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9 Teuflische Steine Forbach: Giersteine bei Bermersbach
ОглавлениеEin weithin unbekanntes Dorf, wunderschön gelegen auf einer Terrasse 160 Meter steil oberhalb von Forbach, ist Bermersbach. Busse fahren nur gelegentlich, Touristen verirren sich hierher selten und wenn, dann zieht es sie zu den merkwürdigen, sagenumwobenen Giersteinen, von denen zwei besonders ins Auge fallen. Der größte misst 13 Meter im Umfang, auf ihm wurde 1905 eine Treppe angelegt. Der Teufel soll auf den Steinen aus Forbachgranit gestanden sein, um den satanischen Bannkreis zu verteidigen, als Missionare nahten – so erzählt eine Sage. Als ihm das nicht gelang, soll er mit seinen Krallen die Rillen in den Block gegraben haben. Eine andere Erzählung berichtet, der Teufel habe auf den Felsen Suppe gekocht, die übergelaufen sei und so die Rillen verursacht habe. Theorien von Tieropfern (»Blutrillen«) und Spekulationen über heidnische oder keltische Kultstätten haben sich als nicht haltbar erwiesen. Selbst Geologen rätseln, ob es stimmen kann, dass die Murg einst viel höher gelegen Richtung Rhein floss und die Felsen hinterließ, bevor sie sich im Laufe der Jahrmillionen nach und nach tiefer ins Gestein grub. Die Rillen und die Kugelform sind inzwischen immerhin eindeutig auf Verwitterungsprozesse zurückzuführen.
Jedoch ist nicht einmal der Name der unter Denkmalschutz stehenden Steine geklärt: Er mag von »Geiern« herrühren oder von »Kirren« (Kirchweg nach Forbach), in einer Karte von 1720 sind sie als »Irrsteine« eingetragen. Die Bermersbacher hegen und pflegen ihre rätselhafte Attraktion. Sie haben vom Dorfrand bis zu den Steinen eine Allee aus Dahlien angelegt. Ein großer Kinderspielplatz, ein überdachtes Rondell und ein »Insektenhotel« machen die Giersteine zu einem Ort, an dem man gerne länger verweilt, zumal der Ausblick ins Murgtal und nach Forbach traumhaft ist.
Im Murgtal-Museum in Bermersbach sind eine historische Feuerwehr, ein alter Kaufladen, eine ehemalige Dorfschule und viele Alltagsgegenstände aus der langen Geschichte der Dörfer im Murgtal zu sehen.
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Giersteine
Der Giersteinstraße bis zum Ende folgen
76596 Forbach-Bermersbach
Murgtal-Museum
Kirchstraße 15
76596 Forbach-Bermersbach
07228 390 (Tourist-Information Forbach)