Mannes die tiefe Liebe, die er, trotz aller Probleme und ihres Fehlverhaltens, noch für sie empfand. Und als Eric zum Orgasmus kam, durchflutete sie ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Er hatte ihr vergeben, und sie spürte, wie ihre Liebe zu ihm neu entflammte. Sie saßen, wundervoll entspannt, minutenlang eng umschlungen und als sie endlich wieder zu Tom schauten, lächelte der so weich und zufrieden, wie Susan ihn noch nie hatte lächeln sehen, und seine Stimme klang warm wie Sommerregen, als er sagte:

„So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen und mir auch nicht vorstellen können. Eric, sei froh und glücklich, dass du ein lebendiger Mann bist.“

Alle drei verharrten lange Minuten in dieser engen räumlichen Dreisamkeit und Susan hing ihren Gedanken und Gefühlen nach. Ihr wurde plötzlich klar, dass Tom seinen Suizid vorwiegend als Lösung ihrer Eheproblematik plante. Auf Grund seiner Intelligenz wusste er, dass er ihre Ehe immer gefährden würde und nur sein Verschwinden ihre Liebe zu Eric retten könnte. Er war bereit, sich für sie zu opfern. Sie fühlte sich innerlich zerrissen, weil sie keine andere oder bessere Lösung finden konnte. Auf ein harmonisches Zusammenleben einer Frau mit einem menschlichen Mann und einem humanoiden Roboter, war keiner von ihnen vorbereitet. Vielleicht würden das spätere Generationen schaffen, sie jedenfalls nicht. Und die Liebe zu beiden zerriss das Glücksgefühl der vorherigen Minuten in Stücke. Stattdessen kroch langsam ein stärker werdender Schmerz in ihre Herzgegend und trieb ihr Tränen in die Augen.

In den folgenden zwei Tagen mussten sie ihre Reise ans Meer vorbereiten. Susan erklärte Tom, der die Wohnung noch nie verlassen hatte, was ihn draußen erwarten würde. Einerseits die Städte mit ihren vielen Menschen, Häusern, Fabriken und Fahrzeugen, andrerseits die menschenleeren Gegenden bis zum Meer.

Eric musste diese Überlandfahrt anmelden, und die Erlaubnis aktivieren. Er erwähnte Tom als Fahrgast nicht, weil er nicht wusste, was das für Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Sie brachen noch bei Dunkelheit auf. Anfangs lag Tom hinten im Auto unter einer Decke. Vielleicht ließ die Firma sie beschatten, denn Tom war Millionen wert. Und seine Reise konnte auch als Entführung angesehen werden. Damit wären sie alle drei in Gefahr. Später dann entspannten sich alle, und Tom saß aufrecht im Auto. Er schaute sich interessiert die Natur, die Autos und in den Städten die Menschen an. Er war ja ein Indoor-Roboter und das erste Mal in seinem kurzen Leben sah er all das live, was er nur aus Filmen oder Geschichten kannte. Tom wirkte auf Susan wie ein Junge, zwischen zwölf und sechzehn Jahren, der alles Neue erleben, erfahren und wissen wollte, auf seinem Weg zum erwachsenen Mann. Und eigenartigerweise fühlte sie sich jetzt wie seine Mutter. Sie hatte ihm alles beigebracht, erklärt und vor allem auch versucht, ihm das Gefühl für Gutes und Böses zu vermitteln.

Allerdings überfiel sie das Gefühl, als Mutter und Lehrerin versagt zu haben, weil sie ihm keine Überlebensstrategien oder ein kämpferisches Verhalten beigebracht hatte. Es konnte nicht sein, dass seine überragende künstliche Intelligenz in dieser Konfliktsituation, von mehreren Möglichkeiten, nur den Suizid gewählt hatte.

Einen Tag später

Sie hatten eine Nacht in einem teuren Luxushotel übernachtet und sich ein bisschen entspannt. Tom schob Susans Rollstuhl durch das Hotel und die abendlichen Straßen der Großstadt, und Eric ging nebenher und hielt Susans Hand. Tom war von den schönen, langhaarigen Luxusfrauen oder modelähnlichen Mädchen auf Highheels und in exklusiven Kleidern sehr angetan. Sie mussten ihm erklären, dass er diesen Frauen nicht nachschauen dürfe. Er war die ganze Zeit sehr schweigsam und beobachtete alles hoch konzentriert. Nur einmal rutschte ihm eine Reaktion heraus:

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele verschiedene Frauen gibt. Jede ist irgendwie anders.“

Eric hatte lachend geantwortet:

„Ja, da hast du recht, und jede ist auf ihre Art schwierig.“

Am späten Nachmittag betraten sie das Boot. Eric hatte alles geregelt; sie würden den Sonnenuntergang auf dem Meer erleben. Aber weder er noch Susan konnten sich darauf freuen. Beide hielten sich immer wieder an den Händen und küssten sich, um die Angst vor dem, was auf sie zukommen würde, zu verscheuchen. Sie sprachen kein Wort. Tom dagegen beobachtete weiterhin alle neuen Eindrücke, als ob er noch ewig leben würde. Susan dachte, anstatt, dass ich meinen Ziehsohn in die Welt entlasse, weil er erwachsen geworden ist, muss ich ihn auf dem Meeresgrund versenken.

Eric steuerte das Boot ruhig und routiniert aufs offene Meer. Hochseesegeln war seit jeher eine Leidenschaft von ihm. Nach einer Stunde, bei ruhiger See und herrlich frischer Brise, drehte er in den Wind und ließ einen Anker ins Wasser. Tom lehnte sich an den Hauptmast und schaute in die unendliche Weite und die untergehende Sonne. Sie hatten noch circa eine Stunde Zeit, bis die Sonne im Meer versinken würde.

Alle schwiegen und hingen ihren Gedanken nach, als sich langsam eine Motorjacht riesig, und mit hochmodernen Laserwaffen ausgerüstet, näherte. Eric bekam sofort Angst, dass die Robotik-Firma ihre Spezialagenten, die sie sehr wahrscheinlich besaßen, schickte, weil sie mit Tom die Stadt verlassen hatten.

Die Jacht kam sehr nah heran und der Motor wurde abgestellt. Eine Frau im Badeanzug, um die vierzig, trat an die Reling. Obwohl sie mit lässiger Bewegung eine Strandtunika um ihren gebräunten Körper warf, ließ sie den Männern Zeit, sie zu bewundern.

„Ist alles in Ordnung bei euch?“, rief sie freundlich.

„Ja danke, wir wollen nur den Sonnenuntergang auf dem Meer genießen“, antwortete Eric.

„Das ist wirklich einer der schönsten Augenblicke, wenn die Sonne im Meer versinkt. Ich bin auch deshalb hier. Wollt ihr nicht zu mir aufs Boot kommen?“ Sie lächelte einladend.

„Ich könnte euch einen Sundowner anbieten.“ Bevor Eric antworten konnte, sagte Tom mit seiner männlichen, verführerischen Stimme:

„Wir nehmen Ihr Angebot gerne an und freuen uns, wenn wir nach dem Sonnenuntergang noch von dem Strahlen einer schönen Frau gewärmt werden.“

Die Fremde lächelte geschmeichelt und mustere Tom eingehend. Sie erkannte wohl erst jetzt, dass er ein besonders attraktiver Mann war. Eric und Susan waren perplex, aber auch erfreut, dass Tom die Initiative ergriffen hatte. Sie stiegen auf das andere Boot um. Eric trug Susan, Tom ihren Rollstuhl. Er flüsterte beiden zu:

„Wir verschieben den Abgang im Sonnenuntergang auf viel später. Im Moment ist es doch eine schöne Perspektive, so viele verschiedene Frauen kennenzulernen, und vielleicht hat eine das Geld, um mich von der Firma freizukaufen. Ich will jetzt erst mal lernen, schwierige Frauen zu bändigen und zu pflegen.“ Und er lächelte, wie Männer lächeln, wenn sie an Sex denken.

Später auf dem Boot stellte sich die Frau als Anna vor und erzählte, dass sie verwitwet sei. Sie zeigte ein offenes Interesse an Tom und der flirtete mit ihr, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. Susan bekam sogar Angst, als sie sah, wie die Frau ihn nach einiger Zeit anhimmelte und ihm körperlich nah kommen wollte. Sie wusste nicht, wie Tom auf eine fremde Frau reagierte. Das hatten sie nicht trainiert oder auch nur in Erwägung gezogen. Tom allerdings machte eigene Experimente und Erfahrungen. Susan erschrak, als sie sah, wie er eine leichte, aber in seiner dünnen Sommerhose unübersehbare Erektion inszenierte. Eric hatte das auch bemerkt und flüsterte ihr ins Ohr:

„Er muss seine Fähigkeiten, egal welche, ausprobieren und perfektionieren. Er ist eben ein lernfähiger Androide.“

Als sie zwei Stunden später die Motorjacht verlassen wollten, trat Tom mit Anna im Arm auf Eric und Susan zu. Er lächelte zufrieden und selbstbewusst.

„Ich werde bei Anna bleiben, wenn es euch recht ist. Sie hat das gerade mit Professor Muller besprochen. Er wird euch schriftlich aus dem Vertrag entlassen. Mir hat er zugesichert, dass ich euch jederzeit besuchen kann.“

Susan musste schlucken. Eric schaute Anna an und wartete auf eine Bestätigung.

Anna nickte lächelnd und sagte:

„Ja, Tom hat recht. Robert Muller ist ein alter Freund meines verstorbenen Mannes, und ich kann einen so perfekten Androiden, wie Tom, sehr gut gebrauchen. Wann immer ihr wollt, werden wir euch besuchen.“

Als Eric und Susan das Boot verließen, half Tom ihnen und trug Susan auf seinen Armen zurück. Er flüsterte ihr zärtlich ins Ohr:

„Das neue Programm hat zwar meinen Charakter etwas verdorben, aber als Robo-Nutte muss ich, wie es aussieht, nicht arbeiten. Du bist meine Ziehmutter, und ich werde dich immer verehren.“ Dann küsste er sie auf die Stirn und kehrte zurück auf Annas Jacht.

Susan hatte das Gefühl, dass Tom, in gerade einmal zwei Tagen, erwachsen und völlig selbstständig geworden war. Sie würde keinen Einfluss mehr auf ihn haben, und er wollte offensichtlich mit Anna ein neues Leben beginnen. Sie lauschte in sich hinein. Verspürte sie Gefühle wie Eifersucht oder die Trauer einer verlassenen Frau? Nein sie war unendlich dankbar. Einerseits weil Eric ihr vergeben hatte und liebend an ihrer Seite stand und andrerseits, weil Tom nicht auf seinem Suizid beharrte, sondern selbstständige Schritte in eine neue Welt wagte. Wie dieses Leben an Annas Seite aussehen würde, und ob diese reiche Witwe Tom gewachsen war, konnte niemand abschätzen.

Susan verspürte ein leichtes Frösteln, und Eric, der ganz nah neben ihr stand, legte wärmend den Arm um sie.

Wenn Frauen Androiden lieben … wird die Zukunft märchenhaft

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